Pen & Paper - Spielsysteme > Cypher System
Was ist gut an Numenera? Was ist gut an dem Cypher-System?
Fragmentis:
--- Zitat von: felixs am 2.01.2017 | 09:21 ---Was ich nicht so richtig verstehe, ist die Begeisterung über das Regelsystem. Mir kommt das alles recht bekannt vor, außer, dass den Spielwerten und Charakterklassen seltsame Namen gegeben wurden.
Die Aufteilung in die drei Grundeigenschaften, die gleichzeitig LP sind scheinen mir sogar eher weniger flexibel als traditionellere Ausprägungen von W20-Systemen.
Die Rechnerei mit den den Schwierigkeiten und die Multiplikation mit drei finde ich ziemlich unelegant und verstehe auch nicht recht, warum das nötig war (für meinen Kopf wäre ein stufenloses System besser gewesen und hätte auch mehr Flexibilität geboten: 5%-Schritte statt 15%-Schritte.)
Dass der Spielleiter nicht würfelt, dass die Kämpfe ein wenig anders laufen - scheint mir alles keinen großen Unterschied zu machen und würde ich auch eher für Geschmacksfragen halten. Ich würde als SL lieber würfeln, andere mögen das anders sehen.
--- Ende Zitat ---
Hallo Felixs,
ich kann das ganz nachvollziehen. Das Setting war bei mir allerdings der auslösende Kauf-Reiz. Voller Begeisterung habe ich viel Geld für die Box aus der KickStarterKampagne ausgegeben, die im übrigen wundervoll ist.
Das Setting ist originell, spannend, vereinigt tolle Elemente.
Aaaaaaaaaber:
Ich überflog die Regeln, die sich mir nicht sofort erschlossen und stürzte mich auf die Welt und Cypher und alles drumherum. Wundervoll. Dann hoffte ich über YouTube die Regeln zu verstehen, nachdem ich nicht verstand, wieso ich, wenn ich richtig gezählt habe, 5 Möglichkeiten habe, um Werte zu verändern und wie ich das für mich nutze.
Auch fand ich die Begrenzung auf 3 Grundtypen etwas limitierend...
Dann empfinde ich den Kernsatz, den es zu bilden gilt, als vollkommen überflüssig, steckt doch hinter jedem Wort ein Sammelsurium an Wertveränderungen. Vorgaben über Vorgaben...
Und dann noch das Stufen*3-System. Lasst euch das doch mal auf der Zunge zergehen: Ich arbeite mit einem eingängigen Schwierigkeits-Zehnersystem, das ich mit einem verbreiteten W20er bewürfel, um einen zu errechnenden und erreichenden 30er-Wert auszuwürfeln.
Auch finde ich viele Sachen verteilt über das Regelwerk, die wichtig wären an einer Stelle gesammelt. Gefühlt muss ich ständig blättern.
Nun, ich habe jetzt 2 Nachmittage etwas Zeit gehabt, aber das System richtig zu verstehen (wenn mir einer erklären kann, was die Würfel-Stufen-Werte auf den Karten der Cypher jetzt wirklich bedeuten ohne zu interpretieren, dann wäre ich dankbar) geschweige es denn einer Gruppe zu erklären, wage ich mir nicht einzubinden.
Und davon, das alle immer sagen, dass das Regelwerk einfach und Einsteigerfreundlich ist, kommt man kein Stück weiter. Es fehlt bei YouTube noch eine kurze, knackige Regelerklärung, nicht im Rahmen eines langen LetsPlays. Ich habe bei TSU was gefunden, aber dauert allein schon der Charakterbau schon eine Stunde und wenn ich durch die Regeln schaue mit allen Foki und Diskriptoren, dann sieht das nach viel Blättern aus. Wirkt erstmal abschreckend, subjektiv. Und um es zu erweitern muss man dazu kaufen... Charakteroptionen.
Würde ich es trotzdem nochmals kaufen ?
Klares JA als Settingliebhaber, aber die Regeln sind eine etwas experimentelle Mischung. Der Charbogen ist so ein Teil, was es ziemlich auf den Punkt bringt: er sieht wunderschön aus, ist haptisch fantastisch im Original und macht schon beim Betrachten Lust auf das Spiel und die 9. Welt, aber wehe, man versucht ihn oder mit ihm die Regeln zu verstehen. Da finde ich die freie und druckerfreundliche Fanversion im Internet zig mal übersichtlicher...
Das Setting und auch die Welt, die ich im Übrigen als sehr ausgearbeitet und doch voller Möglichkeiten für die SL beschreiben würde, und die Idee der Cypher und das etwas Sandboxige und die Erfahrungspunkte, die man einsetzen kann und ebenso die vielen Fäden und Aufhänger und originellen Ideen im Setting sowie die Höhe der Qualität des Materials machen Numenera zu einem Kauf, den ich nicht bereue (wenn auch viel Geld draufgehangen ist nach der KickStarterKampagne, denn da gab es die Neuauflage noch nicht) und das ich auch gerne spielen würde...
Wenn ich das Regelwerk konvertiert kriege... ;)
Cypher-geifernd grüßend,
Fragmentis
Sir Markfest:
--- Zitat von: Fragmentis am 14.08.2017 | 14:17 ---Nun, ich habe jetzt 2 Nachmittage etwas Zeit gehabt, aber das System richtig zu verstehen (wenn mir einer erklären kann, was die Würfel-Stufen-Werte auf den Karten der Cypher jetzt wirklich bedeuten ohne zu interpretieren, dann wäre ich dankbar) geschweige es denn einer Gruppe zu erklären, wage ich mir nicht einzubinden.
--- Ende Zitat ---
Die Stufen auf den Cyphern haben mehrere Funktionen, meistens ist es 1W6.
Das würfelt man direkt aus wenn man einen Cypher findet, z.B. "4".
Das ist dnn die Anzahl (z.B. 4 Stk Tabletten) oder - hausgeregelt? - die Anzahl der Anwendungen wie oft man den Effekt des Cyphers einsetzen kann.
Weitere Hausregel(?): diese erwürfelte Zahl ist auch die Schwierigkeit (also in dem Fall 4 -> 12) den Cypher zu identifizieren. Gelingt die Identifikation, kann man ihn dann ohne weiteren Würfelwurf einsetzen (halt so oft wie er Anwendungen hat).
Fragmentis:
Hallo Sir Marktfest.
Danke für die rasche Antwort. Das macht irgendwie auch Sinn, aber Cypher kann man doch größtenteils doch nur einmal benutzen. D.h. macht es da beispielsweise Sinn im Sinne des Regelwerks 4 Tabletten zu finden ?
Und - dies macht mir die Unklarheit der Regeln deutlich - auf meine Frage bekam ich gestern die Antwort unter Numenera Regelfragen von jemand anderem, dass es sich so verhält:
Man kann Cypher benutzen ohne sie zu identifizieren oder man identifiziert sie erst und benutzt sie dann.
Einen Cypher zu identifizieren ist eine Intellekt-Probe, für gewöhnlich mit einer Schwierigkeit von 1-2 (für Charaktere die ein Mindestmaß an Wissen über Numenera besitzen). Sobald er identifiziert wurde, ist der Einsatz des Cyphers ("Aktivierung") kostenlos und erfolgt automatisch, es ist also keine weitere Intellekt-Probe nötig, um ihn zu aktivieren / verwenden. Sollte der Cypher zum Einsatz z. B. geworfen werden, ist möglicherweise eine zusätzlich Probe mit Kraft oder Geschwindigkeit nötig, um zu bestimmen, ob das Ding "trifft". Schwierigkeit wird hier normal durch die Begleitumstände festgelegt und nicht durch die Stufe des Cypher.
Um einen unidentifizierten Cypher zu benutzen, ist in der Regel eine Intellekt-Probe notwendig, Schwierigkeit ist die Stufe des Cyphers. Falls es offensichtlich ist, dass der Cypher mit einem anderen Pool benutzt wird, kann der Einsatz auch über eine Kraft- oder Geschwindigkeits-Probe erforden. Das wird vor allem relevant, wenn man noch nicht die Zeit hatte, den Cypher zu identifizieren und ihn quasi auf gut Glück raushaut.
Die Stufe des Cyphers ist außerhalb davon nur relevant, wenn dabei z. B. sowas steht wie "verursacht Schaden in Höhe der Stufe".
Weder an Deinem noch am Regelverständnis des anderen ist irgendetwas auszusetzen. Ich würde jetzt zum Beispiel wieder interpretieren, dass ich meinen eigenen Wert an Intellekt unterwürfeln muss, denn ansonsten würde die Identifikation meinen Intellekt ja übersteigen. Oder heisst das, dass ich den StufenWert des Cyphers mit meinem Intellekt übertreffen muss ? Das wäre bei einem durchschnittlichen Intellekt und einem Cyphers der Stufe 3 ja schon kaum ein Problem mehr, so dass eigentlich jeder irgendwie alles identifizieren kann. Mit der 2erRegel wäre es ja dann generell sehr einfach.
Und dann, das habe ich jetzt begriffen, kostet der Einsatz nichts mehr. Es ist dann eine Aktion, oder ?
Hat einer Mal die Seiten im deutschen Buch, wo die Cypher deutlich stehen ? Vielleicht finde ich alles auch nicht so richtig oder überlesen es immer wieder.
Aber die wahre Antwort habe ich noch nicht deutlich im Regelwerk gefunden. Es muss doch irgendwo eine klare Regel zu finden sein, die ich dann noch immer gegen eine Hausregel austauschen kann. Aber es kann doch nicht Sinn eines Regelwerks sein, dass es von der Interpretation des Meisters oder der Gruppe abhängt, wofür was da ist. Ich hoffe, ich drücke mich verständlich ausgedrückt irgendwie.
Ich finde eine Lösung, ich habe genug Systeme gespielt oder kenne sie (DSA, Cthulhu, FATE, Beyond The Wall, Heredium, etc.), aber es kann ja nicht Einsteigerfreundlich sein, wenn ich erstmal die Lösung erforschen muss... So viel Sandboxing-Fan bin ich dann doch nicht... 😂
Vielleicht liest einer von den Crowdfinding-Veranstaltern oder Übersetzern das und kann das Mal klären...
Wenn die es nicht wissen, wer dann ? 😉
Hoffend, Fragmentis
bobibob bobsen:
--- Zitat ---Wie habt ihr das gehandhabt? Hausregel oder custom artifact/descriptor/focus?
--- Ende Zitat ---
Erst mal fliegt man pro einsatz maximal 1 Stunde. Die kosten hierfür betragen 4 int. Wenn du ein Edge von 4 hast kannst du das immer und ohne Kosten
Arlecchino:
--- Zitat von: Fragmentis am 14.08.2017 | 14:17 ---Auch fand ich die Begrenzung auf 3 Grundtypen etwas limitierend...
--- Ende Zitat ---
Ging mir anfänglich auch so. Ich denke erst wenn man sieht, wie modular das Ganze wirklich ist, erkennt man, dass das alles andere als tatsächlich limitierend ist. Im Grunde sind die Richtungsgaben nur das und letztlich können mehrere Charaktere des gleichen Typs so völlig unterschiedlich gewichtet sein, dass man gut davon sprechen kann, unterschiedliche "Klassen" zu spielen.
--- Zitat ---Das Setting und auch die Welt, die ich im Übrigen als sehr ausgearbeitet und doch voller Möglichkeiten für die SL beschreiben würde,
--- Ende Zitat ---
Da würde mich interessieren, wie du zu der Einschätzung kommst. Ich kann absolut verstehen, dass man die bewussten Leerstellen und die grobe Skizzierung der Welt als hilfreich empfindet, wenn man viel davon selbst gestalten möchte. Es aber als "sehr ausgearbeitet" zu bezeichnen erscheint mir fragwürdig, vor allem wenn man es mit anderen Settings vergleicht.
--- Zitat von: bobibob bobsen am 14.08.2017 | 18:49 ---Erst mal fliegt man pro einsatz maximal 1 Stunde. Die kosten hierfür betragen 4 int. Wenn du ein Edge von 4 hast kannst du das immer und ohne Kosten
--- Ende Zitat ---
Also Hausregel. Davon hab ich ja geredet: Verhausregeln kann man alles. Und dass das Spiel das so leicht ermöglicht ist ein fettes Plus in meinen Augen. Aber rules-as-written ist die geringe zeitliche Begrenzung ziemlicher Quatsch.
Ist das eigentlich die Fähigkeit aus "Rides the Lightning" auf die ich mich bezog oder was anderes?
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