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Vertikale Charakterentwicklung bei Fate

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Crimson King:
Formal ist der Regelkern von FATE Core in der Tat sehr einfach. Das System ist es absolut nicht, zum einen da die formal einfachen Regeln einen sehr hohen Abstraktionsgrad haben und dementsprechend anspruchsvoll in der Anwendung sind, zum anderen da es faktisch unendlich viele Ausnahmeregelungen aka Stunts gibt. Der erste Punkt ist aber meines Erachtens kritischer. Es ist den meisten schwer ersichtlich, dass beispielsweise ein Aspekt nur dann für ein +2 ausgenutzt werden darf, wenn dafür ein FATEpunkt ausgegeben wird. Das ist alles andere als What you see is what you get und dementsprechend unintuitiv.

FATE ist auch definitiv keine eierlegende Wollmilchsau und ich würde es absolut nicht jedem empfehlen.

Just_Flo:
Hm, auch wenn ich eher ein Fan von linearerer Entwicklung und klassischeren Spielen bin, ist es nicht ganz so schwarz und weis wie Sashael es darstellst.

Kleiner Meilenstein (also jeden Spielabend oder jeden zweiten):
Die Höhe von 2 Fertigkeiten kann angepasst werden.
Eine Fähigkeit des Charakters kann ausgetauscht oder ersetzt werden. (Stunt)
Große den Charakter definierende Änderungen, die sich aus dem Spiel ergeben können eingepflegt bzw. Machtzuwachs kann mit der Änderung eines Aspektes ausgedrückt werden.

Mittlerer Meilenstein (jedes Abenteuerende):
Zusätzlich kann eine Fertigkeit neu erworben oder erhöht werden.

Großer Meilenstein (vgl. Stufenaufstieg):
Limiterhöhung, Mehr Fähigkeiten (Stunts) oder mehr Möglichkeiten seine Stunts und Aspekte einzusetzen.

Der Vergleich zu würfel einen W20 und zähle was dazu ist übrigens würfel 4 Fudge Dice und zähle etwas dazu.

Faktenschaffen, Aspekte verwenden, Hindernisse überwinden, ... sind dann Vergleichbar mit der Verwendung von Feats und Co.

Sashael:

--- Zitat von: Just_Flo am  2.09.2018 | 12:08 ---
Kleiner Meilenstein (also jeden Spielabend oder jeden zweiten):
Die Höhe von 2 Fertigkeiten kann angepasst ausgetauscht werden.
Eine Fähigkeit des Charakters kann ausgetauscht oder ersetzt werden. (Stunt)
Große den Charakter definierende Änderungen, die sich aus dem Spiel ergeben können eingepflegt bzw. Machtzuwachs kann mit der Änderung eines Aspektes ausgedrückt werden.
--- Ende Zitat ---
See?
Das meine ich. Es wird nichts erweitert, nur umgeschrieben. Der Charakter als solcher kann nicht "mehr", sondern nur "anders". Da muss man sich schon verbiegen, um da eine Steigerung zu sehen.


--- Zitat von: Just_Flo am  2.09.2018 | 12:08 ---Mittlerer Meilenstein (jedes Abenteuerende):
Zusätzlich kann eine Fertigkeit neu erworben oder erhöht werden.

--- Ende Zitat ---
Ja, aber nur innerhalb der Säulenprämisse. Du kannst nicht drei Fertigkeiten sehr gut haben, wenn du nicht mindestens drei andere Fertigkeiten auf gut hast. Das führt in meinen Augen zu sehr unrealistischen Charakteren. Inselbegabung und/oder Fachidiotie ist mit sowas z.B. unmöglich darzustellen.


--- Zitat von: Just_Flo am  2.09.2018 | 12:08 ---Großer Meilenstein (vgl. Stufenaufstieg):[/b]
Limiterhöhung, Mehr Fähigkeiten (Stunts) oder mehr Möglichkeiten seine Stunts und Aspekte einzusetzen.
--- Ende Zitat ---
Es ist ein Stunt mehr. Einer. Ein situativ eingeschränkter Bonus auf eine Fähigkeit. Sage bitte nicht Stufenanstieg dazu. ;)


--- Zitat von: Just_Flo am  2.09.2018 | 12:08 ---Der Vergleich zu würfel einen W20 und zähle was dazu ist übrigens würfel 4 Fudge Dice und zähle etwas dazu.

Faktenschaffen, Aspekte verwenden, Hindernisse überwinden, ... sind dann Vergleichbar mit der Verwendung von Feats und Co.

--- Ende Zitat ---
Ja, da hast du Recht. Das Äquivalent zu "Wirf einen W20 und addier deinen Bonus" ist "Wirf vier Fatewürfel und addier deinen Bonus". Habe ich auch geschrieben. Eventuell mißverständlich ausgedrückt.

Beim zweiten Teil stimme ich nicht zu. Das wird ja jede Situation neu ausgehandelt. Wie man das macht, damit dabei etwas Spaßiges herauskommt, ist ein eindeutig schwererer Lernprozess als die Anwendung von definierten Regelelementen. Das kann auch ein GRW nicht liefern, das muss man in der Praxis erleben. So weit, so gut(es Fate). Bei anderen Regelelementen ist das GRW aber leider noch schwammiger bzw. sogar wie schon in einem Beispiel im OP beschrieben komplett kontraintuitiv geschrieben. Stunts und Extras sind wichtige Regelteile von Fate, die ich wie gesagt bis heute nicht ausreichend verstanden habe. Bzw. finde ich ihre Nützlichkeit so eingeschränkt, dass ich in ihnen eher eine Spielspaßminderung sehe als ein hilfreiches Erzählinstrument.
Gibt eigentlich nur die beiden Möglichkeiten. Entweder habe ich die Dinger nicht verstanden, oder sie sind (für mich) weitgehend nutzlos, bzw. entspricht ihr Nutzen nicht ihrer Gewichtung als Ressource.

Crizzl:
Ich kann Sashael in einigen Punkten zustimmen, komme aber zu einem völlig anderem Schluss. Fate ist kein "Storygame" sondern eher ein klassisches Rollenspiel. Aspekte ersetzen zu einen gewissen Grad Boni und Mali. Es gibt Fertigkeiten und ein Wundsystem. Es ist ein etwas anderes "Universal/Genre"-Systems.

Das einzige was wirklich übel ist, sind die Extras. Darüber hätten sie ein ganzes Buch schreiben sollen.

Insgesamt mag ich aber Fate und seine Eigenheiten. :wf:

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