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Ist Rolemaster das komplexeste und schwierigste PAP?

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Blizzard:

--- Zitat von: D. Athair am 18.10.2017 | 23:09 --- War bei deiner Herangehensweise an RM - ohne dir zu Nahe treten zu wollen - leider erwartbar.
--- Ende Zitat ---
Kannst du das näher erläutern? (Gerne auch per pm).

JS:
"Ist Rolemaster das komplexeste und schwierigste PAP?"

Diese Frage wird dir niemand für dich erschöpfend beantworten können.

Beispiele:
Rolemaster mag schwierig sein und erscheinen, wenn man es nach der chaotischen Gliederung der deutschen Ausgabe regelgenau spielen möchte, ohne viel Vorarbeit zu investieren. Rolemaster wird aber deutlich einfacher und übersichtlicher, WENN man es als SL für sich neu gliedert und gute Vorarbeiten leistet, um alles Unklare sehr schnell nachschlagen und nachlesen zu können.
Rolemaster mag schwierig erscheinen, wenn man sich durch den Regelwust arbeitet, ohne weiter in die Tiefe zu denken und den Kern der Mechaniken zu ergründen. Hat man diesen aber erst einmal durchdrungen, wird vieles deutlich leichter. Über Rolemaster mußte ich z.B. weniger brüten als über FATE, das nur einen Bruchteil an Regelmasse aufbietet.
Die Charaktererschaffung bei Rolemaster kann sehr komplex sein, aber für Detailfüchse wie mich ist sie ein Glanzlicht im Rollenspielgenre und trotz aller Komplexität erfreulich und spaßig - die "gefühlte Komplexität" ist für mich somit sehr überschaubar. Ein eingefleischter Freeformer dürfte von dieser Komplexität aber eher abgeschreckt sein und schon den Blick auf all die Tabellen gruselig finden.

Jedenfalls ist Rolemaster meiner Meinung nach nicht der Vater aller Systeme und keine Art von "Systemlatein": Beherrscht man es gut, versteht man auch Systemitalienisch und Systemfranzösisch leidlich. Du kannst Rolemaster aus dem FF kennen und stehst bei Splittermond, Shadowrun oder DSA 4 trotzdem wie der Ochs vorm Berge, von FATE ganz zu schweigen.
Und das ist auch gut so, denn so hält die technische Seite des Rollenspielhobbys immer wieder aufregende Entdeckungen bereit, falls man sich gerne mit Systemen und Mechaniken beschäftigt.

Torshavn:

--- Zitat ---Rolemaster mag schwierig sein und erscheinen, wenn man es nach der chaotischen Gliederung der deutschen Ausgabe regelgenau spielen möchte, ohne viel Vorarbeit zu investieren.
--- Ende Zitat ---

Interessante Sichtweise @JS. Ich kann sie nicht teilen. Ohne die 13Mann Ausgabe wäre ich nie auf Rolemaster umgestiegen. Die erste deutsche Übersetzung von Laurin fand ich deutlich unübersichtlicher, für mich damals nicht spielbar.
Ich mag an Rolemaster, das es trotz aller Komplexität am Spieltisch schnell, leicht und gut funktioniert. Da habe ich mit Pathfinder deutlich schlechtere Erfahrungen gemacht.
Auch die Charaktererschaffung ist trotz vieler Möglichkeiten einfach, im Vergleich mit anderen Systemen.
In meinen Augen ist Rolemaster nur vordergründig ein Regelschwergewicht, und sein Verständnis hilft nur wenig, um Systeme wie Pathfinder oder DSA zu begreifen. Außerdem läßt sich mit Rolemaster in so ziemlich jeder Fantasywelt ohne große grundsätzliche Anpassungen spielen. Ein großer Vorteil des Systems.

tartex:

--- Zitat von: Weltengeist am 18.10.2017 | 18:14 ---Betonen möchte ich aber nochmal, dass Rolemaster entgegen anderslautenden, immer wieder auftauchenden Gerüchten gar nicht so schwierig ist. Es ist mit viel Blätterei verbunden, aber die Regeln selbst sind so kompliziert nicht.

--- Ende Zitat ---

Genau. Die Herausforderung für den Rollenspiel-Neueinsteiger dürfte bei Rolemaster eher daran liegen es in eine spielbare Form zu kondensieren, bei der Leute noch gemeinsam Spaß haben, anstatt sich beim ewigen Rumblättern zu langweilen und das Spiel abzubrechen, weil der Funke nicht überfliegt.

Zum alleine Studieren und sich Reinvertiefen ist Rolemaster super geeignet. Aber neben Regelkentniss gehört zum Rollenspiel(leiten) eben noch viel mehr dazu: ein Gefühl für brauchbares Pacing, Verteilung von Spotlights und an welcher Stelle die Kostennutzenrechnung von Nachschlagen vs. Improvisieren bei welcher Spielergruppe wie am besten aufgeht. Und auch auf so simple Ideen, wie dass man die am häufigsten verwendeten Tabellen rauskopiert/ausdruckt, muss man erst mal kommen.  8]

Ich glaube Rolemaster macht es einem neuen Spielleiter nicht unbedingt leicht zu entscheiden, wieviele Optionalregeln wann angebracht sind. Alle, einfach "because we can", ist sicher nicht praktikabel.

Marask:

--- Zitat von: tartex am 21.10.2017 | 09:36 ---Genau. Die Herausforderung für den Rollenspiel-Neueinsteiger dürfte bei Rolemaster eher daran liegen es in eine spielbare Form zu kondensieren, bei der Leute noch gemeinsam Spaß haben, anstatt sich beim ewigen Rumblättern zu langweilen und das Spiel abzubrechen, weil der Funke nicht überfliegt.
--- Ende Zitat ---

Also ich kann das so nicht nachvollziehen. Am Spieltisch habe ich noch nie "ewig" rumgeblättert. Wie in jedem System ist Vorbereitung das A und O.
Tabellen ausdrucken ist nicht nötig, wenn man den wirklich guten Spielleiterschirm bestitzt. Hat man ihn nicht, kopiert man sich die nötigen Dinge zusammen und tackert. Dann habe ich alles sofort am Start.
In meinen bisherigen vier Runden, und ich habe mit je 4 Rolemaster-Neuligen angefangen, kam niemals auch nur das Gefühl auf, dass Spielspaß wegen Geblätter auf der Strecke bliebe.

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