Autor Thema: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?  (Gelesen 15630 mal)

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Offline Exar

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #25 am: 14.05.2019 | 14:56 »
Ein Dungeoncrawl könnte wohl eher eine Wiederholung verkraften als z.B. ein Mysterien- oder Detektivabenteuer.

Sehe ich ähnlich. Finde den Mörder ist schwierig, wenn der Mörder schon bekannt ist.
Aber wenn das Ganze hauptsächlich eh nur auf Kämpfe ausgelegt ist, wieso nicht?
Vielleicht will es jemand dann auch einfach nur mit einer neuen Klasse ausprobieren.

Offline Nebula

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #26 am: 14.05.2019 | 15:04 »
Also ich habe 2x nachträglich das Abenteuer gelesen, weil mich das Spiel und die Session so gewurmt haben. Bei den betreffenden SLs habe ich aber auch anschließend nicht mehr mitgespielt und habe mir eigentlich nur noch eine weitere Rechtfertigung für meine Entscheidung gesucht.

Man wundert sich, daß das Abenteuer so stockend verläuft oder so extrem tödlich ist nur um festzustellen, daß die NSC aufgepimpt werden und man deswegen stirbt oder daß elementare Teile des Abenteuers ausgelassen werden.

@ontopic würde ich vorher ein Abenteuer lesen? bei D&D hätte ich jetzt kaum ein Problem damit, da ja eh fast alles nur aus Monsterschnetzeln besteht.

Mittlerweile gibts soviele lets play oder auch D&D Session Videos die super gemacht sind.

Wenn mir aber ein Spieler oder Mitspieler dauernd um die Ohren haut: also im Buch läuft das anders, dann wäre das für mich ein no-go oder wenn einer sofort den Bösewicht identifiziert oder instant ein Rätsel löst...

ansonsten: ne gute Session ist wenn alle am Tisch Spaß haben und nicht weil keiner das Buch gelesen hat ^^


Offline Antariuk

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #27 am: 14.05.2019 | 15:26 »
Der initiale Beitrag drehte sich um D&D 5E, was nicht ganz unwichtig ist. Das Celebri-D&D auf YouTube und Co. wird nach wie vor fleißig geklickt und generell ist das System online ja sehr präsent, auch auf Plattformen, die sich nicht primär mit Tabletop RPGs beschäftigen. Dass Spieler da auch mal Lust verspüren, sich ein Abenteuer anzuschauen - ob direkt oder indirekt durch eine gestreamte Runde - kann ich mir schon vorstellen. Dass sowas aber nicht von vorneherein in der Gruppe kommuniziert wird, macht mich viel eher stutzig.

Selber habe ich das Problem als SL, zumindest wissentlich, noch nicht erlebt, umgekehrt habe ich mich aber schon aus zwei Runden entschuldigt, weil ich die Abenteuer schon gelesen hatte - der Fluch derjenigen, die zu 90% leiten müssen und sich daher gerne mal für die paar Gelegenheiten spoilern, wo man Spieler sein könnte 8]
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Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #28 am: 14.05.2019 | 15:26 »
Ich finde das heimliche Vorab-Lesen von Kamapagnen oder Szenarien als ungehörig - man verschafft sich einerseits einen unfairen Vorteil gegenüber Spielern, die sie nicht gelesen haben. Als SL oder Spieler kann ein Teil des Spielspaßes zweitens auch darin bestehen, die Reaktionen der anderen Spieler (oder die eigenen, bzw. die Interaktion der Reaktionen) auf überraschende Wendungen mitzuerleben, was beim Vorab-Lesen ebenfalls völlig wegfällt.

Aus meiner Sicht ist es daher grob unhöflich, eine Kampagne vorab zu kennen ohne die gesamte Runde informiert und einen Konsens erreicht zu haben - wie etwas anderes zu spielen oder alle finden es okay unter z.B. der Bedingung dass der Spieler sein Spielerwissen zurückhält. Ich würde das als ähnlichen Vertrauensbruch einstufen wie z.B. Schummeln beim Würfeln.
« Letzte Änderung: 14.05.2019 | 15:31 von Tsuyoshi Hamato »

Offline AlucartDante

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #29 am: 14.05.2019 | 16:05 »
Verrückt. So Leute würde ich aus der Gruppe werfen beziehungsweise mit Spieler 1 ein ernstes Gespräch führen oder selbst einfach gehen. Das wirft die Kampagne ja völlig über den Haufen. WTF?

Vor allem wenn es absichtlich passiert.

Ich habe bei DSA einmal ein Abenteuer geleitet, dass ein Spieler schon kannte und einmal selbst gespielt, obwohl ich es schon kannte. In beiden Fällen war es ein Teil einer größeren Kampagne. Es ist dann einfach blöd, aber das Abenteuer war essenziell für die Kampagne und wurde transparent gemacht. In beiden Fällen war ausgemacht, dass die Wiederholungsspieler eben selbst nicht größer handeln, Zuschauer sind, mitlaufen, in Kämpfen eingreifen, aber keine Lösungswege entwickeln und sich im Zweifel immer blöd anstellen. Das ist ziemlich nervig, aber geht schon.

 ~;D Stelle mir gerade vor, wie ein Spieler mir noch reinredet und erklärt, dass es eigentlich drei Orks statt vier Goblins sein sollten und fragt, warum denn da kein Schatz ist wo er zu Beginn der Kampagne gräbt... ~;D
« Letzte Änderung: 14.05.2019 | 16:07 von AlucartDante »

Offline nobody@home

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #30 am: 14.05.2019 | 16:19 »
Letztendlich ist das Ganze einfach eins der Probleme, die man sich mit Fertigkampagnen nun mal einhandelt, und die man am leichtesten vermeidet, indem man diese eben nicht verwendet und sich statt dessen selbst etwas zurechtschneidert. Wenn dann nämlich noch einer kommt und meint, er würde das Abenteuer schon kennen, dann kann man ihm wenigstens daraus, daß er zwangsläufig spionagemäßig in den ureigenen privaten Unterlagen der SL geblättert haben muß (weil's das Material ja sonst nirgends gibt), einen richtigen Strick drehen... >;D

Offline AlucartDante

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #31 am: 14.05.2019 | 16:54 »
Aber das Problem ist doch sehr selten. Wenn ich Leute zu mir einlade, muss ich auch damit rechnen, dass sie mir ins Bett kacken. Beides ist mir noch nie passiert, insofern sehe ich da keine Probleme. Aber ich wähle die Leute auch gut aus.

Offline Maarzan

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #32 am: 14.05.2019 | 18:14 »
Das ist doch letztlich der einzige Weg um sicher zu gehen dem SL die tolle Geschichte nicht zu verhunzen.  ~;D
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Offline Rhylthar

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #33 am: 14.05.2019 | 18:25 »
Ich bin da übrigens sehr bei Frosty. Mit mir ein offizielles D&D-Abenteuer zu spielen, dass ich nicht zumindest grob kenne, wird ein wenig schwierig.  8]

Aber ich würde mich stark zurückhalten und wäre tatsächlich sehr neugierig, wie sich das dann eben am Tisch entwickelt. Ich sehe das für mich am Tisch auch viel unproblematischer bei D&D-Abenteuern als z. B. Cthulhu. ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Swafnir

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #34 am: 14.05.2019 | 18:30 »
Ich bin da übrigens sehr bei Frosty. Mit mir ein offizielles D&D-Abenteuer zu spielen, dass ich nicht zumindest grob kenne, wird ein wenig schwierig.  8]

Aber ich würde mich stark zurückhalten und wäre tatsächlich sehr neugierig, wie sich das dann eben am Tisch entwickelt. Ich sehe das für mich am Tisch auch viel unproblematischer bei D&D-Abenteuern als z. B. Cthulhu. ;)

Gegen grob kennen hab ich nichts. Wenn du aber im Dungeon alle Fallen kennst, dann wird es ziemlich dämlich.

Offline bobibob bobsen

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #35 am: 14.05.2019 | 18:34 »
Zitat
Aber das Problem ist doch sehr selten. Wenn ich Leute zu mir einlade, muss ich auch damit rechnen, dass sie mir ins Bett kacken. Beides ist mir noch nie passiert, insofern sehe ich da keine Probleme. Aber ich wähle die Leute auch gut aus.
´

Aber irgendwie verbietest du den Mitspielern ja auch selber zu SL. Zumindest sollen sie bitte nicht deine Abenteuer spielen. Das finde ich Problematisch. In meiner Gruppe kommen wir zusammen auf ca. 150 Jahre Rollenspielerfahrung. Da würden offizielle Abenteuer dann wohl komplett rausfallen.

Offline JollyOrc

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #36 am: 14.05.2019 | 18:34 »
Hallo, ich bin JollyOrc, und ich bin Kampagnenvorherleser.

Das kommt aus zwei Gründen:
  • Ich spiele halt schon seit fast 30 Jahren und habe regalmeterweise Rollenspielkram herumliegen und gelesen. Ich lese mehr als ich spiele. Wenn da die Spielleitung einen Klassiker hernimmt, dann kenne ich den wahrscheinlich schon, zumindest in den Grundlagen.
  • Ganz ehrlich: Wenn die Kampagne kaputt geht, weil wer schon den Plot kennt, dann taugt die Kampagne eh nur zum Sightseeing. Und fragt Touristen: Die Pyramiden kann man sich mehr als einmal anschauen, und immer noch toll finden. Gleiches gilt für Dungeonfallen - die sind entweder so gebaut, dass man eh weiß, dass die da sind, und es nur um das Ressourcenmanagement geht, oder das sind so "Ätschbätsch, biste halt tot!" Fallen die eh keiner leiden kann und ersatzlos gestrichen gehören.
Ich bin jetzt allerdings auch nicht der Spieler, der dann mit dem Geheimwissen da sitzt, nur um im entscheidenden Moment zu sagen "a-HA, ich reiße dem völlig unverdächtigem Bettler den wir da gerade zum ersten Mal treffen vor uns die Maske vom Gesicht, denn ich HABE EINE AHNUNG!" und damit die Kampagne auflöst, bevor sie direkt begonnen hat. Oder "oh, hinter DER Wand ist bestimmt eine Geheimkammer, ich untersuche die jetzt so lange, bis ich die finde!". Aber wenn alle anderen Spieler die Wegweiser nicht sehen und schon eine Stunde im Kreis debattieren, dann sage ich durchaus: "ach kommt, wie mans macht, macht man's falsch, gehen wir jetzt halt in die Richtung hier!" Und da ist dann rein zufällig auch der Rest vom Plot, so ein Wunder.

die freundliche Reiseleitung,
JollyOrc
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Rhylthar

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #37 am: 14.05.2019 | 18:45 »
Gegen grob kennen hab ich nichts. Wenn du aber im Dungeon alle Fallen kennst, dann wird es ziemlich dämlich.
Tja, um nur ein Beispiel zu nennen:
Ich würde halt nicht in das Dämonenmaul in "Tomb of Horrors" greifen...ich kenne nicht jede Falle, aber eventuell doch einige gravierende.
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Offline dabba

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #38 am: 14.05.2019 | 18:50 »
Na gut, um bei einem Dungeon alle Fallen auswendig zu können, muss man aber entweder ein Elefantengedächtnis haben oder die Nummer wirklich kürzlich und/oder oft durchgelesen haben.

Ich könnte bei den Dungeons, die ich bislang so gespielt habe, nicht auswendig sagen, welche Falle in welchem Raum versteckt ist und wie überhaupt das "Layout" des Dungeons war. ;)

Swafnir

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #39 am: 14.05.2019 | 18:52 »
Na gut, um bei einem Dungeon alle Fallen auswendig zu können, muss man aber entweder ein Elefantengedächtnis haben oder die Nummer wirklich kürzlich und/oder oft durchgelesen haben.

Ich könnte bei den Dungeons, die ich bislang so gespielt habe, nicht auswendig sagen, welche Falle in welchem Raum versteckt ist und wie überhaupt das "Layout" des Dungeons war. ;)

Ich wiederhole es nochmal: Zur gleichen Zeit in zwei anderen Runden selbst geleitet.
Bei den Leuten die das mal vor zig Monaten gelesen haben, schätze ich nicht dass die sich das bis dahin merken können.

Swafnir

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #40 am: 14.05.2019 | 19:12 »
Ich muss das glaube ich nochmal klarstellen: Sich spoilern oder ein Abenteuer mal gelesen zu haben, halte ich nicht für schlimm. Ich war nur extrem verwundert, dass es in so kurzer Zeit eben dreimal vorkam.

Der eine Spieler hat ja vorher gesagt "Ich hab mich auf youtube gespoilert." Dann hab ich gesagt, dass ich da kein Problem sehe und er hat mitgespielt. Dann kam auf einmal nach mehreren Sitzungen der andere Mitspieler mit: " Ich kenne ja schon alles, ich leite die Kampagne in zwei anderen Runden!" Und als ich dann die Kampagne mit neuer Besetzung von vorne angefangen habe (das spoilern war einer der Gründe die alte Kampagne zu beenden), kam direkt der nächste mit: " Ich hab die gelesen und würde sie gerne mitspielen!" Da dachte ich, ich bin bei der versteckten Kamera.

Offline AlucartDante

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #41 am: 14.05.2019 | 19:17 »
  • Ganz ehrlich: Wenn die Kampagne kaputt geht, weil wer schon den Plot kennt, dann taugt die Kampagne eh nur zum Sightseeing. Und fragt Touristen: Die Pyramiden kann man sich mehr als einmal anschauen, und immer noch toll finden.
Das ist doch dann kein Rollenspiel mehr, wenn ich die Kampagne schon kenne. Jeder Plot verändert sich, wenn man ihn kennt.

Es mag besondere Situationen geben, da ist das möglich:
a) Die Kampagne endet mit einer Zeitmaschine, die den Charakter wieder zurück schickt.
b) Einem Charakter mit extrem hohen Werten in Hellsicht kann man das Abenteuer auch mal zum Lesen mitgeben.
c) ...

Aber ansonsten ist es eine beschissene Kampagne, die gleich verläuft, wenn man weiß was passiert. Ich mag Railroading, aber das ist echt creepy. Fast immer zerstört das den Plot:
- Wie hätte Frodo reagiert, wenn er gewusst hätte, wie die Ringkampagne ausgeht?
- Wie hätten die Protagonisten von Game of  Thrones reagiert, wenn sie die Bücher vorher gelesen hätten?
- Wie ermittelt eine Tatortkomissarin, die schon weiß, wer der Mörder ist?
- Schmeißt Neo dann noch die Vase um?

Da kann mir doch niemand erzählen, dass das nichts ändert?

Das Pyramidenbeispiel überzeugt mich nicht. Klar wenn alles tot ist, ändert sich nichts. Aber wer zieht denn in einen Krieg, dessen Ergebnis wir schon kennen? Das Problem hat man ja schon bei historischen Situationen. Aber die spezifische Situation zu kennen? Ich finde es echt verrückt.

Fehlt echt nur noch, dass einer der Spieler plötzlich auch Autor des Kampagnenbandes ist. Ich käme mir als SL nicht nur verarscht, sondern auch überwacht vor. Sowas muss man im Vorfeld ankündigen.[/list]
« Letzte Änderung: 14.05.2019 | 19:19 von AlucartDante »

Offline Rhylthar

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #42 am: 14.05.2019 | 19:31 »
Ist mir viel zu extrem gedacht. Habe mein geliebtes "Tears for Twilight Hollow" schon mehrfach geleitet und mehrmals SC erlebt. Nie ein Problem gewesen, denn ich kann Spieler- von Charakterwissen in solchen Fällen trennen. Und manchmal ist das "Wie" nicht viel schlechter als das "Was".
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Offline Maarzan

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #43 am: 14.05.2019 | 19:37 »
Je nach Art de Abenteuers kann sich das Problem ja auch unterschiedlcih schwer zeigen. Wo es um Erkundungen, sei es am statischen Objekt (Dungeon) oder statischer Situation (Whosdoneit) geht, wiegt Vorwissen natürlich schwer.
In sozial dynamischeren Spielen wird sich das wohl recht schnell weitgehend verselbstständigen und eh nicht mehr so einfach vergleichbar sein.

Oder man spielt zu recyceln gleich mal die Gegenseite vom letzten Mal ... .
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Swafnir

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #44 am: 14.05.2019 | 19:44 »
Ich hatte auch schon Spieler, die einen Cthulhu-Oneshot bei mir dreimal gespielt haben. Da war der Fokus halt aufs Charakterspiel und die Charakterdarstellung gelegt und das hat ohne Probleme geklappt.

Offline Boba Fett

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #45 am: 14.05.2019 | 19:47 »
Wenn Abenteuer oder Kampagnen ergebnisoffen gestaltet sind, wäre das kein Problem, denn würde das Abenteuer / die Kampagne immer anders verlaufen und zu anderen Resultaten führen.

Ansonsten sehe ich das eher locker -solange der Spieler den anderen nicht den Unterhaltungswert verdirbt, kann es egal sein.
Wer behauptet, dass das nicht funktionieren kann, unterstellt seinen Mitspielern übrigens implizit, dass sie nicht zwischen Spieler und Charakterwissen trennen können und dass ihr Verhalten im Rollenspiel auch mit unterschiedlichen Charakteren nicht wesentlich unterschiedlich sein kann.
Ansonsten gibt es unterschiedliche Ansätze wie und warum man Rollenspiel betreibt. Exploration kann sein, die Auflösung des Abenteuers zu erfahren - es kann aber ebenso die Erfahrung sein, wie man dahin kommt. Manchmal ist der Weg das Ziel und ein Abenteuer als Magier zu spielen und danach als Barbar kann zu entscheidend anderem Verhalten am Spieltisch und damit auch zu unterschiedlichen Beeinflussungen auf die Handlung führen.
Und manchmal kann ein Mitwisser am Spieltische durchaus eine Hilfe für den Spielleiter sein.

Ich persönlich teile eigentlich immer dem Spielleiter mit, wenn ich ein Abenteuer schon kenne. Das kam bisher eigentlich kaum vor, weil ich selbst bisher kaum Kaufabenteuer konsumierte.
Und da ich als Spielleiter versuche, mich vom vordefinierten Handlungsverlauf nicht beeinflussen zu lassen, sondern die Abenteuer sich so entwickeln zu lassen, wie ich das als plausibel empfinde, hilft die Kenntnis des Abenteuers, das ich leite, selten weiter.

Ansonsten glaube ich, ist hier viel Aufregung in einem Thema, das man auch gelassener betrachten kann.
Manche Menschen lesen auch erst die letzten Seiten eines Krimis, um zu erfahren, wer der Mörder ist - und haben danach trotzdem Spaß an der Lektüre des ganzen Buches. So what?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Rhylthar

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #46 am: 14.05.2019 | 19:48 »
Vergessen, dazu zu schreiben:
"Tears for Twilight Hollow" ist mit einem detektivischen Plot inkl. Twist ausgestattet.

Zitat
Manche Menschen lesen auch erst die letzten Seiten eines Krimis, um zu erfahren, wer der Mörder ist - und haben danach trotzdem Spaß an der Lektüre des ganzen Buches. So what?
Du meinst, es gibt Leute, die "Columbo" mögen? Shocking!  ;)
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Offline JollyOrc

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #47 am: 14.05.2019 | 19:53 »
Aber wer zieht denn in einen Krieg, dessen Ergebnis wir schon kennen? Das Problem hat man ja schon bei historischen Situationen. Aber die spezifische Situation zu kennen? Ich finde es echt verrückt.

Die Frage ist doch folgende: Was ist die Herausforderung, was ist der Spaß?

Und da stehe ich halt auf dem Standpunkt, dass wenn die Kampagne vorgibt, "Kampf X muss gewonnen werden, sonst geht es nicht weiter." und dann vielleicht noch "Kampf X wird nur gewonnen, wenn der Barde in Runde 3 den McGuffin wirft", dann frage ich mich, welche Agency ich da als Spieler überhaupt  habe?

Mein Problem ist, dass ich solche Dinge in der Regel zu schnell durchschaue. Und dann ist es mir lieber, ich kenne ich die Leitplanken vorab, und kann mich dazwischen bequem austoben, als dass ich permanent an diese stoße und dann durch Versuch-und-Irrtum herausfinden muss, wo sie langgehen.

Wenn die Kampagne aber von vornherein offener gestaltet ist, bzw. mehr Zufallselemente drin sind, dann hilft mir das Wissen ja auch nicht weiter: "Nehme ich jetzt den Trollhammer oder das Ogerköpfende Schwert mit?" ist auch bei Kenntnis der Tabelle keine einfache Entscheidung, wenn ich weiß, dass da beides vorkommen kann.

Aber ich zwinge auch niemanden, mit mir zu spielen, und im Zweifel gebe ich auch kund, dass ich da schon was kenne. Dann kann jeder selbst entscheiden, nehme ich auch niemanden übel.

PS: Ich habe halt auch immer gerne Columbo geguckt. Da weiß man auch direkt, wer der Mörder ist, und es ist dennoch unterhaltsam. Also, was Rhyltar sagt :)
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Offline Gilgamesch

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #48 am: 14.05.2019 | 20:02 »
Ich bin schockiert über diesen neuen Trend. Ich bin schon als Spielleitung zu faul, um Kampagnen zu lesen. Warum also tun sich auch Spieler das an? ~;D

Im Ernst: Ich glaube gerne, dass es diesen Trend gibt, im Sinne davon, dass das heutzutage öfter passiert als früher. Kampagnen sind heute leicht und günstig verfügbar, insbesondere digital und Let's Plays auf YouTube und Actual-Play-Podcasts erreichen ein großes Publikum. Da ich einen erzählorientierten Spielstil bevorzuge, ist mir das aber völlig egal. Dass das Problem bei herausforderungsorientiertem Spiel besteht, ist naheliegend und logisch. Hier helfen nur Transparenz und Ehrlichkeit!

Swafnir

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Re: Kampagne als Spieler schon gelesen - neuer Trend?
« Antwort #49 am: 14.05.2019 | 20:02 »
Wenn Abenteuer oder Kampagnen ergebnisoffen gestaltet sind, wäre das kein Problem, denn würde das Abenteuer / die Kampagne immer anders verlaufen und zu anderen Resultaten führen.

Ansonsten sehe ich das eher locker -solange der Spieler den anderen nicht den Unterhaltungswert verdirbt, kann es egal sein.
Wer behauptet, dass das nicht funktionieren kann, unterstellt seinen Mitspielern übrigens implizit, dass sie nicht zwischen Spieler und Charakterwissen trennen können und dass ihr Verhalten im Rollenspiel auch mit unterschiedlichen Charakteren nicht wesentlich unterschiedlich sein kann.
Ansonsten gibt es unterschiedliche Ansätze wie und warum man Rollenspiel betreibt. Exploration kann sein, die Auflösung des Abenteuers zu erfahren - es kann aber ebenso die Erfahrung sein, wie man dahin kommt. Manchmal ist der Weg das Ziel und ein Abenteuer als Magier zu spielen und danach als Barbar kann zu entscheidend anderem Verhalten am Spieltisch und damit auch zu unterschiedlichen Beeinflussungen auf die Handlung führen.
Und manchmal kann ein Mitwisser am Spieltische durchaus eine Hilfe für den Spielleiter sein.

Ich persönlich teile eigentlich immer dem Spielleiter mit, wenn ich ein Abenteuer schon kenne. Das kam bisher eigentlich kaum vor, weil ich selbst bisher kaum Kaufabenteuer konsumierte.
Und da ich als Spielleiter versuche, mich vom vordefinierten Handlungsverlauf nicht beeinflussen zu lassen, sondern die Abenteuer sich so entwickeln zu lassen, wie ich das als plausibel empfinde, hilft die Kenntnis des Abenteuers, das ich leite, selten weiter.

Ansonsten glaube ich, ist hier viel Aufregung in einem Thema, das man auch gelassener betrachten kann.
Manche Menschen lesen auch erst die letzten Seiten eines Krimis, um zu erfahren, wer der Mörder ist - und haben danach trotzdem Spaß an der Lektüre des ganzen Buches. So what?

Da gibt es Fallen bei denen du die Sachen entweder richtig machst oder tot bist. Frag mal Selganor. Wie soll er da Spieler- und Charakterwissen trennen? Ihn absichtlich töten?
Oder den kompletten Dungeon nur pfeifen und zuschauen?