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Begräbnisriten in Barsaive
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Chronist:
Bei einem Abenteuer in Märkteburg kam die Frage auf, ob es eigentlich einen Friedhof gibt - und wie die einzelnen Völker und Namensgeber ihre Toten bestatten.
Im „Crystal Raiders“ ist beschrieben, dass die Trolle im Gebirge ihre Toten verbrennen und die Asche über den Bergen verstreuen. T‘skrang am Schlangenfluss machen etwas ähnliches, nur dass sie die Asche der Schlange übergeben. Im Throal-Quellenbuch wird dagegen nur geschildert, wie der Nachlass eines verstorbenen Zwergs korrekt aufgeteilt wird. Während der Plage wird man die Leichen in den Kaers vermutlich „recycelt“ haben, im Abenteuer „Runvir‘s Tomb“ wird das Grabmal eines Königs beschrieben.
Wie aber gehen die großen Stadtstaaten nach der Plage mit ihren Toten um? Gibt es Friedhöfe, unterschiedliche Begräbnisriten der jeweiligen Namensgeber-Rassen? Unterschiede zwischen Stadt und Land?
schamschi.ukin:
ich kann dir da leider auch nur schreiben, wie ich das intern gehandhabt habe. dabei war die grundüberlegung, dass kulturen, in der jede leiche ein potentieller kadavermensch ist, diesem faktum auch rechnung zu tragen haben.
da fingen dann auch die schwierigkeiten an: tendentiell wären die leichen verbrannt worden, die asche verstreut oder bestattet auf urnenfeldern, in katakomben oder zuhause. auch schädelkulte gab es schon, bei denen der restliche körper verbrannt wurde. allerdings gibt es auch die möglichkeit, die leichen mit dem gesicht nach unten zu beerdigen, damit sie sich nach der wi(e)dergeburt weiter ins erdreich buddeln, sie gefesselt in die erde gelegt werden oder anderweitig fixiert werden, wie nageln an den sargboden oder beschweren mit steinen. das ist ein weites feld.
da der TOD seit geraumer zeit keine genauen anweisungen dazu hinterlassen hat, hab ich das lokal unterschiedlich gehandhabt, damit ich als spielleiter möglichst viel freiheit habe, abenteuer zu gestalten. nur körperbestattungen, die die leiche nicht einem möglichen nachleben entziehen, gab es nicht. kadavermenschen würden demnach nur unter nichtbestatteten rekrutiert.
übrigens sind auch ghule bei earthdawn keine leichenfresser, sondern ernähren sich von fleisch und organen der lebenden und kürzlich verstorbenen.
BTL:
Der Gedanke mit den Kadavermenschen gefällt mir.
Ich habe mir bei der Überlegung die Frage gestellt, in wiefern die Plage in der Namensgeber über Jahunderte auf eingeschränkten Raum lebten, die Totenkulte beeinflusst hat. Die T'Skrang und Obsidimen werden wohl am wenigsten Anpassungen erfahren haben, da Sie ja die Plage größtenteils schlafend verbracht haben. Aber was ist mit den anderen Rassen?
In vielen Kaers gibt es Beschreibungen von Gruben, in den die Toten 'aufgelößt' wurden. Es gab selten Platz für ausgedehnte Totenfelder. Hat man sich damit abgefunden, seine Toten einfach zu entsorgen? Ohne einen Ort um Sie zu Gedenken? Hat man Reliquien geschaffen? Vieleicht eine Sammlung von Schädelbechern seiner Vorfahren? oder einzelne Knochen, die man als Sammlung aufbewahrt?
Wie hat das Ende der Plage für einen Effekt gehabt? Hat man an den Bräuchen der letzten Zeit festgehalten, um seinen verstorbenen nicht die Gesellschaft der neuen Verstorbenen zu nehmen? Oder hat man alles über den Haufen geworfen, als Zeichen an seine Toten das die Plage beendet ist?
Und wie wirkt sich das Magiegefüge und die bewiesene Existenz von Geisterwelten auf diese Kulte aus?
Tja, mehr als Fragen konnte ich jetzt auch nicht beitragen, aber ich habe meiner Runde den Auftrag gegeben man ein paar begründete Totenrituale auszuarbeiten. :)
Entäuschend finde ich das in dem lang angekündigtem Passionenbuch der Tod föllig aussen vor gelassen wurde. Oder habe ich da was überlesen?
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