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Reading Challenge 2019

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Huhn:
#7
Jonathan Stroud - Bartimäus. Das Amulett von Samarkand
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch um politische Intrigen/Spionage)

Nathanael, ein sehr begabter junger Zauberlehrling, will sich, enttäuscht von seinem Meister Underwood, der ihm nicht zur Seite stand, rächen - an Simon Lovelace, der es wagte, ihn zu demütigen. Dazu zwingt er den Dschinn Bartimäus in seine Dienste und lässt ihn das Amulett von Samarkand stehlen, das sich in Lovelace' Besitz befindet. Der aus kindlicher Wut durchgeführte Diebstahl wirbelt jedoch sehr viel mehr Dreck auf, als Nathanel abschätzen konnte. Plötzlich stecken er und Bartimäus mittendrin in den politischen Intrigen der Londoner Zauberschaft. Können sie die großangelegte Verschwörung gegen den Premierminister vereiteln ohne dass es sie selbst den Kopf kostet?

Ich hab das Buch vor einigen Jahren schonmal gelesen, hatte aber ganz vergessen, wie gut ich es fand! Die spitzzüngigen Bemerkungen und eitlen Selbstbeweihräucherungen, mit denen Bartimäus die Handlung ausschmückt (und die immer mal wieder im Kontrast zu dem stehen, was tatsächlich passiert und gesagt wird), sind überaus vergnüglich zu lesen. Nathanel wird einfühlsam beschrieben als begabter Jungmagier, der sich im Grunde jedoch vor allem nach Zuneigung und Anerkennung sehnt. Darin, dass ihm seine wenig durchdachten Rachepläne zwar das eine bringen, ihn aber des anderen berauben, und ihm so trotz der letztendlich besseren Ausbildungschancen die Chance auf emotionale Weiterentwicklung genommen wird, liegt der leise melancholische Ton begründet, der unter all der witzigen, spannenden und flott beschriebenen Handlung immer wieder durchklingt.

Huhn:
#8
Ayun Halliday/Paul Hoppe - Peanut oder die Sache mit der Erdnussallergie
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Sadie täuscht eine Erdnussallergie vor, um sich interessanter zu machen und an der neuen Schule besser Anschluss zu finden. Die super Idee läuft leider schnell aus dem Ruder und Sadie muss sich richtig ins Zeug legen, um die Lüge aufrecht erhalten zu können. Was, wenn ihre neue Clique dahinterkommt? Oder ihre Mutter? Oder ihr Freund?

Die Graphic Novel liest sich ruckzuck durch. Ich hab sie in etwa einer Stunde Wartezeit in der Stadtbibliothek gelesen. Geschichte war ok, wenn auch etwas vorhersehbar. Ich hätte mir irgendwie mehr Vernunft von Sadies Seite gewünscht. Aber das ist wohl auch die Moral von der Geschichte - ehrlich währt am längsten und so.

Greifenklaue:
10. Ein Buch, das aus der Perspektive mehrerer Personen erzählt wird - "Nein, Torben-Jasper, du hast keinen Telefonjoker." - Untertitel: Referendare erzählen vom täglichen Klassenkampf
(10/25)

In zwei Tagen weggesnackt.

Rund dreieinhalb Dutzend Anekdoten von fast ebensoviel Referendaren über Schüler, Mentoren und Mit-Referendaren.



Ich mag diese Art Bücher sehr ... Danke an meine Schwester für das Weihnachtsgeschenk.

Und allgemein: 10 Bücher im Januar. Yesses!

Greifenklaue:
11. Ein Buch mit einer Frage im Titel - Warum ist E=mc² ? von Brian Cox und Jeff Forshaw

Im Spektrum der Wissenschaft auf "Was wiegt das Weltall?" gestoßen, welches 30 Euro kostet. Dieses vom selben Autorenduo gab es auch als Taschenbuch - und klang auch sehr interessant.


Als Physik-Leistungskursler und Ingenieur bin ich nicht unbedingt der Laie, der davon angesprochen werden soll, aber auch nicht der Vollblutphysiker. Außerdem hab ich mir anschaulichere Erklärungen für Schüler erhofft, die von mir Physik bekommen. Kurzum, das ist erfüllt.

Wer schon immer mal die Relativitätstheorie verstehen wollte, findet hier ein gutes Buch mit wirklich anschaulichen, verständlichen Erklärungen.

Zwei kleine Geschichten aus dem Buch. Im Experiment gelingt es, Myonen zu erzeugen, die wir 60 µs beobachten können, die mit 99,94% der Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind, obwohl ihre Lebenszeit nur 2,2 µs beträgt. Die Antwort nach der Relativitätstheorie ist einfach: Wären wir ein mitfliegender Beobachter würden für uns auch nur 2,2 µs vergehen, frei nach y=1/Wurzel(1²-(v²/c²)) ergibt sich eine Zeitverzögerung vom Faktor 29. Faszinierend. So wäre man in SF-Filmen womöglich "schnell" irgendwo da, aber für den zurückgelassenen würde wesentlich mehr Zeit vergehen.

Im Folgenden wird das vierdimensionale Konzept der Raumzeit eingeführt, wo sowohl das Myon als auch der außenstehende Betrachter den selben Betragsvektor haben.

Zweitens klingt das so, als würde es uns nicht betreffen, tatsächlich erreichen GPS-Satelliten schon Geschwindigkeiten, wo es relevant wird. Diese würden nämlich pro Tag 38 µs verlieren - was nicht viel klingt, aber eine µs hat eine Genauigkeit von 30 Zentimetern. Daher haben GPS-Satelliten Uhren, die pro Tag 38 µs weniger schlagen.

Huhn:
#9
Nikolai Gogol - Der Mantel (Russisch/Deutsch)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das (in seinem Land) als Klassiker der Literatur gilt)

Akakij Akakiewitsch ist ein recht unwichtiger Büroangestellter (Titularrat), dessen (Lebens-)Aufgabe es ist, Dokumente abzuschreiben. Sein ruhiges Dasein kommt völlig aus dem Lot, als er sich einen neuen Mantel kaufen muss. Monatelang spart er sich das gute Stück vom Munde ab. Als stolzer Besitzer eines brandneuen Mantels steht Akakij zum ersten Mal im Leben im Mittelpunkt und wird er im Büro und von Vorgesetzten gefeiert. Doch als ihm kurz darauf der Mantel gestohlen wird, hilft ihm niemand, was schlimme Folgen hat.

Ich hab eine steinalte Ausgabe dieser Erzählung mal irgendwann geschenkt bekommen. War tatsächlich ganz nett, auch wenn es mir immer schwerfällt, Vergnügen an Büchern zu finden, in denen mir sämtliche Figuren unsympathisch sind. Die grotesken Beschreibungen machen dennoch Laune. Hinten im Buch folgen noch ein Interpretationsansatz und eine Einordnung der Erzählung in Gogols Gesamtwerk.

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