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[Kickstarter] Carbon 2185 - Cyberpunk D&D5

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YY:

--- Zitat von: Deep_Impact am  7.02.2019 | 08:12 ---Entweder man macht es cineastisch wie in einem kleinen Minidungeon, was einen Großteil der Gruppe unbeschäftigt zurückläßt

--- Ende Zitat ---

Das hängt daran, dass dabei mit schönster Regelmäßigkeit die konkrete Umsetzung unterm Strich noch weniger Atmosphäre mit der medialen Vorlage gemein hat als in ähnlichen Fällen bei völlig überregelten Kampfsystemen.
Dem liegt stets der fehlgeleitete Gedanke zugrunde, dass alles, was im Film zu sehen ist, auch auf irgendeine Weise (und möglichst 1:1) in die Spielmechanik übertragen werden muss. Zusätzliche Bremsleistung erzielt man mit willkürlich ausgewählten Realismus-Einsprengseln und dann ist das ganze Ding endgültig im Arsch.

Deep_Impact:

--- Zitat von: YY am 13.02.2019 | 14:53 ---Das hängt daran, dass dabei mit schönster Regelmäßigkeit die konkrete Umsetzung unterm Strich noch weniger Atmosphäre mit der medialen Vorlage gemein hat als in ähnlichen Fällen bei völlig überregelten Kampfsystemen.

--- Ende Zitat ---

Was hat die Atmo der Vorlagen-Umsetzung nun mit überregelten Kampfsystemen gemein???

Also ich mochte die Umsetzung, die CP2020 oder frühes Shadowrun hatten. Sich vorzustellen, wie Programme in Form von Persona erscheinen und das System verteidigen, war voll mein Ding. In einem Rollenspiel rund um Hacker oder in einer kurzen Szene finde ich das auch immer noch gangbar, weil es spannend ist und Bilder im Kopf aller am Tisch sitzenden erzeugt.
Wird es aber zu kompliziert oder zu ausladend, dann wird es zum Störfaktor im Pacing der Geschichte.

Ich will nicht ausschließen, dass ein kreativer Spieler oder guter SL auch einen einzelnen Würfelwurf gegen XXX dazu nutzen kann diese Bilder heraufzubeschwören, in dem er erzählt, wie der Hacker ins Netz eindringt und sich mit seinem Invasionsprogramm MOLE durch die ersten Schichten der Sicherheit gräbt und als Schwarze Eis gerade seiner virtuellen Position nähert, kann er dieses mit der Cloakingsubroutine ALBERIC täuschen....

Das geht mir aber leider (spontan) ziemlich ab.

YY:

--- Zitat von: Deep_Impact am 13.02.2019 | 15:13 ---Was hat die Atmo der Vorlagen-Umsetzung nun mit überregelten Kampfsystemen gemein???

--- Ende Zitat ---

Die machen ähnliche Fehler:
Treten an, um filmreife Kämpfe zu bieten, ersticken das dann aber in viel zu kleinteiligen Regeln, die in dem Sinne gut gemeint sind, dass sie alles in Spielmechanik gießen wollen, was im Film zu sehen und dort cool ist.
Da kommt dann Mist raus wie ausufernde Rückstoß- oder Feuermodusregeln. Klar kommt das im Film vor und klar gehört es atmosphärisch dazu, aber in der dargebotenen spielmechanischen Form ist es ein Zeitfresser und lenkt letztlich mehr von der Vorstellung ab, als sie zu unterstützen. Erst recht, wenn es obendrauf noch grobe Regelmacken und/oder -exploits gibt. Da lässt man das lieber ganz weg.   



Das Hacking-Konzept von CP2020 oder SR war nie verkehrt. Dessen konkrete Umsetzung war aber über alle Editionen mäßig bis beschissen.
Genau daher kommt ja das große Decker-Trauma von SR: Viele finden das grundsätzlich cool und haben Bock drauf, das am Tisch zu erleben - es scheitert dann aber krachend an der Spielpraxis und entweder wird handgewedelt ohne Ende oder man lässt es ganz bleiben.

Deep_Impact:

--- Zitat von: YY am 13.02.2019 | 15:23 ---Die machen ähnliche Fehler:
Treten an, um filmreife Kämpfe zu bieten, ersticken das dann aber in viel zu kleinteiligen Regeln, die in dem Sinne gut gemeint sind, dass sie alles in Spielmechanik gießen wollen, was im Film zu sehen und dort cool ist.
Da kommt dann Mist raus wie ausufernde Rückstoß- oder Feuermodusregeln. Klar kommt das im Film vor und klar gehört es atmosphärisch dazu, aber in der dargebotenen spielmechanischen Form ist es ein Zeitfresser und lenkt letztlich mehr von der Vorstellung ab, als sie zu unterstützen. Erst recht, wenn es obendrauf noch grobe Regelmacken und/oder -exploits gibt. Da lässt man das lieber ganz weg.   

--- Ende Zitat ---

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn man man die Kampffokus-Scheuklappen mal ablegt und nicht versucht jede Diskussion auf Kritikpunkte an der gewaltorientierten Konfliktresolutionsmechanik zu reduzieren.

Ich denke, ich werde meinen Spielern einfach mal wieder vorschlagen einen Onshot mit der guten alten CB2020 zu spielen. Trotzallem halte ich das für ein gutes System. Das mag nostalgisch verklärt sein, auf der anderen Seite, hoffe ich einfach, dass wir mittlerweile einen Schritt weiter sind, als das aussschließlich One-Trick-Ponys zusammengeschustert werden. Selbst wir als eher Rollenverwalter denn Rollenspieler sollten das doch mittlerweile können. Dann noch etwas weg vom 08/15-missionsbasierten Heist of the week...

In meinem Kopf klingt da unglaublich reizvoll.

YY:

--- Zitat von: Deep_Impact am 13.02.2019 | 15:47 ---Vielleicht wäre es hilfreich, wenn man man die Kampffokus-Scheuklappen mal ablegt und nicht versucht jede Diskussion auf Kritikpunkte an der gewaltorientierten Konfliktresolutionsmechanik zu reduzieren.

--- Ende Zitat ---

Das war ein Vergleich, der sich an der Stelle anbietet, weil so viel eher klar ist, wovon ich da rede, als wenn ich Regelbeispiele aus seit ca. 15 Jahren nicht mehr aktuellen Hackingregeln hernehme (und nach der längeren Erläuterung hattest du gefragt; ursprünglich war das nicht mal ein Halbsatz).

Aber wenn es konkreter sein soll:
Was war etwa an der alten Arbeits- und Festplattenspeicherzuteilung in Megapuls mit IIRC quadratischen Kosten in irgendeiner Weise zielführend für die cinematische Darstellung oder für eine irgendwie praxistaugliche Behandlung des ganzen Vorgangs? Das ist genau eines der angesprochenen Elemente, das sich in einer Handvoll Vorlagen findet und obendrauf noch irgendwie authentisch wirken sollte, aber für die Zielsetzung letztlich überhaupt nichts taugt.

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