Pen & Paper - Spielsysteme > 7te See
Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Blanchett:
Edition 1 liebe ich und würde ich sofort in einer Runde mitspielen. Mit Edition 2 habe ich mich noch gar nicht beschäftigt, würde aber zumindest einen One Shot wagen
Grimtooth's Little Sister:
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 14:32 ---Worum soll's denn gehen? :)
--- Ende Zitat ---
Das weiß ich, wenn ichs gelesen habe ;D
Wonko:
Bei Geek&Sundry gibt es übrigens gerade eine kleine Serie, in der John Wick selber leitet und zeigt, wie das Spiel seiner Meinung nach wohl gespielt werden soll. Recht unterhaltsam:
https://www.youtube.com/watch?v=wQ_uDticZao&list=PL7atuZxmT954EqboZ4VQjlo5kYNVoJ9Vi&index=1
Kalimar:
Ich tue mich leider schwer mit der Mechanik von 7te See 2nd Edition. Ein Risiko bei dem vorab klar ist, wie viel Schaden man sich dafür einfängt ist für mich eben kein wirkliches. Keine Ungewissheit, keine Spannung. Als SL finde ich es einigermaßen schwer immer einen vollen Satz Chancen und Risiken auszubreiten damit die Spieler sich was aus dem "Menü" aussuchen können. Und das zusätzlich zu dem was ich an Rahmenhandlung etc. gestalte.
Daystalker[DaD]:
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Danke für die Ausführungen, Daystalker.
--- Ende Zitat ---
Bitte, gerne.
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Denn: Bei 7th Sea 2nd beißt sich der erzählerische Designansatz doch vehement mit der kleinteiligen Aufteilung in verschiedene Einzelfertigkeiten.
--- Ende Zitat ---
Da gebe ich dir gerne - zum Teil - recht. Es ist nicht die Anzahl der Fertigkeiten, die mich an mancher Stelle stocken lässt. Es ist vielmehr die Auswahl. (Nutze ich jetzt lieber "Beeinflussen" oder "Überzeugen", um Informationen vom Wirt zu erhalten?!) Gerade bei den sozialen Interkaktionen ist es da etwas redundant (Beeinflussen, Einschüchtern, Empathie und Überzeugen), während bei den Aktivitäten an einigen Stellen eine Differenzierung fehlt. (Athletik gilt für Klettern über Schwimmen bis hin zu Baumstamm-heben) Dafür sind dann "Stehlen" und "Verbergen" wieder aufgesplittet!?
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Und dann bestraft einen das Spiel sogar noch, wenn man zugunsten der Dramatik oder des Verlaufs einer Szene den Approach wechselt. Ich meine: In einem typischen Streitgespräch in der Realität wird doch ziemlich oft zwischen "Tempt" und "Convince" gewechselt. Allein diese Fertigkeiten sind sehr kleinteilig voneinander unterschieden.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich voll bei dir! Ich denke, da sollte man es als SL nicht so eng sehen. Es sollte nur eine zusätzliche Steigerung kosten, wenn man "grundlegend" seinen Ansatz ändert. Also nicht von "Ich unterhalte mich nett" zu "Ich fühle ihm mal auf den Zahn", sondern zu "Ich zerre ihn in die Ecke und prügele es nofalls aus ihm heraus". Wo ich dir recht gebe ist, dass diese Regelung aber ziemlich schwammig daher kommt.
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Wenn es so einen breiten Erzählfokus anlegt ("Was kann ich aus der Szene rausholen und welche Komplikationen dabei vermeiden"), bewegt es sich auf der Ebene der Scene Resolution und nicht der Task Resolution klassischer Rollenspiele.
--- Ende Zitat ---
Ja, das ist es was einige Spieler abschreckt, andere toll finden (und äußern: "Endlich! Es fühlt sich so an, wie in dem letzten Kinofilm, den ich gesehen habe!") Ich finde keines der beiden Ansätze schlecht; sie sind halt... anders. Beide Varianten haben ihren Anreiz. Insbesondere das Gefühl, langweilige Abschnitte zu überspringen, fand ich bei 7te See sehr gut! (Ich muss keine 14-tägige Seefahrt taggetreu ausspielen. Ich bin - Dank der Szenensprünge - schwups... im nächsten aufregenden Bereich.)
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Dazu bräuchte man etwas wie zum Beispiel die Methoden aus "Turbo-Fate" oder die auf Emotionen-basierenden Proben aus "Michtim" oder was weiß ich nicht... irgendwas Umfassenderes halt, damit so eine Szene auch organisch fließen kann. Und man den Spieler nicht mit Raise-Abzug bestrafen muss.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube das "organische Fließen" wird hier durch den SL-Stil geprägt, nicht durch die zugrundeliegende Würfelmechanik. Während bei klassischen Rollenspielen die Probe durch eine Handlung oft heraufbeschworen wird (Jeder Handlungsschritt entspricht eines Würfelswurfs), ist es bei FATE mehr - ab und zu - eine auftretende Herausforderung (Eine Handlungsabfolge wird zusammengefasst und mit einer Probe abgebildet), wenn es ums Eingemachte geht und bei 7te See ist es nur ein Bezahlen (Viel erzählen, in der Zusammenfassung den Handel abschließen). (Drum würde ich die Regelmechanik von 7te See auch nicht als klassisches Rollenspiel-System einordnen. Wie seht ihr das?)
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Heck, hätte 7te See 2nd nur die Attribute genommen und dann Deskriptoren über die Backgrounds, die einem Bonusraises für bestimmte Arten von Szenen geben oder Gratis-Opportunities oder sowas... das würde designtechnisch sogar noch irgendwie funktionieren. Die Fertigkeiten sind ein Nicken zu den klassischen Spielern, aber sie passen streng genommen überhaupt nicht ins Design.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26 ---Ja, es wirkt etwas konstruiert. Ich hatte auch eingangs das Shadowrun-Gefühl: Ah, ein Würfelpool aus Attribut+Fertigkeit - ist bekannt, ok. Dann - nicht zuletzt der umständlichen Beschreibung gewidmet - kapierte ich die Mechanik in keins der Weise! (Da hätte ich mir wirklich eine bessere Beschreibung gewünscht. Gerade weil die Mechanik so anders ist!) Nachdem ich dann einen Oneshot konzipiert habe, um eine Basis für ein erstes Spiel zu haben, kamen die Erkenntnisse. Wie du eingangs bereits schriebst, es ist eben Scene Resolution basiert - und so sollte man auch die Abenteuer schreiben.
Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.
Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.
--- Ende Zitat ---
Das ist das irreführende. Man kann als SL die Abenteuer je Szene als Drama oder Action anlegen - und entsprechend anders werden sie abgehandelt. Das kann - wenn es wirklich gut gemacht ist - spielfördernd sein, aber auch mächtig in die Hose gehen. Ich denke (gerade die eingefleischten klassischen Rollenspieler, die Task Resolution-orientiert unterwegs sind) können mit der Mechanik aus 7te See wenig anfangen.
Aber, hey! Das ist absolut ok so. Ich bin der Meinung, dass es keine schlechten Rollenspielsysteme gibt! Es gibt für jede "Geschmacksrichtung" unterschiedliche Werke, die einem persönlich mehr oder weniger gefallen.
Ich finde das Konzept von 7te See als Bereicherung, auch wenn es nicht alt so viele Spielrunden gibt, die sich diesem erzählerischem Werk annehmen.
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