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Spellpunkte statt Spellslots
Ainor:
--- Zitat von: Dampfwalze am 16.08.2019 | 09:51 ---Ich fand die Slots der vancian magic immer schon verbesserungswürdig und so scheint es einigen anderen auch gegangen zu sein, da es seit D+D 1E Alternativregeln für Spellpunkte gibt.
--- Ende Zitat ---
Aber die haben sich nie durchgesetzt. Das Problem ist dass die Sprüche dafür nicht entwickelt wurden. Insofen kann man nicht einfach die Slots ersetzen.
In 3E hatten Psions so ein System. Man konnte so spielen, aber das Resultat war nicht wirklich überzeugend.
nobody@home:
Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem mit dem "klassischen" Pseudo-Vance-Ansatz gar nicht so sehr die Existenz von "Slots" an sich (die ja, sobald man sie frei verbraten darf, auch nur noch eine spezielle Art von Punkten darstellen) als vielmehr das ganze präzise Vorbereitenmüssen. "Ich präge mir ausdrücklich diese Sprüche ein und habe dann für mein kommendes Abenteuer auch nur die zur Verfügung" funktioniert wunderbar, solange ich eine Figur in einer Geschichte bin -- deren Autor weiß natürlich, mit was für Hindernissen ich es zu tun bekommen werde, und kann mein Arsenal dann auch darauf abstimmen, um den Ablauf zu bekommen, den er will. Als Beteiligter an einem Spiel, wo das Abenteuer plötzlich von jemand ganz anderem stammt, sieht das Ganze dann allerdings schon wieder etwas anders aus...
Ainor:
Aber im Buch (Film, etc) muss der Autor ja immer festlegen ob ein Magier ein Problem durch Magie lösen kann oder nicht. Ob er jetzt den Zauber nicht kann oder nicht vorbereitet hat ist doch eigentlich egal.
Rhylthar:
--- Zitat von: Ainor am 27.08.2019 | 18:13 ---Aber die haben sich nie durchgesetzt. Das Problem ist dass die Sprüche dafür nicht entwickelt wurden. Insofen kann man nicht einfach die Slots ersetzen.
In 3E hatten Psions so ein System. Man konnte so spielen, aber das Resultat war nicht wirklich überzeugend.
--- Ende Zitat ---
Och, Psionics 3.5 fand ich ganz in Ordnung, aber auch, weil es eben anders war als das der Wizards.
Ansonsten:
Wer Spellpunkte mag, kann doch einfach einen Sorcerer spielen. Entspricht dem doch (fast).
nobody@home:
--- Zitat von: Ainor am 27.08.2019 | 19:34 ---Aber im Buch (Film, etc) muss der Autor ja immer festlegen ob ein Magier ein Problem durch Magie lösen kann oder nicht. Ob er jetzt den Zauber nicht kann oder nicht vorbereitet hat ist doch eigentlich egal.
--- Ende Zitat ---
Nicht wirklich. Wenn das Magiesystem, das der Autor sich ausgedacht hat, halt vorsieht, daß Magier sich Sprüche "einprägen" oder sie sonstwie vorbereiten müssen, dann ist das innerhalb dieses fiktiven Universums eben so -- aber dem Autor macht das nicht die Sorgen bei der Auswahl der Sprüche, die der Magiercharakter hätte, weil er ja immer sowohl für das Problem als auch für die Lösung in Personalunion zuständig ist. Umgekehrt sehen wir als Leser in der Regel aber auch nicht, wie sich der Magier im Vorfeld vielleicht stundenlang das Hirn zermartert, ob er jetzt lieber Feuerball oder Wasseratmung mitnehmen soll; bestenfalls kriegen wir eine kurze Namensliste der am Ende tatsächlich vom Magier als vermutlichem Profi ausgewählten Sprüche als Resultat, wesentlich öfter -- und das insbesondere in D&D-Romanen und sonstigen -Erzählungen selbst -- aber nicht einmal das.
In der Geschichte ist das, wie gesagt, kein großes Problem. Der Autor kann dem Charakter mitgeben, was immer zu den Erfolgen und Fehlschlägen paßt, die er produzieren soll, und das reine Wissen um die fiktive Tatsache, daß Magier nur soundsoviele Sprüche bereit haben und sich entsprechend prinzipiell auch mal "verschießen" oder genau den richtigen nicht dabei haben können (auch wenn man sie in einer früheren Erzählung vielleicht schon mal beim Einsatz von etwas gerade im Moment eigentlich perfekt Passendem gesehen hat), hilft bereits beim Vermitteln des in der Regel gewünschten Eindrucks, daß auch ihrer Macht Grenzen gesetzt sind. Um die reine Logistik dahinter muß sich aber bei all dem kein realer Mensch mehr Gedanken machen als um die Frage, wo und wann genau Karl der Krieger eigentlich den Wetzstein eingesteckt hat, mit dem er in einer Lagerszene seine Klinge schärft.
Im Spiel? Nun, da wird das eben zu der Frage, wieviel der angesprochenen Logistik ich als Entwickler konkret den Spielern anstelle ihrer Charaktere aufbrummen will. Wer zählt die Pfeile, wer muß wann entscheiden, welche Materialkomponenten in welchen Taschen wo am Körper verstaut sein sollen..."Welche Sprüche habe ich eigentlich dabei?" fällt in die gleiche Kategorie.
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