Das das ToC-Regelwerk an mancher Stelle unverständlich wie ein Mythoswerk daher kommt, gibt es traditionell hermeneutisch anmutende Diskussionen darüber, wie es denn überhaupt funktioniere. ("Was will der Text uns hier sagen?") Zudem ist das Gumshoe-System lebendig, und ToC ist eine mittlerweile alt gewordene Ausprägung dieses Systems. Dies sind Gründe, weshalb so viele Leute auf ToC 2.0 hoffen, dass ja irgendwann mal in Aussicht gestellt worden war. Um diese evtl unendlich lange Wartezeit zu verkürzen, gibt es sehr hilfreiche und offiziell abgesegnete Erläuterungen:
(1) Condensed Rules by Tony Williams (
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(2) Vade Mecum de Vestigio Cthulhus by Tony Williams (
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(3) Enchiridion of Elucidation by T.W. (
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(4) Cheat Sheet by Yunus Wesley (
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(5) Resources for first-time GMs and players (
HTML) - wer wirklich viel Zeit hat.
Zusätzlich noch Charakterbögen (by T.W.):
(A) Bookhounds Purist Character Sheet (
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(B) Bookhounds Pulp Character Sheet (
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Zu (1): Auf Seite 24 sind die "Version Notes", die knapp erläutern, welche Unterschiede zum ToC-GRW bestehen. Die Unterschiede kommen durch die eingangs erwähnte Veränderung des Gumshoe-Systems zustande.
Zu (2): Hier sind die Veränderungen (Gumshoe) farblich und durch Kommentare gekennzeichnet.
Zu (3): Es sind einige so gekennzeichnete "House Rules" dabei. Die sind zwar durchaus hübsch, aber für uns wahrscheinlich irrelevant. Für diese eine Mal spielen sollten wir vielleicht besser einfach bei den Regeln bleiben.
Zu (4): Wunderbar kurz (aber aus eines anderen Feder). Wenn man optimistisch ist, dann existieren vielleicht auch keine Widersprüche zu (1)-(3).
Zu (5): Das ist jetzt wirklich eine Luxuszugabe. Und man muss ein wenig im Hinterkopf behalten, dass diverse Erläuterungen und Spielbeispiele und -mitschnitte
nicht die Veränderungen enthalten könnten, die in (1)-(3) berücksichtigt wurden. ... Da ich dort auch Verweise auf yog-sothoth.com sehe: Achtung! Dort bitte überhaupt gar nicht nach Bookhounds of London Ausschau halten!
Denn dort hatte ich in 2011 einen Eckpfeiler meiner Totalumkrempelung des Whitechapel-Abenteuers detailliert. (Als dann keine Rückmeldung kam, hatte ich auf Darstellung weiterer Details verzichtet.)
So, und bevor das den Eindruck erweckt, ich würde mich blind mit den Regeln auskennen: Dem ist mitnichten so! Zwar hatte ich ToC von 2011 bis 2018 mit Unterbrechungen zunächst geleitet und dann drei Jahre lang gespielt, aber diese Kanaillen aus meiner Bubenrunde sind so was von casual und durch frühkindliche CoC-Erfahrungen geprägt, dass sie es nicht schafften, nicht schaffen wollten, sich die Regeln mental ranzuschaffen. Dagegen anzukämpfen, war, wie gegen Windmühlen zu kämpfen: aussichtslos. Daher weiß ich zwar einiges irgendwie, freue mich aber selbst auf die hier zusammengetragene (nochmalige) Lektüre.
Zu (A) und (B): Damit verbunden ist die Entscheidung, die Stellschraube auf Purist oder Pulp zu drehen. Habt ihr das Vorlieben bzw eine klare Abneigung? Etwas sicherer (und bunter) ist man im Pulp-Modus. Uabhängig von der Stellschraube aber ist man meiner Erfahrung nach etwas sicherer als im klassischen Cthulhu, weil man mit dem Hineinrutschen in den Minusbereich kalkulieren kann. Ich fände in jedem Fall nur eines schade: Wenn jemand eingeschnappt wäre, weil der SC abnibbelt.
(Ich habe da in meiner Bubenrunde einen Mitspieler, der erst seit 3 Jahren dabei ist, bei dem bei Gefahr in Verzug alle Alarmleuchten angehen, der das Meta-Play anfängt und prophylaktisch Anzeichen der Verschnupftheit zeigt. Man traut sich gar nicht, dessen SC ableben zu lassen!
) Ich spiele ja nicht gegen euch, wäre über eine Kerbe, die ich bei mir machen kann, jedoch nicht traurig, und CoC wie ToC sind nun einmal ein Spiel mit dem Feuer.
Nicht regelfeste Cthulhu-Laien: Keine Sorge, ubiquituöser HEXer!
Und Rhylthar hat Recht: Vor 15 bis 20 Jahren war das Cthulhu-Spiel für mich deutlich faszinierender. Meine paar Lovecraft-Geschichten, die ich mir als Jugendlicher mit Verlangen ins Hirn gezogen hatte, reichten nicht im Ansatz aus, um das ständige Staunen und Rätseln zu schmälern. Das kam erst mit zunehmender Spieldauer und der ständigen Lektüre von Regelwerken und Abenteuern. Heutzutage ist dies manchmal ziemlich traurig. Da kommt Wesen X oder Gott Yps'Z daher, und ich denke "Ah, das ist jetzt exakt DAS, was zudem in den Werken 1, 2, 3 völlig widersprüchlich geschildert wird. Kanon-Fehler!" (Furchtbar.
)