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[PF2] Interesse an Pathfinder 2?

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Doomguy:
Wir wollen PF2 tatsächlich auch weiterhin ausgiebig bespielen und haben schon fünf Abende gespielt. Die Regeln sind komplex, klar, das kann man auch nicht wegdiskutieren. Aber hinter dem Schirm läuft alles sehr flüssig und besonders die Skillchecks mit "secret trait" entschlacken das spiel so derbe, das die Spieler in meiner Runde wirklich meinten, es fühlt sich wesentlich flotter an, als 3.5, PF1 und sogar D&D 5E.

Die Monster hauen unglaublich fest rein und gute Absprache, Taktik wird auf Spielerseite vorausgesetzt.

Die Sterberegeln sind in Aktion auch schnell abgehandelt und es geht endlich nicht mehr in den Minusbereich! Einige Conditions, wie "hidden" und observed" muss man sich nach dem ordentlichen Lesen nicht mehr jedes Mal angucken, sondern sie fügen sich logisch in den Spielablauf ein.

Wir haben mit und ohne Miniaturen gespielt, aber ohne funktioniert bei weniger als 10 Kombattanten besser als noch in der ersten Edition.

Für mich ist PF2 der Brenner und eine gute Alternative für Alle, denen D&D5E zu schlaff ist. Es ist halt komplex und taktisch und es wird nicht mit der Hand gewedelt - muss man mögen. ;)

schneeland:

--- Zitat von: Feuersänger am 20.08.2019 | 22:24 ---Was noch unverständlicher ist: PF2 recycelt ja einige Mechaniken von D&D 4. Das lässt einen halt auch etwas ratlos zurück, wenn man bedenkt dass die Zielgruppe von PF1 ja genau die Leute waren, die D&D4 gemieden haben. Was erwarten die da jetzt?

--- Ende Zitat ---

Vielleicht haben sie sich gedacht, dass es Wizards mit 5e ja auch geschafft hat, Teile von 4e zu recyceln, ohne dafür massiven Gegenwind zu ernten. Aber ratlos lässt mich PF2 in der Tat auch zurück.

Tharsinion:

--- Zitat von: Selganor am 20.08.2019 | 07:37 ---Kannst du noch naeher ausfuehren warum dir PF2 besser gefaellt als die 5e?

Kann ja sein, dass das was du als "Feature" empfindest andere Leute als "Bug" sehen (und umgekehrt)

--- Ende Zitat ---

Vorweg: Ich hab die 5E nach Release ca 1,5 Jahre regelmässig gespielt, allerdings vor XGtE aufgehört. Deshalb ist mein Eindruck von damals eventuell ein anderer, als ich ihn heute haben würde.

1. 5E füllt einfach keine Nische mehr in meinem Regal. Will ich ein Rules light System mit viel Handwedeln und Rulings spielen, nehme ich oDnD/was von Kevin Crawford. Vor dem PF2 Release war ich Jahre auf der Suche nach einem (aus SL Sicht) spielbaren und einigermassen elegant designtem DnD, mit komplexerer Grundmechanik.
2. Meine Spieler mögen die 5E Charakterentwicklung nicht und ich kann es nicht ihnen nicht verübeln. Die Auswahlmöglichkeiten pro Stufenaufstieg sind sehr begrenzt, gefühlt 80% der Mechaniken sind fest in der Klasse verbacken und andere Spieler haben niemals Zugriff auf diese, es sei denn sie Multiclassen. Als Konsequenz dessen fühlen sich auch noch zwei Fighter/Barbarians/Rogues am Tisch ziemlich gleich an.
3. Das Skillsystem ist genauso überflüssig wie in PF1. Entweder man hat Proficiency (oder alle Punkte in PF1) in den skill gesetzt und kann mithalten oder man braucht nicht würfeln. Diese Art der Granularität gefällt mir bei Spielen wie SW sehr gut, bei DnD jedoch gar nicht. In PF2 gibt es feinere Abstufungen was die Fertigkeiten betrifft und die ganzen Kampfmanöver (Trip/Shove usw) sind unter Athletics ausgelagert was mir bis jetzt gut gefällt.
4. Kämpfe spielen sich in 5E sehr langweilig (Anmerkung: meine Gruppe kommt aus der SW Ecke). Fast jede Runde besteht die optimale Strategie darin, dem Gegner ins Gesicht zu hauen oder einen max level spellslot zu benutzen. Der Anteil an „HP-gekloppe“ ist gefühlt schon sehr hoch, das ist nichts was mir zusagt. PF2 spielt sich bis jetzt durch die veränderten Crit Regeln ganz anders: es fühlt sich explosiver an, schneller und gefährlicher. Optionen um die Crit-Chance zu steigern werden interessant und die 3 Aktion Kampfrunde eröffnet viel Flexibilität was man denn eigentlich machen will neben „ich hau so oft zu wie ich kann“.

Aber vllt ändert sich meine Meinung wenn meine Runde im Januar Age of Ashes fertig hat  :D wir werden sehen.

Feuersänger:
Deine bzw eure Kritik an 5E kann ich nachvollziehen bzw weitgehend teilen. Allerdings ob PF2 da auf Dauer wirklich entscheidend besser abschneidet? Das sieht mir bis dato nicht danach aus. Insbesondere:


--- Zitat ---Die Auswahlmöglichkeiten pro Stufenaufstieg sind sehr begrenzt, gefühlt 80% der Mechaniken sind fest in der Klasse verbacken und andere Spieler haben niemals Zugriff auf diese, es sei denn sie Multiclassen. Als Konsequenz dessen fühlen sich auch noch zwei Fighter/Barbarians/Rogues am Tisch ziemlich gleich an.
--- Ende Zitat ---

Da steht PF2 mE nur ganz ganz oberflächlich besser da, sobald man ein bißchen daran kratzt ist der Lack auch schon sofort ab. Die "vielen vielen Auswahlmöglichkeiten" sind weitestgehend eine Luftnummer. Ich sehe da zwei Sorten von Auswahlen:
- die eine Sorte macht halt einfach so gut wie gar nix. Da kann man hie und da ein +1 auf irgendeine situationale Probe einsammeln, die im Schnitt seltener als einmal pro Sitzung vorkommen wird. So ein +1 auf Unterwasser-Korbflechten bei Vollmond ist eine belanglose Phantom-Auswahl. Wie wenn man den Dreijährigen fragt, ob er die rote oder die blaue Unterhose anziehen will: es macht keinen Unterschied und in 19 von 20 Fällen bekommt es sonst niemand mit. :6
- die andere Sorte macht zwar was, aber zack haben wir auch schon wieder zusammenhängende Feat Trees. Wenn ich als Barbar Dragon's Instinct gewählt habe, nehme ich NATÜRLICH auf Level 6 Dragon's Rage Breath, auf Level 12 die Wings und auf 16 die Transformation. Dies als vier separate Auswahlen hinzustellen, ist reinste Augenwischerei, die Vielfalt und Wahlfreiheit vorgaukelt, wo keine ist. Und wenn man sich dagegen stemmt und dem Fünfjahresplan nicht folgt, schießt man sich nur selber ins Knie.
Beim Fighter weitgehend das Gleiche - man entscheidet sich einmal, ob man S&B, TWF etc machen will, und dann hält man sich an die sich daraus natürlich ergebende Featsequenz.

5E gaukelt einem da halt wenigstens keine falsche Freiheit vor: nimmst den Archetyp, kriegst das Paket in der vorgesehenen Reihenfolge, fertig. Das finde ich allemal ehrlicher.

Überhaupt zwingt Paizo einen bei PF2 bereits mit der Klassenwahl in ein enges Korsett, aus dem noch schwerer auszubrechen ist als in der 5E. Das kotzt mich ehrlich gesagt womöglich noch mehr an als die bedeutungslosen Phantom-Auswahlen. Es ist als ob die Devs sagen "Hör mal zu Bürschchen, du spielst deinen Waldläufer gefälligst so, wie WIR das für richtig halten. Capisce?"
Im Playtest war das sogar noch schlimmer, weil da manche Klassen z.B. fix auf Heavy Armour festgenagelt waren. Immerhin das ist jetzt etwas liberalisiert, wie ich das so sehe.

Doomguy:

--- Zitat von: Feuersänger am 21.08.2019 | 07:14 ---
bedeutungslosen Phantom-Auswahlen.

--- Ende Zitat ---

Selbst ein popeliges +1 auf irgend einen Skill erhöht bei PF2 schon die Crit Chance, da man ja nur noch 10 über DC würfeln muss. Da Crits jetzt auch bei Skills funktionieren sind auch kleine Boni deutlich attraktiver.

Zwischen den zusammenhängenden Feats im Barbarenbeispiel kann man sich doch austoben und allzu situationell finde ich insbesondere die Skill Feats nicht. Da sind schon sehr interessante Sachen dabei.

Richtige Breite bekommt der Charakterbau eh durch die Archetypen-Feats, die endlich ein vernünftiges Multiclassing erlauben. Ich fand es immer blöd, gleich eine ganze Klassenstufe ausgeben zu müssen und jetzt werden kurze Dips sogar noch deutlich attraktiver.

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