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ALIEN Rollenspiel auf Year Zero Engine

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Fnord:
Den Link fand ich ganz hilfreich

https://youtu.be/d1g5NpY9MBM?si=2UIi6hotMuYv217t

sma:

--- Zitat von: Sam Stonewall am 24.12.2023 | 11:54 ---Wir (Runde mit Jens) haben uns entschieden, immer einen Bonuswürfel zu benutzen, das macht ein besseres Spielgefühl.

--- Ende Zitat ---
Kann man so machen.

Damit erhöhst du die Erfolgschance zwischen 11% (mal ein Minimum von 2W angenommen), über 5% (mal durchschnittlich 6W angenommen) bis zu 2% (bei Experten, die 10W haben). Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass man das im Spiel wirklich merkt. Hängt ein bisschen von der Häufigkeit von Proben ab, aber bei 20 Proben am Abend und den 6W von oben würden jetzt 14 statt 13 Proben durchschnittlich gelingen.

Stattdessen habe ich den Verdacht, dass erstens bei vielen ein _confirmation bias_ (Fehlschläge merkt man sich, Erfolge nimmt man wie selbstverständlich hin) vorliegt und zweitens, dass null Erfolge "falsch" interpretiert werden.

Alle sollen selbstverständlich so spielen, wie sie wollen, aber besser funktioniert es bei YZE-Regeln, wenn man die Aussage _"Failure must not stop the story completely."_ beherzigt.

Wenn es weit und breit nur eine Tür gibt, durch die man durch muss, dann sollte man einen Misserfolg bei einer Probe, durch die Tür zu kommen, _nicht_ als "die Tür bleibt zu" interpretieren, sondern als _success with a cost_. Also vielleicht geht das Werkzeug kaputt während die Tür aufgeht, vielleicht geht die Tür nur einen Spalt auf, dass sie die Leute so lang Runde für Runde da durchquetschen müssen während der Gegner bereits angreift oder aber es dauert einfach so lange, dass es jetzt wirklich knapp wird, das Fluchtraumschiff noch zu erreichen. (An dieser Stelle kann ein alle sichtbaren Zähler die Spannung erhöhen).

Oder allgemeiner: Ein Fehlschlag demonstriert nicht in Inkompetenz eines Charakters sondern signalisiert, dass er nicht die volle Kontrolle hat.

Außerdem sollte es immer mehr als eine Idee geben, wie ein Hindernis überwunden werden kann und man sollte es daher einfach mehrfach versuchen. Das bietet auch auf der Meta-Ebene den Vorteil, das Spotlight gleichmäßiger zu verteilen und gibt den Anreiz, Charaktere nicht alle nur als _one trick ponys_ zu bauen.

Man beachte: Wenn zwei Leute jeweils eine Chance von 40% haben, etwas zu schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide scheitern, nur 0,6*0,6=36%, d.h. gemeinsam haben sie 64% Erfolgschance. (Was der Grund ist, dass "macht mal alle eine Probe auf Wahrnehmung" in der Regel sinnloses Abnutzen von Würfeln ist; bei 5 Leuten mit 50% Erfolgschance liegen wir bei 97%.)

Einfach nicht aufgeben bringt häufig mehr, als am Würfelmechanismus zu fummeln… und "fühlt es" nicht nur, sondern rechnet oder messt – schon allein deswegen, um bestätigen zu können, dass eine Regeländerung auch den gewünschten Effekt hat.

YY:

--- Zitat von: sma am 25.12.2023 | 10:40 ---Alle sollen selbstverständlich so spielen, wie sie wollen, aber besser funktioniert es bei YZE-Regeln, wenn man die Aussage _"Failure must not stop the story completely."_ beherzigt.

Wenn es weit und breit nur eine Tür gibt, durch die man durch muss, dann sollte man einen Misserfolg bei einer Probe, durch die Tür zu kommen, _nicht_ als "die Tür bleibt zu" interpretieren, sondern als _success with a cost_. Also vielleicht geht das Werkzeug kaputt während die Tür aufgeht, vielleicht geht die Tür nur einen Spalt auf, dass sie die Leute so lang Runde für Runde da durchquetschen müssen während der Gegner bereits angreift oder aber es dauert einfach so lange, dass es jetzt wirklich knapp wird, das Fluchtraumschiff noch zu erreichen. (An dieser Stelle kann ein alle sichtbaren Zähler die Spannung erhöhen).

--- Ende Zitat ---

Alles schön und gut, aber die Kampfregeln fallen aus dem Prinzip ziemlich raus, weil dort vieles klar verregelt ist und genau das, was da steht, nicht so recht rund läuft.
Insbesondere, weil dort ein Misserfolg eben ein Misserfolg ist und ein einzelner Erfolg i.d.R. nicht so berauschend.

Gumbald:
Ich kann für meinen Pool an Spielern, für die ich diverse Systeme leite, sagen: An ALIEN scheiden sich bei mir die Geister. Es gibt diejenigen, die gar nicht genug davon kriegen und die Cinematic Module als absolute Rollenspiel-Highlights sehen... und es gibt diejenigen, die es überhaupt nicht abkönnen, dass man hier leicht stirbt und auch mal scheitert (ungeachtet dessen, dass ich alles was hier auch zum Thema "Failure must not stop the story completely" gesagt wurde komplett unterschreibe und so handhabe).

Ich spiele Alien auch mit ein paar angepassten Regeln, aber die Kern-Würfelmechanik bleibt bei mir schon erhalten und funktioniert bei mir auch sehr gut.
Somit kann ich mich der Meinung, dass das Würfelsystem so wie es verregelt ist, im Kampf nicht funktioniert, nicht anschließen.
Bei mir hat das in über 30 ALIEN-Spielsitzungen von der Anzahl der gewürfelten Erfolge auf die ganze Spielsitzung gesehen immer gut gepasst.
Zum YZE-System im Allgemeinen und den "gefühlten" Misserfolgen wurde ja schon zu genüge alles gesagt, daher spare ich mir hier die bekannten Anmerkungen.

Aber wichtig ist schon zu wissen, dass dieses Regelsystem davon ausgeht, dass man als normaler Mensch gegen ein Alien echt schlechte Überlebenschancen hat. Das soll so.
Das Scheitern und Sterben der Charaktere sollte kein "Depri"-Moment sei, es sollte von den Spielern gefeiert und zelebriert werden. Ich sage neuen Spielern dazu immer: "Wir spielen hier ein Horror-Spiel, da gehört das Sterben und Scheitern dazu. Ich bin als SL dabei nicht euer Gegner, sondern wir erschaffen diese Horror-Atmosphäre zusammen."
Wenn man daran aber keinen Spaß hat, dann muss man wirklich am Regelsystem ordentlich rumdoktoren. Oder man spielt halt wirklich lieber etwas Anderes.

Managarmr:

--- Zitat von: Gumbald am 26.12.2023 | 23:40 ---Bei mir hat das in über 30 ALIEN-Spielsitzungen von der Anzahl der gewürfelten Erfolge auf die ganze Spielsitzung gesehen immer gut gepasst.

--- Ende Zitat ---
Selbst mit der Regel dass ein Facehugger alles negiert? (Und du durch die Kaskaden sehr schnell gelbe Würfel anhäufst und in den offiziellen Szenarien spätestens ab Akt 2 nicht mehr auf 0 runter kriegst) Wie gesagt ich habe unzählige Alien Podcasts gehört, und es ist ungemein frustierend wenn ein kompetenter Charakter mit sehr vielen schwarzen Würfeln in seinem Gebiet (spielt keine Rolle ob jetzt die Kampfsau oder der verhandelte Konzerner oder analysierende Wissenschaftler) 3,4,5,6 Erfolge hat mit seinen vielen Würfeln und trotzdem absolut versagt. Und in vielen podcasts sind "professionelle" Rollenspieler dabei, die sich völlig bewusst sind dass ihr Charakter vermutlich sterben wird und sie tolle Szenen dafür auspielen können und wollen.
ABER wenn die Charaktere als Profis auf ihrem Gebiet  auf dem Weg dahin dauernd als Volltrottel durch die Gegend "failen" ist es nicht besonders stimmungsvoll und befriedigend.

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