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Rumpels dumme Fragen zur OSR

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Rorschachhamster:
Ja, gab es. Bzw. gibt es.  ;D

Draig-Athar:

--- Zitat von: Kowalski am  4.11.2016 | 23:01 ---Gab es so etwas nicht auch in der überarbeiteten Auflage von AD&D 2nd Edition, da gab es einen Baukasten der verschiedenen Fertigkeiten und Klassenmerkmalen XP Kosten verlieh. Im Spielleiterhandbuch denke ich.

--- Ende Zitat ---

Jain. Es gibt da einen vergleichbaren Baukasten, aber im Detail sind die dann doch deutlich anders. So lassen sich mit dem Baukasten aus AD&D2 die bestehenden Klassen nicht wirklich nachbauen (was aber auch als Anmerkung dabeisteht). Mit dem System aus dem Dragon Magazine kommt man wesentlich näher an die bestehenden Klassen (von BD&D für  das es gedacht ist). Ob das nun ein Qualitätsmerkmal des Baukastens ist sei dahingestellst...

Rorschachhamster:
Und AD&D 2 ist ja auch komplexer als BECMI.  ;)

Draig-Athar:

--- Zitat von: Rorschachhamster am  5.11.2016 | 13:35 ---Und AD&D 2 ist ja auch komplexer als BECMI.  ;)

--- Ende Zitat ---

Das System schon, aber das Design der Grundklassen eigentlich nicht ;). Was aber mit meinem Punkt, dass die Baukästen zwar im Prinzip ähnlich, aber im Detail anders sind nicht wirklich viel zu tun hat...

EDIT: Wobei das eigentlich auch egal ist, weil der Hinweis ja als Hilfe für Rumpel gedacht war um ihm Anhaltspunkte zu geben, wie in Labyrinth Lord Klassen modifiziert/erstellt werden können. Der Baukasten ist (wie ich oben schon geschrieben habe) eh nicht perfekt - insofern sollte auch der aus AD&D2 nahe genug daran sein um Hilfe für LL zu liefern.

Achamanian:
Habe jetzt nach dem Scheitern an LL lieber mal genauer in LotFP reingeschaut. Nach anfänglichem Befremden (das wohl auch daran liegt, dass das erhältliche Rules&Magic-Buch nicht nur keinen Versuch unternimmt, Rollenspielneulinge einzuführen, was ja okay wäre, sondern auch darauf verzichtet, irgendjemanden einzuführen, der dieses spezielle System noch nicht kennt) habe ich mich doch recht gut zurechtgefunden und finde das System tatsächlich deutlich reizvoller.

Interessant finde ich:
Nur der Krieger bekommt einen Attacke-Bonus von mehr als +1. Yeah, das nenne ich mal konsequent! Heißt dann wohl, dass alle anderen bei härteren Gegnern überlegen müssen, wie sie ihre eigenen Class Features irgendwie sinnvoll einbringen können. Finde ich ganz ehrlich gut.

Proben gehen auf d6: Das wird zwar nicht so richtig gesagt, aber Skillwürfe sind offenbar tatsächlich vereinheitlicht zu einer Chance auf dem d6. Etwas undurchschaubar finde ich es, ob standardmäßig der Eigenschaftsbonus angewendet wird oder eher nicht - bei den Spielmechaniken wird es hier und da vorgeschlagen, eine allgemeine Richtlinie konnte ich aber nicht finden. Etwas schwierig finde ich auch, dass z.B. der Halbling "Bushcraft" (Nahrungssuche/Überleben) als spezielle Klassenfertigkeit hat. Heißt das jetzt, dass um des Nischenschutzes willen bei einem Halbling in der Gruppe alle anderen prinzipiell nur eine Chance von 1 auf d6 haben sollten, Nahrung in der Wildnis zu finden? Selbst der Elfenjäger? Das sind so die Punkte, an denen ich mich als SL mit den hochgejubelten "Rulings" etwas schwer tue. Wenn ein System gleichzeitig sehr stark auf Nischenschutz basiert (wie man es hier ja auch beim Kämpfer sieht), andererseits aber ganz viel dem spontanen SL-Entscheid überlässt, dann besteht als SL dauernd die Gefahr, dass man gerade das eine zentrale Regeldesignelement (also den Nischenschutz) versehentlich aushebelt. Klar, ist dann auch nicht so tragisch, wenn es nicht dauernd passiert, aber es ist schon etwas, das einem den Zugang für meinen Geschmack eher erschwert als erleichtert.

Nicht so schön finde ich: HP-Bloat scheint mir voll erhalten, obwohl LotFP doch so gritty sein will. Okay, ich schätze, ich ziehe da im Kopf nach wie vor den BRP-Vergleich, und da wird wahrscheinlich nie ein System mit Level-HP gegen anstinken können ... ungünstig finde ich aber, dass starke HP-Steigerung mit Heilungsregeln verbunden wird, bei denen man nur 1HP am Tag zurückbekommt. Die "Wir machen jetzt zwei Monate Downtime, bis Norbert wieder voll ist"-Nummer nervt doch eher. (Okay, die kann man auch bei BRP-Systemen bekommen, aber da sind dann die HP wenigstens nicht abstrakt, sondern sehr konkret vorstellbare Verletzungen, und ich kann die Downtime für mich leichter in Story-Begrifflichkeiten verpacken.)

Eigenschaftsschaden wiederum finde ich ja sowieso eine gute Sache, hat mich beim Lesen erfreut, dass auch LotFP das kennt. Finde es aber schade, dass man nicht gleich den ganzen Weg gegangen ist und "HP als Ausdauer, Konstitution als Lebenspunkte"-Lösung wie in Crypts&Things verwendet hat. Das klingt für mich noch besser.

Zu dem ebenfalls anscheinend recht fest verankerten "Save or Die"-Prinzip bei Gefahren, die die SL für tödlich erachtet, bin ich mir unschlüssig ... interessant, könnte in der Praxis aber zu sehr nerven.

Dass es in einem so sehr auf Gore und Cosmic Horror abstellenden implizierten Setting keine Sanity-Regeln gibt, finde ich zumindest interessant. Die Begründung ist ja auch durchaus einleuchtend: Schrecken bzw. Angst um die SC erzeugt eher die Bedrohung ihres Lebens, dafür hilft eine Sanity-Mechanik nichts; und die SC werden sich eh nach ein paar Abenteuern ziemlich komisch verhalten (überall nach Feinden und Fallen Ausschau halten und üble Magie wittern und so), also braucht es auch keine Regeln für's Verrücktwerden. Einerseits einleuchtend, andererseits weiß ich aus Erfahrung, dass Sanity-Mechaniken durchaus interessante Auswirkungen aufs Spiel haben können (Unknown Armies, und das neue Delta Green habe ich zwar noch nicht ausprobiert, liest sich in der Beziehung aber auch extrem spannend) und auch im Rahmen der Fiktion ein "echtes" Bedrohungsgefühl erzeugen können. Insofern ärgert mich die Begründung in LotFP dann auch wieder ein bisschen, weil dadurch Sanity-Mechaniken als Blödsinn denunziert werden. Man hätte auch einfach sagen können: Sanity brauchen wir in diesem Spiel nicht, der Fokus liegt eben doch ein bisschen anders ... Egal, in der Beziehung warte ich auch mal auf Crypts&Things und gucke, wie da die Stability über Wisdom geregelt ist.

Insgesamt finde ich LotFP jedenfalls bei näherem Hinsehen deutlich besser als erwartet und kann da auf jeden Fall ein Konzept erkennen.

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