Pen & Paper - Spielsysteme > World of Darkness
Deutsche Bewerbung um die V5 Übersetzung vom MAIN Verlag!
Jiba:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Trotzdem hilft es, mal auf den Kalender zu schauen. Der letzte Twilight-Film kam 2012 in die Kinos, und da war das Franchise eben schon am Auslaufen. True Blood hat mit 2014 bei der letzten Staffel etwas länger durchgehalten, aber wir reden hier trotzdem von einem Zeitraum von mindestens 5 eher aber 9-10 Jahren (da würde ich den Höhepunkt der Romantiv-Vampire-Mania verzeichnen.
Vampire kommen in der Popkutur gerade jetzt eher als Randerscheinungen vor, so meine Einschätzung.
Cyberpunk erlebt gerade, wie meine Vorredner schon gut ausgeführt haben, eine Reunion (ich würde übrigens auch "Black Mirror", "Mr. Robot" und Videospiele wie "Deus Ex" oder "Detroit: Become Human" im weitesten Sinne zu diesem Themenkomplex hinzurechnen). Und es zählt neben dem reinen Box-Office-Erfolg vor allem, wie häufig diese Themen insgesamt aufgenommen werden oder zitiert werden, in anderen Medienprodukten. Siehe z.B. auch die "Fluch der Karibik"-Filme, die zwar wahnsinnig erfolgreich waren, aber keine Welle gleichartiger Filme hinter sich hergezogen haben.
(Ich würde sogar soweit gehen, dass ich sage, dass (wenn man jetzt die alten WoD-Auskopplungen und die Anniversary-Editionen hernimmt) "Werewolf" und "Mage" eine in unserer heutigen Popkultur wesentlich höhere Relevanz haben, als Vampire. Weniger wegen der Verbreitung des Motivs, sondern einfach wegen der Themen, die sie behandeln.
snoopie:
OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Gerade der Vergleich mit Shadowrun ist interessant. Wobei das reine Cyberpunk-Genre genauso tot ist wie klassische VTM-Vampire. Niemand spielt mehr CP2020, außer eine kleine Fanbase von CP2020-Grognards. Der Großteil kennt und zockt nur Shadowrun, das aber gar kein echtes Cyberpunk ist, sondern Cyberpunk+Fantasy mit DnD-Rassen. Würde man aus Shadowrun die ganzen Shadowrun-Elemente rausnehmen und auf Cyberpunk runterkürzen, dann würde SR genauso eine staubige Nische wie Cp2020.
"Twilight" und auch "True Blood" (sozusagen ein seriöses "Twilight") sind zwar dagewesen, aber der Hype ist längst vorbei, und die dortigen Vampirkonzepte hatten nur sehr wenig mit dem VtM-Konzept zu tun, das halt noch sehr in den 80er/90er-Attitüden verhaftet ist. Also, so wie man sich coole Vampire in den 80ern und 90ern vorgestellt hat.
"Dresden Files" wäre noch zu erwähnen, das auch Vampire hat, aber viel actionhafter ist. So wie "Underworld", wo viel geballert wurde.
In VTM wurde aufgrund der Regeln so gut wie nie gekämpft sondern eher social play gemacht. Deshalb ist der Großteil der VTM-Fans auch im Verlauf der 2000er ins LARP verschwunden. Sie haben verstanden, dass VTM am besten ohne die WoD-Regelengine zu spielen ist.
Dazu kommt, dass die Prämisse von VTM (wir haben die echte Welt, aber zusätzlich eine Vampirverschwörung hinter den Kulissen) auf die Schwelle Ende 80er/Anfang 90er passte; wo die Welt noch etwas simpler schien.
Seit 2001 und den politischen und historischen Schrecken, die seitdem diese Welt beuteln, wird sowieso das Szenario einer Vampire Soap Opera im Hintergrund, zunehmend unpassender und schwieriger gedanklich nachzuvollziehen.
"Dresden Files" zeigt besser wie man soetwas aufzieht in der echten Welt, aber DF ist auch schon wieder hypemäßig vorbei und selbst Butcher hat keinen Bock mehr drauf.
Czechbot:
--- Zitat von: Teylen am 24.03.2019 | 20:01 ---Das man, als Fan, keine Mitspieler findet.
Das man, als Fan, schlechter bis teilweise nicht andere Personen davon begeistern und dafür gewinnen kann. (*)
Das man, als Fan, kein oder sehr viel weniger Fan-Material aus den eigenen Kreisen respektive auf Deutsch bekommt.
Man bekommt die Bücher auf Englisch nur in sehr ausgewählten Läden in Deutschland und am ehesten über Online-Händler. Das wirkt einer effektiven Verbreitung sehr stark entgegen.
Was man auch bei anderen Spielen beobachten kann.
D&D 5E verbreitete sich zwar Kraft seiner Marke, blieb aber bis zur Übersetzung in Deutschland zweitrangig und zieht erst mit dieser massiv an. Die WoD befindet sich in keinsterweise in einer vergleichbar starken Situation und braucht dahingehend den Schub.
Man muss dafür nicht nur Englisch können, sondern das eigene Englisch muss gut genug sein als das man sich ein etwa 400 seitiges Buch durchlesen mag. Eines das durchaus mit der Verwendung von exotischeren Begriffen kokettiert. Nachdem man die Energie aufgebracht hat, muss man hinreichend viele andere Spieler finden.
--- Ende Zitat ---
Also, in meinem Freundeskreis empfanden wir die deutsche Übersetzung damals, in den Neunzigern, als beinahe beschämend. Niemals hätten wir uns ins Deutsche übersetzte Produkte gekauft. Bei Bedarf haben wir aber, beispielsweise bei LARPs, einige Begriffe eingedeutscht.
Ich bin ein großer Fan, vor allem der neuen Edition, und ich konnte diese Woche, trotz Grundregelwerk in englischer Sprache, zwei neue Spieler dafür begeistern, die noch nie etwas von Vampire gehört hatten. Gut, der eine hat Bloodlines auf dem PC gespielt. Vor X Jahren, aber fand es nicht besonders gut.
Die neue Optik haben die neuen Mitspieler sehr gelobt. Und ich stimme da auch überein.
Du hast recht, Fanmaterial wird es vermutlich weniger geben, aber SpielerInnen zu begeistern, sollte nicht an einer vermeintlichen Sprachbarriere scheitern. Wenn es die vor 15 Jahren nur rudimentär gab, warum sollte diese inzwischen entstanden sein?
Ich habe in den vergangenen drei Monaten ungefähr 15 Läden besucht, in denen RPG-Material zu erwerben war. Alle, bis auf einen dieser Läden, hatten die V5 vorrätig. Das Buch ist so konstruiert, dass man auch mit wenig Erfahrung rasch losspielen kann. Hinderlich ist da aber allenthalben der Metaplot. Der wurde zwar von den übelsten Klötzen befreit, aber wenn du als neue Spielerin mit einem Veteranen ins Gespräch gehst, wird man sich schon fragen, ob die vom gleichen Spiel sprechen.
Ein Dämon auf Abwegen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Naja "The Originals" lief wohl noch bis letztes Jahr und ein Buffy Reboot ist wohl im kommen, genau wie eine What We Do in the Shadows serie.
Klar ist der Große Twilight boom vorbei, aber der ist immer noch weniger lang her, als irgendwas vergleichbat großes im Cyberpunk bereich.
Die Cyberpunk Serien die ihr genannt hab, hab ich alle nicht sowirklich auf dem Schrim aber ist Mr. Robot nicht im Prinzip nur ein Hacker Serie?
Aber selbst wenn Cyber Punkt jetzt wieder boomed, hat es trotzdem davor lange ehr wenig in dem Bereich gegeben.
Teylen:
--- Zitat von: Alexandro am 24.03.2019 | 21:08 ---Man bekommt die Bücher auf Deutsch nur in sehr ausgewählten Läden in Deutschland und am ehesten über Online-Händler. :P
--- Ende Zitat ---
Ich meinte, dass man das englischsprachige Grundregelwerk in Deutschland und in ausgewählten Läden in Deutschland bekommt und am ehesten über Online-Händler.
Das deutschsprachige Grundregelwerk gibt es schließlich noch nicht.
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 24.03.2019 | 22:24 ---[Finden von Mitspielern]
Zumindest ich habe damit keine Probleme, da das Regelwerk so trivial ist, dass man es gut vermitteln kann. Was bei den schwergewichtigeren Regelwerken tatsächlich ein Problem ist.
--- Ende Zitat ---
Ich halte es für recht kurzsichtig und kann dem zweiten Punkt nicht zustimmen.
Das heißt, ich habe auf Conventions und mitunter im badischen Ländle durchaus Probleme Personen für ein Rollenspiel zu begeistern das es nur auf Englisch gibt.
Wenn ich in einer V5 Runde spielen möchte, anstelle der Spielleiter zu seinm habe ich die Herausforderung, dass es dafür aktive Gruppen gibt. Hier in Baden gibt es keine, ich wüßte jetzt nicht einmal, wo ich Online in eine Runde einsteigen könnte.
Selbst wenn ich eine oder zwei aktive Runden hätten. Menschen verändern sich, Menschen ziehen weg und Menschen sterben.
Das heißt, ich möchte ein Rückfall-Szenario haben, wenn sich meine Runde auflöst. Neben dem Umstand das ich mich am Spielen erfreue.
Daneben ist die V5 kein leichtgewichtiges Regelwerk.
Die V5 ist ein 400 (Buch) bzw. 430 (PDF) Seiten umspannendes Werk dessen System wie Setting deutlich komplexer ist als Powered by the Apocalypse Spiele und Dungeons & Dragons. Es gibt Regelwerke die noch mehr an Gewicht mitbringen, die V5 liegt dahingehend aber mit mittleren bis anfang oberen Feld.
Das heißt, ich kann Mitspielern die V5 nicht so gut erklären, dass sie anschließend ohne eigenes Buch hingehen und eigene Runden formen. Die Convention Runden funktionieren weil ich da als vergleichsweise stark-führender Spielleiter mit Regelübersicht auftrete und die Mitspieler an die Hand nehme.
--- Zitat ---[Conventions]
Warum sollte ich den Autor eines RPG kennenlernen wollen? So großer Fan bin ich dann doch nicht. Klar, ihn als Dreingabe kennenzulernen ist was anderes. Aber ich bin kein Groupie. Für Groupies ist hinterher reisen tatsächlich eine Aktivität.
--- Ende Zitat ---
Weil man im Dialog mit Machern mehr über die Richtung erfahren kann.
Weil man im Dialog mit Machern am ehesten eigene Ideen einbringen.
Weil man auf offiziellen Conventions sehr viele Fans des System trifft.
Weil man auf offiziellen Conventions sehr viele Möglichkeiten hat das System zu spielen.
Die letzten beiden Punkte hat man als Vampire Fan auf einer allgemeinen Convention mitunter nicht bis weniger.
Daneben habe ich das Reisen angefangen, weil ich einerseits die V20 zu 100% in meinen Händen halten wollte und andererseits um sicher stellen wollte, dass den Giovanni im By Night Studios Metaplot nichts zu stößt. Das ich die Leute kennenlernte und positive Verbindungen aufbaute, war dann ein Faktor der sich erst so mit dem zweiten Besuch und dann weiter ergeben hat.
Wenn es keine deutschsprachige Fassung gibt, braucht man auch nicht mehr zu hoffen das so etwas wie das World of Darkness Fanfest nochmal in Berlin stattfindet.
Eine Aussicht, die dich, wenn ich mich richtig erinnere, nicht sehr begeisterte.
--- Zitat ---Man bekommt die englischen Bücher meistens in Rollenspielläden.
--- Ende Zitat ---
Das ist korrekt. Wobei es technisch gesehen oftmals keine Rollenspielläden sind, sondern Comic-, Spiel- oder Nerd-Läden mit Rollenspielecke.
Wobei der Rollenspielläden dahingehend wissen müßen das die V5 erschienen ist. Was viele nicht unbedingt wissen.
Plus die Rollenspielläden müßen dann eine Idee haben das die V5 auch gekauft wird. Was mitunter nicht der Fall ist.
Dahingehend kommt dann die Herausforderung des "Editionskrieg" hinzu.
Das heißt, ein deutscher Rollenspielladen wird mitunter kein "exotisches" englisches Grundregelwerk aufnehmen, wo ihm ein Käufer/in sagt "Dieses Edition hat die Spiellinie ermordert!". Wohingegen ein deutsches Grundregelwerk diesem Druck eher entgegen stehen kann. Wo man mit einer deutschsprachigen Edition auch eher Personen die von den Mörder!-Rufern verunsichert wurden, etwas bieten kann zum bequem selber lesen.
Jetzt ist der Editionskrieg in Bezug auf die V5 nicht allzu vokal, aber dennoch gegeben. Das heißt, ich hatte während des White Wolf Support auf der SPIEL ein Päärchen mit dem ich mich - freundlich und nett - über ihre Position unterhielt das die V5 doch V:tM ermordert hätte. Es ist auch ein Feedback das bei der Vorstellung des Videospiels manchmal aufkommt.
--- Zitat von: Uwe-Wan am 24.03.2019 | 23:06 ---Wer sagt denn, dass noch nichts in trockenen Tüchern ist?
--- Ende Zitat ---
Unter anderem das ausbleiben einer Ankündigung. Behaupte ich.
Ebenso der Umstand, dass andere Handlungen dahingehend bereits verbreitet wurde (Nosolorol und Arkhane Asylum).
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 24.03.2019 | 23:42 ---Ob Vampire in Deutschland noch ein Selbstläufer ist, wage ich zu bezweifeln.
--- Ende Zitat ---
Ich würde argumentieren dass sowohl der Erfolg der V20 sowie VDA20 Linie ein Indikator dafür ist, als auch der Umstand das Bloodlines 2 innerhalb von einem Tag auf den Platz 2 der Steam Bestseller schoß - nur mit einer Vorbestellung.
Für eine Konkurrenz mit der V20, müßte die V20 zudem meiner Meinung nach aktiver beworben werden. Neben dem Umstand das die Möglichkeiten für Veröffentlichungen zu dieser einfach erschöpft sind. Ich mein Beckett's Jyhad Diary steht noch aus und man könnte France by Night übersetzen, aber das war's. Der V20 Affe ist relativ tot.
--- Zitat von: Huhn am 25.03.2019 | 14:22 ---Als reiner Marketing-Gag lohnt sich VtM doch überhaupt nicht?
--- Ende Zitat ---
Ja, die Lizenz für die V5 ist, denke ich, nicht unbedingt billig.
Was Vampir-Serien/Filme angeht..
Es steht gerade eine ganze Kompanie von Vampir-Sachen in den Start-Löchern:
What We Do In The Shadows - Kommt auf FX, Trailer
Vampire Chronicles - Kommt auf Hulu, den Berichten nach
Lost Boys - Kommt auf CW, siehe auch dieser Bericht
Dracula - Kommt von Steven Moffat
Morbius, the Living Vampire - Kommt aus der Marvel Ecke demnächst wohl ins Kino.
Buffy: The Vampire Slayer - Kommt zurück
Aktuell gibt es:
A Discovery of Witches - Enthält erstaunlich viele Vampire dafür das man Hexen entdecken sollte.
Castlevania erfreut sich gerade auf Netflix einiger Beliebtheit.
Immortals ist als türkische Serie gerade auf Netflix gestartet.
Legacies macht mit dem Original Universum weiter.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Nachdem was ich verfolgt habe, ist es wohl so das der asiatische Markt die schlechten US Zahlen rausreist und es eine kleine Hoffnung auf eine Fortsetzung gibt.
An Cyberpunk Serien fällt mir aktuell nur Altered Carbon ein.
Den Rest der Anthologie-Serien würde ich eher als Science Fiction verorten wie auch Westworld oder PostApo-Fantasy wie The 100.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln