Autor Thema: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel  (Gelesen 4329 mal)

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Offline Radulf St. Germain

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Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« am: 10.06.2019 | 15:50 »
Inspiriert von Statements in einem anderen Thread, wollte ich mal fragen, ob jemand gute Ideen für Herausforderungen im Rollenspiel hat, die nicht mit Gewalt gelöst werden. Ich denke jetzt nicht an Verhandlungen, sondern an folgende Dinge:

- SC müssen Leute aus einem brennenden Haus retten
- SC müssen einen Berg erklimmen um eine Signalbarke zu montieren

Hat noch jemand gute Ideen?

Offline Vasant

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #1 am: 10.06.2019 | 15:54 »
Geht es jetzt um konkrete Herausforderungen/Szenen oder langfristigere Abenteuerideen?
Ich würde sonst nämlich auch noch Ermittlungsdinge hineinpacken, also so etwas wie...
- SC müssen einen Mord aufklären, um den ruhelosen Geist des Opfers vertreiben zu können

Offline TaintedMirror

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #2 am: 10.06.2019 | 15:55 »
Kommt drauf an, ob man Naturgewalten und Survival als Gewalt zählt.
Ansonsten könnte man alle Naturabentuer ala Robinson nehmen.

Offline SeldomFound

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #3 am: 10.06.2019 | 16:03 »
In vielen Einbruchsszenarien ist es ratsam Kämpfe so gut wie es geht zu vermeiden.


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Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #4 am: 10.06.2019 | 16:03 »
Kommt drauf an, ob man Naturgewalten und Survival als Gewalt zählt.
Ansonsten könnte man alle Naturabentuer ala Robinson nehmen.

Ich denke eine gute Challenge hat viel Gefahr in sich, daher wäre etwas lebensgebrohliches durchaus OK. Nur die Lösung sollte halt nicht sein, dass die Spieler jemanden umnieten.  ;D

Offline Issi

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #5 am: 10.06.2019 | 16:05 »
"Worte sind Waffen" Abenteuer.
Intrigen am Königshof z. B.
Wie gewinne ich die Gunst von einflussreichen Personen? Wie steche ich meine Konkurrenten aus? Wie mache ich eine gute Partie?  Wie komme ich gesellschaftlich voran?  usw.

Sozial Abenteuer eben.
« Letzte Änderung: 10.06.2019 | 16:11 von Issi »

Offline Fnord

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #6 am: 10.06.2019 | 16:08 »
Ein Freund berichtete von der Geburtshilfe während der Belagerung und später dem Angriff  auf eine Stadt.

Wettrennen, Gerichtsverhandlungen,Flucht aus Gefängnissen
Wenn der Gegner übermächtig ist, muss er umgangen werden (Ein dicker Dämon oder viele , wirklich viele Zombies)

Die Reparatur der Lebenserhaltungssysteme auf dem Raumschiff, Verteilung von Lebensmittel ohne tumultartige Aufstände .




Offline Blechpirat

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #7 am: 10.06.2019 | 16:08 »
- SC müssen Leute aus einem brennenden Haus retten

Im Sinne der "Trigger"-Debatte ist das natürlich nicht gewaltfrei.

Offline Lord Verminaard

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #8 am: 10.06.2019 | 16:08 »
Also vielleicht ist es zu offensichtlich, aber in quasi jedem meiner Abenteuer kommt mehrfach vor:

SCs wollen etwas von jemandem, gegen den sie nicht einfach mit Gewalt vorgehen können/wollen, und müssen ihn daher überzeugen oder austricksen.
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Offline YY

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #9 am: 10.06.2019 | 16:26 »
Im Sinne der "Trigger"-Debatte ist das natürlich nicht gewaltfrei.

Verstehe ich nicht.
Es geht doch um ingame-Gewalt und nicht darum, dass Triggern versehentliche Gewalt vom SL gegen den betroffenen Spieler ist oder etwas in der Richtung.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #10 am: 10.06.2019 | 16:43 »
Was ist Gewalt?
Denke vieles.
Angenommen die Gruppe hat ein paar Tage Zeit, bevor:
Ihnen im Raumschiff die Luft ausgeht. Bevor
Sie in der Wüste verdursten,  bevor der Zug entgleist,  bevor das Gebäude in die Luft fliegt, bevor die Flut kommt,  und die in ihrem Gefängnis ertrinken usw....
Würde nicht sagen, dass nicht auch psychisch belasten kann.
Ums eigene Leben geht es da ja auch.
Und es kann ggf. dramatisch enden.

Offline Weltengeist

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #11 am: 10.06.2019 | 16:44 »
Es wäre ja nicht das Tanelorn, wenn nicht spätestens auf Seite 3 jemand die Frage nach dem Sinn der Frage stellen würde, und diesmal bin ich dieser Jemand ~;D:

Ich stelle eigentlich überhaupt keine Challenges, die man mit Gewalt lösen MUSS. Es gibt natürlich welche, die man mit Gewalt lösen KANN, und es gibt auch Gruppen, die das tun. Aber ich lege beim Einbau von Herausforderungen so gut wie nie fest, wie sie zu lösen sind, und daher steht da auch nie: "Hier bitte Gegner XY wegmoschen". Manchmal wünscht der Butler den SC nur einen guten Tag und gekommt schon einen auf die Nuss, manchmal hat die Gruppe Mitleid mit dem Fürsten der Finsternis (und seinem tragischen Schicksal) und nimmt ihn daher lieber durch einen Trick gefangen. Wie eine Challenge beantwortet wird, entscheiden die Spieler und nicht der Spielleiter...
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Supersöldner

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #12 am: 10.06.2019 | 16:51 »
Was machen sie Bitte mit den Gefangenen Fürst der Finsternis ? Wo willst du den Aufbewahren ? Und wie viel Jahre Knast stehen den auf das Verbrechen Fürst der Finsternis zu sein ?

Offline YY

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #13 am: 10.06.2019 | 16:53 »
Würde nicht sagen, dass nicht auch psychisch belasten kann.
Ums eigene Leben geht es da ja auch.
Und es kann ggf. dramatisch enden.

Trotzdem ist das keine Gewalt im Sinne der Eingangsfrage.
Wenn ich jede psychische Belastung oder jede physische Bedrohung ohne steuernden Willen dahinter auch als Gewalt bezeichne, habe ich den Begriff vollkommen inhaltsleer gemacht.


Es wäre ja nicht das Tanelorn, wenn nicht spätestens auf Seite 3 jemand die Frage nach dem Sinn der Frage stellen würde, und diesmal bin ich dieser Jemand ~;D:

Dass Gewalt nur eine Option unter vielen ist, ist ja auch dem OP gemäß zu schwach.
Es geht explizit um Konstellationen, wo Gewalt definitiv keine Lösung ist.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #14 am: 10.06.2019 | 16:59 »
Im Sinne der "Trigger"-Debatte ist das natürlich nicht gewaltfrei.

Ich suche einfach was ohne Gewalt im Sinne von "A haut B mit einem Knüppel". Eine eventuelle Diskussion was Gewalt ist oder nicht, sollten wir in einem anderen Thread führen.

[Minirant] Übrigens, als jemand der so seine Erfahrungen mit Angststörungen gemacht hat, finde ich die Geisteshaltung, alles auszublenden, was unangenehm ist, sehr problematisch. Das ist sehr kontraproduktiv. Ich verurteile niemanden, der seinen Ängsten real ausweicht oder nicht gerne darüber redet. Aber gerade Rollenspiel kann therapeutisch sehr wertvoll sein, gerade indem man sich in einem so sicheren Umfeld seinen Ängsten stellt. Und wenn mutmaßlich gesunde Menschen wegen ihres "Traumas" rumjammern, dann werde ich echt wütend. [/Minirant]

Offline Issi

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #15 am: 10.06.2019 | 17:02 »
Trotzdem ist das keine Gewalt im Sinne der Eingangsfrage.
Ok,  dann könnte man sowas auch vorschlagen.

Offline First Orko

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #16 am: 10.06.2019 | 17:27 »
Inspiriert von Statements in einem anderen Thread, wollte ich mal fragen, ob jemand gute Ideen für Herausforderungen im Rollenspiel hat, die nicht mit Gewalt gelöst werden.

Jegliche Herausforderung, die an einen Skill gekoppelt ist, der keinen Bezug zu "Kämpfen" hat.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Für jede der o.g. Fertigkeiten kann ich eine interessante Herausforderung stricken. Meist ist doch nur das Problem der Fokus: Probe auf Nachforschung: Kurze Erzählung - Würfeln - "Du bekommst Info" - Fertig.
Kampf ist dann allzu oft ein Subsystem, was grob zwischen 15min und 5h in Anspruch nehmen kann. Also: Nur weil es vieeeel andere Optionen gibt ist doch die Frage, was die Erwartungen ans Spiel sind.
Solange der Gruppe nach einem Abend ohne Kampf etwas fehlt ist der Fokus auf Gewalt eben da.
Schlimm? Weiß nicht. Ich komme zBsp gut ohne aus, kommt eben auf Runde, Setting, System usw. an.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #17 am: 10.06.2019 | 19:50 »
Jegliche Herausforderung, die an einen Skill gekoppelt ist, der keinen Bezug zu "Kämpfen" hat.

Das ist eine nette Systematik als Herangehensweise. Wenn man bestehende SCs hat, dann kann man so tatsächlich auch schauen, wie man etwas baut, dass einen der Spieler speziell beglückt.

Offline OldSam

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #18 am: 10.06.2019 | 19:56 »
Klassiker wären hier Themen, wo es darum geht soziale Beziehungen zu verbessern - bspw. zwei Konfliktparteien zu bewegen die Differenzen ruhen zu lassen und zusammenzuarbeiten oder auch einfach "nur" zu erreichen, dass es friedlich bleibt.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #19 am: 10.06.2019 | 20:00 »
Klassiker wären hier Themen, wo es darum geht soziale Beziehungen zu verbessern - bspw. zwei Konfliktparteien zu bewegen die Differenzen ruhen zu lassen und zusammenzuarbeiten oder auch einfach "nur" zu erreichen, dass es friedlich bleibt.

Bin ich bei Dir, wobei ich darüberhinaus Challenges suche, die sich keinesfalls mit Gewalt lösen lassen. Wobei es bestimmt auch soziale Challenges gibt, die dieses Kriterium erfüllen. Z.B. ein Streit mit einem Paladinorden, der einfach super-LG ist, aber der Meinung ist, er hat den besseren Anspruch auf ein verlassenes Fort.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #20 am: 10.06.2019 | 20:03 »
"Worte sind Waffen" Abenteuer.
Intrigen am Königshof z. B.
Wie gewinne ich die Gunst von einflussreichen Personen? Wie steche ich meine Konkurrenten aus? Wie mache ich eine gute Partie?  Wie komme ich gesellschaftlich voran?  usw.

Sozial Abenteuer eben.
Gerade so was kann aber auch schnell im emotionale Gewalt abdriften.
Z.B. so ne ordentliche Intrige am Königshof wo dein politischer Gegner sein Gesicht verliert und nachher entehrt, ohne Freunde und verraten da steht.


Ich würde mal sagen, fast alle "klassischen Szenarien".
Gewalt kommt doch nur so oft in Fiktion vor, weil es die finale Eskalationsstufe ist.
Beispiele Gefällig:
Klaus ist verschuldet, er braucht dringend Kohle sonst wird sein Haus gepfändet.
    1. Ausstiegspunkt: er resigniert, Haus gepfändet, Klaus auf der Straße
Klaus ist verzweifelt und beschließt eine Bank zu überfallen. Er betritt die Filiale, nimmt einen Kunden als Geisel und fordert Geld.
    2. Ausstiegspunkt: Der Filialleiter gibt ihm das Geld, ruft keine Polizei. Klaus lässt die Geisel frei und verlässt die Bank.
Der Filialleiter alarmiert die Polizei und hält Klaus hin. Die Polizei umstellt die Bank.
    3. Ausstiegspunkt: Klaus lässt die Geisel frei und ergibt sich.
Klaus gibt nicht auf, er fordert einen Fluchtwagen.
    4. Ausstiegspunkt: Er erhält den Fluchtwagen, wird nicht verfolgt, er lässt die Geisel frei.
Die Polizei entschließt sich die Bank zu stürmen.
    5. Ausstiegspunkt: Klaus lässt sich festnehmen.
Klaus eröffnet das Feuer.


Wenn die SC gerade versuchen den Weltuntergang abzuwenden und ihre Gegner Kultisten sind, die die großen Alten beschwören wollen, dann ist doch klar, dass beide Seiten bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen.
Du musst halt einfach Gegner haben, die
  • entweder eine Hemmschwelle haben, die so hoch ist dass sie keine Gewalt anwenden wollen,
  • oder zumindest ein Problem mit Gewalt gegen sich selbst haben und dann halt lieber aufgeben.
SC haben die keine Gewalt anwenden dürfen solange die Gegner dies nicht tun.
Klassiker wäre einfach ein Staat der sein Gewaltmonopol durchsetzen will, sobald die SC Gewalt anwenden wenn es nicht in Notwehr war bekommen sie es halt mit der Staatsmacht zu tun.

Offline OldSam

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #21 am: 10.06.2019 | 20:08 »
Bin ich bei Dir, wobei ich darüberhinaus Challenges suche, die sich keinesfalls mit Gewalt lösen lassen.

Wenn man wirklich die Bedingung anlegt, dass die soziale Beziehung tatsächlich verbessert werden muss, gibt es keine Möglichkeit dies mit Gewalt zu erreichen.
Natürlich kann man z. B. "Frieden schaffen", indem die Nachbarn einfach nicht mehr da sind oder man kann jemand zwingen etwas zu tun, aber die Beziehung wird durch all dies nur verschlechtert (und wenn es nur die Beziehung zu den Nachkommen ist ;))

...die wohl viel schwierigere Frage ist wie man das für die Chars zum Ziel macht. Möglichkeiten wären hier soziale Verstrickungen, so im Stil von die Mutter des Char A bittet ihn und die Gruppe in gedachter Weise um Hilfe. Wenn der das jetzt mit Gewalt löst, hat er für seine eigene Lebensmission einen großen Rückschritt gemacht (mal eine normal gesunde Char-Psyche angenommen), da seine Mutter tief enttäuscht ist von ihm und das sein Verhältnis und sein Bild/seine Reputation stark verschlechtert hat...

Online nobody@home

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #22 am: 10.06.2019 | 20:15 »
...die wohl viel schwierigere Frage ist wie man das für die Chars zum Ziel macht.

Mag mit darauf ankommen, was für Charaktere überhaupt antreten. Mit klassischen "Mörderhobo"-Gestalten kann ich mir Gewaltlosigkeit vermutlich weitgehend abschminken, klar; aber außer denen muß es in den Myriaden Spielwelten doch auch noch ein paar andere Leute geben...

Offline OldSam

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #23 am: 10.06.2019 | 20:18 »
...aber außer denen muß es in den Myriaden Spielwelten doch auch noch ein paar andere Leute geben...

Ja, sollte man eigentlich annehmen, oder? ;) ;)

Offline SeelenJägerTee

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #24 am: 10.06.2019 | 20:49 »
Ja, sollte man eigentlich annehmen, oder? ;) ;)
Die sind alle von den Mörderhobos traumatisiert worden und denken deshalb Gewalt sei normal. :gasmaskerly:

Offline Boba Fett

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 10.06.2019 | 20:58 »
Hat noch jemand gute Ideen?

Klar...

Nur finde ich, dass Challenges auch irgendeine Herausforderung haben sollten.
Ein brennendes Haus zu löschen, oder eine Signalbarke zu bergen, ist ohne weitere Komplikation doch ein „haben wir das notwendige Equipment und die Fähigkeien, dann würfeln wir mal auf...“ („Nein“ als Antwort ist doch schon eine Komplikation, wobei dann die Frage im Raum steht, was die Leute motiviert, es trotzdem zu machen...)

„SCs jobben im Lieferdienst und bekommen den Auftrag, den Lieblingsanzug des (berüchtigten) Paten aus der Reinigung zu holen. Nur ist der Anzug nicht in der Reinigung und der Pate akzeptiert garantiert kein „...ist verlorengegangen...“.“
Damit hast Du eine abendfüllende Aufgabe. Bring noch die Triaden oder die Yakuza, das FBI und seine Geliebte mit ins Spiel und Du kannst eine Kampagne draus machen.
« Letzte Änderung: 10.06.2019 | 21:00 von Boba Fett (away) »
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Offline Irian

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 10.06.2019 | 21:12 »
Die abendfüllende Aufgabe kann ich mir noch gewaltfrei vorstellen (auch wenn da ja schon im Hintergrund die Gewalt als Druckmittel mitschwingt), aber bei der Kampagne mit den Beteiligten stelle ich mir das arg gezwungen vor, wenn es absolut gewaltfrei bleibt...
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Boba Fett

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 10.06.2019 | 21:22 »
Irian: Gewaltfreiheit ist ja immer eine Entscheidung, die gemeinsam getroffen wird. Sobald irgendein Charakter mit diesem Konsens bricht, war es das ja. Insofern muss man sich entweder einigen oder (beziehungsweise „und zusätzlich“) eine Motivation schaffen, die Gewaltlosigkeit als bevorzugte Methode impliziert.
Das Spielen von irgendwelchen Charakteren, die in jeder gewaltsamen Auseinandersetzung immer unterlegen wären, könnte so eine Motivation sein.

Da fällt mir „Tales from the Loop“ zu ein, wo man U16 Jugendliche spielt, die in der Erwachsenen Welt garantiert mit Mystery-Situationen konfrontiert werden. Das Setting ist so konzipiert, dass Gewalt keine Lösung sein kann.
Vielleicht mal ansehen...!?
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Offline CAA

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 10.06.2019 | 21:26 »
Warum nur Gewaltfreie Herausforderungen und nicht eine ganze Kampagne um den Verzicht auf Gewalt aufziehen?

Vielleicht 1-2 Quellen der Inspiration:

Food Wars - Wer ist der bessere Koch?

Yugioh 5D - Sammelkartenspiele auf Motorrädern spielen  ~;D

Drops of God - die Suche nach den 12 besten Weinen der Welt?

Kaiji - Glücksspiel: du schuldest nem Kredithai ein VERMÖGEN. Was folgt ist das spannendste Stein-Schere-Papier Turnier der Welt  :headbang:

Space Brothers - Der große Bruder ist Astronaut. Schafst du es auch Astronaut zu werden?

No Game No Life - Vor langer Zeit hatt es einen Krieg zwischen den Göttern gegeben. Der Gott der gewonnen hat, hat 10 Regeln aufgestellt. Krieg, Raub und Gewalt in jeder Form sind verboten. Konflikte sind mittels Spiele und Wetten zu lösen. Ich habe zwar KEINEN Schimmer wie man das in nem PnP umsetzen könnte, aber die Idee geistert schon ewig in meinem Kopf rum  ~;D

Um ein Sportturnier / Meisterschaft / ??? herum liese sich mit einer Sportart nach Wahl sicherlich auch sehr viel machen, ohne dass es nur 1x zu nem Kampf mit Schwertern und Schusswaffen kommt.
Handball, Fussball, Eiskunstlauf, Basketball, usw. usw. etc. pp...
« Letzte Änderung: 10.06.2019 | 22:54 von CAA »
Make time for civilization, for civilization won't make time.

Offline Irian

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 10.06.2019 | 21:39 »
Sobald irgendein Charakter mit diesem Konsens bricht, war es das ja.

Sorry, wenn das unklar war: In diesem Szenario denke ich nicht, dass die Gewalt von den Charakteren ausgehen muss - im Gegenteil, das wäre vermutlich schonmal grundsätzlich saudoof, wenn man als Lieferbursche denkt, Gewalt wäre ein tolles Mittel im Umgang mit Mafia, FBI & Co.

Das Setting hingegen kommt mir so vor, als wäre es durchaus im Rahmen des Möglichen, wenn da durchaus Gewalt von diversen externen Quellen ausgehen kann, je nachdem, wie dumm es halt läuft. Das bedeutet nicht, dass es so kommen muss, aber ich würde es auch nicht grundsätzlich ausschließen (außer wir reden hier von ner Comedy-Runde, wo sich rausstellt, dass der Pate den Anzug eigentlich stockhäßlich findet und sich immer nur von seiner Frau hat dazu be-nörgeln lassen, den anzuziehen, so dass er nun heilfroh ist, ne Ausrede zu haben, warum er weg ist).

Gewalt ist in dem Setting sicherlich keine Lösung, das ist einfach. Aber es ist (imho) eine gegebene Möglichkeit (gerade von den anderen Leuten).

Und Tales from the Loop steht in zwei Wochen auf dem Plan ;-)
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Boba Fett

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 10.06.2019 | 21:47 »
Irian: Warum sollte man den Lieferjungen mit Gewalt kommen? Es reicht doch, wenn man ihnen damit droht und sie dann mit einer (weiteren) Aufgabe wieder auf die Straße schickt. Das FBI könnte die Liefercrew aufgreifen und sie beauftragen, dass der Anzug beschafft und dann zum FBI gebracht wird, damit die eine Knopf-Wanze (Abhörgerät) anbringen können. Die Geliebte will an die Halskette, die der Don in der Tasche hatte. Die Yakuza will eine Bombe ins Paket legen.   ....etc. etc.
Und jedesmal spielt Verlockung (Belohnung) und Drohung das gute alte Zuckerbrot und Peitsche Spiel.
Da muss es nicht zu Gewalt kommen, zumindestens nicht gegen die Spieler-Charaktere.
Interessant wird es, wenn die Spieler versuchen, die Fraktionen gegeneinander auszuspielen. Aber auch dann spielt eventuelle Gewalt nur im Hintergrund mit, ohne, dass die Spieler-Charaktere involviert sein müssen.
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Offline Irian

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 10.06.2019 | 22:01 »
Es muss nicht, das ist korrekt, aber das Setting beinhaltet hat eine inherente Möglichkeit der Gewalt, einfach weil Gangster beteiligt sind (außer man spielt Comedy, etc.). Da besteht nunmal einfach die Möglichkeit, wenn es blöd läuft (und seien wir ehrlich, beim Rollenspiel gilt Murphy's Law erst recht) man entweder die Immersion riskieren muss, weil irgendwie haufenweise Gangster da sind aber sich keiner wie ein Gangster verhält und nie irgendwer auch nur ein blaues Auge bekommt (quasi die Lite-Variante vom A-Team) oder eben doch Gewalt passiert.

Versteh mich nicht falsch, das Szenario an sich finde ich klasse, gar keine Frage. Bietet sich für nen One-Shot gut an, aber ich wäre da sehr vorsichtig, wenn ich quasi garantieren müßte, dass todsicher keine Gewalt vorkommt, einfach weil einigen der externen Faktoren (die beteiligten Gruppen, etc.) ein gewisses Gewaltpotential inne wohnt, was z.B. in einem "wir besteigen gemeinsam den Mount Everest" nun nicht so ist.

Persönlich würde mir zu der Frage übrigens "World Wide Wrestling" einfallen, wobei ich mir unsicher bin, ob es zählt, denn eigentlich ist es voller Gewalt - aber die ist andererseits wieder "nur" (selbst innerhalb des Settings) "gespielt". Die Kämpfe sind da aber eben keine Gewaltakte, sondern mehr Schauspiel- und Athletik-Wettbewerbe... Vermutlich ne Grauzone ;-)
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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 10.06.2019 | 22:13 »
Wenn ich mir den Faden so durchlese, frage ich mich ein bißchen, wonach genau wir suchen: allgemein gewaltfreie Herausforderungen für Kampagnen, in denen Gewalt auch schon mal vorkommen kann, aber nicht unbedingt gleich das erste Mittel ("Der Ork guckt euch komisch an." "INITIATIVE!!!") sein soll, oder Ideen für gewaltfreie Kampagnen überhaupt. Denn für letzteres, vermute ich, müßten wir uns erst mal von den gängigen Rollenspielgenres (die sich ja in der Regel ausdrücklich gerade um "Action und Abenteuer" drehen) verabschieden und neue finden...

Offline felixs

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 10.06.2019 | 22:30 »
Zumindest auch ein Problem ist, dass die meisten Rollenspielsysteme Kämpfe und andere Gewalthandlungen sehr detailliert abhandeln, für andere Situationen aber nur sehr rudimentäre Regeln bieten. Gleichzeitig sind die meisten Rollenspieler darauf eingestellt, vor allem das als Herausforderung zu sehen, was sich durch die Regeln darstellen lässt. Und das sind dann in den meisten Systemen halt Kämpfe.

Mir fällt es auch schwer, "Herausforderungen" jenseits von Kämpfen oder konfrontativen Sozialsituationen zu finden. Da ist man dann eher im Bereich des Erzählrollenspiels - was nicht schlecht sein muss, aber eben einen anderen Zugang zu "Herausforderungen" hat.
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Offline TaintedMirror

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 10.06.2019 | 22:34 »
Die Androhung von gewalt ist doch schon eine Stufe der Gewalt. Irgendwie verliert das hier ziemlich seinen Sinn, wenn man sowas schon gelten lässt. Da wären so ziemlich alle CoC-Abenteuer eigentlich auch gewaltfrei, da man ja schon aufgrund des Systemdesigns darauf verzichten sollte, in körperliche Auseinandersetzungen zu gehen.

Offline Derjayger

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 10.06.2019 | 22:57 »
Zumindest auch ein Problem ist, dass die meisten Rollenspielsysteme Kämpfe und andere Gewalthandlungen sehr detailliert abhandeln, für andere Situationen aber nur sehr rudimentäre Regeln bieten. Gleichzeitig sind die meisten Rollenspieler darauf eingestellt, vor allem das als Herausforderung zu sehen, was sich durch die Regeln darstellen lässt. Und das sind dann in den meisten Systemen halt Kämpfe.

Mir fällt es auch schwer, "Herausforderungen" jenseits von Kämpfen oder konfrontativen Sozialsituationen zu finden. Da ist man dann eher im Bereich des Erzählrollenspiels - was nicht schlecht sein muss, aber eben einen anderen Zugang zu "Herausforderungen" hat.

Das ist für mich das Hauptproblem. Bei kampflosen Herausforderungen muss ich als SL vieeeeeeel mehr Eigenleistung bringen als bei Kämpfen, damit das Abenteuer nicht gleich mit einem Satz oder Wurf erledigt ist. Das Ergebnis "Nein" oder "Ja, aber" ist im Kampf sehr klar definiert (Fehlschlag oder Gelegenheitsangriff, mit allem was da dran hängt), außerhalb muss ich mir den Abend lang Schlag auf Schlag detailliert aus den Fingern saugen, was denn nun mit dem Anzug des Paten passiert ist und zwar so, dass die Spieler nicht genervt sind durch das ständige "the princess is in another castle". Das kann echt anstrengend sein, über Hilfe wäre ich sehr dankbar.
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Offline Robotnik

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 11.06.2019 | 09:46 »
Inspiriert von Statements in einem anderen Thread, wollte ich mal fragen, ob jemand gute Ideen für Herausforderungen im Rollenspiel hat, die nicht mit Gewalt gelöst werden. Ich denke jetzt nicht an Verhandlungen, sondern an folgende Dinge:

- SC müssen Leute aus einem brennenden Haus retten
- SC müssen einen Berg erklimmen um eine Signalbarke zu montieren

Hat noch jemand gute Ideen?

RPG-Challenge: In meiner Runde mussten die SCs mal ihre glorreichsten Abenteurer-Momente als Theater-Szenen aufführen, um den Lich-King zu unterhalten. Es gab nur wenig Props und weil der Wemic leider tot war mussten sie ihn basteln.

RPG-Challenge: (Grade aktuell) Die SCs geben sich als "böse" Abenteurer-Bande, von der sie nur gehört haben, aus, um "die Bösen" zu infiltrieren und Informationen zu sammeln. Ich habe eine Liste von abgefahrenen Bösewicht-Namen gemacht und festgelegt, dass das halt nicht zur Gruppe passend U Frauen V Männer W Zwerge X Elfen Y Krieger Z Zauberer sind.

Würfel-Challenge: Auch empfehlenswert ist ein mittellanges querfeldein-Wettrennen, in dem sowohl der Reiter/Lenker intern als auch der Rest der Gruppe extern aktiv sind. Beispiel Hindernisse aus dem Weg räumen, Streckenposten bestechen, Betrügereien der anderen Parteien aufdecken/verhindern etc.

Und natürlich klassische Dungeon-Rästsel-Fallen. Die tun einem zwar oft Gewalt an, müssen aber mit Ideen oder Kreativität überwunden werden. Also z. B.  Bretter so kombinieren, dass man über eine breite Fallgrube kommt.

Bemerkung zu Lösung durch Gewalt: Klar, Spieler können immer sagen: Ich hau's kaputt! In meiner Erfahrung lohnt sich ein framing-Konzept, in dem klar wird, dass innerhalb der Stadt X nunmal Regeln gelten und Gewalt gegen andere intelligente Bewohner nicht toleriert bzw. hart bestraft wird. Wenn die SCs selbst Bürger besagter Umgebung sind, steigt die Hemmschwelle. Vor den Toren der Stadt kann man natürlich weiterhin die Orks abschlachten, bis man knietief im Blut watet.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 11.06.2019 | 10:04 »
Wow, da sind jetzt wirklich ein paar neue Punkte drin. Danke an alle. Ich liebe das große Kartenturnier, den Anzug des Paten und das Theaterstück für den Lich.

Ich will übrigens nicht so sehr über die Natur der Gewaqlt philosophieren und Möglichkeiten finden Traumata zu schonen. Mir geht es vielmehr darum etwas Spannendes zu haben ohne meinen Kindern Gewalt als die logische Schlussfolgerung zu lehren. Und um in meine erwachsenen Runden etwas Abwechslung zu bringen. :-)

Offline Yney

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 11.06.2019 | 10:48 »
Ich habe die Beiträge überflogen und hoffe ich dopple nicht:
Ein beschwerlicher Weg von A nach B kann ganz ohne Kampf auskommen, ja diesen evtl. sogar verbieten, weil man beispielsweise Wehrlose (befreite Sklaven, gerettete Bauern nach einer Plünderung, einfache Leute in einem Land in dem eine üble Krankheit grassiert …) ohne Zwischenfälle wegbringen möchte. Unauffälligkeit ist da viel wichtiger. Dabei ist die fehlende Erfahrung der Schützlinge mit der Wildnis immer wieder ein besonderer Reiz. Man muss ihnen beibringen, wie man unauffällig lagert oder man braucht ganz neue Ideen, um an einem Wachcamp der "Bösen" vorbeizukommen. Denn man selbst wäre ja im Schleichen gut genug und auch nur zu dritt aber zwei Dutzend Flüchtlinge sind etwas ganz anderes. Wie sorgt man für Ablenkung?

Wie wäre es mit der einfachen Geschichte von der Mutter, die irgendwie ihr Kind auf dem großen Markt der Stadt verloren hat (Mütter und Väter wissen, dass einem da das Herz in die Hose rutscht). Nun sucht sie verzweifelt und wendet sich an jeden der halbwegs hilfsbereit aussieht. Das Kind könnte ganz harmlos dem falschen Rockzipfel nachgelaufen sein oder da war dieser kleine süße Hund (ganz ohne böse Männer). Und nun ist es in einem anderen Viertel gelandet und findet den Weg nicht zurück. Da heißt es ausschwärmen und dennoch in Kontakt bleiben, um effizient helfen zu können.

Oder eine Kleinigkeit auf dem selben Markt: Unvermutet zieht ein Unwetter auf und bläst den Wind durch die Gassen. Alles mögliche fliegt umher. Für einen kleinen Händler ist der kleine Stand aber alles was er besitzt. In dem Durcheinander hilft ihm aber keiner und so manches umherfliegende Teil aus anderen Ecken des Marktes ist ein gefährliches Projektil.

Bleiben wir beim Wetter und all seinen Unannehmlichkeiten: Der Händler, dem die Achse auf der vom Dauerregen matschigen Straße gebrochen ist. Wie soll er das reparieren oder wie seine teils empfindlichen Waren vor dem Regen retten?

Oder den Kindern des Dorfes haben die großen bösen Buben die Schlitten geklaut. Man könnte nun die bösen Buben verdreschen, aber das ist nicht wirklich eine angemessene pädagogische Maßnahme, oder? Wer weiß wie die wiederum von ihren Eltern behandelt werden. Vielleicht gibt es da gleich diverse trinkende Väter, die aber wiederum unter dem Knute schwingenden Antreiber im nahen Bergwerk leiden und der wiederum macht das nur, weil der Graf … Dem allen auf die Spur kommen und dann das Problem ohne Gewalt zu lösen ist knifflig. Aber den Grafen abmurksen ist keine Lösung. Vielleicht findet man auch Wege, wie man ohne, dass der was merkt die Situation für alle "da unten" verbessert.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #39 am: 11.06.2019 | 14:59 »
Nice. Erinnert mich auch an dieses Abenteuer, wo man auf magische Tiere aufpassen musste, die dann natürlich davonrennen und Unfug treiben. (My little Pony?)

Offline ArneBab

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #40 am: 11.06.2019 | 23:13 »
Mir geht es vielmehr darum etwas Spannendes zu haben ohne meinen Kindern Gewalt als die logische Schlussfolgerung zu lehren.
Das geht mir auch so. Ich mag selbst gerne mal Aliens matschen, aber ich will meinen Kindern eben auch anderes vermitteln. Und dafür wäre es ganz gut, meine eigene Fantasie in gewaltfreie Richtung anzuregen. Und damit zu experimentieren, wie Rollenspiele das fördern können, ohne sich damit für fröhliches Schlachten untauglich zu machen (weil das eben auch mal Spaß macht).
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline ArneBab

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #41 am: 11.06.2019 | 23:15 »
Zumindest auch ein Problem ist, dass die meisten Rollenspielsysteme Kämpfe und andere Gewalthandlungen sehr detailliert abhandeln, für andere Situationen aber nur sehr rudimentäre Regeln bieten. Gleichzeitig sind die meisten Rollenspieler darauf eingestellt, vor allem das als Herausforderung zu sehen, was sich durch die Regeln darstellen lässt. Und das sind dann in den meisten Systemen halt Kämpfe.
Das ist insofern ja auch nicht falsch, weil bei verregelten Herausforderungen immer klar ist, was SCs machen können, was bei unverregelten eben viel schwerer ist. Dadurch geben verregelte Herausforderungen Sicherheit. Und auf der Sicherheit lässt sich oft auch gutes Spiel aufbauen — Struktur, über die Kreativität leichter werden kann.
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Offline ArneBab

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #42 am: 11.06.2019 | 23:17 »
Wenn ich mir den Faden so durchlese, frage ich mich ein bißchen, wonach genau wir suchen: allgemein gewaltfreie Herausforderungen für Kampagnen, in denen Gewalt auch schon mal vorkommen kann, aber nicht unbedingt gleich das erste Mittel ("Der Ork guckt euch komisch an." "INITIATIVE!!!") sein soll, oder Ideen für gewaltfreie Kampagnen überhaupt.
Ich würde keins von beidem ausschließen, weil beides Inspiration für gewaltfreie Situationen gibt.
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Luxferre

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #43 am: 13.06.2019 | 15:28 »
Um mal die Ausgangsfrage wieder aufzunehmen und konkrete Ideen/Erfahrungen in den Raum zu werfen:

- Brückenbau auf der einzigen Handelsroute zu einer alten Silbermine -> Akrobatik, Klettern, Turnen, Sichern, Handwerk: Holz - Metall - Stein, Ingenieurswesen
  Dazu dann Wind, Regen, allerlei widrige Umstände, nasses Essen, verlorene Rationen, Manipulation/Sabotage.

- Wettrennen mit Hindernissen, die über verschiedene Proben geschafft werden können: Umweg laufen, Klettern, Springen, Akrobatik und Turnen. Vorsprung je nach Probenergebnis, bei X erreichten Meilensteinen ist das Wettrennen oder die Verfolgungsjagd gewonnen.

- Alte Ruine, Keller teilweise unter Wasser, alte Gittertür ist komplett unter Wasser und natürlich wollen die Abenteurer dort hinein: Schlösser öffnen (verrostet) mit wenig Licht (unter Wasser) und in Zeitnot (alle X Runden Probe auf Luftanhalten).

- Einbruch, um falsche Beweise/Indizien zu platzieren: Gewalt würde die gesamte Mission scheitern lassen: Heimlichkeit, Schlösser öffnen, Fallen umgehen, Wachpläne auskundschaften, Hund in die Irre Leiten, Leute im Voraus bestechen, spurlos wieder verschwinden.

- Dorffest: Bogenschießen, Strohpuppen bekämpfen, Schweine fangen, Bier trinken, Armdrücken, Messer/Äxte werfen, im Dorfsee tauchen/schwimmen, den unsichtbaren Dorfmagus fangen, das beste Steak grillen (Kräuter sammeln, Feuer machen, Kochen), das verletzte Dorfkind heilen (Heilkunde gebrochenes Bein), den besoffenen Dorftrottel beruhigen (Redekunst, evtl selbst schon etwas beschwingt).

- t.b.c.

Offline rillenmanni

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #44 am: 13.06.2019 | 15:37 »
Ja, klar, das Handwerkliche. Ähnlich zu Brückenbau hatte ich mal Aufstauen von Wasser, um einen unter Wasser gelegenen Höhleneingang freizulegen. Das kann man alles gemäß dem gewählten Regelsystem verregeln.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Offline takti der blonde?

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #45 am: 13.06.2019 | 15:41 »
Zumindest auch ein Problem ist, dass die meisten Rollenspielsysteme Kämpfe und andere Gewalthandlungen sehr detailliert abhandeln, für andere Situationen aber nur sehr rudimentäre Regeln bieten. Gleichzeitig sind die meisten Rollenspieler darauf eingestellt, vor allem das als Herausforderung zu sehen, was sich durch die Regeln darstellen lässt. Und das sind dann in den meisten Systemen halt Kämpfe.

Mir fällt es auch schwer, "Herausforderungen" jenseits von Kämpfen oder konfrontativen Sozialsituationen zu finden. Da ist man dann eher im Bereich des Erzählrollenspiels - was nicht schlecht sein muss, aber eben einen anderen Zugang zu "Herausforderungen" hat.

Bist du mit den Skill Challenges aus der vierten Edition von D&D vertraut? Ist im Vergleich zum Kampf natürlich immer noch unterkomplex, aber durchaus ein hilfreicher Ansatz.

Grüße

Hasran

Offline Fnord

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #46 am: 13.06.2019 | 16:01 »
Die Gewaltfreiheit hängt ja auch von der Einstellung der Spieler ab, ich habe mal eine Abenteuerreihe versenkt, weil die Spieler die Schläger gleich erschossen habe, anstatt mit ihnen zu reden oder sich zu prügeln. Die waren halt noch im alten Endzeithandlungsmuster.. :gasmaskerly:


Wenn ich einen Heist / Einbruch / Diebstahl aller Riffifi oder Topkapi oder einen Betrug, wie in der Clou oder Oceans 11 als Abenteuer anbiete und die Spieler und SL sich einig sind, dass Mord und Tötung keine Option oder auch ein Fehlschlag wären, kann man gut quasi Shadowrun-Abenteuer oder Dungeons spielen. 

Offline Deep One

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #47 am: 13.06.2019 | 17:13 »
Eine meiner Gruppen besuchte die Insel der Musen und um die zur Hilfe zu bewegen, waren die Spieler aufgefordert, etwas künstlerisch Wertvolles aufzuführen. Das war lustig. Für mich zumindest. :D

Offline Issi

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #48 am: 13.06.2019 | 17:37 »
Turnier Abenteuer und Wettkämpfe
Da wird zwar auch gekämpft aber nicht mit echten Waffen. (abgestumpfte Lanzen und Schwerter)
Man kann Gegner mal ohne schlechtes Gewissen vermöbeln...  ~;D
« Letzte Änderung: 13.06.2019 | 17:42 von Issi »

Offline Settembrini

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #49 am: 13.06.2019 | 18:55 »
Wie ist es mit struktureller Gewalt?
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #50 am: 13.06.2019 | 19:35 »
Hat noch jemand gute Ideen?

Ich plugge hier mal mein Rollenspiel: Knights of the Black Lily. Eine der Innovationen des Systems ist, dass damit so ziemlich alles in eine Challenge verwandelt werden kann (Stichwort: challenge-driven scenario design). Das Grundprinzip ist: wieviel Glück braucht die Heldengruppe um eine beliebige Situation zu lösen (zB Steilwand in der Wildnis erklettern)? Schafft sie es weniger als X mal durch Glück (Fortune Points) gerettet zu werden, dann gibt's einen Pluspunkt - ansonsten einen Minuspunkt. Am Ende des Abenteuers, vor dem Bosskampf (oder was auch immer) wird dann Bilanz gezogen und je nachdem wieviel Glück vorher schon verbraucht wurde oder nicht gestaltet sich dann die finale Szene und/oder der Epilog unterschiedlich.

Details hier:
http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/03/a-brand-new-angle-on-running-rpgs/

Ein Anwendungsbeispiel (Investigationen) hier:
http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/03/spotlight-fortune-and-the-call-of-cthulhu-problem/
ZB kann man mit dem obigen System Investigationen im Rollenspiel wie bei dem alten Sherlock Holmes Consulting Detective-Brettspiel fahren: man zählt wieviele Lokationen die Spieler besuchen müssen um das Rätsel zu knacken, etc.

Damit kann im Prinzip alles was scheitern kann zur Herausforderung gestaltet werden - und sei es nur an einer Wache vorbeizuschleichen.
Knights of the Black Lily RPG - Black Fantasy-RPG mit Next Gen Fantasygenre-Simulationssystem.
KotBL spielt auf Ilethra, einer Welt in der es keine guten Götter gibt.

Offline ArneBab

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #51 am: 13.06.2019 | 21:48 »
Wie ist es mit struktureller Gewalt?
Da wird es verdammt schwierig. Strukturelle Gewalt ist oft etwas, dessen Überwindung sich gut als Kampagnenziel eignet. Und keine direkte Gewalt braucht.
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Online nobody@home

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #52 am: 13.06.2019 | 22:05 »
Ein ganz allgemeine mögliche Herausforderung wären aus meiner Sicht noch die verschiedenen Arten von Informationsbeschaffung...na ja, zumindest die, die nicht direkt auf "ich finde einfach den Richtigen (woher weiß ich noch mal gleich, wer das ist? Na egal, irgendwer wird schon passen) und verhaue ihn so lange, bis er mir sagt, was er weiß" hinauslaufen. ;) Unter Bekannten und Unbekannten umhören, in Bibliotheken, Aktenbergen, und/oder auf dem Netz suchen und recherchieren, sich selbst aufmachen, um nach Hinweisen Ausschau zu halten -- vieles davon läßt sich ganz ohne jede Klopperei bewerkstelligen. Und selbst wenn man wie ich der Ansicht ist, daß man die Spieler und SC auf jeden Fall nicht ganz dumm sterben lassen sollte, kann der genaue Ausgang doch beeinflussen, wie viel sie wie schnell herausfinden und welche Komplikationen oder glücklichen Zufälle damit einhergehen mögen.