Autor Thema: Der "Matt Mercer Effect"  (Gelesen 24087 mal)

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Offline Alexandro

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #175 am: 10.08.2019 | 16:51 »
Zitat
@ Vermi,

wenn dir  Mercer nicht so gefällt und du trotzdem so was in der Art schauen magst, wäre vielleicht Relics & Rarities eher was für dich.

Deborah ist so euphorisch und lässt somit bei mir den Funken dermaßen überspringen, dass ich sofort wieder Lust habe zu spielen:).

Geht mir zwar ähnlich, allerdings trifft die hier teilweise an Mercer geäußerte Kritik (wenig Spielerinput - was ich übrigens nicht nachvollziehen kann: ich wünschte manchmal, meine Spieler würden sich derart ins Spiel einbringen, wie die Spieler bei CR) definitiv auf Woll zu: ihr Leitstil ist ein reiner Zuschauersport/Projektionsfläche für Tavernenspiel.

Wer also mit Mercer nicht zurechtkommt, der dürfte auch mit R&R ein Problem haben.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #176 am: 10.08.2019 | 16:54 »
Es gibt ja einen klaren Zusammenhang zwischen dem Mercer-Effekt und der Verbreitung von D&D. Wenn andere Spiele und andere Spielstile mehr im öffentlichen Bewußtsein wären, dann könnten die Leute da draußen das auch besser einordnen - anstatt zum Rollenspiel aufzutauchen und zu erwarten, dass es so ist wie bei Critical Role.
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Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #177 am: 10.08.2019 | 17:12 »
Es gibt ja einen klaren Zusammenhang zwischen dem Mercer-Effekt und der Verbreitung von D&D. Wenn andere Spiele und andere Spielstile mehr im öffentlichen Bewußtsein wären, dann könnten die Leute da draußen das auch besser einordnen - anstatt zum Rollenspiel aufzutauchen und zu erwarten, dass es so ist wie bei Critical Role.
Dann tritt halt der "Sortiereffekt" ein, wie bei allen Dingen dieser Art auch.

Gibt massenhaft Leute, die auf Twitch und Co. Streams von PC-/Konsolenspielen sehen und "angefixt" werden und es ausprobieren. Einige finden es cool und bleiben dabei, obwohl sie schnell merken, dass es bei einem selbst recht anders läuft, andere bleiben dabei und fangen an ihren Horizont zu erweitern.

Und um die, die dabei bleiben...um die geht es. Ja, sie haben vielleicht seltsame Ansprüche zu Beginn oder sind irritiert, wie es denn auch gespielt wird. Aber wie man schön sehen kann, haben ja auch nicht wenige in Deutschland ihre DSA-Sozialisierung überwunden bzw. sind nicht mehr exklusiv darauf fixiert. ;)
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Offline JS

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #178 am: 10.08.2019 | 18:01 »
Oh aber hoffentlich nicht von mir, ich bin bekennender DnD-Nerd:).

Natürlich nicht von dir.
:)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #179 am: 10.08.2019 | 18:07 »
D&D hat halt die Bekanntheit, die Marke ist nahezu Synonym mit P&P-Rollenspiel. Hinter keinem anderen System steht ein so professionelles und finanzkräftiges Unternehmen. Das garantiert eine Kontinuität und Qualität der Publikationen, und auch so Späße wie D&D Beyond sind da ziemliche Alleinstellungsmerkmale. Wichtiger ist aber noch, dass du für D&D immer Mitspieler findest. Natürlich wollen die Leute D&D, das Interesse an Systemen, die nicht D&D sind, kommt dann ggf. irgendwann später. Niemand setzt doch seinen ersten PC mit Ubuntu auf, egal was er damit machen will. (Ja ja jetzt kommt bestimmt gleich ein Schlaumeier, der jemanden kennt, der genau das getan hat, AUSNAHMEN BESTÄTIGEN DIE REGEL, ihr wisst schon was ich meine.)

Bezeichnend und für manch hartgesottenen D&D-Veteranen schwer zu ertragen ist sicherlich, wie diese ganzen Streaming-Stars und -Sternchen ganz selbstverständlich an erster Stelle "Story" und "Storytelling" zitieren, wenn sie gefragt werden, was das besondere an D&D sei. Insofern ist für mich das Glas mindestens halb voll. ;)
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Offline Fëanor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #180 am: 10.08.2019 | 18:26 »
Ich bin ja jemand der sehr überrascht von sicher selber war, dass er tatsächlich Freude daran hat, anderen beim RPG zuzusehen (oder zu hören, man sollte auf keinen Fall die Podcasts vergessen, bei dieser Diskussion)!

Und trotzdem habe ich bisher diesen bejammerten Mercer-Effekt nicht wirklich bemerkt. Zudem gibt es auch ohne Matt Mercer immer genug Leute, die sich ganz falsche Vorstellungen davon machen, wie RPG am Tisch aussieht.
Und selbst wenn sich jetzt jemand ab und zu wegen CR falsche Vorstellungen macht...je nu. You win some, you lose some. Ausserdem ist ja nicht jede Person, die sich zuerst falsche Vorstellungen, eine Person die man zwingend sofort wieder verliert.

Was mich etwas erstaunt auf einem Forum wie diesem hier: Das so viele praktisch keine Ahnung davon haben, was es denn so gibt, in der Podcast und Streaming Szene. Das ist nicht negativ/als Angriff gemeint!
Aber viele Aussagen hier lassen mich glauben, dass hier viele Mitdiskutierende nicht wirklich wissen, was es alles noch so gibt...und zwar vieles von wirklich guter Qualität! Für die verschiedensten Spiel-Systeme! (wie gesagt, ich nehme hier Podcasts mit rein, nicht nur live-streams und YT)
Und darum kann ich auch einiges, was hier gesagt wird gar nicht teilen (zb. hat der Mercer-Effekt rein gar nichts mit dem verwendeten Spiel-System zu tun, wie das Alexander K. zu implizieren scheint. Der Effekt bezieht sich eher darauf, wie der Spielstil aussieht und wie dicht die Story sein soll und wie immersiv das ganze Erlebnis ist...und das ist eigentlich System-unabhängig).

Alles in allem bin ich jedenfalls der Meinung (und da bin ich hier drin ja auch bei weitem nicht alleine), dass diese Twitch Entwicklung eine Gute ist. Und zwar insgesamt, nicht nur wegen der Promi-Games!

CR ist sicher die berühmteste und erfolgreichste Crew, aber bei weitem nicht die einzige. Und alle die hier behaupten, CR sei gescripted oder "so gar nicht wie Spiele an echten Tischen" ... das sehe ich nicht so.
Die Qualität der Charakterunterscheidung dank Voice-Acting ist sicher bei CR sehr hoch (kein Wunder, sind sie ja alle im Voice-Acting tätig), aber der Spielstil und die Dichte der Story hab ich auch schon 1) auf anderen Streams/Podcasts  und 2) auch an privaten, "echten" Tischen erlebt.
Zudem haben die Leute am CR Tisch auch genug "Schnitzer" drin um den Vorwürfen von "die spielen doch sowieso nach nem Drehbuch" den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zudem verneinen alle Beteiligten das scripting von CR. Natürlich kann man jetzt sagen, dass die halt alle lügen/lügen müssen etc. . Aber ich tendiere hier dazu, den Beteiligten zu glauben.

Das andere Leute ganz anders spielen (und auch spielen wollen), sollte bei der Anzahl Leute die RPG weltweit betreiben nicht verwundern. Da ist ja auch nichts Schlechtes dran. Leben und leben lassen, oder so ähnlich.

@Lord Verminaard - Haha ja, ich finde das mit dem Story/telling auch immer "witzig" in Zusammenhang mit DnD5e. Da sieht man halt auch, dass gewisse (auch durchaus fähige) Spielleiter und Spieler der "Promi-Games" oft nicht so viel Ahnung vom "drum rum" haben ^^
Jedenfalls würde ich jetzt bei jemandem, der gerne viel Story und/oder Storytelling haben möchte, nicht als erstes zu DnD greifen (auch wenn man natürlich auch damit alle Facetten des Spiels bedienen kann...es unterstützt es aber nicht unbedingt von Regelseite her).
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #181 am: 10.08.2019 | 18:43 »
Gibt massenhaft Leute, die auf Twitch und Co. Streams von PC-/Konsolenspielen sehen und "angefixt" werden und es ausprobieren. Einige finden es cool und bleiben dabei, obwohl sie schnell merken, dass es bei einem selbst recht anders läuft, andere bleiben dabei und fangen an ihren Horizont zu erweitern.

Wieviele haben, in relativen(!) Zahlen, im Bugwasser von Baldur's Gate und NWN anschließend ihren Horizont erweitert? Stattdessen sind sie alle bei den d20-Lizenz-Spielen und der OSR hängen geblieben.

(zb. hat der Mercer-Effekt rein gar nichts mit dem verwendeten Spiel-System zu tun, wie das Alexander K. zu implizieren scheint. Der Effekt bezieht sich eher darauf, wie der Spielstil aussieht und wie dicht die Story sein soll und wie immersiv das ganze Erlebnis ist...und das ist eigentlich System-unabhängig).

Weder Matt Mercer noch Deborah Ann Woll könnten zB eine relativ lethale Cyberpunk 2020-Kampagne niemals so leiten wie ihre jeweiligen D&D-Runden. Da gäbe es wiederholt (fürs Streaming ungeeignete) Pausen in den die Spieler ihren nächsten Schritt sehr, sehr genau überlegen.

@Lord Verminaard - Haha ja, ich finde das mit dem Story/telling auch immer "witzig" in Zusammenhang mit DnD5e. Da sieht man halt auch, dass gewisse (auch durchaus fähige) Spielleiter und Spieler der "Promi-Games" oft nicht so viel Ahnung vom "drum rum" haben ^^
Jedenfalls würde ich jetzt bei jemandem, der gerne viel Story und/oder Storytelling haben möchte, nicht als erstes zu DnD greifen (auch wenn man natürlich auch damit alle Facetten des Spiels bedienen kann...es unterstützt es aber nicht unbedingt von Regelseite her).

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Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #182 am: 10.08.2019 | 18:49 »
Zitat
Wieviele haben, in relativen(!) Zahlen, im Bugwasser von Baldur's Gate und NWN anschließend ihren Horizont erweitert? Stattdessen sind sie alle bei den d20-Lizenz-Spielen und der OSR hängen geblieben.
Falscher Kontext. Wieviele haben sich WoW-Videos angeschaut und spielen jetzt auch andere MMORPG? Oder auch: Überhaupt andere PC-Spiele, die entfernt etwas mit RPG zu tun haben?

Und selbst wenn sie z. B. von Matt Mercer zur 5E kommen, dann darüber die SciFi-Varianten entdecken und merken..."Ey, es gibt ein Star Wars-Rollenspiel?". Nur als ein Beispiel.
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Offline Fëanor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #183 am: 10.08.2019 | 19:00 »

Weder Matt Mercer noch Deborah Ann Woll könnten zB eine relativ lethale Cyberpunk 2020-Kampagne niemals so leiten wie ihre jeweiligen D&D-Runden. Da gäbe es wiederholt (fürs Streaming ungeeignete) Pausen in den die Spieler ihren nächsten Schritt sehr, sehr genau überlegen.


Das ist jetzt einfach mal ein Behauptung, für die du auch nie irgendwelche Beweise finden wirst. Es sei denn du bringst sie dazu, es zu versuchen. Im jetzigen Moment ist das also ein absolut nutzlose Bemerkung und trägt überhaupt nichts zum Gespräch bei.
Zudem kann es sehr gut sein, dass sie diese Kampagne dann auch ganz anders planen und aufsetzen würden. Anderes System und andere Spielwelt kann durchaus auch einen angepassten Spielleiter-Stil nötig machen. Muss nicht, aber kann.

Und von wegen für Streaming ungeeignet...hast du dir mal die Palette an RPGs für die es Stream-VoDs gibt angesehen? Ich behaupte nicht, alle zu kennen, aber ich habe bereits sehr viele verschiedene Systeme gesehen.
Nur weil DU denkst, es geht nicht, heisst das nicht, dass es sonst niemand hinbekommt. Ob es dann so ist wie DU dir das vorstellst, dass kann niemand sagen. Aber es muss ja auch nicht so aussehen. Oder glaubst du es gäbe nur eine richtige Art, Cyberpunk 2020 zu spielen/leiten?!
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #184 am: 10.08.2019 | 20:04 »
Falscher Kontext. Wieviele haben sich WoW-Videos angeschaut und spielen jetzt auch andere MMORPG?

Also der Kontext ist für mich D&D - und spezifisch D&D. Und nochmal spezifischer eine D&D-Popularitätswelle ausgelöst durch andere Medien (CRPGs, TV, Streaming).

Das ist jetzt einfach mal ein Behauptung, für die du auch nie irgendwelche Beweise finden wirst.

Zum Glück muss ich das auch nicht. ;) Die anderen Foristen müssen ja auch keine Beweise für ihre Behauptungen liefern.

Es sei denn du bringst sie dazu, es zu versuchen. Im jetzigen Moment ist das also ein absolut nutzlose Bemerkung und trägt überhaupt nichts zum Gespräch bei.

Es ist ein begründeter Widerspruch zu einer Bemerkung, die ich für nicht ganz richtig halte.

Oder glaubst du es gäbe nur eine richtige Art, Cyberpunk 2020 zu spielen/leiten?!

Nein, aber es gibt einen offiziellen Ethos, der im CP2020-Grundregelwerk und noch detaillierter im Listen Up, You Primitive Screwheads beschrieben wird.
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Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #185 am: 10.08.2019 | 20:11 »
Zitat
Also der Kontext ist für mich D&D - und spezifisch D&D. Und nochmal spezifischer eine D&D-Popularitätswelle ausgelöst durch andere Medien (CRPGs, TV, Streaming).
Naja, Deine Behauptung ist doch:
Weil sie nur Matt Mercer und Co. sehen, werden sie nur das als "Wahres Rollenspiel"™ ansehen und die Vielfalt wird verloren gehen. Ich sehe diese fatalistische Ansicht als unbegründet an, da der IST-Zustand in Deutschland ja schon zeigt, dass eben nicht DSA in seiner ursprünglichen Fassung das vorherrschende Spiel ist, was es durchaus einmal war.

Den Leuten sind durch andere Medien auch Dinge wie Star Wars, LotR, Witcher, Warhammer, etc. bekannt. Wenn sie über D&D (und in diesem Fall Matt Mercer) zum PnP-RPG kommen, ist der Schritt zu anderen PNP-RPG nicht mehr sonderlich groß, wenn sie erfahren, dass auch andere Welten bespielt werden können. Das "Wie" entnehmen sie dann durchaus aus den entsprechenden Büchern.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #186 am: 10.08.2019 | 20:47 »
Die Macher und Fans von narrativistischen Spiele haben es halt geschafft Story zum Buzzword zu machen. ;)

Heh, zu viel der Ehre, das ist doch seit spätestens 1991 (Vampire) ein Buzzword. ;)
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Offline JS

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #187 am: 11.08.2019 | 00:36 »
Was mich etwas erstaunt auf einem Forum wie diesem hier: Das so viele praktisch keine Ahnung davon haben, was es denn so gibt, in der Podcast und Streaming Szene. Das ist nicht negativ/als Angriff gemeint!
Aber viele Aussagen hier lassen mich glauben, dass hier viele Mitdiskutierende nicht wirklich wissen, was es alles noch so gibt...und zwar vieles von wirklich guter Qualität! Für die verschiedensten Spiel-Systeme!

Ich habe das mal zum Anlaß genommen, ein wenig "querzutuben", obwohl ich bisher zumindest über die großen Channels und einige deutsche Streams und Let's Plays auch relativ gut informiert war.

Ich finde, daß es eine ziemlich beeindruckende Bandbreite an Beiträgen zu allen möglichen Systemen und mit zahlreichen Gruppen gibt, die ihre Runden auch ziemlich "professionell" darstellen. Als Spieler und als SL würde ich mich zwar in den meisten dieser überflogenen Truppen nicht sehr wohlfühlen, weil sie mir oft zu oberflächlich und flippig sind oder aber zu langweilig (z.B. https://youtu.be/E_12rdlwq68?t=3145). Doch man kann mMn nicht sagen, daß die wenigen Topstreamer mit ihren Systemen absolut dominieren und szeneprägend sind. Jede/r Interessierte kann teilweise auf den gleichen Channels eine Vielzahl an Gruppen anklicken, mitverfolgen und somit unterschiedliche Eindrücke gewinnen.

"Mercer & Co reduzieren unser Hobby auf Gonzo" ist deshalb mMn eine Aussage oder Annahme mit einem gewissen Tunnelblick. Sicherlich kommen nun auch neue Leute zum Spiel und an den Tisch mit der Erwartung, daß ordentlich "gemercert" wird, aber als damals Drizzt so populär war, hatten wir auch eine Flut kuschelguter Dunkelelfen in den Gruppen - D&D und das Rollenspiel haben das gut überstanden.

Darüber hinaus stellen vor allem viele deutsche Streams ein doch deutlich erdigeres, "realitätsnäheres" Rollenspielen dar und sind auf YT i.d.R. auch nur ein, zwei Klicks vom nächsten Voicemethodtopactorprofistream entfernt.

Und wer es dann richtig realistisch haben will inkl. Spielleiter, der an seinen Spielern verzweifelt, kann sich immer noch The Gamers 1 + 2 angucken, die lange vor Mercer & Co erschienen. SOLCHE Spieler habe ich in meinem Leben und auf Cons nämlich zuhauf erlebt, weshalb ich das nicht einmal als Satire erachten kann.
;)
« Letzte Änderung: 11.08.2019 | 01:10 von JS »
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Offline Jiba

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #188 am: 11.08.2019 | 07:49 »
Heh, zu viel der Ehre, das ist doch seit spätestens 1991 (Vampire) ein Buzzword. ;)
Mal abgesehen davon das „telling a story together“ der grundsätzliche Modus Operandi jedes Rollenspiels ist. Du kannst jeder beliebige Simulationsrehel hinzufügen oder weglassen: Narrativ ist es immer. Erzählt wird immer. Und ich glaube sogar dass sogar noch vor Vampire einige Spieler D&D explizitste erklärt hätten.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline tartex

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #189 am: 11.08.2019 | 08:06 »
Nein, aber es gibt einen offiziellen Ethos, der im CP2020-Grundregelwerk und noch detaillierter im Listen Up, You Primitive Screwheads beschrieben wird.

Ich frag mich, ob Mike Pondsmith höchstpersönlich beim Cyperpunk-2020-Leiten deinen Ansprüchen gerecht wird. Die Frage ist ernst gemeint. Du kannst ihm hier beim Leiten zusehen. Übrigens am IGN-Channel mit mehr als 12 Millionen Subscribern. Da kann Mercer sich im Vergleich dazu verstecken.

300,000+ Views hat es.

PS: ich wusste nicht, dass das Video existiert. Habe einfach Mal bei YouTube schnell nach Cyberpunk 2020 Let's Plays gesucht und das war das zweite, das ich gefunden habe.
« Letzte Änderung: 11.08.2019 | 08:10 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
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Offline Issi

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #190 am: 11.08.2019 | 08:31 »
Mal abgesehen davon das „telling a story together“ der grundsätzliche Modus Operandi jedes Rollenspiels ist. Du kannst jeder beliebige Simulationsrehel hinzufügen oder weglassen: Narrativ ist es immer. Erzählt wird immer.
Das ist so wahr.

Darstellen kann man Figuren und Monster auch beim Dungeoncrawl.
(Ich finde die Art von Geschichte zwar nicht so interessant , aber das ändert ja nichts daran)

Und man kann mit einem Simulation -System wunderbare Geschichten spinnen.
Was hindert einen daran?
Die Kreativität fürs Geschichten spinnen,  kommt dann zwar allein aus den Spielerköpfen. Aber das ist ja auch nichts Falsches. Und zusätzlich bietet Simulation innerhalb der Welt noch sowas wie eine gewisse Nachvollziehbarkeit.


Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #191 am: 11.08.2019 | 08:45 »
"Mercer & Co reduzieren unser Hobby auf Gonzo" ist deshalb mMn eine Aussage oder Annahme mit einem gewissen Tunnelblick.

Vor allem ist diese Aussage ein Strohmann gegen den du da argumentierst. ;)

Mal abgesehen davon das „telling a story together“ der grundsätzliche Modus Operandi jedes Rollenspiels ist. Du kannst jeder beliebige Simulationsrehel hinzufügen oder weglassen: Narrativ ist es immer. Erzählt wird immer. Und ich glaube sogar dass sogar noch vor Vampire einige Spieler D&D explizitste erklärt hätten.

Naja, das klingt nach einer Aussage, die dazu dient die eigene Präferenz zu erhöhen. Welche Narrativ-Regel hatte die DSA 1E-Grundbox?
Eine Pseudo-Realität wird auch immer simuliert und ein Spiel ist es auch immer. Es gibt allerdings Extremformen, die fast vollständig auf eine der drei Komponenten verzichten können (zB Abenteuer, die im Wesentlichen nur eine Abfolge von Kämpfen sind, verzichten auf genau das was Storygamer im Rollenspiel suchen).

Ich frag mich, ob Mike Pondsmith höchstpersönlich beim Cyperpunk-2020-Leiten deinen Ansprüchen gerecht wird.


Und welche Ansprüche sind das? Mach das bitte mal explizit, damit ich mir sicher sein kann, dass nicht der nächste Strohmann durch den Thread getrieben wird.

Die Frage ist ernst gemeint. Du kannst ihm hier beim Leiten zusehen. Übrigens am IGN-Channel mit mehr als 12 Millionen Subscribern. Da kann Mercer sich im Vergleich dazu verstecken.

300,000+ Views hat es.

300,000 nach einem Jahr? Also kein Vergleich mit Critical Role. Aber darum geht's ja auch nicht. Die Leute spielen dennoch nur D&D - zur Erinnerung:



Und das ist Q2 2019, also nach dem Pondsmith-Video. Woher also der Optimismus, dass sich an der Situation, dass D&D 5E 50- bis 100-mal(!) häufiger gespielt wird als zB Shadowrun sich irgendetwas grundlegend ändern wird? (Und für Shadowrun gab's ja auch schon diverse CRPGs.) Der Blick in die Vergangenheit ist hingegend ernüchternd. Und, um zum Thema zurückzukommen, Mercer & Co. helfen einen Status Quo zu zementieren, den ich für beklagenswert halte, wenn neue Spieler sich vor allem Abenteuer wie bei Critical Role wünschen und die breite Öffentlichkeit von anderen P&P-Spielen nur geringfügige Notiz nimmt.

Ich wünsche jedenfalls den CRPGs zu Vampire and Cyberpunk alles gute.

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Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #192 am: 11.08.2019 | 09:10 »
Tja, Roll20 war schon immer D&D dominiert. Dürfte übrigens auch mit der elektronischen Unterstützung des Spiels zusammenhängen, die es bei Cyberpunk...genau wo gibt?
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Offline Chan

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #193 am: 11.08.2019 | 09:20 »
Diese Monokultur gab es allerdings schon vor den ganzen Streams.
DSA war hier in Deutschland immer am leichtesten verfügbar und würde am meisten gespielt.
Momentan ändert sich das gefühlt, nach Anfragen in Facebook Gruppen, eher in Richtung DnD.

Adam Koebel hat mal angemerkt, dass er die meisten Views bei DnD Streams erhält.
Ich glaube nicht, dass die Diversität abnimmt.

Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #194 am: 11.08.2019 | 09:26 »
Ich mache auch kurz nochmal darauf aufmerksam, wie oft hier ein Thread mit "System-ADHS" aufpoppt. Natürlich ist das Tanelorn kein Abbild der Rollenspielgesellschaft in Deutschland, trotzdem habe ich manchmal das Gefühl (bei mir selbst ja auch), dass man, einmal mit RPG angefixt, quasi die Büchse der Pandora geöffnet hat.

Gibt doch kaum noch jemanden, der wirklich nur ein System bespielt bzw. kennt.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #195 am: 11.08.2019 | 09:34 »
Tja, Roll20 war schon immer D&D dominiert. Dürfte übrigens auch mit der elektronischen Unterstützung des Spiels zusammenhängen, die es bei Cyberpunk...genau wo gibt?

Google (oder Qwant oder Duckduckgo) doch mal:
D&D "market share"
Spoilers: Fast alle Informationen laufen darauf hinaus, dass D&D und PF ca. 2/3 des Marktes bilden.

Ich glaube nicht, dass die Diversität abnimmt.

Ich sage ja nur, dass Critical Role hilft den Status Quo zu zementieren.

Gibt doch kaum noch jemanden, der wirklich nur ein System bespielt bzw. kennt.

Wenn du mal amerikanischen Rollenspielern zuhörst, dann triffst du relativ häufig auf GMs, die Probleme haben Spieler für Nicht-D&D-RPGs zu finden. Insbesondere auf, aber nicht nur, Online-Plattformen. Von daher haben wir hier in D noch relativ Glück gehabt, bisher.
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Offline Rhylthar

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #196 am: 11.08.2019 | 09:36 »
Ich kenne die Anteile, ich verfolge die Marktdaten schon seit Jahren.

Es geht aber nicht um Anteile, sondern um die Vergrößerung der Grundgesamtheit. Das muss ein vorrangiges Ziel sein, über die Anteile kann man später nachdenken.
Was auch bei all den Zahlen nie berücksichtigt wird: Wieviele D&D-Spieler kaufen auch andere Produkte?
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #197 am: 11.08.2019 | 09:41 »
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #198 am: 11.08.2019 | 10:20 »
Es geht aber nicht um Anteile, sondern um die Vergrößerung der Grundgesamtheit. Das muss ein vorrangiges Ziel sein[...].

Aus wessen Sicht? Aus Sicht der Produzenten? Auf jeden Fall. Ob es dann wirklich "the tide raises all boats" Effekte gibt, ist zumindest nicht ganz so einfach zu beantworten.
Aus Sicht des Hobbyisten? Ist mir persönlich egal. Ich habe kein missionarisches Interesse an einem "Wachstum" des Hobbies. Status quo reicht mir. Ich verfolge ein mosaisch-gepgrägtes Modell. ;)

Grüße

Hasran

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #199 am: 11.08.2019 | 10:24 »
Gibt doch kaum noch jemanden, der wirklich nur ein System bespielt bzw. kennt.

Das. Und vielleicht lehne ich mich sogar so weit aus dem Fenster, dass ich es für hilfreich halte, wenn es ein System gibt, das fast alle kennen und besitzen. In Deutschland war das - auch wenn das manche Tanelornis stört - lange Jahre DSA: du konntest auf eine beliebige Con, auf eine beliebige Online-Plattform, in eine beliebige Großstadt gehen und dort DSA-Runden finden. Ist vielleicht manchmal besser als der Tanelorn-Ansatz ("Ich stehe total auf Kennstenicht & Hastenochnichtgehört, 4. Auflage und habe da alles zu gelesen, habe aber leider schon seit 5 Jahren keine Runde mehr gehabt").

P.S.: Auch bei mir ist weder DSA noch D&D ein Lieblingssystem. Aber es sind Systeme, über die erst einmal Gruppen und Bekanntschaften entstehen, mit denen man dann auch mal über andere Vorlieben diskutieren kann.
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