Autor Thema: State of the Industry - Feedback & Diskussion  (Gelesen 58498 mal)

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Offline Silent Pat

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #150 am: 4.01.2018 | 20:07 »
Ich weiß nicht, ob es grundsätzlich ein Betriebsgeheimnis ist, aber ich fänd es sehr spannend mal zu erfahren wie groß Auflagen von Rollenspielbüchern (Regelwerken und Abenteuern) so ungefähr sind. Reden wir hier wirklich von wenigen hundert, oder doch eher wenigen tausend? Kann man mit großen Systemen sogar in die 10.000er Auflage vorstoßen (klingt irgendwie fast utopisch)? Und wie groß ist die Lücke zwischen Regelwerken und Abenteuern wirklich?

Na ENDLICH werden hier mal anständige Fragen gestellt ;)

Ich denke auch dieses Thema ist eine eigenen Kolumne wert, aber da ich was das angeht sehr hinterher hänge, hier schon mal ein paar Kleinigkeiten dazu:

Sowohl "wenige hundert bis wenige tausend" sowie Systeme mit über 10.000er Auflagen gibt es (auch in Deutschland).

Bei Hollow Earth Expedition z.B. hätten von Quellenbüchern und Abenteuer schon so um die 500 gereicht. Vom Regelwerk haben wir 1.000 Stück gemacht und die sind mittlerweile weg - hat aber auch lange gedauert, das Spiel ist 2009 oder 2010 bei uns erschienen.

Vom deutschen Space: 1889 GRW wiederum sind wir gerade durch die 2. Auflage durch und es muss nachgedruckt werden (damit haben wir ca. 2.000 verkauft)

Vom Splittermond-Regelwerk haben wir ein Vielfaches verkauft und das Spiel ist wesentlich jünger als Space. Ich GLAUBE es müssten derzeit so um die 5-6.000 Grundregelwerke (HC und Taschenbuch) und 2-2.500 Einsteigerboxen sein.

Quellenbücher verkaufen sich weniger als Grundregelwerke und Abenteuer verkaufen sich weniger als Quellenbücher (was recht logisch ist, denke ich).

Von Mondstahlklingen dürften so 2.500 verkauft sein, von den ersten beiden Abenteuern sind gerade die ersten Auflagen ausverkauft gewesen und wir mussten nachdrucken. Das waren 1.500 oder 2.000 Stück.

Da ich gerade Zuhause sitze und nicht am Bürorechner kann ich jetzt noch keine konkreteren Zahlen sagen, aber wird (teilweise) bei Gelegenheit nachgereicht :)

Die beiden 800-Pfund Gorillas in Deutschland dürften aber DSA und Shadowrun sein, die vor allem bei Grundregelwerken nochmal einiges mehr verkauft haben dürften (wobei ich da nur eine kompetente Meinung habe und keine aktuellen Zahlen kenne ;) )
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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #151 am: 4.01.2018 | 20:30 »
was ist die Logik hinter der abnehmenden Zahlen zw. Quellenbüchern u Abenteuern? ist nicht die Generation der 35-45 jährige die damals in den Hoch-Zeiten des RPGs Ende80ziger bis Mitte 90ziger RPG sozialisiert wurden und nun wohl den Gross der jetzigen Szene ausmacht wie ich in Lohn und Brot plus Familie &Kinder auf Kaufabenteuer mangels Vorbereitungszeit angewiesen? Das einzige was sein könnte waere das viele gar keine Zeit mehr haben und due Quellenbücher als Roman-Ersatz nehmen...
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Offline Silent Pat

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #152 am: 4.01.2018 | 20:33 »
Ein Regelwerk braucht jeder Spieler.

Ein Quellenbuch zu einem speziellen Thema oder einen Regionalband braucht nur jemand, dessen Charakter was damit dem Inhalt anfangen kann (+ evtl. Sammler, Leser und der SL).

Abenteuer braucht nur der SL (+ evtl. Sammler & Leser).

In einer bestehenden Spielrunde dürfte fast jeder ein Regelwerk besitzen, aber sicher nicht jeder das Abenteuer, das gerade gepielt wird.
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Offline YY

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #153 am: 4.01.2018 | 20:36 »
und nun wohl den Gross der jetzigen Szene ausmacht

So sicher scheint mir das nicht.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Weltengeist

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #154 am: 4.01.2018 | 22:28 »
Na ENDLICH werden hier mal anständige Fragen gestellt ;)

Ich denke auch dieses Thema ist eine eigenen Kolumne wert, aber da ich was das angeht sehr hinterher hänge, hier schon mal ein paar Kleinigkeiten dazu:
(...)

Cool, schon mal danke für die Antworten!
Würde mich freuen, wenn die eigene Kolumne noch käme, aber das hier sind doch schon mal klare Aussagen. Find ich gut!
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Offline Grandala

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #155 am: 4.01.2018 | 22:36 »
@ Silent Pat:
Danke, dass du da hier machst. Ich finde es wirklich spannend und informativ! Das nenne ich mal Transparenz. Das macht den Verlag jetzt mal einfach noch viel sympathischer.

Keep up the good work!

... und jetzt gehe ich wieder auf die Leserbank  ;D
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Offline D. M_Athair

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #156 am: 5.01.2018 | 02:24 »
Quellenbücher verkaufen sich weniger als Grundregelwerke und Abenteuer verkaufen sich weniger als Quellenbücher (was recht logisch ist, denke ich).

Ich hätte dazu gern Ansichten zu verschiedenen Spiellinien-Modellen.
DCC RPG arbeitet ja fast ausschließlich mit Abenteuern. Vielleicht gibts auch Modelle, bei denen die Grundregeln kostenlos/spottbillig sind und die sich quasi nur über Abenteuer finanzieren. Andere RPG wie L5R 4th haben fast nur Quellenbände (ich weiß, das wäre bei der deutschen Version vermutlich anders gewesen, aber soweit ist es ja dann leider nicht mehr gekommen). Dann gibt es wiederum Spiele wie Stars Without Number, die wirkliche Regelerweiterungsbände (Regeln, Hintergrund und Settingkram für Handelskampagnen; dasselbe für Militär-Kampagnen; ...) bringen. Dann gibts den "viele Settings"-Ansätze (z.B. bei Fate oder der nWoD) ... und manches andere. Plant man das? Kann man das Modell planen? Wird das vor dem Design eines Spiels festgelegt? Gibt es ne "Wertigkeit" bei den Modellen? Wie viel Einfluss nimmt das Verhalten der Community auf solche Verlagsentscheidungen (abgesehen von Verkaufszahlen)?


... und dann noch was zu Zahlen:
Auf dem deutschen Markt sind heute sehr viel mehr Spiele vertreten als vor - sagen wir 10 Jahren. Allein wenn man sich den Output von Ulisses anschaut (Pathfinder, D&D5, DSA + Variantensettings, oWoD 20-Ausgaben, My little pony, HeXXen, Kobolde, Star Wars, Earthdawn, Iron Kingdoms, ...). Kann das gut gehen? Hilft die Diversifizierung/Zersplitterung dem Rollenspiel oder baut sich da ein Überangebot auf, das zu ner langen Rezession führen kann (vgl. Reedereien und Überkapazitäten + ruinöser Verdrängunswettbewerb)?
Entspricht die Diversivfizierung nur dem allgemeinen Trend (der in verschiednen Branchen zu bemerken ist) und spiegelt bloß unser Leben in "Netzwerk-Blasen" wider?
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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #157 am: 5.01.2018 | 09:25 »
Wow - einfach mal hier reinmarschieren und gleich mit dem ersten Posting Die Verbotene Frage(TM) stellen. Find ich gut!

Naja, gerade als Neuling hat man ja nichts zu verlieren, oder? ;-)
Und wenn man schonmal die Möglichkeit hat beim wahrscheinlich sympatischsten Rollenspiel-Verlagsleiter Deutschlands direkt nachzufragen (Charisma-Check), dann muss man das doch nutzen. Mehr als mich ignorieren kann er im Internet ja nicht ;-)

Na ENDLICH werden hier mal anständige Fragen gestellt ;)

Und schon hat es sich gelohnt! ;-)
Danke für die ausführliche Antwort, das rückt alles doch mal in Perspektive. Und vor allem auch danke für die Offenheit. Spannend zu sehen wie groß die Varianz tatsächlich ist. Aber letztendlich auch irgendwie nachvollziehbar.
Was mich sehr freut: Die Zahlen sind doch insgesamt etwas höher, als ich erwartet/befürchtet hatte.


Nach dieser euphorischen Reaktion eurerseits hab ich nur die Messlatte für meine weiteren Fragen relativ hoch gelegt...

Deswegen als erstes Unterstützung für den Beitrag von D. Athair: Die Frage zu den verschiedenen Modellen fänd ich auch spannend.

Ansonsten: Als oberflächlicher Beobachter (Kenner der Szene mögen mir widersprechen, denn ich vermute der Versuch wurde schon öfter unternommen, nur wahrscheinlich weniger erfolgreich, und zumindest bei DSA weiß ich es sicher) ist mir aufgefallen, dass Deutsche Rollenspielverlage in letzter Zeit eigenentwickelte Systeme selbst im Ausland rausbringen/auflegen. Und zumindest bei DSA scheint das ja auch sehr erfolgreich zu sein (alles aus einer sehr oberflächlichen Perspektive, ohne Insider-Kenntnisse).
Auf den ersten Blick scheint das auch sehr sinnvoll zu sein. Das Produkt ist an sich fertig, muss "nur" übersetzt und im anderen Land vermarktet werden (was teuer werden kann, ich weiß). Dafür ist gerade bei einem englischsprachigen Buch der potenzielle Benefit ungleich größer als in Deutschland, da es schlicht viel, viel, viel, viel mehr Rollenspieler gibt.

Mich hat immer gewundert, dass US amerikanische Systeme relativ schnell weltweit verfügbar gemacht werden (selbst das Indie Rollenspiel Fiasko, das ich mir mal als Geheimtip in New York gekauft habe, habe ich mittlerweile bei 3 verschiedenen Läden in Deutschland gefunden), während das bei Deutschen nicht der Fall zu sein schien. Vermarktung und Übersetzung verstehe ich, aber entweder
a) unterschätze ich diese beiden Faktoren und sie machen größere Probleme, oder
b) überschätze ich den positiven Einfluss fremder Märkte auf den Gesamtumsatz eines deutschen Verlags.

Dass alles gleich anders gerechnet werden muss, wenn man das ganze mit einem Partnerverlag im Auslang machen muss, also quasi nur eine Lizenz verkauft, ist mir klar. Aber im Ausland selbst verlegt sollte doch eigentlich recht vielversprechend sein...

Liebe Grüße,
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Pyromancer

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #158 am: 5.01.2018 | 09:42 »
Mich hat immer gewundert, dass US amerikanische Systeme relativ schnell weltweit verfügbar gemacht werden (selbst das Indie Rollenspiel Fiasko, das ich mir mal als Geheimtip in New York gekauft habe, habe ich mittlerweile bei 3 verschiedenen Läden in Deutschland gefunden), während das bei Deutschen nicht der Fall zu sein schien. Vermarktung und Übersetzung verstehe ich, aber entweder
a) unterschätze ich diese beiden Faktoren und sie machen größere Probleme, oder
b) überschätze ich den positiven Einfluss fremder Märkte auf den Gesamtumsatz eines deutschen Verlags.

Sehr viele ausländische Sachen, die dann auf deutsch rauskommen, sind fan-getrieben. Da übersetzen dann drei Enthusiasten für ein Butterbrot, und der deutsche Verlag muss nur noch ein bisschen organisieren. Fiasco war ja in Deutschland schon in der englischen Version jahrelang bekannt und ziemlich mainstreamig, bevor die Übersetzung kam. Umgekehrt funktioniert das nicht, weil Amis (in der Masse) keine Rollenspiele kaufen, die es nur auf deutsch gibt.

Rein Umsatzmäßig kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass meine englischsprachigen Produkte etwa um den Faktor 10-20 häufiger gekauft werden als die gleichen auf deutsch. Das ist aber eine kleine Stichprobe und sicher nicht repräsentativ.

Offline Weltengeist

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #159 am: 5.01.2018 | 10:40 »
Man kann daraus ja auch ein bisschen was über die Verbreitung des Hobbies Rollenspiel rauslesen.

Rechenbeispiel: Wenn sich von Splittermond (als eines der am besten laufenden deutschsprachigen Spiele) ca. 5.000-6.000 Regelwerke verkauft haben, dann heißt da, dass einer von ca. 14.000 Deutschen eines besitzt. Statistisch gesehen gibt es in meinem Ort (11.000 Einwohner) also genau ein SpliMo-GRW - nämlich meins... ~;D

Fairerweise muss man aber auch daran denken, dass es von SpliMo ja auch ein Gratis-GRW zum Download gibt, und ich kenne recht viele Leute gerade aus der Online-Community, die nur damit spielen. Es gibt also vermutlich deutlich mehr SpliMo-Spieler als die Zahl der verkauften GRWs andeutet.
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Offline Quendan

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #160 am: 5.01.2018 | 10:49 »
Dass alles gleich anders gerechnet werden muss, wenn man das ganze mit einem Partnerverlag im Auslang machen muss, also quasi nur eine Lizenz verkauft, ist mir klar. Aber im Ausland selbst verlegt sollte doch eigentlich recht vielversprechend sein...

Ist es auch. Das Problem dabei ist schlicht, bemerkt zu werden, so dass sich der Aufwand dann auch in Verkäufen niederschlägt.

Ein Crowdfunding ist schon mal ein guter Weg, aber ohne dass du internationale Parner hast, die die Werbetrommel rühren, wird da nie das volle Potenzial ausgeschöpft. Wir haben zwar im deutschen Markt Reichweite, aber im englischen Markt kennt man uns praktisch nicht und wir haben auch deutlich weniger Kontakte. Sowas will alles bedacht werden bevor man den Sprung wagt (wir haben das ja bei Space 1889 schon gemacht, aber eben mit einem Partner, der auch Aufmerksamkeit generieren kann - ebenso wie Ulisses bei The Dark Eye ja auch vorher amerikanische Leute mit Reichweite mit ins Boot geholt hat).

Dazu kommt dann die Vertriebsfrage: Selbst wenn ein Crowdfunding gelingt, muss danach der Vertrieb auch ordentlich laufen und das ist nicht so trivial. Die Bücher bringen dir ja nix, wenn es dann keine Folgewerbung gibt oder keine Läden mitkriegen dass es das Buch gibt (oder da nicht auf ihren üblichen Wegen drankommen).

Ergo: Das veröffentlichen ist einfach. Es aber so hinkriegen, dass es auch gut läuft ist schwieriger.

Aber ja, der englische Markt ist durch die deutlich größere Käuferzahl natürlich etwas, was für deutsche Verlage (und andere nicht-englischsprachige Verlage wie etwa die Franzosen oder Schweden) sehr interessant ist. Und auch wir haben da ja Eisen im Feuer. Aber Selbstläufer sind auch das nicht.

P.S. Pat ist höchstens dein Lieblingsverleger, sein treuer Verlagsleiter bin nämlich immer noch ich. :P ;)

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #161 am: 5.01.2018 | 13:26 »
P.S. Pat ist höchstens dein Lieblingsverleger, sein treuer Verlagsleiter bin nämlich immer noch ich. :P ;)

Ah, Mist. Da wurde ein sicher geglaubter Erfolg doch noch zum Patzer... ;-)
Aber ganz ehrlich: Auch wenn ich keinen von euch persönlich kenne, finde ich die ganze Crew von Uhrwerk ziemlich sympathisch. Egal in welcher Rolle. Allein das ist schon fast ein Grund sich mal ein Splittermond Regelwerk zu kaufen (auch wenn ich aus Zeitgründen wahrscheinlich nie spielen werde).

Aber zurück zur Sache.

Dazu kommt dann die Vertriebsfrage: Selbst wenn ein Crowdfunding gelingt, muss danach der Vertrieb auch ordentlich laufen und das ist nicht so trivial. Die Bücher bringen dir ja nix, wenn es dann keine Folgewerbung gibt oder keine Läden mitkriegen dass es das Buch gibt (oder da nicht auf ihren üblichen Wegen drankommen).

Ergo: Das veröffentlichen ist einfach. Es aber so hinkriegen, dass es auch gut läuft ist schwieriger.

Ich glaube das ist genau der Punkt, an dem mir einfach die Einsicht fehlt, bzw. an dem ich den Aufwand wahrscheinlich schlichtweg unterschätze. Deswegen ja auch die Frage, ob ich da etwas übersehen habe oder einfach nur eine unvollständige Sicht auf die Details.

Meiner Erfahrung nach ist die Rollenspiel Szene ja eine eher aufgeschlossene, sehr aktive Gemeinde. Allein wie viele Menschen ich zum Rollenspiel gebracht habe und wie viele davon ihrerseits wieder neue Menschen zum Rollenspiel gebracht haben... allein das dürfte einen gewissen Umsatz zumindest innerhalb von DSA bewirkt haben (sorry, damals gab es euch noch nicht als eigenständigen Verlag...).
Und dann schließt man wahrscheinlich schnell drauf, dass das doch eigentlich ein Selbstläufer sein müsste - auch wenn ich das nie ernsthaft geglaubt habe, aber so von der Tendenz her.

Die Digitalisierung, die ja in vielen anderen Branchen den Vertrieb auch international erheblich erleichtert hat, scheint ja im Buchhandel nicht so einen großen Umbruch herbeigeführt zu haben. Zumindest die meisten Rollenspieler, die ich so kenne, vertrauen doch eher auf das gedruckte Werk.
Und so bewegt sich dann doch alles mehr oder weniger innerhalb der bekannten Nische.

Wird für Rollenspiel eigentlich klassische Werbung gemacht? Also so im Sinne von Anzeigen, Radiospots, TV Spots? Ich weiß, dass DSA zu Schmidtspiele Zeiten mal einen Werbespot im TV hatte, der heute ganz gerne als einer der Gründe angeführt wird, weshalb sich DSA so durchsetzen konnte. Gab es abgesehen von Schmidtspiele da noch weitere Versuche in die Richtung, oder haben die Kosten zu sehr abgeschreckt?
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Offline Quendan

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #162 am: 5.01.2018 | 13:40 »
Wird für Rollenspiel eigentlich klassische Werbung gemacht? Also so im Sinne von Anzeigen, Radiospots, TV Spots?

Nein, das gibt es heute nicht mehr. Schlicht aufgrund der zu hohen Kosten dafür.

Offline KhornedBeef

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #163 am: 5.01.2018 | 13:41 »
Wäre wohl auch naheliegender, das über virales Marketing zu machen. Wie oft würdet ihr in die Zeitung gucken, um was über Rollenspiel zu erfahren?
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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #164 am: 5.01.2018 | 13:43 »
Es gibt also vermutlich deutlich mehr SpliMo-Spieler als die Zahl der verkauften GRWs andeutet.
Und es soll ja auch Leute geben die ein System spielen (oder sogar leiten) und das dazugehoerige Regelwerk gar nicht (selbst) besitzen... ;D
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Offline Weltengeist

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #165 am: 5.01.2018 | 14:46 »
Und es soll ja auch Leute geben die ein System spielen (oder sogar leiten) und das dazugehoerige Regelwerk gar nicht (selbst) besitzen... ;D

Von den ganzen Spielern, die ein "irgendwo im Netz gefundenes" PDF der Regeln verwenden, mal ganz zu schweigen...
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Offline D. M_Athair

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #166 am: 5.01.2018 | 17:13 »
Die Digitalisierung, die ja in vielen anderen Branchen den Vertrieb auch international erheblich erleichtert hat, scheint ja im Buchhandel nicht so einen großen Umbruch herbeigeführt zu haben. Zumindest die meisten Rollenspieler, die ich so kenne, vertrauen doch eher auf das gedruckte Werk.
Und so bewegt sich dann doch alles mehr oder weniger innerhalb der bekannten Nische.

Nö. Weil Print on Demand ne nicht selten genutzte Alternative ist. Gerade, wenn man die Sachen von Kleinstverlagen, die so produzieren und das Zeug (auch) über ihren Web-Shop verkaufen.

In meinem aktuellen Rollenspielregal sind ca. die Hälfte der Regelbücher PoD-Sachen. (Anders gesagt: Ein nicht unerheblicher Teil von RSP-Kram sind PDF-Verkäufe und PoD-Sachen. Die Aufmerksamkeit, die man über die reine Anwesenheit im Fachhandel generiert, ist nicht hoch. Gerade, weil sich auch da das Angebot stark verbreitert hat. Insofern: Quendan hat völlig recht, wenn er "Aufmerksamkeit" als kritische Ressource benennt. Und ein Crowdfunding-Projekt schafft da auch nicht mehr als eine Initial-Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeit potentieller Kunden längerfristig zu binden ist heute wichtiger und schwieriger denn je.)
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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #167 am: 8.01.2018 | 19:09 »
Nö. Weil Print on Demand ne nicht selten genutzte Alternative ist.

Okay, da hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Klar, print on demand ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Worauf ich zielte waren reine digitale Produkte. ebooks, PDFs, usw. Für freie Rollenspiele macht das natürlich viel Sinn und Uhrwerk hat seine Regeln ja auch frei als PDF zum download bereitgestellt. Aber das funktioniert eben nur, wenn genügend Menschen auch das entsprechende Buch kaufen und darauf wollte ich hinaus.
Mein Eindruck ist, dass das Buch immernoch deutlich gegenüber dem eBook/PDF dominiert, wenn es um kommerzielle Angebote geht. Zumindest in Deutschland.
Im Ausland hab ich da teilweise einen anderen Eindruck - aber korrigiert mich gern, wenn ich da falsch liege.
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Offline sindar

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #168 am: 16.01.2018 | 13:52 »
Gerade bei Splittermond freue ich mich riesig, dass sich das gedruckte Regelwerk so gut verkauft, eben weil es als PDF offiziell umsonst zu haben ist. Ich war anfangs skeptisch, ob das die Verkaufszahlen vielleicht in den Keller drueckt und es somit zum kommerziellen Flop macht. Selten habe ich mich so darueber gefreut, danebengelegen zu haben! :) :d
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Offline Engwar

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #169 am: 21.01.2018 | 21:57 »
Sehr spannend das zu lesen. Vielen Dank für die Einblicke.
Hoffentlich kommt bald der Ausblick auf 2018. :)

Offline Silent Pat

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #170 am: 21.01.2018 | 21:58 »
Sehr spannend das zu lesen. Vielen Dank für die Einblicke.
Hoffentlich kommt bald der Ausblick auf 2018. :)

Ich komme gerade zu nix, wird noch einen Moment dauern :'(
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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #171 am: 22.01.2018 | 12:24 »
Was natürlich so eine Art kleiner Spoiler auf den Ausblick 2018 ist, ist das hier ;)

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Offline Kaskantor

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #172 am: 22.01.2018 | 12:38 »
Ach ja wär das nicht in Köln, würde ich mich sofort bewerben:).
"Da muss man realistisch sein..."

Offline D. M_Athair

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Re: State of the Industry - Feedback & Diskussion
« Antwort #173 am: 23.01.2018 | 02:22 »
Ich hab auch noch ein Thema. Nämlich zu Druck und Produktion. Ich bin darüber über ein Asmodee/FFG-Interview drauf gestoßen.

Wie entscheidet der Verlag über Papierqualität, Druckfarben, Einband, Druckerei, Druckort?

Ich weiß von mir, dass ich von z.B. FFG mit den 40K-RPG-Büchern, welche der Verlag in China gedruckt hatte in Bezug auf Einband, Papier und Geruch nicht zufrieden war. Ich hab mir auch (vorsorglich) nur zwei Bücher geholt (Dark Heresy: The Lathe Worlds und Rogue Trager: The Primer Navis), die dann tatsächlich auch nicht mehr auf Deutsch (und in besserer Produktqualität) kamen. Jim Raggi lässt fast alles in Finnland bei der Otava Publischng Comapany Ltd drucken. Teilweise sogar unter Angabe der Papiersorte. Dafür zahle ich - als bibliophiler Mensch - gern mehr. Und andersrum: Ich sehe gar nicht ein für billige China-Drucke (die auch noch - ganz umweltfreundlich - mit dem Schiff hertransportiert werden müssen) Premium-Preise zu zahlen.
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« Antwort #174 am: 27.01.2018 | 16:30 »
Wie entscheidet der Verlag über Papierqualität, Druckfarben, Einband, Druckerei, Druckort?

Das würde mich auch interessieren. Übrigens gern ergänzt um die Teilfrage, welche Gedanken der Entscheidung zugrunde liegen das Ganze als Buch oder als Box herauszubringen. Ich hatte vor kurzem eure Einsteigerbox in Händen und hab mich sehr gefreut, dass es soetwas noch gibt. Hab ich das letzte mal bei Schmidt Spiele gesehen gehabt.
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas