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[7teSee] Smalltalk
Sashael:
Lese jetzt das GRW.
Bin noch bei den Nationen und prinzipiell gefällt mir die Beschreibung der Länder ganz gut. Nur eine Sache stößt mir mal wieder auf: Der arme, hungernde und vollkommen vom Adel unterdrückte Bauer.
Wie sagte es einst ein Historiker:
Die Bild des lehmbeschmierten Hungerleiders ist das Überbleibsel eines jahrhundertelangen Steuervermeidungstricks.
Ich glaub, da nehm ich im Spiel dann doch lieber die Berichte von Kaptorga als Vorbild. ;D
Jiba:
--- Zitat von: Sashael am 29.04.2020 | 10:12 ---Lese jetzt das GRW.
Bin noch bei den Nationen und prinzipiell gefällt mir die Beschreibung der Länder ganz gut. Nur eine Sache stößt mir mal wieder auf: Der arme, hungernde und vollkommen vom Adel unterdrückte Bauer.
--- Ende Zitat ---
Wieso? Dem Bauern in Avalon, Samartien, Vesten und Castilien geht's doch gut?
In Ussura beschwert der Bauer sich nicht, da ist's für jeden gleich hart. Matushka schenkt dir nichts! Dasselbe trifft irgendwo auf die Eisenlande zu, wenn auch aus anderen Gründen.
Krass unterdrückt werden Bauern eigentlich nur in Vodacce und Montaigne, wo es tatsächlich eine Struktur gibt, die die Unterdrückung begünstigt. Grade in Montaigne ist das sogar wichtig für den Hauptkonflikt dieses Landes.
Aber sonst halte ich es bei meinen Runden so: Der lokale Fürst ist ausschlaggebend dafür, wie freiheitlich die lokalen Bauern leben können. :)
Sashael:
Ich bin noch nicht bei Vodacce angekommen, aber ansonsten hast du anscheinend ein anderes GRW. :)
Der Tenor ist immer "Die Adligen kleiden sich modisch und genießen die nationalen Kulinaritäten und der Bauer nimmt was er kriegen kann".
Das war halt nicht so. Die saßen an der Quelle und hatten eher keine Probleme, sich täglich vernünftig zu ernähren. Die Adligen hatten ja gar nicht die personelle Ausstattung, jedem Bauern über die Schulter zu gucken, was er da von den Obstbäumen holt oder mit dem Vieh im Stall macht. Auch in Sachen Kleidung waren Bauern auch im Mittelalter gut gekleidet. Auch hier: Die saßen in vielen Fällen auch einfach an der Rohstoffquelle (Wolle, Leinen, Hanf). Die bäuerliche Kleidung war verziert, bunt und abwechslungsreich. Was sollen die auch machen, wenn z.B. im Winter die Feldarbeit darnieder liegt? Weben, sticken und häkeln sind ja gute Beschäftigungsmöglichkeiten wenn man in der guten Stube sitzt. Die im Übrigen auch ziemlich früh entwickelt wurde. Ein Ofen für das ganze Haus, aber nur eine Ofenklappe in der Küche, damit das Geschirr und die Tischwäsche im Wohnzimmer nicht mit Kohlestaub verunreinigt wurde.
Ist Jammern auf hohem Niveau, da die Präsentation ansonsten sehr gut ist. Keine Schreibfehler, vernünftiges Layout, schönes Artwork.
Nur dieses Herumreiten auf den unterpriviligierten Bauern stört mich da, weil das in jeder Kulturbeschreibung in unterschiedlich starker Form vorkommt. Ist aber irrelevant, ich will ja gar keine Bauern spielen. ;D
Jiba:
Gut, die obige Einschätzung destilliert sich wahrscheinlich aus jahrzehntelangem 7te See-Spielen und Leiten und intimer Kenntnis verschiedener Nationenbücher der alten Edition. So oder so, wir haben beide Recht, weil letztlich ja dieselbe Meinung dazu.
Sashael:
Die Nationenbücher hab ich ja auch noch hier im Regal, vielleicht ändert sich meine Meinung ja auch noch grundlegend. ;D
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