Pen & Paper - Spielsysteme > Exalted

Warum findet man für Exalted keine Spieler? oder: Ist Exalted unbeliebt?

<< < (20/23) > >>

LushWoods:
Bissl komischer Vergleich ...  ;)

Viral:

--- Zitat von: Infernal Teddy am 10.04.2018 | 08:58 ---Aber Star Wars geht. Das finde ich immer noch ... ironisch. Sind ja beides Fantasy-Settings

--- Ende Zitat ---

Es gibt ja leider keine offiziellen Exalted Kinofilme oder gutes Marketing ;)

Waldviech:
Star Wars hat einen Vorteil: Es ist vertraut. Hiesige Spieler sind damit aufgewachsen. Exalted hingegen hat seine Quellen in im deutschsprachigen Bereich eher obskuren Bereichen. Als größte Inspirationen werden da z.b. Tanith Lees Zyklus der flache  Erde und Michael Moorcocks Hawkmoon genannt. Diese Bücher liegen zwar auf Deutsch vor, sind aber jetzt nicht rasend bekannt.

(Nebenbei bringt mich das mal wieder zur Frage, wie "asiatisch" Exalted eigentlich wirklich ist. Es wird ja immer gerne als "Asia-RPG" wahrgenommen - dabei ist über die Hälfte der Vorlagen westlich und die Welt enthält zwar diverse asiatische Versatzstücke,  aber eben auch einen Riesenhaufen Anderes.)

YY:
Und Star Wars bietet auch eine ziemlich große Spanne, was das Powerniveau angeht.
Wenn ich z.B. mal die Sternzerstörer-Szene in (IIRC) The Force Unleashed mit dem vergleiche, was mir Star Wars D6 so erlaubt, sind das zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Grob geschätzt bewegen sich die meisten Rollenspielrunden dann eher eher am unteren Ende der Skala oder höchstens mal in der Mitte - auch aufgrund der jeweiligen Regeln.


--- Zitat von: Jiba am 10.04.2018 | 07:24 ---Wenn es um das Nebeneinander technischer und magischer Elemente geht... das habe ich auch bei Shadowrun, Numenera, Ebberon, Warhammer... Powerniveau der Charaktere? Also zumindest in der WoD und bei SR gehen sie ja z.T. ähnlich ab. Göttliche Kräfte? Die hat doch auch jeder Kleriker.

--- Ende Zitat ---

Ich muss mich wohl der Formulierung "durch Prägung verursachte ästhetische Präferenzen" anschließen.
Mit Numenera und Eberron kann man mich auch jagen, SR und Warhammer sind mir dagegen ans Herz gewachsen, ohne dass ich das sonderlich detailliert oder gar "objektiv" erklären könnte.

Hohes Powerniveau wäre mir im Grunde egal, aber bei Exalted ist die weit verbreitete Meinung eben, dass das Regelwerk nicht dazu passt - noch nicht mal in der Weise, dass man den Fluff nicht abbilden kann, sondern dass man im Grunde das WoD-System hochskaliert hat und dann eben an dem Punkt landet, wo man pro Runde sieben mal 48 Würfel rollt. Keine Ahnung, ob das noch stimmt oder je gestimmt hat, aber das schreckt mich ab ;)

Und "göttliche Kräfte hat jeder x-beliebige Kleriker auch, das ist doch das Gleiche" ist ja wohl die Mogelpackung des Jahres ;)

Scimi:
Exalted will nicht simulieren, sondern Konflikte dramatisch überspitzen, wichtige Einzelcharaktere werden in den Vordergrund gestellt und entscheiden zwischen sich den Ausgang einer Szene, alle anderen Anwesenden sind vor allem Kulisse. Das *kann* man natürlich mangamäßig aufziehen, aber epische Geschichten wie die Artus-Sage, der Trojanische Krieg, Star Wars oder der Herr der Ringe tun genau das, da entscheiden Duelle zwischen benannten Charakteren über Sieg und Niederlage und das Drumherum wird dann dementsprechend nachher irgendwie ausgezählt.

Von der Idee her macht Exalted das dann richtig, indem es sich auf Duelle konzentriert und unwichtigere Gegner und Verbündete als Mooks, Truppen oder Boni abstrahiert.

Über das exakte Powerniveau ist sich aber schon der Fluff uneins — manchmal erscheinen die Exalts wie antike Heroen, also mehr oder weniger heroische Menschen mit ein paar göttlichen Gaben, manchmal wie Superhelden, die kaum noch als Normalpersonen durchgehen können und manchmal sind es Anime-Monster, bei denen jeder Pups Städte plättet und Schockwellen bis zum Horizont ausschickt.

Das System unterstützt die Verwirrung dann mit einer teilweise D&D-artigen krassen Progression, die aber nicht mit von Erfahrungspunkten direkt abhängenden Leveln skaliert, sondern vom Essence-Wert, den jeder Spieler frei neben anderen Werten kaufen kann. Da konnte es (zumindest bei der 1. und 2. Edition), dass jemand den Wert hochgekauft hat, um bestimmte Kräfte und Fähigkeiten für seinen Charakter freizuschalten und dann unbeabsichtigt plötzlich in einer ganz anderen Liga spielte als der Rest der Gruppe.

Was dann da von Werten und Wahrscheinlichkeiten her mit verschiedenen Systemelementen passiert, sind dann tatsächlich Probleme, die man sich eingefangen hat, indem man an den sowieso schon biestigen WoD-Mechanismen herumgefummelt hat. Die großen Würfelpools z.B. sind auf der einen Seite sehr unhandlich, auf der anderen Seite machen sie das System auch sehr viel weniger zufällig, weil sich die Werteverteilung bei zunehmender Würfelzahl immer mehr um die Mitte ballt. Wenn man irgendwann zwei Hände voll Würfeln über den Tisch schaufelt, um dann jedes Mal doch nur den Erwartungswert auszuwürfeln, stimmt irgendwas nicht.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln