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Fantasy immer nach Schema F?
1of3:
--- Zitat von: Crimson King am 23.04.2018 | 07:48 ---Weil es schwer ist, die zu finden zwischen all dem Schund.
--- Ende Zitat ---
Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.
Infernal Teddy:
--- Zitat von: 1of3 am 23.04.2018 | 09:57 ---Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.
--- Ende Zitat ---
Was die Drohne sagt.
Crimson King:
--- Zitat von: 1of3 am 23.04.2018 | 09:57 ---Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.
--- Ende Zitat ---
Da stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, sich von Leuten, deren Geschmack man nicht eindordnen kann, Empfehlungen geben zu lassen.
Davon abgesehen widerspricht das eine nicht dem anderen. Dem Ärger darüber, dass im Buchhandel am Bahnhof nur Schund zu finden ist, Luft zu verschaffen, ist legitim.
Grey:
--- Zitat von: Mogelpack am 22.04.2018 | 19:26 ---Beim Durchforsten des Angebots in diversen Internet-Shops komme ich nicht umhin, die geringe Bandbreite der neuen Fantasy-Literatur zu bemängeln:
(Jugend ?) Romane mit einem dümmlich, naiven und pubertierenden Helden/in, der es durch eine Fügung des Schicksals schafft, den gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (z.B. Rowlings: Harry Potter / Jordan: Rad der Zeit / Heitz: Ulldart usw.)
(Tolkieneske ?) Romane in welcher der/die Helden/in eine weite, schicksalshafte Reise antreten müssen, um den gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (Williams: Der Drachenbeinthron / Brooks: Shannara-Zyklus)?
Die beiden Ansätze oben geben meiner Meinung nach das ungefähre Plot-Muster wieder, nachdem Fantasy funktioniert. Es gibt dazu noch Abweichungen, z.B. der Jugend-Akademie Roman, immer noch in zahlreichen Variationen sehr beliebt.
Jetzt die allgemeine Frage: Ist das tatsächlich ein leicht zu erkennendes Klischee, ohne das Fantasy nicht auskommt? Ist Fantasy im Grunde immer noch ein konservatives Genre das märchenhafte Geschichten für Jugendliche produziert?
Anmerkung: Natürlich gibt es auch andere Romane mit progressiverem Plot und Hauptcharakteren. Die sind nach meiner Erfahrung jedoch eher selten.
Grüße vom Mogelpack
--- Ende Zitat ---
Ja, in der gleichen Stimmung war ich bis vor ca. 9 Jahren selbst auch. Ich bemängelte die immergleichen epischen Plots und war verbissen auf der Suche nach "origineller" Fantasy. Und wenn ich welche fand, war es allzu oft ziemlich abgedrehter Bockmist, in dem sich der Autor an seinen eigenen bizarren Ideen aufgeilte, aber keine Handlung abgeliefert hatte (jedenfalls keine, die mein Interesse weckte).
Dann gab ich mal wieder einer Trilogie eine Chance, die aus allem bestand, was ich ablehnte: Ein epischer Weltrettungs-Plot, eine "Beste Schwertkämpferin der Welt" Mary-Sue-Heldin mit tragischem Schicksal, totale Außenseiterin, wunderschön usw. usf. bzA.
Und diese Trilogie packte mich, einfach weil sie mit Herzblut geschrieben war und man es ihr anmerkte. Ja, auf jeder Seite starrten mir dutzendweise abgegriffene Klischees ins Gesicht; aber das machte nichts, weil sie lebten und atmeten -- im Gegensatz zu den allzu bemühten "originellen" Experimenten, die ich schon wieder ins Antiquariat getragen hatte. Tatsächlich packte mich die Trilogie so sehr, dass sie mich selbst zu einem epischen Weltrettungs-Reise-Queste-Szenario inspirierte. Heraus kam mit dem Falkenflug das nach meinem Gefühl Beste, was ich je geschrieben habe.
Das heißt nicht, dass ich deswegen nicht immer noch auf der Suche nach originellen Werken wäre oder dergleichen würde schreiben wollen. Mit meinem Fantasy-Krimi Das Lied der Sirenen bin ich nach wie vor sehr zufrieden und hätte nichts dagegen, wenn mich eine ähnliche Idee mal wieder anspringen würde. Aber ich erzwinge es nicht und suche auch nicht verbissen im Buchladen danach.
Mein persönliches Fazit: "Originell" oder "nicht originell" ist auf der Suche nach guter Lektüre das falsche Kriterium. "Inspiriert" oder "uninspiriert" ist sehr viel entscheidender. Klar, es ist beklagenswert, wie gering sich die Bandbreite unterschiedlicher Geschichten in der Fantasy derzeit präsentiert; allerdings nicht so sehr, weil das Präsentierte an sich abgegriffen oder schlecht wäre, sondern weil es viel zu wenigen anderen Geschichten eine Chance gibt. Wo die Vielfalt auf der Strecke bleibt, betrifft das alle Plotmuster des Genres, auch die Etablierten.
Swafnir:
Welche Trilogie war das denn?
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