Ich weiß nicht, ob ihr die Formulierungen des von mir gewählten Beispiels nicht als einseitige Entscheidung versteht, was super ist und zeigt, dass Kommunikation sehr schnell nicht so klar ist wie gedacht, oder ob ihr die Formulierungen realitätsfremd findet.
Ich habe das erst einmal als neutrale, von allem losgelöste Aufzählung gelesen statt als konkrete Erfahrungswerte und bin dann natürlich über den zitierten Satz gefallen, weil mir mal so gar nicht klar war, wie die Auflistung von Varianten damit zusammenhängt, dass sich einseitig für eine entschieden wird.
Will heißen:
Das ist genau so ein Punkt, den man eben
nicht einseitig entscheidet, womit 1b schon mal rausfliegt, weil das nur als einseitige Entscheidung denkbar ist (und 2, weil es erfahrungsgemäß zu einer Studie in Missverständnissen und krass voneinander abweichenden Vorstellungen gerät).
Da sagt der SL vorher "Ich will das so und so machen, weil A, B, C" und dann rauft man sich in irgendeiner Form zusammen.
Ansonsten kenne ich das mit den vielen nicht angesprochenen Selbstverständlichkeiten eher aus Spielerrichtung. Also so, dass der SL etwas anspricht und dann alle gucken wie eine Kuh wenns blitzt, weil sie das entweder gar nicht anders denken können oder
nur total anders kennen
Wenn das gemeinsame Vokabular oder die gemeinsame Erfahrungsgrundlage fehlt, kommt irgendwann der Punkt, wo man einfach anfangen und den Rest im Spielverlauf erschließen muss, wenn es akut zum Thema wird.
Aber grundsätzlich kann man alles ansprechen, was sich regelmäßig als Problem erweist - und dann ist man genau an dem Punkt, den Vermi nannte: Zähle ich da als SL alles auf und stelle es zur völlig freien Wahl, gucken mich meistens X Paar Augen an und es tut sich überhaupt nichts.
Da muss ich mindestens sagen: "Ich würde das so machen", damit einer merkt, dass ihm das in der Form nicht passt und man eine Lösung finden kann.
Wenn es ein erfolgreicher Abend werden soll, muss jeder mit ´ran. Rollenspiel ohne Spielleiter ist Spielen ohne Netz und doppelten Boden - schon das ist für mich spannend.
Ich sehe da keinen Unterschied zum Schiedsrichter-/Weltmaschine-SL mit Neutralitätsanspruch.
Außer dass der nicht in gleicher Weise mitspielt.
Wenn alle die Fiktion verhandeln sollen, finde ich es wie gesagt nur intuitiv, sich im Rollenspieldesign wenigstens dort danach zu richten, wo eine Asymmetrie nicht gerade gewollt ist statt sich die größte vorstellbare Asymmetrie einfach immer reinzubauen, weil Rollenspiele halt eine SL haben oder so.
In einem riesengroßen Sektor dessen, was so unter dem Label Rollenspiel firmiert, sollen halt nicht alle die Fiktion verhandeln - zumindest nicht auf Augenhöhe.
Ja, einige machen das ganze SL-Gedöns so, weil man das schon immer so gemacht hat.
Aber andere machen es ziemlich bewusst, weil einige Spielarten mit einem gleich verteilten Einfluss auf die Fiktion einfach nicht funktionieren.