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Spieler mögen D&D lieber?

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OldSam:

--- Zitat von: Imion am 28.08.2018 | 19:12 ---BTW: Die Schwirigkeit beim Feilschen würde ich eher mittels eines Reaction Rolls ermitteln. DH je besser der Reaction Roll um so einfacher wirds einen guten Preis rauszuschlagen.
--- Ende Zitat ---
Jo, das hätte ich hier auch so vorgeschlagen...

@Derjayger:

Es stimmt völlig das "Adventuring" in der Tat kein so präziser Begriff ist, da hast Du wirklich recht, ist nen gewisser Schwachpunkt. Aber ich sehe das nicht so sehr als praktisches Problem, da es eben auch äusserst schwierig ist sowas wirklich exakt zu fassen, die Frage ist, ob man das überhaupt mit halbwegs einfachen Mitteln sinnvoll könnte...? Ich kenne da grad kein Positiv-Beispiel, wo sowas ziemlich perfekt ist. Selbst in der  empirischen Wissenschaft sind in der Praxis derartige Definitionspunkte oft etwas dünn, weil man sich sehr schwer tut, das besser hinzukriegen ohne zugleich ein Konstrukt zu bekommen, das nicht bedienbar ist.

Aber ich persönlich würde auch z.B. Feilschen, also eine Verhandlung über den Preis, nicht als "easy relaxed" beschreiben normalerweise, denn wir sollten jetzt nicht unbedingt von der irrelevanten Hartwurst ausgehen, sondern IMHO eher von dem sehr interessanten Zweihänder, den der Krieger sehr gerne haben will und nur ein Händler hat so einen da. Das erzeugt eine gewisse innere Spannung, also eine Art "Stress"...
Außer für Leute, die sehr verhandlungserfahren und in dem Bereich sehr abgebrüht sind, bei denen wäre das vergleichsweise problemloser (was der hohe Skill auch repräsentiert), aber es ist halt schon eine Situation, die gewissen "sozialen Stress" erzeugt meiner Meinung nach (für nicht wenige Menschen IRL wäre dieser soziale Stress immerhin schon so stark, dass sie das gar nicht erst versuchen würden ;))

OldSam:

--- Zitat von: felixs am 28.08.2018 | 19:45 ---Ich merke bei meiner Midgard-5-Runde (wirklich kein Regelschwergewichtsbrocken, wenn man es nicht zu genau nimmt) schon oft genug, dass etwas mehr Regelkenntnis gut wäre. Und das obwohl wir nicht simulativ spielen. Es ist wohl mit jedem Regelsystem sehr anstrengend, wenn man die Regeln, Spielwerte und Auswirkungen für alle im Blick behalten muss.

--- Ende Zitat ---

Jopp, vieles hängt meiner Erfahrung nach v.a. einfach von der Einstellung der einzelnen Leute ab, ob das System dann einen Komplexitätsgrad von (fiktiven) "65" oder "78" Schwierigkeitspunkten hat, spielt meiner Erfahrung nach da eine eher untergeordnete Rolle. Die Leute, die sich nicht kümmern und einfach drauf los machen, ohne Plan  irgendwelcher Regeln, tun das nach meiner Beobachtung meist mit jedem System so.

Wenn man ein "Ultra-easy-alle-Regeln-auf-einer-Seite-System" spielt, ist es da sicherlich möglich, dass auch die Blockierer das schnell können, aber meiner Erfahrung nach brauchen die trotzdem auch hier am längsten es verstanden zu haben, schlicht weil sie keine Lust haben intensiver über Regeln nachzudenken o.ä.

Das sind dann die klassischen Fragen der Art:
- "Musste ich jetzt nochmal hoch oder niedrig würfeln?"
- "Mit 3 Würfeln, oder?"

...und das eben nicht in der 1. Session sondern in der 3. Session und später bei Standardsachen wie Fertigkeitsproben o.ä. ... ;)

Sowas hat für mich halt eigentlich nichts mit schwierigen oder einfachen Systemen zu tun, sondern eben mit den Leuten selbst. Denn auf der anderen Seite habe ich es auch schon genau so erlebt, dass totale RPG-AnfängerInnen die Grundmechanismen innerhalb weniger Minuten richtig verstanden und sich gemerkt hatten, obwohl sie nicht mehr oder weniger intelligent waren, sondern einfach aufgrund einer anderen Motivationslage.



kamica:
Ich finde es problematisch, jemanden der ein so "Simulations - Crunch" System wie GRUPS schwierig und wenig intuitiv findet (und somit keinen Spaß hat, dieses zu spielen) als "Blockierer" zu bezeichnen. Ich würde eher behaupten, dass Geschmack verschieden ist. Nicht jeder steht auf Simulationen. Von dem, was ich hier alleine an Regelkram so lese wäre es auch kein System für mich.

OldSam:

--- Zitat von: kamica am 28.08.2018 | 22:18 ---Ich finde es problematisch, jemanden der ein so "Simulations - Crunch" System wie GRUPS schwierig und wenig intuitiv findet (und somit keinen Spaß hat, dieses zu spielen) als "Blockierer" zu bezeichnen.

--- Ende Zitat ---

Das kam wohl falsch rüber, es ging mir dabei eben nicht speziell um schwierige Simulations-Systeme, sondern um die "Einstellung" mancher Leute sich gar nicht erst zu bemühen etwas zu verstehen, bzw. sich etwas zu merken. Und das sind dann wirklich einfache Sachen, die ich meine, nicht komplizierte Sonderregeln!
Sowas wie mit 3 W6 in der Summe kleiner/gleich seinen Talentwert zu würfeln. (Und das zeigt man den Leuten ja auch mit 2-3 Beispielen, sowas wie "ok, jetzt wäre es eine 10, also gleich Deiner Geschicklichkeit von 10, Du hättest die Probe geschafft" etc). Sehr viel mehr müssen AnfängerInnen bei GURPS z.B. auch nicht wissen am Anfang, den Großteil erledigt der SL.

Schwierige Sachen habe ich persönlich meinen Spieler-AnfängerInnen nie zugemutet, würde ich gar nicht erwarten, warum auch? Das kann man dann in "Profirunden" machen... ;)

Aber dieses generelle Problem ("keine Lust etwas zu lernen") habe ich schon bei diversen "Standardsystemen" gesehen wie D&D, Shadowrun, Warhammer, DSA usw. -- da fragen manche Leuten dann x-mal nach und merken sich die grundlegendsten Punkte nicht... Das meinte ich mit "Blockierer". Aber ich meine das jetzt auch nicht wirklich böse, ich habe selbst mehrfach solche Leute schon in Gruppen dabei gehabt und spiele an sich auch gerne mit denen, sind sehr nett usw. - ich bin nur vom Spielverhalten etwas enttäuscht, wenn manche sich so unheimlich wenig Mühe geben. Das ist halt oft anstrengend, für den SL und die MitspielerInnen...


felixs:

--- Zitat von: OldSam am 28.08.2018 | 22:07 ---ob das System dann einen Komplexitätsgrad von (fiktiven) "65" oder "78" Schwierigkeitspunkten hat, spielt meiner Erfahrung nach da eine eher untergeordnete Rolle. Die Leute, die sich nicht kümmern und einfach drauf los machen, ohne Plan  irgendwelcher Regeln, tun das nach meiner Beobachtung meist mit jedem System so.

--- Ende Zitat ---

1) Es gibt aber Systeme, in denen das ein größeres Problem ist, und welche, in denen das ein weniger großes Problem ist. GURPS gehört eher zu ersterer Sorte (großes Problem), D&D tendentiell eher zu zweiterer (etwas Figurenabhäging, Magie ist komplizierter als ohne).

2) 65 oder 78 von 100 mag tatsächlich nicht den Unterschied machen. 40 von 100 zu 80 von 100 aber durchaus. Und hier scheint beim Vergleich D&D und GURPS das Problem zu liegen.

Die Tücken, ein neues Regelsystem zu lernen, werden meist unterschätzt.

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