Aaalso. Ich arbeite momentan an einem mythisch-historischen Rollenspiel um die alten Germanen, das den Titel Söhne des Wotan tragen soll. Es soll ein relativ realistisches und an historische Fakten angelehntes Rollenspiel werden, allerdings schon leicht romantisiert und vor allem mystifiziert. Magie, Götter und Fabelwesen sollen in dieser Welt wirklich existieren, relativ streng nach dem Vorbild der echten germanischen Mythen.
Jetzt überlege ich, welches Jahr ich für meine Darstellung in den Mittelpunkt rücke (natürlich werde ich Hinweise auch für die anderen Epochen geben).
Mein momentaner Favorit: 11 n. Chr., 2 Jahre nach der Varusschlacht. Germanicus und Tiberius führen blutige Feldzüge gegen Arminius, den Helden der Varusschlacht, und seine Cherusker hinter der Rhein-Grenze. An der Donau-Grenze liegt das mächtige Markomannenreich des Marbod. Marbod und Arminius, zwei schillernde Figuren, deren Machtkampf durch etwas Fiktion noch aufzupolieren wäre. Ebenso ihr Kampf gegen Rivalen innerhalb ihrer eigenen Stämme, dem Arminius, besser bekannt als Hermann der Cherusker, ja schließlich zum Opfer fiel. Und als Sahnehäubchen sitzt kein Geringerer als Augustus auf dem römischen Thron, eine weitere schillernde Gestalt. Auch Gallien ist noch nicht zu lange romanisiert und beherbergt noch genug wildes keltisches Erbe.
Sicher auch sehr interessant ist die Zeit um 260 n.Chr., wobei ich über die noch nicht so viel recherchiert habe. Das war die Zeit, als Franken, Alamannen, Burgunder und Vandalen den Limes überrannten und in römische Gebiete einfielen. Noch waren auch die Römer Heiden, das junge Christentum eine geheimnisvolle, oft verfolgte Minderheit. Das Imperium unter der Herrschaft der Soldatenkaiser wurde im Süden von Persern und Parthern, im Norden von den Germanen bedroht, doch dieses Mal sollte es noch zurückschlagen und seinen Fortbestand sichern. Die Germanen indes waren schon länger unter dem Einfluss der Römer, hatten mehr ihrer Errungenschaften übernommen, waren technisch und gesellschaftlich fortgeschrittener. Es gab schon größere Städte, organisiertere Heere. Daher könnte diese Zeit ein bisschen mehr Abwechslung bieten.
Oder natürlich 374 n. Chr., kurz vor dem Fall des westlichen Imperiums. Das Ostgotenreich des Ermanerich wird von den Hunnen angegriffen und kann sich kaum mehr wehren. Die Westgoten rüsten zum Angriff auf Rom. Das römische Reich steckt in der Krise, steht kurz vor der Reichsteilung. Es ist bereits christlich, ebenso wie die arianischen Goten, doch gerade unter letzteren gibt es noch viele heimliche Heiden und ebenso viele fanatische Leuterer. Die Franken, Angeln, Sachsen, Burgunder, Langobarden, Friesen und Vandalen im Norden hingegen beten noch immer zu Wotan und Donar. Auch sie rüsten sich bereits, um dem angeschlagenen Imperium in Britannien, Gallien und Hispanien den Todesstoß zu versetzen, beflügelt durch die hunnische Bedrohung im Osten.