Pen & Paper - Spielsysteme > Adventure Game Engine
[Fantasy Age] Kollektiv ein Kitchen-Sink-Setting für FAGE erschaffen?
Achamanian:
Ich finde erst mal alle Ansaetze interessant, von den "Brothers Grimm" bis hin zur SF, die leise im Hintergrund spielt, waehrend man vorne eine Fantasykulisse hat (also nicht Titansgrave, sondern eher Book of the New Sun bzw. Shannara).
Man muss halt mal mit allem rumspielen, gucken, welche moeglichen Kombinationen sich ergeben und was gleichzeitig Raum fuers "Bodenstaendige" laesst, und dann sortiert man wieder aus ...
eldaen:
Huiiiii! Das klingt ja mal interessant! Da möchte ich gerne mitmachen. Ich mag Fantasy AGE sehr, und spiele mit einer Runde Zehnjähriger. Wir suchen auch grad noch ein Setting. Daher wöre ich auch dafür, es mit den Alleinstellungsmerkmalen nicht zu übertreiben. "Kitchensink mit Niveau, aber überschaubar und mit vielen guten Abenteuer-Aufhängern, FSK 12" wäre in der Kombination sicher für sich genommen schon ein Alleinstellungsmerkmal. Oh, und "einsteigerfreundlich" im Sinne von nicht dutzender Supplements, sondern lieber einen guten Settingband.
Ich hab schon ein bisschen Setting und Abenteuer geschrieben (für HârnMaster bei Columbia Games) und ich kann Layouten. AUßerdem könnte ich Karten beisteuern:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,97329.0.html
Sagt Bescheid, wenn ich mitmachen kann. :)
Achamanian:
Bisher sind wir erst zu zweit am Werkeln, von daher würde ich sagen, mehr Mitbastler sind willkommen!
Waldviech:
Na dann blase ich doch mal dreist und ungefragt diverse Ideen in den Threat! Wuahahahaaaa ~;D
- Schauplatz könnte eine Art "Deutschland" sein, aufgeteilt in dutzende kleiner Fürstentümer. Sozusagen das klassische Checker-Board-Kingdom-Setting.
- Der allgemeine "Techlevel", was mondäne Technologien wie Schießpulver, Buchdruck, Zeitungswesen etc.pp. angeht liegt weit eher beim irdischen 1815 als im Mittelalter. Dadurch erklären sich Imho typische Modernismen der typischen Fäntelalterwelt recht gut.
- Die Fürsten und Priester sind teils noch recht autoritär, aber es gibt eine breite, aufklärerische Strömung. Daher die typischen, sehr toleranten Heldengruppen.
- Eigentlich ist das Setting "postapokalyptisch". Ungefähr 400 Jahre vor Spielbeginn hat ein Krieg zwischen diversen Schwarzmagiern das Land nachhaltig zerlegt. Magie wurde danach eine ganze Zeit lang mehr als misstrauisch beäugt und verfolgt. Erst seit kürzerer Zeit sind magische Forschungen für Menschen wieder legal.
- Seit dem Krieg der Schwarzmagier ist das gesamte Land von gewaltigen Dungeons untertunnelt. Ursprünglich mal von Priestern guter Götter versiegelt worden, brechen jetzt immer mehr von den Dingern auf. Entweder weil die Siegel altersbedingt wegbröseln, oder weil man sie bei Bergbauarbeiten versehentlich "anbohrt".
-Dies sorgt für ein immer stärker werdendes Monsterproblem, dem gleich mehrere Gruppierungen zu Leibe rücken wollen: Anti-Monster-Einsatztrupps der Obrigkeit, antike Ritterorden die schon vor Jahrhunderten gegen die Schwarzmagier gekämpft haben (Think Freimaurer, die jetzt wieder uralte Paladinrüstungen ausbuddeln), die Kirche, Gelehrte die vom Wissen der alten Magier lernen wollen und schlichte Schatzsucher...
eldaen:
Ich würde das Setting viel eher in der Renaissance ansiedeln, als im 19. Jahrhundert. Warum?
- Schwarzpulver ist beknnt, steckt aber noch deutlich in den Kinderschuhen
- Mechanik gibt es, aber das kann ebenso ein überbleibsel antiker Wissenschaft sein, das nun - in der "Renaissance" neu entdeckt wird
- gleiches gilt für Magie und Alchemie. Beides ist im Regelwerk vorhanden, aber noch sehr rudimentär. Außerdem gibt es keinen regeltechnischen Hinweis darauf, das Magie böse sei. Da müsste man wieder an den Klassen etc drehen, und es geht ja eben gerade darum, das was regeltechnisch vorgegeben ist, im Setting abzubilden.
- das, was die meisten Leute im Rollenspiel als "mittelalterlich" bezeichnen, ist doch eher frühneuzeitlich, sowohl vom "Tech-Level", als auch vom Feeling her. Sei es Medizin, Alchemie, oder auch die Nahkampftechniken und Actionszenen.
Aufbauend auf der Renaissance Idee könnte man folgende Ideen weiter entwickeln:
- es gibt das renaissanceartige Streben nach dem Wissen der (weit höher zivilisierten) Alten, darunter eben auch Magie (Jonathan Strange & Mr Norrell)
- die Vorstellung, Magie sei etwas Böses, wird durch diverse Kirchen aufrechterhalten
- es gab ein "dunkles Zeitalter", die derzeitige Entstehung einer "Aufbruchstimmung des Geistes" kommt erst zustande, als vor einiger Zeit geflohene Gelehrte/Magier/etc in dem Kontinent auftauchen, und sich ihre Ideen verbreiten (Fall von Konstantinopel)
- Auf dem Kontinent von dem die Gelehrten fliehen, geschieht gerade das genaue Gegenteil - die Gelehrten sind zu arrogant geworden (vgl. Atlantis) und "die Götter" (i.e. Kirche, Herrschaft) sind dabei, ihren Einfluss aufzubauen und "Hexenjagden" zu veranstalten (hier durchaus sleepy hollow / puritaner möglich)
- diese neuen Ideen und Techniken gefährlich für die soziale Ordnung im Hauptkontinent, den Frieden und die Herrschaftsstrukturen (entstehendes Bürgertum, Kapital...)
- geflohene Magier können nicht alles mitbringen, was sie brauchen. Daher brauchen sie die Abenteurer, um in den seit langem verbotenen, von der Kirche geheim gehaltenen oder von Geheimbünden versteckten Ruinen/Dungeons etc nach Artefakten, Büchern Materialien etc zu suchen. Gleichzeitig wollen aber die Kirche und Herrschaften das auch in die Finger bekommen, um es zu vernichten (Name der Rose) oder für ihren eigenen Vorteil zu nutzen -> Geheimbünde
- möglicherweise gab es eine Örtliche Verschiebung der Zivilisationszentren ("Mittelmeer -> Nordsee") aufgrund irgendwelcher (gesellschftlicher, politischer?) Ereignisse (Vökerwanderung). Dadurch jede Menge altes, ungenutzes Land irgendwo in der wildnis mit alten Ruinen
- die Gesellschaft hatte sich geändert von städtisch zu ländlich -> viele Ruinen, ganze Städte, die verfallen und nur noch von sehr wenigen bewohnt werden (da hätte man Spätantike meets Postapokalypse)
Der Zentrale Konflikt wäre also der zwischen dem dreigespannt Kirche - Herrschaft - Magie. Das Thema der Aufstieg und Niedergang von zivilisation. Magie hätte mehr Funktion als reinen Selbstzweck und buntes Beiwerk.
Das Ganze dann natürlich deutlich unterhaltsamer und mit mehr Abenteueraufhängern verpackt, und nicht so dröge politisch wie hier beschrieben...
Erstmal meine ganz kruden 2 Cent...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln