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Reading Challenge 2020

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Huhn:

--- Zitat von: Weltengeist am 27.05.2020 | 10:46 ---Überspitzt gesagt: Wenn ich meinen "weibliche Autoren"-Counter hochpushe, indem ich alle Harry-Potter-Bücher lese, habe ich immer noch nicht sonderlich viel über die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder die weibliche Perspektive auf Fantasy gelernt ;).

--- Ende Zitat ---
Eine Frage der Perspektive und natürlich auch des Ziels deiner Lektüre. Ich denke schon, dass entsprechend unterschiedlicher Sozialisierung durchaus unterschiedliche Sichtweisen in Erzählungen mit reinspielen. In Harry Potter etwa treten viele verschiedene weibliche Figuren auf, die sehr differenziert geschrieben sind. Bei Wolfgang Hohlbein (immer mein Lieblings-Hass-Beispiel) gibt es nur eine Art von Zimtziege, deren "Emanzipation" sich in postpubertärem Trotz äußert. Gut, das mag nicht nur am Geschlecht der Autorin bzw. des Autors liegen, aber trotzdem treten da unterschiedliche Sichtweisen auf Frauen und Frauenrollen hervor. Auch wenn nicht explizit über die Rolle der Frau in der Gesellschaft geschrieben wird, kann man da durchaus was rauslesen. Davon ab sehe ich es auch einfach als Akt der Sichtbarmachung und Unterstützung an, wenn ich gezielt bestimmte Gruppen von Autor*innen lese, gerade wenn sie in einem Genre unterrepräsentiert zu sein scheinen.

Vielleicht entgehen mir ja auch tolle Bücher, weil aufgrund irgendeiner systemischen Diskriminierung bestimmte Autor*innen es schwerer haben, Verlage zu finden, sie schlechter beworben werden oder aufgrund ihres Namens auf dem Cover eher nicht gekauft werden? Dass der Name zum Genre passen muss, ist ja nichts Neues - deswegen geben sich Leute so "nordische" Namen, wenn sie Krimis schreiben oder amerikanisch klingende Namen, um ihre Thriller zu vermarkten. Vielleicht verkaufen sich Fantasy und SciFi mit dem "falschen" Namen einfach schlechter?

Sashael:
Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich mir einen Künstlernamen zulegen müsste, wenn ich als Autor Erfolg haben wollen würde. ;D

Huhn:
Alois-Ignaz Dimpflhuber-Schmitz ist wohl kein Kassenschlager?  :-\

Weltengeist:

--- Zitat von: Huhn am 27.05.2020 | 11:06 ---In Harry Potter etwa treten viele verschiedene weibliche Figuren auf, die sehr differenziert geschrieben sind. (...) Gut, das mag nicht nur am Geschlecht der Autorin bzw. des Autors liegen, aber trotzdem treten da unterschiedliche Sichtweisen auf Frauen und Frauenrollen hervor. Auch wenn nicht explizit über die Rolle der Frau in der Gesellschaft geschrieben wird, kann man da durchaus was rauslesen.

--- Ende Zitat ---

Als typischen Informatiker würde mich da ja interessieren, ob so eine These für ein konkretes Buch eine Art Turing-Test überleben würde: Man lässt das Buch (ohne Infos über den Autor) lesen und dann abstimmen, ob es wohl von einem Mann oder von einer Frau geschrieben wurde. Klar, bei Harry Potter wird das jetzt schwierig durchzuführen sein, weil ja alle wissen, wer das geschrieben hat, aber als Gedankenexperiment bin ich im Zweifel, dass da (speziell bei den ersten drei Bänden) wirklich die Mehrheit gesagt hätte: Klar, das ist von einer Frau, das erkennt man an den tollen Charakterzeichnungen für die weiblichen Charaktere.

Edit: Ich vermute, das läuft umgekehrt. Weil man vorher schon WEISS, dass das Buch von einer Frau geschrieben ist, liest man andere Qualitäten hinein, als wenn es von einem Mann geschrieben wäre.

BobMorane:
Vieleicht schreiben ja auch einige Fantasy/SF Autorinnen unter Männernamen.

An Autorinnen kann ich empfehlen

Kim Harrisons The Hollows Serie beginnend mit Dead Witch walking, eine flotte Urban Fantasy Serie über eine Hexe/Kopfgeldjägerin. Hat für mich gut geschriebene Charaktere, witzige Dialoge und eine offene übernatürliche Welt die funtioniert.

Barbara Hamblys Die Frauen von Mandrigin und Hexen von Wenshar. Der Protagonist ist ein männlicher Sölderführer der zusammen mit seiner 1ten Offizierin angeheuert wird die Frauen einer Stadt auszubilden. Ist schon lange her das ich den gelesen habe, aber den habe ich gut in Erinnerung. Ebenfalls gut fand ich Gefährtin des Lichts.

Gillian Bradshaw hat einige gute historische Romane und einen guten Artus 3 Teiler geschrieben.

Mercedes Lackey ist Co Autorin von Shadow of the Lion und This Rough Magic, ein tolles ALternate History Setting und eines meiner Lieblingsbücher. Die Vows und Honor Bücher von Lackey fand ich auch sehr gut.

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