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Reading Challenge 2020

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Huhn:
Weltengeists Ansprüchen genügt nur höchste Literatur!  :korvin: ~;D

Weltengeist:

--- Zitat von: Huhn am  4.06.2020 | 12:42 ---Weltengeists Ansprüchen genügt nur höchste Literatur!  :korvin: ~;D

--- Ende Zitat ---

Nein, aber ich schreibe nur Bücher auf, die ich "Cover to Cover" gelesen habe, nicht solche, in denen ich rumgeblättert oder von denen ich nur Teile gelesen habe ;).

(Und selbst wenn ich sie aufschreiben würde: In der Zeit, in der ich ein "Odyssey of the Dragonlords" lese, könnte ich 5 normale Bücher lesen.)

Menthir:
Weiter geht die Reise durch die Literatur, aus Faulheit nur kurz beschrieben. :)

#23

Kari Köster-Lösche - Die Hexe von Tondern

Interessanter historischer Roman. Ich habe ihn eher zufällig gelesen, weil es nach meiner Feststellung oben der erste weiblich verfasste Roman in meiner Reichweite war, da er noch auf der Terrasse auf dem Tisch lag, weil ich ihn meiner Mutter geschenkt habe, die wegen eines Armbruches lange krankgeschrieben war. Sie hatte keine Meinung zu lesen, also fing ich an.

Gefällige Geschichte über die Pest kurz nach dem 30-jährigen Krieg in Tondern, mit eher angerissenen Charakteren und sehr zugespitzten, skizzierten Antagonisten, die weniger Antagonisten aus Absicht, sondern mehr aus fast komikhafter Unfähigkeit sind.
Dennoch ganz gefällig und kurzweilig geschrieben.

6,5 von 10 Punkte.

#24

Hans Dominik - Flug in den Weltall

Ein deutscher Science-Fiction-Roman, der im Jahr 1939 erschienen ist, und ein Wettrennen beim Flug zum Mond und in den Weltall als Wettkampf zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Nationen darstellt. Entgegen der Erwartung eher mit offener Kappe geschrieben und unpolitisch, denn alle Probleme des Buches werden letztlich so dargestellt, dass sie, nur innerhalb der Nationen behandelt, scheitern und dann internationale Kooperation brauchen, um tatsächlich gelöst zu werden.

Das Buch ist unter dem Titel "Treibstoff SR" erscheinen. Letztlich geht es im künstliche radioaktive Stoffe, die als Treibstoffe für Raumschiffe genutzt werden sollen. In den Jahren vor Hiroshima und den Kraftwerkunglücken der letzten 70 Jahre liest es sich interessant, hoffnungsvoll und mit einer leicht verklärten Liebe zur Wissenschaft, und dadurch eben sehr interessant. Zudem ist es gefällig geschrieben.

7 von 10 Punkte.

#25

James Sallis - Nachtfalter

Ein wirklich interessantes, fast durchweg empfehlenswertes Buch, welches zum großen Teil ein Detektiv-Noir-Werk ist. Es ist vor allem charaktergetrieben durch den Protagonisten Lew Griffin, der ein schwarzer Ex-Detektiv aus New Orleans ist, der inzwischen als Buchautor mittelmäßig erfolgreich ist und zudem an der Universität Kurse gibt. Sallis gelingt es spielend den komplexen Charakter von Lew Griffin aus der Ego-Perspektive Griffins darzustellen, der mit seinem einfachen Hintergrund zu einem Schläger, Ermittler, Mörder und doch Denker und Literaten geworden ist.

Das Buch ist ein stückweit Ermittlungsgeschichte, die eher tragisch ist; ein stückweit Reise in die Selbsterkenntnis, die klemmt und nicht so weit trägt, wie der Protagonist es möchte; vielmehr noch spricht Sallis durch seinen Protagonisten auch auf Metaebene über Literatur und im Sinne Griffins direkt über Literatur, die allgegenwärtig ist. Griffin ist gewalttätig, neugierig, getrieben, abwehrend und abweisend, wirkt doch immer wieder so, als entdecke er sein Herz, um dann in Sache Liebe, in Sachen Hoffnung, in seinen Fällen vom Leben enttäuscht zu werden. Sein Süden ist ein harter, unbarmherziger Ort. Pures Noir-Feeling in einem schwülen, regnerischen New Orleans. Beeindruckend.

Leider ist die Übersetzung, die ich gelesen habe, etwas stöckern und ich habe das Gefühl, dass es im Original in der Komposition des Buches viel eindrücklicher gewesen wäre. Vielleicht hole ich es mir noch in Originalsprache, denn die Komposition des Werkes und der Protagonist haben mir in ihrer Vielschichtigkeit gefallen, die Sprache nicht.

Deswegen leider nur 7,5 von 10 Punkten.

Nur als Nebensatz: Sallis ist der Autor, dessen Werk Drive mit Ryan Gosling verfilmt worden ist.

Huhn:

--- Zitat von: Sindaja am  4.06.2020 | 11:37 ---Persönliche Challenge geschafft

--- Ende Zitat ---
Hoppla, das hatte ich ja ganz überlesen und es fiel mir eben erst beim Aktualisieren auf. Herzlichen Glückwunsch! Whoop whoop! *trägt einen Kuchen mit Wunderkerzen in den Thread* :) Mensch, dieses Jahr sind hier einige echt gut dabei! Toll!  :cheer: :cheer: :cheer:

Weltengeist:
Weil ich gerade darüber gestolpert bin, ein Zitat von Bertrand Russell aus dem Jahr 1930:

"The competitive habit of mind easily invades regions to which it does not belong. Take, for example, the question of reading. There are two motives for reading a book: one, that you enjoy it; the other, that you can boast about it."

Irgendwie scheint mir das zum Thema "Reading Challenge" zu passen. Muss ich mal ein bisschen einsinken lassen...

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