Autor Thema: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel  (Gelesen 4330 mal)

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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #50 am: 13.06.2019 | 19:35 »
Hat noch jemand gute Ideen?

Ich plugge hier mal mein Rollenspiel: Knights of the Black Lily. Eine der Innovationen des Systems ist, dass damit so ziemlich alles in eine Challenge verwandelt werden kann (Stichwort: challenge-driven scenario design). Das Grundprinzip ist: wieviel Glück braucht die Heldengruppe um eine beliebige Situation zu lösen (zB Steilwand in der Wildnis erklettern)? Schafft sie es weniger als X mal durch Glück (Fortune Points) gerettet zu werden, dann gibt's einen Pluspunkt - ansonsten einen Minuspunkt. Am Ende des Abenteuers, vor dem Bosskampf (oder was auch immer) wird dann Bilanz gezogen und je nachdem wieviel Glück vorher schon verbraucht wurde oder nicht gestaltet sich dann die finale Szene und/oder der Epilog unterschiedlich.

Details hier:
http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/03/a-brand-new-angle-on-running-rpgs/

Ein Anwendungsbeispiel (Investigationen) hier:
http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/03/spotlight-fortune-and-the-call-of-cthulhu-problem/
ZB kann man mit dem obigen System Investigationen im Rollenspiel wie bei dem alten Sherlock Holmes Consulting Detective-Brettspiel fahren: man zählt wieviele Lokationen die Spieler besuchen müssen um das Rätsel zu knacken, etc.

Damit kann im Prinzip alles was scheitern kann zur Herausforderung gestaltet werden - und sei es nur an einer Wache vorbeizuschleichen.
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Offline ArneBab

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #51 am: 13.06.2019 | 21:48 »
Wie ist es mit struktureller Gewalt?
Da wird es verdammt schwierig. Strukturelle Gewalt ist oft etwas, dessen Überwindung sich gut als Kampagnenziel eignet. Und keine direkte Gewalt braucht.
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Online nobody@home

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Re: Gewaltfreie Challenges im Rollenspiel
« Antwort #52 am: 13.06.2019 | 22:05 »
Ein ganz allgemeine mögliche Herausforderung wären aus meiner Sicht noch die verschiedenen Arten von Informationsbeschaffung...na ja, zumindest die, die nicht direkt auf "ich finde einfach den Richtigen (woher weiß ich noch mal gleich, wer das ist? Na egal, irgendwer wird schon passen) und verhaue ihn so lange, bis er mir sagt, was er weiß" hinauslaufen. ;) Unter Bekannten und Unbekannten umhören, in Bibliotheken, Aktenbergen, und/oder auf dem Netz suchen und recherchieren, sich selbst aufmachen, um nach Hinweisen Ausschau zu halten -- vieles davon läßt sich ganz ohne jede Klopperei bewerkstelligen. Und selbst wenn man wie ich der Ansicht ist, daß man die Spieler und SC auf jeden Fall nicht ganz dumm sterben lassen sollte, kann der genaue Ausgang doch beeinflussen, wie viel sie wie schnell herausfinden und welche Komplikationen oder glücklichen Zufälle damit einhergehen mögen.