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[13th Age] Eyes of the Stone Thief - Erfahrungen, Tipps, Austausch

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angband:
Die Megakampagne "Eyes of the Stone Thief" von Gareth Ryder-Hanrahan (der mir durch verschiedene Gumshoe Machwerke als exzellenter Autor in Erinnerung war) liest sich absolut ausgezeichnet. Hier im Forum gibt es zwar schon ein paar (ältere) Threads, allerdings handelt es sich oft eher um Rezensionen oder reine "vom-lesen-her" Meinungen. Konkrete Erfahrungen und Diskussionen zur Kampagne sind mir nicht bekannt. Daher dieser Thread.

Der Stone Thief liest sich in der tat großartig und hat mich überhaupt erst veranlasst, mich näher mit 13th Age zu beschäftigen. Eigentlich ziehe ich schnellere Systeme (z.B. Gumshoe, Cthulhu) vor. Allerdings war auch die Lektüre des 13A Grundregelwerkes (gab es für 20€ im Uhrwerk Ausverkauf) sehr inspirativ und hat einen guten Eindruck bei mir hinterlassen, sodass wir seit Oktober eine Runde am Laufen haben.

Unsere Runde:

* Wir spielen ca. 2-3 wöchentlich zu viert (1SL + 3SC) in einer Onlinerunde.
* Die Konzentration ist hoch, die Verlässlichkeit der Mitspieler auch und man "schafft viel" in kurzer Zeit.
* High Fantasy ist bei allen schon länger her.
* Wir haben früher gemeinsam AD&D gespielt, daher sind einige D20 Mechanismen noch bekannt.
* Beim Rollenspiel ist uns das gemeinsame Geschichtenerzählen und die Dramatik wichtiger als Kämpfe.
Was hat uns überzeugt 13th Age eine Chance zu geben?

* High Fantasy ist halt schon länger her, daher empfanden das die Mitspieler (und ich auch) als gute Abwechslung.
* Die Ikonen und wie diese mit der Welt verwoben sind.
* Dass die Welt nicht fertig durchgeplant ist, sondern immer Raum bietet, seine eigenen Geschichten, Vorstellungen und Klischees einzubauen. Das nutzen auch die Spieler.
* 13A ist für ein Fantasy-System recht schlank. Durch unterschiedlich komplexe Klassen ist sowohl für Personen etwas dabei, die sich gerne intensiv mit den Regeln auseinandersetzen, als auch für Personen, die dies nicht so gerne tun.
Die Charaktere + OUT:

* Halbork-Hexer: "Unbekannte Geburt - Verbindung zu Elfen"
* Gnom-Dieb: "Ich war ein Agent des Schattenprinzen, wurde aber von der Diabolistin verflucht, um ihn auszuspionieren"
* Mensch-Magier: "Ich wurde als Kleinkind vom blauen Drachen entführt und wuchs an ihrem Hof auf, kann mich aber nicht mehr aktiv daran erinnern und die Abenteurer, die mich später retteten, haben mir aus Angst vor ihrem korrumpierenden Einfluß nie davon erzählt."
Was uns bisher gefällt an 13th Age:

* Das System bietet uns bisher einen guten Kompromiss zwischen Komplexität und Schnelligkeit. Jeder hat seine Spezialgebiete bzw. Nischen, die sich auch regeltechnisch ausdrücken.
* Die Kämpfe sind gut balancierbar und spannend. Für mich als SL auch sehr schnell vorbereitet und verwaltet (GROSSES plus!)
* Die Ikonenwürfel-Mechanismen funktionieren unserem Empfinden nach sehr gut! Ich bin als SL sowieso ein Freund der Improvisation, weswegen es mir normalerweise leicht fällt, die Ergebnisse ins Spiel zu integrieren. Durch die Ikonenbeziehungen bekommt unser Spiel sofort unweigerlich persönliche Bedeutung für die SC, was von den Spielern auch bemerkt und geschätzt wird. Später noch mehr dazu.
* Ich finde das GRW gut strukturiert. Die Spieler können mit ca. 10-20 Seiten zu ihrer jeweiligen Klasse + Kampfregeln klarkommen. Alles ist in einem Buch und man braucht keine Extrahefte.
Als nächstes will darüber schreiben, was bisher geschah. Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis die Gruppe wirklich auf den Stone Thief treffen wird. Wir sind also gewissermaßen noch beim Kampagnen-Prequel. Dazu mehr in den nächsten Tagen.

Wie habt ihr die Prequel-Zeit (Stufen 1-3) genutzt?

Scimi:
Ich habe inzwischen soviel Material zu 13th Age, dass es mein geheimer Plan ist, in meiner Runde soviel davon wie möglich zu verbraten. Gerade den Encounterbau lasse ich mir ganz gern abnehmen und stricke dann lieber an dem Drumherum.

Angefangen habe ich darum mit einer etwas aufgebohrte Stufe-1-Variante von "At Land's End" um direkt den Stonethief und seine Kultisten zu etablieren.

Danach sind die Charaktere in Eldolan gelandet und hatten jede Menge Spaß mit der Stadt. "Shadows of Eldolan" war das Leitthema des ganzen, gewürzt mit ein paar improvisierten Dingen und Encountern aus den "Battle Scenes"-Bänden.

Im Augenblick verfolgt die Gruppe den entkommenen Eldolan-Oberschurken, der danach für "The Burrowing Dead" verantwortlich war und sie beim "Race to Starport" (oder in unserem Fall "Race to unbekannte Zwergenfestung") abgehängt hat.

Der weitere Plan sieht "Swords Against the Dead" und "Up To Our Necks… in the Knee Deep" vor, mit "Make Your Own Luck" als Finale, das dann nahtlos in den Stone Thief übergeht.

Das schneidet zwar nur gerade ansatzweise in den Vorrat der vorhandenen Abenteuer hinein, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.  ::)

Ginster:

Abo.  8)


"Make Your Own Luck" und "At Land's End" bieten sich natürlich an, da sie ja quasi Prequels zum Stone Thief sind, die auch die ein oder andere 13th Age-Mechanik nochmal ein bisschen deutlicher machen.

angband:
Interessant, dass du so viele fertige Abenteuer verwendest! Es gibt da so viel Material, dass es mir schwer fällt, mich da durchzuwühlen und zu selektieren. Hast du bzw. ihr einen Tipp, was man sich unbedingt mal ansehen sollte?

Da meine Gruppe aus 2/3 Magiewirkern besteht, hatte ich auch mit Eldolan angefangen. Allerdings habe ich die Nebenplots teils drastisch gekürzt oder ganz gestrichen und generell einige Kämpfe weggelassen (unserer Gruppe passt 1 Kampf oder maximal 2 Kämpfe pro Session am besten). Damit war die Gruppe nach 3 Sessions fertig mit Eldolan. Ergebnis: Garados wurde in seinem Geheimlabor gestellt und ist entkommen. Der Okkultistenzirkel wurde besiegt.

Die Ikonen ließen sich dabei sehr gut einbinden die Gruppe hat Beziehungen zum Ermagier (2), den Drei (2), dem Herrn der Orks (1), dem Schattenprinzen (1), der Diabolistin (1), dem Großen Goldenen (1) und der Elfenkönigin (1). Fast alle Beziehungen sind (noch) zwiespältig.

Die Gruppe war in Eldolan im Auftrag des Erzmagiers unterwegs und hatte nur das Gerücht vernommen, dass dieser in seinen Träumen gesehen habe, dass Eldolan wichtig wird in der Zukunft. So konnte die Gruppe das Geflecht an Personen rund um die Akademie, den Nekromanten und die Dämonenbeschwörer entwirren.

Den Okkultistenzirkel hatte ich in meinem Kopf schon mit dem Cult of the Devourer in Verbindung gebracht. Die Gruppe stellte Recherchen an zum Zirkel, ich hielt die Infos erst einmal vage, schließlich ist der Cult sehr unbekannt. Ich gab ihnen ein Symbol. Einer der SC hat ja als OUT, dass er von de Diabolistin verflucht wurde. Dieser SC hatte eine Vision dazu: er sollte einen Dämonenbeschwörerkult infiltrieren, wurde entdeckt und verflucht, sodass er nun unter ihrem Einfluss steht. Dazu wurde er gebrandmarkt mit dem selben Symbol, das nun auf seiner Brust prangt. Mein Ziel war, die SC möglichst früh schon im Sinne von Foreshadowing und Exposition mit den Themen des Stone Thief in Verbindung zu bringen, sodass sich das hinterher organisch anfühlt, wenn der Thief dann selbst auftaucht. Denke das funktioniert ganz gut

In den folgenden Sessions stellte die Gruppe verstärkt NAchforschungen zu diesem Symbol an, die sie nach Drakkenhall und zum Sternenhof führten.

Scimi:
Wie gesagt, ich nehme mit vor allem Namen von NSCs und die Werte der Encounter und improvisiere dann das drumherum im Spiel. In Eldolan hat die Gruppe z.B. mehrere Versuche gestartet, in die Zentrale der Beleuchtergilde einzudringen, Einschleichen, Verkleiden, Aufs-Dach-Fliegen, die dann in Planung, Vorbereitung und Ausführung relativ viel Zeit eingenommen haben, ohne dass irgendwelche Kämpfe vorgekommen sind, dafür habe ich mich komplett an den Prince of Shadows-Battle Scenes entlanggehangelt, als sie ein illegales Rockkonzert in der Stadt (OUT, fragt nicht  ::)) infiltriert haben.

Was mir beim Planen geholfen hat, war meine praktische, selbst erstellte Abenteuerübersicht für 13th Age.

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