Pen & Paper - Spielsysteme > World of Darkness
Deutsche Bewerbung um die V5 Übersetzung vom MAIN Verlag!
snoopie:
Stimmt, VTM ist schon lange aus dem Fokus des RPG-Mainstreams.
Ich erinnere mich noch, dass Ende der 90er/Anfang 2000er jeder Rollenspieler zumindest einmal VTM ausprobiert hat. Wir hatten auch die ganzen schönen deutschen Bücher. Wirklich gezockt wurde es aber nicht, und viele VTM-Spieler sind ins LARP gewechselt.
Obwohl ich VTM sehr viele Jahre aus dem Fokus verloren habe, war ich überrascht bezüglich der aktuellen Situation.
Einer unserer Mitspieler mag VTM und hatte dann dieses neue Regelwerk. Richtig hässliche Bilder und Farben, mehrere hunderte Seiten stark, einfach nur ein PDF (kein Buch). Als ich das gesehen habe und durch die Textwüsten gescrollt bin, wusste ich: dieses RPG ist tote Nische und hat rein gar nichts mehr mit dem VTM zu tun, das damals in allen Rollenspielläden stand und das damals alle spielten, weil alle mal VTM spielten.
VTM hatte damals auch so einen Erfolg, weil die 90er die Jahre von Rice, Interview mit einem Vampir, Bram's Dracula, The Crow usw. waren. Der Zeitgeist und auch die Medien spielten VTM richtig in die Tasche. Und Storyteller war auch etwas Neues, als Regelsystem.
Achja, und die 80er mit ihren Punks und "Lost Boys"-Vampiren waren noch präsent in der Jugendkultur.
Diese Glückssituation, in der sich VTM damals befand, lässt sich 2019+ nicht mehr kreieren. Was immer sehr schwierig ist bei "zeitgenössischen" Spielen. Deshalb funktionierte auch "Contact" nicht mehr.
Würde mich aber zumindest für die VTM-Fans freuen, wenn sie ihr geliebtes Spiel mal wieder in deutscher Sprache lesen könnten. Den Rest wird VTM kalt lassen.
Ein Dämon auf Abwegen:
Naja Shadowrun ist auch immer noch recht erfolgreich, wobei Cyberpunk als Genre mMn weit mehr aus der Mode ist als Urban Fantasy und Vampire.
Mr. Ohnesorge:
Zumal nicht nur die VtM-Veteranen als Zielgruppe gesehen werden sollten, sondern auch die post-VtM'ler auf der Suche nach einem relativ leicht zugänglichen Vampirrollenspiel.
Jiba:
--- Zitat von: Ein Dämon auf Abwegen am 25.03.2019 | 11:48 ---Naja Shadowrun ist auch immer noch recht erfolgreich, wobei Cyberpunk als Genre mMn weit mehr aus der Mode ist als Urban Fantasy und Vampire.
--- Ende Zitat ---
Das würde ich genau gegenteilig sehen. Vampire sind ziemlich durch, während Cyberpunk seit einigen Jahren wieder in der Relevanz wächst – besonders wenn man Cyberpunk in einem breiteren Sinne abseits der 80er Jahre-Ästhetik versteht. Außerdem ist SR gleichzeitig Cyberpunk und klassische EDO-Fantasy, spricht also mehrere Zielgruppen an.
Huhn:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 24.03.2019 | 10:18 ---Ansonsten bestätigt das meine Befürchtungen, dass hier ein Verlag das passende RPG als Werbegag zu seinen Vampir-Erotik-Romanen haben möchte.
--- Ende Zitat ---
Das war tatsächlich nicht mein Eindruck. Ich vermute, dass das Projekt dem Verleger selbst tatsächlich am Herzen liegt und er insofern ein Interesse daran hat, dass die Übersetzung so gut wie möglich wird.
Als reiner Marketing-Gag lohnt sich VtM doch überhaupt nicht? Würden die nur Werbung machen wollen, würden sie sich doch großspurig auf die Romanumsetzung einer bekannten Netflix-Serie oder sowas bewerben und nicht auf ein Rollenspiel, dessen heutige Fanbase in Deutschland recht überschaubar geworden ist. Als Bewerbung ihrer Vampirreihe scheint es auch nicht gedacht gewesen zu sein, denn die stand an keinem der Stände im Fokus der Verlagspräsentation.
--- Zitat von: Rumpel am 24.03.2019 | 21:20 ---Könnte schon sein. Andererseits würde ich anhand der Leute am Messestand jetzt auch nicht urteilen, wenn einfach die für das Projekt zuständigen Leute nicht da waren ... man stelle sich mal vor, wie von anderer Warte Rollenspielverlage betrachtet werden würden, bevor man urteilt. "Ein Verlag namens Mantikor macht Neuübersetzungen von Robert A. Heinlein und Joe Haldeman? Woher kennt man die denn bisher. Ach, die haben eine sogenannte Abenteuerspielbuchserie gemacht, einsamer Wolf oder so, irgend so ein Kinderkram mit Würfeln. Und irgendwas, was "Schnutenbach" heißt und für Rollenspiele ist oder so. Und die wollen Haldeman machen? Und Heinlein? Das ist doch nur ein Werbegag, damit sie sich als ernsthafter Verlag präsentieren können. Von SF-Literatur können solche Hanseln doch wohl keinen Schimmer haben."
--- Ende Zitat ---
Auf der anderen Seite hat der Mantikore-Verlag eben eine klare Ausrichtung auf phantastische Literatur und insofern passen die genannten Werke problemlos ins Verlagsprogramm. Außerdem sehen die Bücher ordentlich aus. Und Einsamer Wolf ist im Bereich der Abenteuerspielbücher ne Hausnummer.
Beim MAIN-Verlag hab ich so ne richtig klare Ausrichtung nicht erkennen können, dafür verschiedene Schwerpunkte, die nicht unbedingt eine Verbindung zueinander hatten. Die Buchcover fand ich optisch teilweise gruselig (wenig Geld hin oder her... dann machste halt ein schickes Logo statt einer großen Illustration, aber was die da aufm Cover haben, geht einfach nicht). Und die bislang verlegten Bücher sind allesamt eben keine "Hausnummern" und haben (von den vermutlich selbst verfassten mal abgesehen) zum Teil ziemlich schlechte Rezensionen bekommen.
Insofern sehe ich da schon Unterschiede. Aber natürlich hast du Recht - es wäre einfach hilfreicher gewesen, mit dem Verleger sprechen zu können und sich einen Eindruck von dessen Fachkompetenz und Plänen zu verschaffen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln