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Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?

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eldaen:

--- Zitat von: Maarzan am 17.06.2019 | 20:18 ---[…] aber es muss nict umgedacht und verhandelt werden.
Letzteres ist gerade bei Freeform deutlich mehr notwendig, weil man es ja nicht alleine spielt, sondern sich mit anderen dann über die fehlenden Teile abstimmen mussn - auch halbwegs meta:  nicht auf Autoren, sondern auf der Systemdesignerseite, aber wenigstens noch im Setting verwurzelt und damit gelegentlich zumindest für mich erträglich, aber nicht als Dauerzustand, wie in freefroms.

--- Ende Zitat ---

(Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.)

Meinem Empfinden nach hat man bei Fate mehr meta-Diskussionen (jaja, nicht definiert und so) als bei richtigen Freeforms, weil es immernoch Mechanismen, Regeln und Balancing fürs Freeforming gibt auf die man zurück fällt. Meiner Erfahrung nach ist es ohne diese Regeln leichter, einfach wie beim Improtheater die Ideen der Mitspieler aufzunehmen und weiterzuspinnen. Ich kann mich dann rein auf die Geschichte, die ich erzählen möchte konzentrieren, ohne über Punkte etc. reden oder auch nur nachdenken zu müssen. Theoretischen Hintergrund kann ich vielleicht mal gelesen haben, möchte ich aber nicht permanent reflektieren und aushandeln müssen. Und meine Ideen nicht nach eingehender consideratio mit virtueller Währung bezahlen.

Achamanian:

--- Zitat von: HEXer am 17.06.2019 | 20:41 ---(Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.)

Meinem Empfinden nach hat man bei Fate mehr meta-Diskussionen (jaja, nicht definiert und so) als bei richtigen Freeforms, weil es immernoch Mechanismen, Regeln und Balancing fürs Freeforming gibt auf die man zurück fällt. Meiner Erfahrung nach ist es ohne diese Regeln leichter, einfach wie beim Improtheater die Ideen der Mitspieler aufzunehmen und weiterzuspinnen. Ich kann mich dann rein auf die Geschichte, die ich erzählen möchte konzentrieren, ohne über Punkte etc. reden oder auch nur nachdenken zu müssen. Theoretischen Hintergrund kann ich vielleicht mal gelesen haben, möchte ich aber nicht permanent reflektieren und aushandeln müssen. Und meine Ideen nicht nach eingehender consideratio mit virtueller Währung bezahlen.

--- Ende Zitat ---

In Bezug auf Impro-Theater finde ich den Vergleich zu Fiasko noch mal interessant. Klar, ist jetzt noch mal viel weiter weg vom klassischen Kampagnenspiel, aber auch hier ist ja ein zentrales Element, das eigentlich alle auch (und deutlich massiver als bei Fate) aus der Author's Stance spielen müssen, damit das überhaupt irgendwie funktionieren kann.
Interessanterweise mache ich mit Fiasko trotzdem regelmäßig die Erfahrung eines flüssigen Spiels, bei dem bis auf kurze Momente alle recht gut in der Fiktion drinstecken und zwei zwischen Charakter- und Autorenperspektive umherschweifen. Der zentrale Unterschied, warum das für mich bei Fiasko gut funktioniert und bei Fate nicht, ist der Umstand, dass bei Fiasko die Regeln nur beim Framing der Szene zum Einsatz kommen und dann einmal in minimaler Weise, wenn es um die Auflösung geht (welche Würfelfarbe wird hochgehalten) - auch hier gilt also (wenn auch auf ganz andere Art als beim klassischen RSP oder bei pbtA), dass die Regeln nur punktuell aufgerufen werden und man dann wieder ohne sie weitermacht.
Wobei man natürlich theoretisch auch bei Fiasko die sich durchziehende "Ökonomie" verbleibender Würfelfarben hat - habe aber irgendwie noch nie erlebt, dass die jemand groß beachtet ...
Hat mich gerade auf den Gedanken gebracht, dass ich mir vielleicht mal Upwind mit dem Q-System ansehen muss, dass wohl auch extrem meta-mäßig ist insofern, dass Spieler und SL über zwei  mögliche Ausgänge einer Szene verhandeln und dann anhand eines Karten-Bietsystems entschieden wird, welcher von beiden eintritt - aber andererseits ist da wohl der Regeleinsatz auch nur extrem punktuell, in der Regel eben genau einmal pro dramatischer Szene.

Maarzan:

--- Zitat von: HEXer am 17.06.2019 | 20:41 ---(Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.)

Meinem Empfinden nach hat man bei Fate mehr meta-Diskussionen (jaja, nicht definiert und so) als bei richtigen Freeforms, weil es immernoch Mechanismen, Regeln und Balancing fürs Freeforming gibt auf die man zurück fällt. Meiner Erfahrung nach ist es ohne diese Regeln leichter, einfach wie beim Improtheater die Ideen der Mitspieler aufzunehmen und weiterzuspinnen. Ich kann mich dann rein auf die Geschichte, die ich erzählen möchte konzentrieren, ohne über Punkte etc. reden oder auch nur nachdenken zu müssen. Theoretischen Hintergrund kann ich vielleicht mal gelesen haben, möchte ich aber nicht permanent reflektieren und aushandeln müssen. Und meine Ideen nicht nach eingehender consideratio mit virtueller Währung bezahlen.

--- Ende Zitat ---

Freeform kann erst einmal ausrichtungstechnisch alles sein.

Da der Bezug auf Regelwerke wie DSA genommen wurde nehme ich an, dass "klassisch" gespielt werden soll, also spiel/settingbezogene Regeln.
Bei freeform kommt es dann - da wir eine eingespielte Truppe nicht als gegeben annehmen können - dann zu dem Anteil an mehr Diskussionen über diese setting/spielbezogenen regeln, wie sie im Spiel auftauchen, aber von dem schmaleren oder gar ganz fehlenden Regelwerk nicht gedeckt sind.
Das wird entsprechend häufig sein, aber ist dann letztlich "sachbezogen" und einmal getroffene Regelungen wären als Hausregel fixiert und reproduzierbar, was die zukünftigen Diskussionen reduziert.
Zumindest halbwegs meta ist es aber immer noch - settingintern, aber nicht mehr direkt charakterbezogen, jedoch auch keine Autorenentscheidungen anstehend.
In wie weit das jetzt IC-Spieler stört ist geteilt. Wer mehr und schnell "technisch" denkt , kann die bestehenden Regeln schnell genug transformieren um das zu übersehen und legt ggf. auch wert auf den zusätzlichen Erkundungsaspekt von Teilaggregaten der Weltmaschine.
Wer da eher intuitiv spielt und dann ggf mit den Regeln kollidiert oder sich daran abmüht, wird vermutlich lieber frei spielen wollen, sich dann aber trotzdem mehr oder weniger über dann doch aufkommende Regeldiskussionen ärgern. 
Beide wollen aber immer noch nicht in Geschichtsmaßstäben denken oder da gar wirtschaften müssen oder mit solchen Querschüsse aus dem für sie "Off" belästigt werden .

eldaen:
Ok, da weicht meine Erfahrung von deiner dann ein ganzes Stück weit ab. Aber das ist ja völlig in Ordnung.

Maarzan:

--- Zitat von: HEXer am 17.06.2019 | 21:00 ---Ok, da weicht meine Erfahrung von deiner dann ein ganzes Stück weit ab. Aber das ist ja völlig in Ordnung.

--- Ende Zitat ---

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