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OSR Smalltalk
:
So langsam beginne ich, die OSR für mich nutzbar zu machen. Aktuelles Beispiel: Maze of the Blue Medusa. So, wie das da im Buch steht und vorgesehen ist, finde ich es grottenschlecht und nicht spielbar. Zu inkonsistent, zu wirr, zu beknackt, zu gonzo. ABER: viele Ideen in dem Teil sind wirklich großartig. Ich glaube, dass ich über die Zeit noch viel Spaß damit haben werde.
Denn was ein Werk wie die Maze of the Blue Medusa vollkommen fraglos und weitgehend im Gegensatz zu nahezu sämtlichen neueren D&D-Editionen aufweist: eine packende, coole, aufregende Vision. Eine Linie, die sehr eng an der klassischen Bildung entlangschrabbt und dadurch viele Gedankenspiele freisetzt. Eine Energie, die wirklich inspirierend ist. Eine Lust am Innovativen, die der bisweilen schalen und abgestandenen Standardfantasy abgeht.
Kurzum: Maze of the Blue Medusa ist ein Rohdiamant. Um für mich als SL nutzbar zu sein, muss da noch wirklich sehr viel geschliffen werden. Aber die grundsätzliche Nutzbarkeit ist durchaus gegeben. Vermutlich spielt das Ding aber ohnehin niemand "as written", sondern es finden massive Anpassungen an die Notwendigkeiten und Spezifika der jeweiligen Heimkampagne statt.
Was ich auf einer Metaebene erstaunlich finde und für eine bemerkenswerte Parallele halte (die die selbsternannten cool Kids der OSR vermutlich grauenhaft finden und reflexartig von sich weisen): die Komplexität und Verwobenheit der NSC-Beziehungen in Maze of the Blue Medusa erinnert mich in diesem einen Punkt an vielen Stellen an die besseren, neueren DSA-Kampagnen... duck und weg...
Samael:
Komm, du willst doch nur provozieren. ;)
Wellentänzer:
--- Zitat von: Samael am 29.04.2017 | 12:36 ---Komm, du willst doch nur provozieren. ;)
--- Ende Zitat ---
Ne. Ernsthaft. Maze of the Blue Medusa oder meinetwegen auch King for a Day weichen von der üblichen Art, wie NSC in der OSR zum Leben erweckt werden, ab und erinnern mich da wirklich an die besseren DSA-Abenteuer. Der Rest ist natürlich vollkommen unterschiedlich. Logo. Aber wenn man für einen kurzen Moment mal die aus meiner Sicht ohnehin hirnrissige Spaltung des Hobbies ignoriert und das aktuell im Hobby merkwürdig ausgeprägte Silodenken überwindet, wirds offensichtlich.
Abwegig finde ich übrigens vielmehr den Status Quo: dass es Leute im Hobby gibt, die quasi nur OSR oder DSA oder sonst ne Nische verfolgen und den Rest ignorieren. Oder Leute, die ernsthaft die Ansicht vertreten, dass sie einem anderen Rollenspielhobby nachgehen als die Idioten aus dem ach so unterschiedlichen, anderen Rollenspielhobby. Die sollen sich einfach mal den Stock aus dem Popo ziehen :)
Samael:
Warum ist es abwegig, sich auf das zu konzentrieren was einem Spass macht?
Um Mal für mich zu sprechen: Meine Zeit wird zusehends knapper, und ich fände es abwegig mich in Sachen DSA (z Bsp) ernsthaft auf Stand zu halten.
Der Nârr:
Jetzt bitte auch Namen nennen entsprechender DSA-Abenteuer. Vielleicht zwei, drei Empfehlungen?
Eine Beschränkung auf nur einen Spielstil fände ich auch zu einengend. Besonders, wenn man OSR im engeren Sinne nur auf D&D-Derivate bezieht.
Desweiteren geht es mir ganz ähnlich wie Wellentänzer, wenn ich Produkte wie Maze of the Blue Medusa habe, inkl. der Dialektik von Vision vs. Gonzo.
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