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Spieler mögen D&D lieber?

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D. M_Athair:

--- Zitat von: nobody@home am 26.11.2018 | 23:50 ---Ich denke, bei dir ist immer noch nicht angekommen, worauf ich eigentlich hinauswill. Mir geht's [...] wirklich einfach nur um den "simulationistischen" Ansatz.

Soll heißen: es ist erstmal piepegal, wie umfang- und detailreich ein gegebenes Regelwerk eigentlich ist, Tatsache ist, daß ein Versuch, damit eine "Simulation" welcher Art auch immer zu ermöglichen, den Schwerpunkt als allererstes auf die Erstellung eines wie auch immer gearteten, als "objektiv" gesetzten Weltmodells legen wird.
--- Ende Zitat ---
Und? Wo ist das Problem? Spiele, bei denen die Spielwelt nur Bühne ist (hallo Fate!) oder taktische Umgebung (... ihr dürft ruhig reinkommen 4E, Pathfinder und Savage Worlds) oder zu bewundernde Kulisse (hallo DSA), sind nicht prinzipiell beliebter. Weltensimulation (ob mit GURPS, BRP, OSR-Spielen, Ars Magica oder ganz anderen Sachen) ist eine legitime Weise Rollenspiel zu betreiben, die durchaus viele Fans hat.

D&D 5 ... ist ja letztlich "D&D Unified". Damit kann man i.S.v. New School (3.X & 4E), Old School (cD&D & AD&D) oder auch dem undefinierbaren Dazwischen (AD&D 2nd) spielen. Alle drei Denkschulen gehen - es geht aber auch leichtherziges "Abenteuererzählspiel".
Wie Rhylthar schrieb: Am Ende kommt es darauf an, ob es möglich ist für die Gruppe eine GURPS-Version zusammenzustellen, die sie mögen können oder nicht.


... ansonsten: Es ist mMn sinnvoll als SL wirklich nur die Spiele zu leiten, die man leiten mag. Was die Gruppe will, ist im ersten Schritt nicht wichtig. Denn: Spielrunden mit klassischer SL können nur dann gut gehen, wenn die SL auf ihre Kosten kommt. Denn: Der Aufwand für SL ist einfach höher. Wenn die Gruppe sich mit den Wünschen der SL nicht anfreunden kann, dann würde ich schauen, welchen Aufwand ich als SL für ein - für mich - "zweitrangiges System" aufzubringen bereit bin. Alles, was dann noch fehlt, müssen die Spieler.innen irgendwie einbringen. Wenn sie das nicht können, dann sind die Kosten für ein Zusammenspiel nicht gedeckt.
Manchmal lohnt es sich auch zusammen für was ganz Neues zu entscheiden. True20 könnte sowas sein. (Jedenfalls hat es für mich einen gurps-artigen Baukasten.)

Sashael:

--- Zitat von: Derjayger am 26.11.2018 | 21:19 ---Hast du gar kein Verständnis dafür? Komisch. Mir wird ganz warm um's Herz, wenn ich High-Tech - Weapon Tables anschaue :)
Das kommt vermutlich irgendwo daher: Hat dich nicht angefixt, dass du in Baldur's Gate einen Zweihänder gegen Gestaltwandler oder einen Drachentöter zücken konntest und dadurch der Kampf plötzlich gut abging?
--- Ende Zitat ---
Also 1) ist ein Weapontable wieder was ganz anderes als der Vergleich Beretta vs. Glock und 2) ist der Unterschied zwischen einer Browning und einer Smith & Wesson wohl doch eine ganz andere Kategorie als der Unterschied zwischen einem Zweihänder +2 und einem Zweihänder +1/+4 gg. Drachen. ;)
Ganz davon ab, dass solche besonderen Waffen in meiner Rollenspielhistorie unter "Existenz bekannt, Auftauchen nie erlebt" laufen. Ernsthaft. ;D


--- Zitat von: Derjayger am 26.11.2018 | 21:19 ---Kann mich gut an eine GURPS-Runde bei OldSam erinnern, bei der ein Zwerg sich in seiner Wohnung verbarrikadiert hat. Beim Anklopfen hat er erstmal die Wohnungstür mit seiner Gatling durchsiebt (damit hat keiner gerechnet). Da merkste erstmal richtig den Unterschied zwischen einer Simulation (klare Ausgangslage an deren Überwindung man sich super abarbeiten kann - wenn's dann klappt, hat man das Gefühl, selber etwas geschafft zu haben und nicht, dass der SL einen gutmütig durchwinkt, wenn man bloß ein müdes Gesicht aufsetzt) und diesem generischen "Wirkungstreffer-wie-auch-immer" bzw. "HP-sind-etwas-abstraktes" bzw. das Peitschenbeispiel, das ich bei D&D ständig hab.

--- Ende Zitat ---
Ich kann mich noch an ein Beispiel aus dem GURPS-GRW erinnern (keine Ahnung, ob 3 oder 4), wo sich ein Bodyguard vor den Präsidenten wirft und dann berechnet wird, wie die Kugel erst seine Schutzweste durchschlägt, dann ihn und dann nochmal den Rückenteil seiner Schussweste und dann nur noch mit XY Durchschlagskraft beim Präsidenten ankommt.
Das war dann auch ein Beispiel, bei dem ich tatsächlich ausgestiegen bin. Das ist einfach vier bis fünf Nummern über meinem Anspruch an Weltsimulation. Der Bodyguard hat sich erfolgreich dazwischen geworfen, fängt die Kugel auf, Ende. Reicht. Ich will spielen, nicht rechnen. Brutaleres Rausreißen aus der Story kann ich mir fast nicht vorstellen. Die "normalen" Kampfregeln führen ja schon zu Rechnerei, aber dieses Aufdröseln von Subsubsituationen geht für mich gar nicht. ;)

aikar:

--- Zitat von: Sashael am 27.11.2018 | 06:03 ---Ich will spielen, nicht rechnen. Brutaleres Rausreißen aus der Story kann ich mir fast nicht vorstellen. Die "normalen" Kampfregeln führen ja schon zu Rechnerei, aber dieses Aufdröseln von Subsubsituationen geht für mich gar nicht. ;)
--- Ende Zitat ---
Amen.

YY:

--- Zitat von: Sashael am 27.11.2018 | 06:03 ---2) ist der Unterschied zwischen einer Browning und einer Smith & Wesson wohl doch eine ganz andere Kategorie als der Unterschied zwischen einem Zweihänder +2 und einem Zweihänder +1/+4 gg. Drachen. ;)

--- Ende Zitat ---

Das ist die Stelle, wo man sich drüber unterhalten müsste, was da konkret gemeint ist - Browning und Smith&Wesson sind ja ohne konkrete Modellangaben immer noch Nullaussagen* und es gibt Konstellationen, wo der Unterschied zumindest so groß ist, dass er sich auch in wesentlich grobkörnigeren Systemen wertemäßig niederschlagen darf/soll/kann.

*Fiesta und F-150 sind auch beide "ein Ford" ;)


--- Zitat von: Sashael am 27.11.2018 | 06:03 ---Ich kann mich noch an ein Beispiel aus dem GURPS-GRW erinnern (keine Ahnung, ob 3 oder 4), wo sich ein Bodyguard vor den Präsidenten wirft und dann berechnet wird, wie die Kugel erst seine Schutzweste durchschlägt, dann ihn und dann nochmal den Rückenteil seiner Schussweste und dann nur noch mit XY Durchschlagskraft beim Präsidenten ankommt.
Das war dann auch ein Beispiel, bei dem ich tatsächlich ausgestiegen bin. Das ist einfach vier bis fünf Nummern über meinem Anspruch an Weltsimulation.

--- Ende Zitat ---

Das steht in der 4. Edition im High-Tech (das andere Sachen mehr oder weniger als Feigenblättchen drin hat und letztlich die zeitgenössische Gunporn-Erweiterung ist) und selbst da ist es eine entschieden optionale Regel*.

Knackpunkt ist die Entscheidung zwischen Cinematik oder Simulation: Zumindest eine Gewehrkugel fängt man halt nur im Kino mit dem Körper ab; im echten Leben ist es relativ sinnbefreit, sich da ohne "dicke" Weste dazwischen zu werfen.
Wie viel Arbeit man sich im zweiten Fall mit der Schadensreduzierung durch im Weg stehende Leute und deren dafür ungeeignete Schutzwesten macht, ist dann Geschmackssache - da ist so eine kleinteilige Berechnung sicherlich die simulative Königsklasse, aber dass die Frage überhaupt in irgendeiner Form aufgeworfen und behandelt wird, halte ich jetzt nicht für übermäßig erstaunlich.
Braucht sicher nicht jeder, aber genau deswegen ist es ja optional.

Wenn ich "nur" einen Schraubendreher brauche, ärgere ich mich doch nicht, dass in meinem Werkzeugkasten auch Torx-Schlüssel sind  ;)


*die hier übrigens nur eine weitere Anwendung findet und primär zu geringerer Tödlichkeit durch feinkörnigere Simulation führt (!)...

aikar:

--- Zitat von: YY am 27.11.2018 | 09:50 ---Wenn ich "nur" einen Schraubendreher brauche, ärgere ich mich doch nicht, dass in meinem Werkzeugkasten auch Torx-Schlüssel sind  ;)
--- Ende Zitat ---
Doch, wenn ich vor lauter Torx-Schlüsseln den Schraubendreher nicht mehr finde bzw. ewig suchen muss oder der Schraubendreher auch immer gleich die Farbe der Schraube ändert ;)
Aber das ufert glaub ich zuweit aus und ist auch letztendlich eine Geschmacks-Diskussion.

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