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Frage an Marvelkenner: Tödliche Gewalt
General Kong:
Der Grund liegt ursprünglich in der sogenannten "Comic Code Authority", einer Art selbstauferlegten Selbstzensur amerikanischer Comic-Heft-Verlage in den Mitt-50ern. Damals Anfang der 50er kamen Comics in den USA, die damls eine enorme Breite der Thematik entwickelt hatten - Superhelden, Horror, Gangster, natürlich Funnies usw. - unter starken Beschuss von Jugendschützern wegen der darstellung drastischer Szenen, besonders im Bereich der Horror und Gangster-Comics, aber auch Wonderwoman hatte nicht nur einige "Ausflüge" in die Welt von Sado-Maso, Bondage und lesbischer Liebe (der Autor hatte da so ein Faible ...).
Jedenfalls kam es mit dem Buch "Seduction of the Innocent" ein Buch des Psychiaters Frederic wertham auf den Markt, in dem er vor den darstischen Folgen des Comic-Konsums auf die Jugend warnte.
Das Resultat war die Einrichtung der Comic Code Authority der Verlage 1954, die unter anderem folgendes in Comics auscshloss:
1. Darstellung von tötlicher Gewalt, Folter, Mord etc - leichen lagen also nur noch so rum, wenn überhaupt.
2. Darstellung von Sex und Drogenkonsum
3. Darstellung, dass ich Verbrechen in irgendeiner Form lohnen könnte - der Täter wird immer gefasst.
Klar konnten Verlage sich dem nicht anschließen, aber dann gab es die Hefte nur noch unter der ladentheke zu kaufen und war somit für die Kundschaft (Kinder und Jugendliche) nicht mehr zu bekommen.
Das war im wesentlchen der Tod für Gangster- und Horrorgeschichten und auch viele Superheldencomics (es blieben eignetlich nur Superman, Batman und Wonderwoman - die letzten gereinigt um die "homosexuelle Beziehung" von Batman und Robin (alleinstehender Multimillionär adoptiert 13jährigen Jungen um mit ihm in enganliegenden Kostümen nachts um die Häuser zu ziehen ...) und Minus Bondage für die Wunderfrau).
Stan Lee peppte das Ganze in den 1960re auf mit problembeladenen Helden (Spiderman), in den 70er lockerte sich das Ganze etwas mit den X-Men (Mutanten als verlausulierte verfolgte Minderheiten der realen Welt) und der Thematisierung von Drogenmissbrauch (z.B. durch Green Arrows Siedekick Speedy). Aber umgebracht wudre immer noch nicht - selbst der Punisher schießt zunächst noch mit Gummigeschossen auf Leute, die bei Rot über die Ampel gehen (ja - er war dumm und böse).
Ich würde sagen, der Einschnitt kommt mit "Rückkehr des Dunklen Ritter" und einem gealterten Batman und einem "erwachsenerem" Markt (mehr jugne Erwachsene als Käufer) in de 80ern, so dass sich neue Verlage sagten: "Macht ihr (Marvel, DC) mal schön weiter eure Mickey-Maus-Helden - bei uns geht es jetzt ab!"
Einen Heldenfigur dieser Zeit ist Spawn
Und natürlich zogen die großen dann nach und in den 90ern sind dann alle Helden total krass drauf und hauen und stechen und schlagen und sterben (Superman!) oder lebensgefährlich verletzt wedren (Batman).
Als das dann langweilig wurde (und bestimmte Schurken sind einfach zu gut, um sie auf Dauer auf Eis zu legen), ging man wieder etwas zurück (so ab 2000) auf Helden, die zwar Leute hauen, aber eben nicht umbringen - außer, sie tun es eben doch mit Ansage (Punisher) - und mit Geschichten, die durchaus lebensweltliche Probleme thematisieren.
Und die man am besten löst wie ein Erwachsener - indem man die Bösen verhaut! ~;D
P.S.: Mist, habe Roachs Beitrag nicht gesehen. Egal.
1of3:
Das wird denn inzwischen auch auf verschiedenste Weise reflektiert. In Worm gibt es umgeschriebene Regeln, dass sowohl Helden als auch Schurken auf tödliche Gewalt verzichten. Später wird klar, dass *spoiler* dafür gesorgt hat wegen *spoiler*.
Worm ist ein Webserial. Gibt's auch als Audiobuch. In der Fortsetzung wird das dann noch breiter diskutiert, weil diverse Leute sich aus Gründen nicht mehr daran halten.
Talasha:
--- Zitat von: Roach am 29.12.2018 | 07:43 ---Eine der Hauptursachen dafür, dass die Helden in den alten Comics ihre Widersacher eher am Leben ließen, dürfte im sogenannten Comics Code finden sein, der Zensurbehörde, die in den fünfziger Jahren, also nur kurz nach dem Krieg, errichtet wurde. Damals verursachten die Comics – aber grundsätzlich auch alle anderen modernen Medien, wie Filme – eine moralische Panik in den USA: man konnte ja alles zeigen und veröffentlichen! Das dürfte so nicht sein!
--- Ende Zitat ---
Da gab es doch bei Nick Fury so einen Fall, das sie PAnel mit einen neben das Telefon gelegten Hörer heraus nehmen mussten weil das eine zu deutliche Anspielung war.
Le Rat:
Man sollte übrigens vorsichtig sein, den Tod der Bösewichter im Film mit größerer "Konsequenz" oder Weiterentwicklung gleichzusetzen.
Im Film gibt es praktisch das gegenteilige Gesetz: Der Bösewicht muss am Ende des Films sterben, damit der Zuschauer befriedigt ist und weiß, dass er seine gerechte Strafe bekommt. Damit die Filme besser wirken muss daher auch der Superschurke in der Regel sterben.
lowfyr:
--- Zitat von: Talasha am 29.12.2018 | 12:22 ---Da gab es doch bei Nick Fury so einen Fall, das sie PAnel mit einen neben das Telefon gelegten Hörer heraus nehmen mussten weil das eine zu deutliche Anspielung war.
--- Ende Zitat ---
Aber andererseits gab es in den 70igern und 80igern auch gleichgeschlechtliche Paare und auf den Straßen liefen Prostituierte rum. Man durfte nur nicht das Kind beim Namen nennen^^
Und Blut durfte nur nicht rot sein, ansonsten war das kein Problem. In den alten Conan comics war es schwarz und es flogen schon mal Körperteile durch die Gegend und die hatten das Comic Code Siegel.
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