Die Übersetzerin ist Britin, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und sich gut mit dem Thema auskennt.
ArthUS ist die im englischen Sprachgebrauch geläufige lateinisierte Version.
ArthUR war schon immer die deutsche Sprachversion.
Siehe dazu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Artus
Das Rollenspiel "Kind Arthur Pendragon" erschien in Deutschland als "König Arthur Pendragon".
Ich hab da nochmal nachgeforscht.
Mittlerweile bin ich
mit "Arthur" einverstanden.
Und doch hatten wir beide Unrecht
Die (lateinische) Schreibweise "Artus" ist wohl über die französischen Ritterromane in den deutschen Sprachraum gekommen (vgl. "Artûs" im Iwein des Hartmann von Aue) . Die französischen Texte stellen die längste gesicherte schriftliche Überlieferung des Sagenstoffs in Verbindung mit der Figur der Artus dar. Die walisischen, bretonischen und britischen (britonisch-angelsächsisch-normannischen) Überlieferungen wurden wohl lange nur mündlich tradiert und könnten ihrerseits (auf dem Weg zur Verschriftlichung) von den französischen Fassungen beeinflusst worden sein.
Entsprechend ist die Schreibweise "Artus" diejenige, welche im deutschen Sprachraum die längste Tradition hat. In der Literaturwissenschaft scheint sich die Schreibweise "Arthur" für die mythische Gestalt eingebürgert zu haben, wenn man den Kontext der mittelalterlichen Artus-Romane verlassen will.
Entsprechend hattest du recht, dass "Arthur" die passende Übersetzung für Mythic Britain ist.
Für Pendragon dagegen ist sie schlicht
falsch! - das Spiel bezieht sich nämlich ausdrücklich auf die französischen Ritterromane. (Er war diese Gleichheit, die mich irritiert hatte! Und in der Gleichheit liegt auch das Verwechslungspotential.) Ich musste zu Schulzeiten außerdem lernen "King Arthur" = "König Artus". Der Schulbuch-Verlag hatte das so in den Vokabelteil geschrieben. Die andere Schreibweise "Arthur" galt als falsch. (Was für Kontexte in denen die Ritterromane und die Gralsgeschichte eine Rolle spielen ja auch korrekt ist.)
... soweit meine Aufschlüsselung.
Im Übrigen ist das bei mythischen Stoffen gar nicht so selten, dass sie eine weite Rezeption erfahren und erste oder frühe schriftliche Fassungen weit weg vom Ort des Geschehens entstehen. Siehe dazu auch die
Navigatio Sancti Brendani.