Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Was sind die Besonderheiten der verschiedenen Settings für euch?
Rhylthar:
Jap, denn das wäre die Diskussion "Was ist Gothic Horror?".
Skyrock:
Ravenloft funktioniert in D&D-Regeln besser, wenn man sich weniger an den klassischen Schauerromanen wie Schloss Oranto und mehr an den moderneren, actionreicheren Adaptionen wie den Hammer-Filmen oder Castlevania orientiert.
(Und gerade die Klerikerklasse war ja sehr stark durch Peter Cushings Verkörperung von Van Helsing in den Hammer-Filmen inspiriert - Turn Undead ist 1:1 inspiriert, und die Klasse war gerade deswegen in Blackmoor eingeführt worden um den Vampir-SC Sir Fang zurechtzustutzen. Insofern ist das hier eine Heimkehr einer archetypischen D&D-Klasse, die anderswo mitunter fehlplatziert wirkt.)
Wirklich rund laufen tut es aber maximal bis in die mittleren Stufen. Ich würde daher fürs Langzeitspiel zu E6, E8 oder einer anderen stufengekappten D&D-Variante raten.
Noir:
Ich sehe das Problem tatsächlich gar nicht. "Gothic Horror" muss doch nicht zwangsläufig "Grusel" oder "die Charaktere kämpfen gegen den Wahnsinn an" bedeuten. Für mich hieß das "Gothic Horror" bei Ravenloft eigentlich eher sowas wie "ein düsteres Fantasy-Setting angelehnt an die Dracula-, Frankenstein-, Werwolf-Filme von früher". Heißt: Die Klischees verschieben sich einfach von "Herr der Ringe" zu "Rumänien und Umgebung plus Fantasy".
Grusel und co. kann natürlich Teil des Ganzen sein ... aber im Laufe eines Abenteurerlebens ist man irgendwann halt den Anblick von lebenden Toten und seltsamen Vistani-Hexen gewöhnt". Dann kann man genauso epische Abenteuer wie in den Forgotten Realms spielen ... nur kämpft man am Ende halt nicht gegen einen uralten Drachen ... sondern gegen einen uralten Vampir (z.B.)
Ich sehe da kein Problem.
alexandro:
Nachdem ich mir den Original-Elemental Evil nochmal zu Gemüte geführt habe: Sorry, aber der hat ja mal Null mit Greyhawk zu tun. Zum einen schafft es Village of Hommlet bauergamiger als DSA zu sein (wer dort Abenteuer erwartet, der kann lange suchen - es ist nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zum Tempel), zum anderen werden die Bezüge zum restlichen Setting extrem vage gesetzt und auch Iuz wurde quasi vollständig aus seiner Rolle in Greyhawk entwurzelt, so dass er fast nicht mehr zu erkennen ist.
Das ist aber nichts gegen die grenzenlose Dummheit von "Return to the ToEE": da soll dann auch noch Thazidun (quasi der Azathoth von Oerth) plötzlich ein Interesse daran haben die Elemente zu manipulieren. Ich meine "Forgotten Temple" war nicht gerade eine Glanzleistung (ziemlich railroadig), stellte Old Thazi aber komplett anders dar. Diesen Retcon haben sich die Autoren wohl aus dem Allerwertesten gezogen.
Grubentroll:
Ich auch mal Senf und dazu:
* Dragonlance - Das mit der "Romantik" und dem "Kitsch" unterschreibe ich, aber das finde ich auch grad das Großartige daran. Das ist so "80er-Amerikaner-Countryhörer reiten Drachen vor einem roten Herbstsonnenuntergang und haben schwierige Love Triangles am laufen". Oder "schnurrbärtiger Vokuhila in absurd verschnörkelter Rüstung kämpft im Morgengrauen gegen blauen blitzespeienden Drachen". War für mich als erstes AD&D-Setting als hormonschwangerer 13-Jähriger nach drei Jahren dröges deutsches Biedermann-DSA irgendwie eine Offenbarung. Larry Elmore als definierender Künstler.
* Forgotten Realms - An sich (wenn man Grey Box gespielt hat und von Dragonlance kam) erst mal ein sehr biederes klassisches Fantasy-Setting mit vielen schönen Details, Ideen, und Sachen an denen man sich als Spieler reiben kann. Settingspezifisch wäre für mich jede Menge Nebel, Adventure Companies über deren Schaffen man in fernen Tavernen hört, Machtgruppen a la Zhentarim, Harpers, Red Wizards, etc. Keith Parkinson als definierender Künstler
* Planescape - Sigil als Zentrum des Multiversums, Philosophie kann die Welt ändern, Lady of Pain, Factions, Blood War, Fantasy-Steampunk. Tony Diterlizzi als definierender Künstler.
* Dark Sun - Ständiger Existenzkampf, Metallmangel, Obsidian, ein Drache, Wüstenwelt, Psi. Brom als definierender Künstler.
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