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[Year Zero] Diskussion zur Year Zero Engine -Mechanik, -Hacks oder -Hausregeln

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Deep_Impact:

--- Zitat von: Ninkasi am 23.03.2018 | 09:40 ---Leider gibt´s wohl nicht die "Einser"-Regel bei Coriolis für Ausrüstung-oder Attribut-Würfel.

--- Ende Zitat ---

Wie ist die "Einser-Regel"?

Ninkasi:
Wenn der Spieler die würfel "pushen" möchte bekommt er Schaden für jede 1 auf den Attributs-Würfeln oder die Ausrüstungsqualität sinkt bei einer 1 auf den Ausrüstungswürfeln.

Sgirra:
Guten Morgen!

Es wurde jüngst in anderen Threads über das System an sich gesprochen, daher möchte ich diesen Thread noch einmal wiederbeleben, um zu fragen: Wie ist eure Erfahrung mit dem Würfelsystem? Legen wir die statistischen Angaben mal beiseite und blicken auf das subjektive Spielempfinden.

Ich selbst kann nur über Coriolis sprechen, da unsere Mutant-Runde noch nicht wirklich zum Zug gekommen ist.

Generell wirkt das System sympathisch und leicht verständlich, in der Praxis scheint es mir jedoch ›broken‹ und ohne Finsternispunkte / pushen / etc. gar nicht praktisch. Ja, die Finsternispunkte sind ein netter Twist, die ich als SL dringend benötige, um das zu machen, was ich sowieso als SL machen würde. ;) Da das die Macher wohl auch wissen, gibt es in offiziellen Abenteuern auch immer mal wieder notwendige Ereignisse, die keine FP kosten. Das macht die FP doch wieder willkürlich, weil ich für dramaturgisch wichtige Ereignisse nach Laune und Vorrat entscheiden kann, ob und was die Szene nun kostet.

Aber davon ab, das ist ja eine Spezialität von Coriolis, die ich aber besser gelöst finde, als: »Ich müsst bei euren Proben scheitern, um eure Spezialfähigkeiten einzusetzen.«

Trotzdem bleibt Frust: Denn ein großer Pool bedeutet nicht, dass man es schafft. Erst in der letzten Sitzung zeigten zehn Würfel keine 6. Nach einem Finsternispunkt und Reroll wollte sich wieder keine 6 zeigen. Und die Erfahrung machen wir häufiger, allen statistischen Verheißungen zum Trotz.

Die Charaktere sind eigentlich kompetent, die gewürfelte Realität lässt sie jedoch anders dastehen. Dabei reduziere ich – wie vom Regelwerk empfohlen – das Würfeln bereits auf die entscheidenden Momente: Wenn das Ergebnis nicht neues Drama in sich birgt, lasse ich nicht würfeln. Doch sehr häufig lassen die Würfel die SC in dramatischen Momenten in ihren Kernkompetenzen scheitern. Zwar haben die Spieler mittlerweile die Scheu vor den FP verloren und füttern mich damit ordentlich, aber das macht die Würfelergebnisse nicht zwangsläufig besser.

Natürlich, es ist nur Pech – aber die Erfahrung bleibt. :)

Wie sind eure Erfahrungen in der Praxis?

Galiban Uthmatar:
Wir haben mehrere Abende Mutant: Jahr Null gespielt.
Generell hat es allen Spaß gemacht. Wir waren zwar am Anfang ein wenig planlos aber die Mechaniken wie Basisbau oder das Erkunden der Zone lief recht gut.
Was das Würfelglück bzw -pech angeht.... Wir hatten Abende, da lief alles schief aber auch Abende, da ging alles glatt.
Bisher konnte ich (als SL) aber alle Situationen gut verwerten und "meine" Spieler hatte ihren Spaß.
Es wurden viele Mutationspunkte gesammelt und auch eingesetzt. Und davon "lebt" das System ja.
Wir werden auf alle Fälle weiterspielen und demnächst bestimmt auch die "Verbotenen Lande" betreten...

Colgrevance:

--- Zitat von: Sgirra am 29.08.2019 | 08:05 ---Legen wir die statistischen Angaben mal beiseite und blicken auf das subjektive Spielempfinden.

--- Ende Zitat ---

Beiseitelegen würde ich die Statistik nicht, denn das ist doch genau das Problem - Coriolis verhält sich objektiv statistisch nicht anders als andere Systeme, vermittelt durch das Poolsystem bloß eine andere subjektive Wahrnehmung von Erfolgswahrscheinlichkeiten. Das verstärkt sich m. E. nur noch, wenn man die Zahlen nicht berücksichtigt.

10W6 sind auch "nur" 83% Erfolgswahrscheinlichkeit. Das ist sicher kompetent, aber weit vom sicheren "Sieg" entfernt. Selbst bei 20W6 (mit Reroll) hast du immer noch eine ca. 3%ige Wahrscheinlichkeit, zu scheitern - das bewegt sich also grob in der Größenordnung eines Patzers bei W20-Systemen. Da man bei der Year Zero-Engine aber so viele Würfel hat, entsteht schnell der Eindruck, "boah, 20 Sechsseiter, da kann ich ja gar nicht verkacken!" - das ist halt leider ein Irrtum.

Wenn du nur selten Würfeln lässt, verstärkt sich dieser subjektive Eindruck zudem noch - das Gesetz der großen Zahl greift dann halt nicht.

Insofern empfinde ich die Year Zero-Engine alles andere als "broken"; sie funktioniert in meinen Augen sogar sehr gut, da man mit den push/reroll-Mechaniken immer eine spielerbestimmte Möglichkeit hat, seine Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen (in bestimmtern Grenzen natürlich). Zudem kann man auch mit hohen Werten noch Fehlschläge erleiden, was ich deutlich besser (will heißen: spannender und auch realistischer) finde als Mechaniken, bei denen ab bestimmten Charakterwerten gar nicht mehr gewürfelt werden braucht.

Was die Darkness Points angeht, bin ich aber ganz bei dir.  >;D

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