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PDQ# oder PDQ Core für One Shot?

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Saffron:
Ich werde für meine Gruppe demnächst einen One Shot leiten, und zwar das von Nocturama verfasste "Das Buch des Drachen-Qi". Das ist ein Wuxia-Abenteuer, das für PDQ# geschrieben ist. Nun habe ich eine Gruppe aus Gelegenheitsspielern, die so gar keine Lust haben, sich näher mit Regeln zu beschäftigen, und auch mir selbst fällt das Aneignen von neuen Regeln nicht wirklich leicht. Deshalb bin ich grundsätzlich von PDQ# sehr angetan.

Nun habe ich im Netz allerdings auch PDQ Core gefunden, das noch einfacher gehalten ist, und bin versucht, mit diesen Regeln zu leiten. Bei PDQ Core fehlen unter anderem die Stilwürfel. Außerdem gibt es nicht die Regeln für erweiterte Konflikte. Man würfelt immer nur mit 2W6, nicht mit 3W6 und muss seine Würfel auch nicht auf Angriff und Verteidigung aufteilen.

Ich hoffe auf ein paar Ratschläge von erfahrenen PDQ-Spielern in folgenden Fragen:

1. Nehme ich uns mit den einfacheren Regeln etwas vom Spielspaß? Denn immerhin geht es in dem Genre um meisterliche Kampfkunst, atemberaubende Akrobatik etc, und bei PDQ# gibt es ja auch Techniken, mit denen man zum Beispiel unterschiedliche Kampfkunststile sehr schön darstellen kann. Oder klappt das genauso gut mit den vereinfachten Regeln?

2. Die Stilwürfel finde ich eigentlich sehr charmant und würde sie gern beibehalten, selbst wenn ich mich für PDQ Core entscheide. Vielleicht auch noch die Techniken. Macht das Sinn oder ist das Mischen von Regeln keine so gute Idee, wenn man das System nicht gut kennt und es auch selbst noch nie gespielt hat?

Nocturama:
Erst mal freut es mich natürlich, dass du das Abenteuer leitest  ;D Ich würde dir raten, bei PDQ# zu bleiben - die Komplexität halte ich verglichen mit Core für kaum größer, auch wenn es zugegebenermaßen schon etwas her ist, dass ich eine Runde mit den Basis-Regeln geleitet habe (das war Truth & Justice, wo allerdings noch mal einige Extraregeln dazukommen). PDQ# fand ich aber, nachdem ich es kennengelernt habe, von den Regeln her tatsächlich intuitiver. Und die ganze Upshift/Downshift-Sache finde ich bei Core nicht so dolle, da sind mir die Stilwürfel viel lieber (vor allem mit der Regel, dass sich die Schüssel nur wieder füllt, wenn man sich gegenseitig Würfel gibt  ;)).

Was meinst du mit erweiterten Konflikten? Sich gegenseitig Stärken runterzuwürfeln gibt es bei beiden Varianten. Oder meinst du, dass man bei PDQ# gegen Gegnergruppen antreten kann?

Ich persönlich würde sagen: Es lohnt nicht, das Abenteuer umzuarbeiten und an PDQ Core anzupassen, vor allem, wenn du sowieso Stilwürfel und Techniken beibehalten willst. Dafür ist die Vereinfachung mMn nicht groß genug.

Saffron:
Ja, das Abenteuer finde ich nicht nur sehr schick gestaltet, sondern es klingt außerdem, als könnte man damit sehr viel Spaß haben, bei wenig Vorbereitungsaufwand für den SL. Ich lass dich in ein paar Wochen auf jeden Fall wissen, wie es angekommen ist.

Mit erweiterten Konflikten meine ich die Regeln, die für Duelle und komplexere Aufgaben gedacht sind. Bei Core würfeln einfach beide Gegner mit 2W6 und vergleichen das Ergebnis. Bei PDQ# würfelt man dagegen anders als bei normalen Proben mit 3W6 und teilt seine Würfel auf Angriff und Verteidigung auf. Dann sind da noch andere Dinge, die man beachten muss, zum Beispiel wenn man Schaden abbekommt, soll man sich den schon mal aufschreiben, aber für die nächste Verteidigung gelten trotzdem noch die alten Werte. Das ist jetzt vielleicht nicht so hochkompliziert, aber ich seh keinen so großen Vorteil dieser Regel. Und ich rede von Spielern, die nach drei Jahren in meiner nWoD-Kampagne immer noch nicht auf dem Schirm haben, dass man einen Willenskraft-Punkt einsetzen kann, um seinen Würfelpool für den Skill-Check zu erhöhen... ::)

Hmmmm, vielleicht sollte ich einfach PDQ# spielen, aber die Regel für Duelle weglassen. Und dann vielleicht noch so Kleinigkeiten wie Auftrumpfen oder zeitweilige Ausrüstung, die nicht wehtun, wenn man sie weglässt. Macht das Sinn?

Nocturama:
Hmm, ich würde trotzdem dazu tendieren, die 3W6 beizubehalten - im Gegensatz zu der Willenskraft-Regel ist das ja nichts Optionales, sondern eine der Hauptmechaniken. Das dürfte nach dem ersten Duell verstanden sein - und wenn nicht, dürfte schon das Abziehen der Ränge bei Stärken als Schaden Probleme bereiten  ;) Ich bin leider nicht mehr so sehr im System drin, dass ich spontan sagen könnte, wie sich die andere Regelvariante mit Techniken und Stilwürfeln verträgt.

Andererseits kannte ich auch mal einen Spieler, der nach zwei Jahren Savage Worlds immer noch fragen musste, ob man die beiden Würfel addiert. Aber da ist sowieso Hopfen und Malz verloren  ;)

Ich würde eher alles weglassen, wo die Spieler selbst drauf achten müssen - Auftrumpfen sowieso, aber auch Techniken (geht natürlich viel Farbe verloren), verschiedene Schadensarten und Stilwürfel-untereinander-weitergeben. Wenn die Spieler die Basiswürfe drauf haben, kannst du wenigstens Techniken  ohne größere Probleme dazuschalten.

Crimson King:
Ein wesentlicher Unterschied zwischen PDQ und PDQ# sind die Techniques von PDQ#. Die sind für Wuxia-Spiel aus meiner Sicht tatsächlich nicht egal. Gleiches gilt für Stilwürfel, die ja auch als Belohnungsmechanismus für stilvolles Spiel her halten.

Die Duell-Regeln sind aus meiner Sicht auch unnötig kompliziert beschrieben. Im Endeffekt würfelst du halt beide Angriffe/Paraden und wertest sie aus, und erst danach ziehst du den Schaden ab.

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