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[IScdP] 3. Kapitel - Die Oase der Blutrache
Waylander:
Der Abend ist weit fortgeschritten und langsam geht die Sonne über der Oase unter.
Jaffar Amjad, der Besitzer des "L'hotel Orientale" hat euch freudig als Gäste begrüßt. Durch die Besetzung durch die Beduinen ist er froh ein paar Gäste zu haben und gibt euch drei einfache Zimmer im ersten Stock des Hauses.
Obwohl das Haus sehr alt und die Zimmer einfach sind, findet ihr doch eine kühle saubere Unterkunft vor und selbst die Bettbezüge sind einigermaßen sauber.
Pierres Untersuchung der Örtlichkeit ergibt, dass es neben dem Haupteingang zum Hauptstraße auch noch eine Tür hinter der Küche gibt, die in die engen Hintergassen führt. Die Küche selbst scheint gleichzeitig als Schlaf und Wohnraum der Hotelbesitzers und seiner Frau zu dienen.
Vom ersten Stock aus führt eine schmale Treppe hinauf zum Flachdach des Hauses. Einen Keller besitzt das Haus nicht.
Während Pierre von Yezda begleitet wird, entdeckt er direkt neben der Tür auf einem Stuhl eine alte algerische Zeitung in französischer Sprache. Die Zeitung ist drei Wochen alt. Neben allerlei Berichten über Modetrends aus Paris gibt es einen Artikel in dem Generalgouverneur von Algerien zitiert wird, der für eine Ausweitung des französischen Einflusses in allen Maghreb-Staaten plädiert. Es sei für Frankreich von vitaler Bedeutung, um der wachsenden Instabilität durch räuberische und aufständische Wüstenbeduinen im Sahararandgebiet entgegenzutreten.
Arthur kann von seinem Zimmerfenster aus beobachten, wie die Sonne glutrot untergeht. Die einzigen Menschen, die man jetzt noch auf der Straße sieht sind einzelne Grüppchen von zwei bis drei Beduinen, die bewaffnet durch den Ort patrouilliere.
Als Arthur sich wieder zu seinen Begleitern ins Untergeschoss gesellt, kommt der Hotelbesitzer und kündigt an, dass seine Frau das Essen für die Gäste zubereitet hat.
Das Abendmahl aus Hammelfleisch, Couscous, Gemüse und getrockneten Datteln wird in der Mitte der geräumigen Küche serviert und der Wirt bittet euch, auf Bastmatten um die Töpfe und Schüsseln herum Platz zu nehmen.
Conan der Barbier:
Nachdem er sich noch eine ganze Weile darum bemüht hat, sich sauber zu rasieren und die Spitzen seines Schnurrbarts zu stutzen, hat Arthur ein frisches Hemd angelegt und marschiert mit der demonstrativen Würde des britischen Bürgers hinunter ins untere Geschoss. Vor Yezda als Lady eine knappe Verbeugung produzierend, zögert er kurz, verzichtet dann aber auf eine galante Geste. Es würde wohl doch etwas sehr gekünstelt wirken, ihr beim Niederlassen auf eine Bastmatte behilflich zu sein...
Als sie bei der Mahlzeit sitzen, versichert er sich mit einem misstrauischen Blick, dass niemand ihnen nahe genug ist, um zu lauschen, senkt aber dennoch seine Stimme und meint in englischer Sprache: "Well, müssen unbedingt besprechen, was wir tun werden. Können diesen Deutschen nicht gut in den Händen von solchen Barbaren lassen. Auch geht mir die Behandlung des armen Teufels da draußen gehörig gegen den Strich! Und auf den feinen Wekil und seine verschlafene Bande können wir wohl kaum rechnen."
Agonira:
Yezda schenkt Arthur ein freundliches Lächeln, als er sich für sie verbeugt und deutet ihrerseits einen - mal wieder nicht so elegant wirkenden - Knicks an. Durch den Spaziergang mit Pierre etwas von ihrer Grübelei abgelenkt ist sie gerade in bester Laune. So vergisst sie für einen Moment ihre neue "Rolle" und lässt sich entspannt im Schneidersitz nieder, der aussieht, als sei sie gewohnt so zu sitzen. Als ihr das im nächsten Moment selbst bewusst wird, nimmt sie errötend und zu Arthur schielend jedoch etwas zu eifrig eine Sitzposition ein, die ihr damenhafter vorkommt. Nachdem sie leise ihren Dank für die Einladung und das Essen an die Frau des Hotelbesitzers ausgesprochen hat, nimmt sie ihr Mahl dann doch wieder schweigend ein.
Als Arthur das Wort ergreift, horcht sie zwar interessiert auf, involviert sich aber zunächst nicht selbst ins Gespräch, sondern blickt zu Pierre, als sei er an der Reihe, etwas dazu zu sagen.
Greifenklaue:
Pierre ist im ersten Augenblick ziemlich erfreut ueber diese reichliche Mahlzeit seit vielen Tagen - erst die See dann die Wueste. Die Siten sind zwar leicht anders als in Nordalgerien, aber doch aehnlich genug, sich einzufuegen.
Nach einer Portion Bulgur und etwas von der teuflisch roten Paste, die man gerne dazu reicht, teilt er Arthur kurz seine Beobachtungen zum Haus mit. "Wie wir den armen Teufel befreien sollen, weiss ich jedoch nicht. Ich wuerde mich auf die Leute im Gefaengnis konzentriern und danach den hier befreien. Umgekehrt wird es schwer. Aber das sollten wir auf deinem Zimmer besprechen, vermutlich findet es der Rest unhoeflich, wenn wir auf uns englisch zufluestern. Und wer weiss, wer hier was versteht." Woraufhin er sich verschwoererisch umschaut und sein Blick an Ende auf Yezda haften bleibt.
Conan der Barbier:
Das Verhalten Yezdas hat der Englishman mit hochgezogenen Brauen beobachtet. Er scheint jedoch geneigt, ihre mangelnde Etikette mit ihrer Herkunft zu entschuldigen. Nicht jedes weibliche Wesen kann schließlich die überlegene Bildung einer britischen Lady besitzen... Pierre zugewandt – und nebenbei mit einer Hammelkeule beschäftigt – murmelt er: "Hm, habt da wohl recht, Mr. Mathis: wollen nicht unvorsichtig werden. Also zunächst den German und sodann den andern." Womit er ein großes Stück von der Keule zwischen seinen Zähnen verschwinden lässt, um das Mahl bald beenden und zur Besprechung schreiten zu können.
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