Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?
Isegrim:
Und genau das ist der Grund, warum mit Fate viele nicht klar kommen: Diese Verbindung von Story- und Regelelementen, an der man als Spieler nicht vorbei kommt, und daher die Autoren-Rolle mitübernehmen muss, damit das ganze funzt.
Das hat ArneBabe aber nicht geschrieben, da ging es ja grade um die fehlende In-Game-Erklärung. Daher mein Einwand.
1of3:
--- Zitat von: Isegrim am 10.06.2019 | 15:59 ---Das müsste für alle Systeme mit Gummipunkten gelten.
--- Ende Zitat ---
Dass es so künstlich wirkt, dürfte daher kommen, dass es erstens ein einziger Pool ist, andererseits die Punkte darin bei Anwendung durch einen Aspekt gefiltert werden müssen. Man benutzt letztlich nicht den Aspekt mit dem Punkt, sondern verweist auf den Aspekt, um den Punkt auszugeben. Das unterscheidet es dann auch von Shadowruns Karma oder anderen Gummipunkten.
Und das war wie gesagt in Fate 2 viel tollerer und besserer.
Caranthir:
--- Zitat von: Vasant am 10.06.2019 | 16:07 ---Nicht im gleichen Maße, weil Fate Aspekte nutzt, die erst mit Fatepunkten aktiviert werden können, während andere Systeme diese Gummipunkte für generelles Neuwürfeln benutzen.
Bei Fate wird der Aspekt "Bärenstark, aber ungestüm" ja erst in einer relevanten Weise wahr, wenn ich eine Fatepunkt einwerfe. Bis dahin ist mein SC ja gar nicht bärenstark (sondern allerhöchstens wegen seiner Werte irgendwie n bisschen stärker als der klapprige Professor aus der Gruppe). In anderen Systemen wäre dieser Bonus dauerhaft.
Es fällt mir z.B. leichter, mir das Neuwürfeln von Proben oder Wegwürfeln von Wunden mit einem "jetzt kommt's drauf an!"-Zähnezusammenbeißen ohne damit verbundene Aspekte vorzustellen, als es in meine Vorstellung passt, dass der bärenstarke Typ nur bärenstark ist, wenn es dem Spieler wichtig ist und der die entsprechenden Fatepunkte hat.
--- Ende Zitat ---
Denk dran, Aspekte sind immer wahr! Der bärenstarke Typ ist in jeder Situation bärenstark. Der Spieler muss ja nicht immer würfeln. Viele Sachen kann die Figur einfach, weil sie bärenstark ist. In Situationen, in denen man würfeln muss, ist nicht immer ein Fatepunkt fällig. Der Spieler kann auch über Vorteil erschaffen seinen Aspekt aufladen. In der Fiktion sieht das dann so aus, dass sich der bärenstarke Typ erstmal die Ärmel hochkrempelt, zweimal tief durchatmet und dann loslegt.
Genauso ist ein Charakter, der in Wearing the Cape ein A-Class Superheld ist, allein wegen seines Aspekts kugelsicher. Da muss man gar nicht würfeln, das ist so, kein Metagedöhns, keine Regeldiskussion. Aspekte sagen einem einfach, was man prinzipiell kann, aber auch, was man darstellt.
Nachmal allgemein zum Thema, da scheine ich ja einen Nerv getroffen zu haben. Ich würde in einer Runde mit Rollenspiel-Veteranen, die noch nie Fate gespielt haben, darauf verweisen, einfach zu beschreiben, was die Charaktere machen. Aspekte geben über Fate-Punkte Möglichkeiten, neu zu würfeln, +2 zu geben oder Fakten zu schaffen.
In dem Zusammenhang verweise ich auch immer gerne auf Turbo-Fate, wo das ganze schön knapp zusammengefasst ist.
Isegrim:
--- Zitat von: Caranthir am 10.06.2019 | 16:22 ---Nachmal allgemein zum Thema, da scheine ich ja einen Nerv getroffen zu haben. Ich würde in einer Runde mit Rollenspiel-Veteranen, die noch nie Fate gespielt haben, darauf verweisen, einfach zu beschreiben, was die Charaktere machen. Aspekte geben über Fate-Punkte Möglichkeiten, neu zu würfeln, +2 zu geben oder Fakten zu schaffen.
--- Ende Zitat ---
Hab ich so gespielt. Funktioniert nicht wirklich. Entweder man muss ständig durch nachfragen klären, worauf die Spieler im Sinne der vier Aktionen hinaus wollen, oder man muss es als SL selber interpretieren, und mehr oder minder mit sich selbst spielen. Geht, aber ist weder das, was die Fate-Macher intendieren, noch etwas, was nicht jedes andere RPG-System auch (und meist besser) hinkriegt.
Hell van Sing:
--- Zitat von: Isegrim am 10.06.2019 | 16:30 ---Hab ich so gespielt. Funktioniert nicht wirklich. Entweder man muss ständig durch nachfragen klären, worauf die Spieler im Sinne der vier Aktionen hinaus wollen, oder man muss es als SL selber interpretieren, und mehr oder minder mit sich selbst spielen. Geht, aber ist weder das, was die Fate-Macher intendieren, noch etwas, was nicht jedes andere RPG-System auch (und meist besser) hinkriegt.
--- Ende Zitat ---
Aber woran liegt das? Für mich klingt das einfach nur nach Spielern, die noch unsicher in den Regeln sind und keine klaren Ansagen machen. Das hat man auch bei einem "klassischen" System, wenn der Spieler etwas bestimmtes machen möchte und diese eine Sache eben nicht als Fertigkeit aufgeführt ist oder es sehr kleinteilig regeltechnisch verankert ist.
Das ist dann weniger eine Sache der Mechanik als der Erfahrung, die ich eher so von Neulingen kenne.
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