Pen & Paper - Spielsysteme > Year Zero Engine
[Forbidden Lands] Ersteindrücke und "Erzählt mir von"
Deep_Impact:
--- Zitat von: Der Narr am 12.03.2019 | 00:16 ---Wie ausgiebig sind denn jetzt eigentlich diese Abenteuerschauplätze - Verliese, Burgen, Dörfer - beschrieben? Das war das einzige, was mich noch interessiert hatte, quasi als Materialsammlung für andere Kampagnen.
--- Ende Zitat ---
Sehr unterschiedlich. Die Legenden sind selten länger als eine halbe bis ganze Seite. (siehe Schnellstarter: Legende Weatherstone). Das sind eher Storyhooks.
Andere Schauplätze sind deutlich umfangreicher, sind dann aber auch schnell mal Dreh- und Angelpunkt einer ganzen Kampagne oder zumindestens eines guten Teils. Weatherstone (Burg) oder The Hollows (Dorf) schaffen jeweils gut 20 Seiten. The Vale of the Dead (Dungeon) etwa 15 Seiten mit Hintergrund, Orten, Events, Monstern und NPCs
Ravens Purge sind halt viele kleine Schauplätze, die über eine Kampagne verbunden sind. (220 Seiten) Und in dem Abenteuerband finden sich dann auch wieder vier Schauplätze mit einem Umfang ähnlich denen im GM Guide.
Kaskantor:
Ich finde FL großartig und werde mich „riesig“ auf den November freuen. Da habe ich zufällig auch Geburtstag ;D
Ich habe früher gerne Might & Magic gespielt und finde es großartig dieses Spielgefühl an den heimischen Tisch zu bringen. FL bietet mir genug Abwechslung zu DnD, was ansonsten unser präferiertes Fantasysystem ist.
Es gibt genug Abenteuerschauplätze um ordentlich spielen zu können. Und die Art wie diese aufgemacht sind, verspricht mir als SL einen wesentlich geringeren Arbeitsaufwand.
Die Year Zero Engine funktioniert bei uns bisher super (wir spielen Coriolis und MJ0 ist mir auch bekannt) und ich freue mich schon auf die Erweiterungen, z.b. Pride.
Das einzige was man öfter nachschlagen muss, sind die kritischen Auswirkungen, aber dafür gibts den SL-Schirm.
Ich stehe sogar auf die alten Zeichnungen ;)
Das mit der Karte finde ich auch Sau cool. So ein lebendes Dokument hat was:).
Für sowas selbst zu erstellen, wäre ich derzeit zu faul.
Beim englischen KS war ich schon sehr versucht. Jetzt bin ich froh gewartet zu haben und freue mich das Uhrwerk das Projekt so schnell angegangen ist.
Deep_Impact:
Nun noch zu Kreggen. Ich denke, das meiste ist schon gesagt.
Generell ist Forbidden Lands nicht für jeden was, ganz sicher nicht.
Wenn mehrere dieser (überzogenen) Aussagen zutreffen:
* Ich finde Erforschen von Hexkarten verlogen und doof!
* Spielmaterial zu verschwenden ist ein No-Go!
* Pool-Systeme mit Keep & Roll Varianten mag ich nicht.
* Ich mag keine Zufallstabellen (viele davon!)
* Ich möchte morgens wissen, was abends passiert sein wird.
* Das Setting muss vollends bekannt sein, am besten tolkieneske EDO.
* Ich möchte den guten, strahlenden Helden spielen.
* Ich mag kein 80er-Jahre-OSR-Feeling
* Ich mag keine Charakter-Buchhaltung (Ressourcen, Willenspunkte, Tragkraft, Ausrüstungsverbrauch)
* Ich will Dauerfeuer-Magie!
* Micromanagementsysteme als Nebenschauplätze schrecken mich ab.
* Ich mag spannend geschriebene Spielerhandbücher!
* Regelwerke müssen bunt, modern und fancy sein.
* Ich möchte mir aus dem Regelwerk nur rauspicken, was ich für spannend halte.
* Ich hänge an meinem Charakter! Wehe dem passiert was!
dann lasst die Finger von Forbidden Lands!
Vermutlich kann man die geschmacksabhängigen Aspekte noch viel weitertreiben. Ich will auch gar nicht sagen: Habt FL gefälligst lieb, weil ich das interessant finde, denn das System macht vieles vieles vieles nicht modern, intuitiv, flüssig oder vorrangig eingängig. Forbidden Lands simuliert das Gefühl der 80er-Jahre Rollenspiele in Schweden und das ist nicht D&D und DSA. Ich kenne mich damit so gar nicht aus. Ist also nur bedingt nostalgiefähig.
Kreggen, Du hast gefragt, was mich fasziniert und ich habe gesagt, das ist Teil meines Moderatorenjobs.
Ja, das stimmt auch erstmal, denn als solcher muss ich News verbreiten und Spieler informieren. Ich unterstütze dabei gerne auch die Year-Zero-Welt und den Verlag, aber nur sehr bedingt das Crowdfunding, denn die Stretchgoals finde ich nur so mäßig spannend. Man darf ja nicht vergessen, dass das Fria Ligan Crowdfunding schon viel erkämpft hat.
Nun haben wir den Bereich Epic Wall of Text so langsam überschritten und ich fange erst an, was MICH an dem Spiel interessiert.
Ich spiele Coriolis und habe etwas Mutant gelesen (Postapo finde ich aber doof), Tales from the Loop war auch cool. Aber generell lese ich gerne System-Derivate quer, um zu schauen, was machen das eine besser als das andere.
Deshalb habe ich mir auch Forbidden Lands geholt und das Spielerhandbuch an einem Wochenende nebenher von vorne nach hinten durchgelesen. Wüsste nicht, wann ich das zu Letzt gemacht hätte. Und dabei ist das ein reiner Regelwust, total trocken und nicht wie Coriolis anschaulich und mit Anekdoten durchsetzt. Aber es macht eben viele besser, was in Systemen, die früher gut fand (DSA 1, D&D, Dungeonslayer) schlechter war und deshalb von der Spielerschaft einfach ignoriert wurde.
Reisen mit Zufallsbegegnungen. Ich mags es so, auch wenn die Einteilung in Vierteltage schon etwas fummelig ist. Man kann es aber auch als Organisationshilfe für die Spieler sehen. Wachen im Zweistundentakt über die Nacht zu verteilen ist nun auch nicht wirklich State-of-the-Art.
Der Stronghold. AD&D kannte das schon so ab der 10. Stufe. Und das war in Wirklichkeit ein Hilfskonstrukt, um Spielern eine Beschäftigung zu geben, wenn der Powercreep anfing wild zu werden. Ich sehe sogar den Stronghold als zentrale Idee hinter FL. Eine Motivation für die Spieler eben mehr zu machen, als nur Verließ nach Verließ abzulaufen. Stattdessen erforscht man die Gegend, um die Burg, erschließt neue Quellen für Materialen, verhandelt mit umliegenden Dörfern & Völkern, rekrutiert Personal und so weiter. Jedes für sich lässt sich mit einer Queste verbinden.
Charakterressourcen. Pfeile, Wasser und Essen zählen finde ich enervierend! Die Lösung mit den Ressourcenwürfeln ist dagegen einfach, verständlich und im angenehmen Bereich unberechenbar.
Über Reputation habe ich mich bereits ausgelassen. Ist einfach einen Tick besser als in Coriolis.
Das Setting gefällt wir wirklich gut. Wie alle FL-Produkte hat es einen leichten Twist. Hier bezieht der sich hauptsächlich auf das Verhältnis der Völker. Wie Elfen, Zwerge und Orks bzw. Halblings und Goblins zu einander stehen ist toll. Leider verraten das Spielerhandbuch und der Schnellstarter so gar nichts davon. Das finde ich eher ungeschickt gelöst. Wenn ein Spieler einen Hobbit spielen möchte und dann plötzlich erfährt, dass Halblinge hier nicht so richtig die "Happy-Go-Lucky"-Typen sind...
Abschließend muss man sagen: Das System ist recht verzahnt. Wenn man einfach den ganzen Teil Reisen, Stronghold oder so entfernt, dann gehen vielen Charakteren plötzlich Vorteile oder Bestimmungen flöten. Das kann man sicher ausgleichen, aber dann passen eben viele Aspekte nicht mehr so zusammen, wie sie gedacht und erprobt sind.
Ich freue mich auf das System und werden solange auf den Zufallstabellen rumtrummern, wie die glaubwürdig funktionieren. Das wird teils früher, teils später der Fall sein. Und meine Charakter am liebsten mit "Legenden und Abenteuer" erstellen. Ich steh aber auch einfach auf Lifepathsystem!
Antariuk:
@Kreggen: Ich habe mir viele ähnliche Fragen wie du gestellt zu Beginn, bin selber aber großer Hexcrawl Fan. Für mich war im "Schnellstarter" (wer 152 Seiten so nennt hat echt ne Macke, aber ich beschwere mich nicht über die umfassenden Einblicke) letztendlich nicht genug neues dabei, dass mich gelockt hat. Nach insgesamt drei langen Spielrunden mit Dokus auf Erkundung, darunter ein oldschooliger Hexcrawl, bin ich aber sicherlich auch gut gesättigt. Wer mit dem Thema nicht viel gespielt hat, für den mag Forbidden Lands sicher total prima sein, bei mir blieb als Eindruck ein "Meh..." übrig.
@snoopie: Wie kommst du darauf dass Hexploration nichts taugt? Liegen all die OD&D- und Retrospieler etwa falsch? Erleuchte uns doch mal!
@Deep_Impact: Lass diese fetten oder übergroßen Textpassagen doch mal sein, das nimmt ja langsam Zornhau'sche Züge an ~;D
Deep_Impact:
--- Zitat von: Antariuk am 12.03.2019 | 09:06 ---@Deep_Impact: Lass diese fetten oder übergroßen Textpassagen doch mal sein, das nimmt ja langsam Zornhau'sche Züge an ~;D
--- Ende Zitat ---
Formatierungen erleichtern einfach das Lesen. :) Okay, aber große Schrift muss nicht sein, stimmt.
Aber das MUSS ICH MIR von DIR nicht SAGEN lassen! >;D
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