Pen & Paper - Spielsysteme > Ubiquity
Was ist schlecht an Ubiquity?
Vasant:
--- Zitat von: HEXer am 20.06.2019 | 15:07 ---Danke schonmal für eure Rückmeldungen. :)
Eigentlich wollte ich das als reine Feedback-Sammlung anlegen. Ich bin grad aber nicht ganz sicher ob ich bei einigen Dingen Regeloptionen / -erweiterungen aus offiziellen Büchern dazu schreiben sollte, mit denen manche der Probleme behoben oder abgemildert werden können...? Will euch gar nicht ausreden, Ubiquity nicht zu mögen! Aber vielleicht lohnt es für andere, die Probleme hier kurz zu besprechen? Was sagt ihr?
--- Ende Zitat ---
Wenn dich als Themenersteller die Nebendiskussionen nicht stören, mach das doch gern hier. Die Kritikpunkte müssen ja nicht unkommentiert stehen bleiben, wenn du schon einen Weg weißt, wie man die Kritikpunkte umschifft.
Mich interessieren die Optionen jedenfalls, auch wenn ich dann schon mal präventiv meckere, dass es den guten Eindruck trübt, wenn es heißt "nein nein, das System ist super! Du musst nur aus dem Splatbook und diesem Extrabuch diese Optionalregel mit den Settingregeln aus diesem anderen Buch kombinieren, damit..." ~;D
eldaen:
--- Zitat von: Vasant am 20.06.2019 | 15:58 ---[…] auch wenn ich dann schon mal präventiv meckere, dass es den guten Eindruck trübt, wenn es heißt "nein nein, das System ist super! Du musst nur aus dem Splatbook und diesem Extrabuch diese Optionalregel mit den Settingregeln aus diesem anderen Buch kombinieren, damit..." ~;D
--- Ende Zitat ---
Ja, genau diesen Eindruck möchte ich halt auch vermeiden. Aber da es ja für HEX selbst nur insgesamt vier Bücher gibt, werden es schon keine so obskuren Referenzen werden... ;)
Ich versuche auch, nur auf die Dinge einzugehen, die meiner Ansicht nach, "Fehlinterpretationen" der Regeln sind oder aber eher eine Frage der Anwendung und unkompliziert zu beheben.
--- Zitat von: Caranthir am 20.06.2019 | 09:10 ---Ich bin kein Freund von großen Würfel-Pools. Und dass man dann die geraden Würfel Erfolge sein lässt, finde ich ein bisschen unsinnig. Ich würde da kürzen. Aber schlecht ist das nicht, trifft nur nicht meinen Geschmack.
--- Ende Zitat ---
Du hast die (optionale) Möglichkeit , bei Würfelpools mit mehr als 10 Würfeln 5 automatische Erfolge zu nehmen und nur die Würfel die mehr als 10 sind zu würfeln. Ob du nun die geraden Ergebnisse eines Würfels oder die ungeraden, die hohen oder die niedrigen, bleibt im Grunde völlig dir überlassen. In meiner Runde macht das jeder Spieler so, wie er es cooler findet und sagt mir nach dem Würfel die Anzahl an Erfolgen. Ein jeder nach seiner Façon. :)
--- Zitat von: Blizzard am 20.06.2019 | 12:51 ---Aber dieses grade Zahlen = Erfolge und ungrade Zahlen = Misserfolge finde ich einfach blöd.
--- Ende Zitat ---
Musst du ja nicht so machen, siehe oben. Und wenn du entscheidest, dass auf einem W6 die 1,3 und 4 Erfolge sind, dann machst du das so.
--- Zitat von: Blizzard am 20.06.2019 | 12:51 ---Und dass man für jede Probe so gesehen eine 50% Chance hat, sie zu schaffen oder nicht zu schaffen. Ich finde das doof!
--- Ende Zitat ---
Beispiel: Sprung über einen Abgrund, Würfelpool 4 (Strength 2, Athletics 2). Schwierigkeit 5 (rutschiger Boden, große Distanz, Gegenwind. Erfolgschance != 50%. These widerlegt. 8)
--- Zitat von: Weltengeist am 20.06.2019 | 09:47 ---Auch wenn mich die Ubiquity-Puristen deshalb immer als Ketzer verbrennen möchten: Ich mag die "nimm den Durchschnitt"-Regel nicht besonders. Nicht, weil ich grundsätzlich etwas gegen automatische Erfolge hätte für Aktionen, die einem relativ leicht fallen, sondern wegen der konkreten Umsetzung
[…]
Am Ende aber nichts Dramatisches - mit ein bisschen Hausregel lässt sich das leicht korrigieren.
--- Ende Zitat ---
Ubiquity Puristen? Wo? >;D Nein, das handhabe nichtmal ich so, wie es im Buch vorgeschlagen wird. Da wäre es tatsächlich gut, einfach mehrere Optionen im Regelwerk zu erwähnen.
--- Zitat von: Jens am 20.06.2019 | 13:09 ---Freunde von mir, die neulich bei Space1889 zugeschlagen haben, sehen das auch als Kritikpunkt. Da ist auch bei ihnen die Grenze von Spannung und Frustration zu dünn - ich glaube ihre Hausregel wird, dass man sich ein Drittel Erfolge kaufen kann, dann muss man bei passend hohen Werten nicht würfeln oder so.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich ein Punkt, den man "hausregeln" müsste wenn es einem by the book nicht gefällt. 'Hausregeln' in Anführungszeichen, weil es - wie oft bei Ubiquity - eher eine Absprache ist, ob / wann man etwas anwendet, als dass man tatsächlich tief ins Regeldesign, die Mathematik und verschachtelte Konsequenzen einsteigen müsste. Dennoch: Ein Punkt den man ggf. Hausregeln müsste.
Eine weitere Idee neben der 30% Regel wäre, einfach keine Durchschnitte bei vergleichenden Proben oder bei Proben mit Erschwernissen zuzulassen. No Maths. Einfach eine Frage der Anwendung.
--- Zitat von: General Kong am 20.06.2019 | 13:48 ---2. Schaden im Nahkampf, wenn ich nicht kämpfen kann.
So wie ich die Regel verstehe habe ich bei durchschnittlicher Stärke und keiner Nahkampfkenntnis einen Fertigkeitwürfelpool von 0(N). Ich mache also nie Schaden. Ich habe mir durch das Regelstudium zurechtgeschustert, dass man durch Stilpunkte Würfel kaufen könnte und/oder sich "mehr Zeit" beim Angriff lässt, man also nur jede zweite Runde angreift und sonst herumtanzt und eine gute Möglichkeit sucht. Ist das so?
In jedem Fall finde ich das nicht so gut.
--- Ende Zitat ---
Hab ich ja schon in dem anderen Thread beantwortet - hier nochmal einfach der Vollständigkeit halber:
--- Zitat von: HEXer am 20.06.2019 | 15:26 ---Wenn du einen Skill nicht hast, den es jedoch im Regelwerk gibt (oder den ihr eingeführt habt), dann würfelst du auf dein entsprechendes Attribut x1 (ansonsten wird das Attribut bei Attributsproben nämlich verdoppelt) und hast einen Abzug von 2. Das kann dann bei durchschnittlichen Attributswerten durchaus auf 0 Würfel hinauslaufen, richtig.
Du kannst nun durch Stilpunkte Würfel kaufen (Nebenbemerkung: das ist der ineffektivste Weg, Stilpunkte zu verwenden).
"Secrets of the Surface World" S. 8 führt die "Zero Level Skills" ein, die diese Situation etwas entschärfen:
Hast du eine Fertigkeit auf Stufe 0, dann kannst du auf dein Attribut x1 würfeln, ohne den -2 Abzug zu haben.
Als Zero Level Skills für Oberweltler werden vorgeschlagen:
Athletics
Brawl
Drive
Empathy
Stealth
Das entschärft also auch noch das im anderen Thread dargestellte Problem mit der Empathy ein wenig. Wobei man außerhalb des Kampfes die Möglichkeit hat, sich für eine Probe Zeit zu lassen, und so seinen Würfelpool um bis zu 8 Würfel zu boosten.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: General Kong am 20.06.2019 | 13:48 ---3. Talente
Irgendwie empfinde ich das unübersichtlicher als bei SaWo (das System, das ungefähr das gleiche Spielstilsegment beackert).
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich anders und kann es begründen: Wenn man sich die Voraussetzungen für Talente ansieht stellt man fest, dass alle Talente in HEX höchstens eine Voraussetzung haben um sie sich zulegen zu können. (Für die anderen Regelwerke würde müsste ich allerdings erst nachsehen.) Das war bei SaWo deutlich komplizierter und erforderte auch mehr Charakterplanung im Voraus.
--- Zitat von: General Kong am 20.06.2019 | 13:48 ---ROAN - was zum Teufel soll das sein? Ein Bunte-Einhörner-im Dieselpunk-Luftkrieg-Setting? Dafür war ich NIE jung/ dumm/ farbenblind genug!
--- Ende Zitat ---
Du hast gewonnen! ;D Aber letztlich (wie auch für die anderen von dir genannten Settings) ist das ja nur indirekt ein Problem des Systems. DIe Settings können wir aber gerne noch mal gesondert in einem eigenen Thread "diskutieren".
eldaen:
--- Zitat von: Weltengeist am 20.06.2019 | 09:47 ---
* Es stört mich, dass schon Aktionen automatisch gelingen, bei denen die Erfolgschance knapp unter 50% liegt. Das bedeutet, dass man überhaupt NUR Aktionen würfelt, bei denen man eine Erfolgschance kleiner 50% hat, und das kann leicht frustrierend werden.
--- Ende Zitat ---
Ich kenne mich mit Mathematik null (null bedeutet nichts, oder? ;) ) aus. Aber bedeutet diese Statistik hier nicht, dass eigentlich genau das Gegenteil der Fall ist? Ich kann erst den Durchschnitt nehmen, wenn ich mindestens 50% Erfolgswahrscheinlichkeit habe?
https://anydice.com/program/16406
Es ist doch richtig, dass ich die prozentuale Wahrscheinlichkeit aller Ergebnisse, die mindestens den Durchschnitt erreichen, addiere oder?
Beispiel:
Würfelpool 4, Durchschnitt also 2.
Wahrscheinlichkeit 2 Erfolge (37,50%)
+ Wahrscheinlichkeit 3 Erfolge (25,00%)
+ Wahrscheinlichkeit 4 Erfolge (6,25%)
= Erfolgswahrscheinlichkeit 68,75%
Oder mache ich was falsch?
Weltengeist:
Du hast recht, ich habe das falsch formuliert. Die korrekte Aussage müsste lauten: "Es stört mich, dass alle Aktionen automatisch gelingen, bei denen die Erfolgschance über 50% liegt. Das bedeutet, dass man überhaupt NUR Aktionen würfelt, bei denen man eine Erfolgschance kleiner oder gleich 50% hat, und das kann leicht frustrierend werden."
Der eigentlich wichtige Teil des Satzes - die zweite Hälfte nämlich - bleibt aber korrekt.
Edit: Vielleicht sollte ich das nochmal besser darlegen. Es geht mir darum, dass man immer dann, wenn man würfelt, maximal eine Erfolgschance von 50% hat.
* Wenn 1 Erfolg benötigt wird, ist der "best case", bei dem noch gewürfelt werden muss, derjenige, bei dem der Spieler 1 Würfel zur Verfügung hat (ab 2 Würfel hat er automatisch Erfolg). Die Erfolgswahrscheinlichkeit beträgt also 50%.
* Wenn 2 Erfolge benötigt werden, ist der "best case", bei dem noch gewürfelt werden muss, derjenige, dem der Spieler 3 Würfel zur Verfügung hat (ab 4 Würfel hat er automatisch Erfolg). Bei 3 Würfeln kann er aber 1 automatischen Erfolg nehmen und würfelt nur noch mit 1 Würfel für den letzten Erfolg - die Erfolgswahrscheinlichkeit beträgt also 50%.
* Wenn 3 Erfolge benötigt werden, ist der "best case", bei dem noch gewürfelt werden muss, derjenige, dem der Spieler 5 Würfel zur Verfügung hat (ab 6 Würfel hat er automatisch Erfolg). Bei 5 Würfeln kann er aber 2 automatische Erfolge nehmen und würfelt nur noch mit 1 Würfel für den letzten Erfolg - die Erfolgswahrscheinlichkeit beträgt also 50%.Ganz allgemein sieht man, dass man nur dann selbst würfeln muss, wenn die Erfolgswahrscheinlichkeit kleiner oder gleich 50% ist. Das bedeutet, dass bei jedem Würfelwurf die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns mindestens 50% beträgt (meist ist sie größer).
Es mag ja Leute geben, die das wirklich so wollen, aber die meisten Spieler, die ich kenne (ich selbst mitgerechnet), würfeln um dabei Erfolg zu haben und nicht, um ab und zu einen Misserfolg abzuwenden. Hinzu kommt, dass auf diese Weise nicht nur die SC, sondern auch die NSC viel häufiger Erfolg haben, als sie es statistisch gesehen haben dürften. Dass Kämpfe bei Ubiquity gerne mal länger dauern, als sie müssten, liegt eben auch genau daran: Der Verteidiger nimmt häufig den automatischen Erfolg und verbessert somit seine Erfolgschancen im Vergleich zum Angreifer, der tatsächlich würfeln muss.
eldaen:
Ach Quatsch. Das glaub ich nicht! ~;D
Im Ernst: Danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich besser, was du meinst. Das ist vielleicht der Preis, den man dafür bezahlt, dass man bei hoher Kompetenz eben auch keine (!) Fehlschläge mehr erleidet.
Andererseits - und das wird gerade beim Kampf interessant - verzichtet man ja auch auf die Möglichkeit, mehr Schaden anzurichten. Und man schließt aus, dass ein guter Angriff seitens der Spieler (wo sie sich ja schon gerfreut haben) durch eine gute Verteidigungsprobe negiert wird. Also kein Funes'sches Nein! Doch! Oh! ;)
Ich stimme dir ja völlig zu, dass es so, wie es im Regelwerk steht, manchen nicht passt. Ich persönlich finde es nicht so schlimm, weil wir eh nicht so viel mit dem Durchschnitt arbeiten. Wir lassen es z.. B. in Kämpfen komplett weg und verwenden es auch außerhalb von Kämpfen nur, wenn der Versuch risikolos und ohne Modifikatoren ist. Da diese Regelung keinerlei Hirnschmalz meinerseits verlangt (ich muss keine Berechnungen innerhalb des Systems anstellen und überlegen, wo meine Hausregel obskure Konsequenzen haben könnte), verzeih ich es dem System.
Naja, und ein Bisschen auch, weil ich halt ein Fanboy bin... ;)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln