Medien & Phantastik > Lesen
Reading Challenge 2020
Menthir:
#33
Samantha Shannon - The Priory of the Orange Tree
Ein überaus interessantes Werk, dem nicht viel gefehlt hat, um auch von mir eine gute Bewertung zu bekommen.
Gelungen sind die historischen Einflüsse, wie bspw. die quasi-niederländische Handelsvertretung im Japan-Äquivalent (im Original Dejima), auch die Darstellung höfischer Struktur und im Grundsatz auch die Charakterzeichnungen der Protagonisten. Dass Frau Shannon vor allem starke, weibliche Charaktere nutzt, ist im Rahmen der Handlung und der Geschichte glaubwürdig und gut, dass weibliche Charaktere zeitgleich auch auf der Gegenseite agieren, hält die gute Balance.
Die LBGT-Anteile des Buches fügen sich nahtlos und ohne Probleme ein, haben aber letztlich nicht so sehr die Bedeutung, die man bei so manchem Review des Buches erwarten würden. Das ist sicherlich lobend zu erwähnen, denn so ist das Einfügen unprätentiös und glaubwürdig, als sei es ein ganz normaler Bestandteil der fantastischen Szenerie, auch wenn es auch innerhalb des Weltenbaus Widerstände und soziale Normen gibt, an der LBGT aneckt. Insofern aber insgesamt angenehm zu lesen.
In Ordnung sind der Grad der Gewalt, die Schattierungen bei "gut" vs. "böse" innerhalb der Protagonisten, denn so sind die wenigsten perfekt in ihrem Handeln, sondern menschlich.
Was ich nicht so sehr gelungen fand, war das Erzähltempo. Man merkt den Buch an, dass die Autorin sehr viele gute Ideen hat, aber zu wenig Raum, um sie zu entfalten. Das will ich nicht ganz als alleinigen Kritikpunkt stehen lassen, denn es ist bewundernswert, dass sie aus dem Material keine sechsbändige Exegese macht und es zu langatmig werden lässt.
Allerdings ändert sich das Erzähltempo etwas zu rabiat, sodass der Anfang dann doch schleppend wirkt und dann sich die Ereignisse überschlagen.
Weil die Autorin die Geschichte aber stimmig haben will, verbindet sie alle Storypfade, da sie aber zu Ende kommen muss, sind recht viele Zusammenhänge dann zu schnell konstruiert und die gute Ideen verlieren an Substanz und Glaubwürdigkeit.
Das sorgt dafür, dass man die letzten 300 Seiten durch das Werk gehetzt wird und alle Feinheiten der Geschichte mit dem Vorschlaghammer verteilt werden, statt sie sorgsam ein- und auszuführen.
Und es sorgt dafür, dass sie keine wirkliche Zeit hat, die Feinde des Buches einzuführen und mit Leben zu versehen, sodass die feindlichen Drachen so oberflächlich bleiben, dass man keine Freude an dem Sieg über sie findet. Sie sind letztlich Pappscheiben, die umgeschossen werden.
Dadurch wird das angepriesene, große Finale etwas verfehlt und es reiht sich eben nicht in die großen Werke der Fantasy ein. Dennoch: Hut ab vor der engagierten Leistung der Autorin, so viel Stoff in die knapp 800 Seiten zu bringen, gerade wenn man das junge Alter der Autorin bedenkt.
So kann man bei diesem Werk bedenkenlos zugreifen. Aber der große Wurf ist es leider - meines Erachtens - nicht.
6 von 10 Punkte.
Huhn:
Ich finde leider aktuell einfach nicht die Zeit, lange Leseeindrücke zu verfassen. Daher heute mal nur kurz zu einer Reihe an Büchern, die aus dem oben erwähnten Stapel geschenkter Jugendbücher stammen. Ich finds selbst ziemlich belämmert, die kurzen Kinderbücher als vollwertige Bücher für meine Challenge zu zählen, aber da ich bei Goodreads keine Bücher "zusammenzählen" kann, betrachte ichs als freundliche Schummelei zu meinen Gunsten und zähle die alle einzeln. Bin eh total im Hintertreffen mit meiner Challenge, da passt das schon :D
So oder so waren die Büchlein alle schön leicht zu lesen und für mich derzeit genau das Richtige. Bin etwas überladen mit Arbeit, ein wenig Entspannung tut da gut.
# 13 - 16
R. L. Stine - Fear Street: Ausgelöscht
R. L. Stine - Fear Street: Halloween
R. L. Stine - Fear Street: Das Camp
R. L. Stine - Fear Street: Geschöpfe der Finsternis. Drei Schattenwelt-Romane in einem Band
Allgemein: Ich mochte schon früher die Gänsehaut-Bücher lieber, aber meine Schwester stand halt auf Fear Street. Ich find die auch heute noch irgendwie weniger unterhaltsam. Ich glaube, Fear Street richtet sich mit seinen Teenie-Inhalten an ein eeeetwas älteres Publikum als die Gänsehaut-Reihe. Und ich kann mit diesen US-Highschool-Problemen nicht so eine Verbindung aufbauen.
Die gelesenen Bücher fand ich in ihrem Unterhaltungswert schwankend. Sind halt alles totaaaal gruselige Geschichten, wie man sie sich abends am Lagerfeuer erzählen könnte. ;D Sie spielen alle in Shadyside, einer amerikanischen Kleinstadt, in der es nicht immer mit rechten Dingen zugeht. Wie üblich sind die Erwachsenen dafür weitgehend blind, nur die Kinder und Jugendlichen erleben den Horror.
Am besten hat mir die erste Erzählung in diesem Sammelband gefallen: "Ich krieg dich doch!" handelt von einem Mädchen, das neu nach Shadyside kommt ... und jeder weiß, dass der Geist des vor Jahren ermordeten Jungen, der jährlich zum großen Versteckspiel in den Wald lädt, Neulinge am liebsten hat ... Die Geschichte fand ich wirklich interessant erzählt, der Horror ist jetzt nicht umwerfend, aber ich fands gruselig genug (und hätte mir als Kind die Buxe vollgemacht^^) und der Twist war echt nett. Auch "Halloween", eine Geschichte um eine wirklich gruselige Party, hat mir echt Spaß gemacht.
Wirklich schlecht fand ich lediglich die Geschichte "Das Camp". Der Horror besteht hier hauptsächlich daraus, dass die Protagonistin in diesem Camp nach allen Regeln der Kunst gemobbt wird, von erwachsenen Bezugspersonen abgekanzelt wird mir "Stell dich nicht so an" und dann die Schuld bei sich selbst sucht, was dann als korrekte Reaktion dargestellt wird. Die richtige Reaktion wäre gewesen, ihrem Onkel, der sie erst belabert, dort unbedingt mitzuhelfen und sich dann offenbar nicht mehr für sie interessiert, den Vogel zu zeigen und mit dem ersten Bus abzureisen! Die schlechte Stimmung ist, wie am Ende rauskommt, nicht einmal übernatürlicher Natur, denn das ist eine der wenigen Geschichten, in denen die Erklärung eine ganz mundane ist. Ergo sind die Leute in dem Camp einfach wirklich alle so scheiße gewesen! Wtf! :o
# 17 - 18
R. L. Stine - Gruselfieber: Wer die Geister ruft
R. L. Stine - Gruselfieber: Schließfach Nr. 13
Die hier sind wieder für ein etwas jüngeres Publikum. "Schließfach Nr. 13" war ganz cool - ein Junge der fast schon zwanghaft irgendwelche Glücksrituale durchführt, erlebt plötzlich das ultimative Glück, ehe er recht bald erfahren muss, dass es auf der Welt nichts geschenkt gibt. "Wer die Geister ruft" fand ich eher dusselig.
Thanaarx:
#8 Jordan / Sanderson: "Das Vermächtnis des Lichts"
Nach ca. 13 Jahren Lesedauer habe ich mit dem o.g. Band die Rad der Zeit Saga endlich beendet :) Es war ein guter Abschlussband mit viel Schlachtszenen und einigen kleineren Überraschungen. Insgesamt war es ein sehr gutes aber nicht herausragendes Ende einer langen Serie.
Comic: #4 Transmetropolitan Band 5
Der Abschluss einer der verrücktesten und genialsten Comicserien aller Zeiten. Ein wahres Meisterwerk von Warren Ellis, das voller abgedrehter Ideen ist.
Comic: #5, 6, 7 Walking Dead 1-3
Ich habe mir bei HumbleBundle zum Schnäppchenpreis die komplette Comicserie geholt und verfolge nun gespannt die Unterschiede zur Fernsehserie. Einige Figuren der Serie gibt es gar nicht im Comic, andere nehmen eine völlig andere Entwicklung und auch nervige Charaktere der Serie sind im Comic richtig cool.
Status derzeit: Bücher 8 / 16 Comics 7 / 10
Sindaja:
Und es sind wieder ein paar Bücher hinzugekommen:
#52: Margaret Mahy: Maddigan's Fantasia
Postapokalyptisches Setting in einem Kinder/Jugendbuch. Ein Zirkus reist durch die Welt und die Kind-Protagonisten, die diesem angehören,versuchen eine noch düsterere Zukunft zu verhindern. Auf jeden Fall spannend und nicht banal.
#53: Cassandra Clare: Queen of Air and Darkness
Spannend und fesselnd mit vielen Geschichtssträngen. Ty, Kit, Dru werden auch zunehmend interessanter und ich kann mir inzwischen auch gut eine Reihe mit ihnen als Protagonisten vorstellen. Auch wenn das Ende eine Art Binnenabschluß bildet, sind so viele Stränge offen, daß eine Geschichte danach nötig sein wird, um das Ganze abzurunden.
#54: Eva Ibbotson: Island of the Aunts
Ein netter Kinder-Fantasy über „Kidnappende Tanten“ mit Humor, einigen mythischen Wesen und ein paar für Kinder wichtige Botschaften jenseits des Konsum-Daseins. Schon für das Grundschulalter geeignet. Wenn es nicht auf Englisch wäre ab 3. bis 4. Klasse auch zum selber lesen.
#55: S.E. Grove: The Glass Sentence
Ein weiteres Kinder-Jugendbuch. Zielgruppe wohl ca. 11-14 und dann wieder „älter“. Die Welt ist relativ ungewöhnlich. Unsere Erde, aber ein Ereignis sorgte dafür, daß unterschiedliche Regionen in unterschiedliche Zeiten „geschmissen“ wurden. Während sich der Osten der USA also ca. 1890 befindet, ist der Westen ein Mix aus 3 Epochen innerhalb einer Zeitspanne von 2000 Jahren und recht „fantastisch“. Die Protagonistin ist eine ca. 11 jährige Kartographin „in Ausbildung“. Der Schreibstil war Ok, aber deutlich fesselnder fand ich den Weltenbau.
#56: Laurel Winter: Growing Wings
Ein Jugendbuch über anders sein und Freiheit. Der elfjährigen Protagonistin wachsen Flügel in unserer Welt, in der Menschen keine Flügel haben. In Generationen davor – wie bei ihrer Mutter – wurden die Flügel amputiert bevor es andere bemerken konnten... Nach den dickeren Wälzern die ich in letzter Zeit gelesen habe fühlt es sich eher wie eine Novelle an – die Autorin bleibt dicht an ihrer Protagonistin und verzichtet auf ablenkendes Beiwerk. Wenn ich darüber nachdenke wäre es auch eine geeignete Schullektüre im Bereich Unterstufe. Einiges an Fragen über die es sich lohnt nachzudenken.
#57: Patricia McKillip: In the Forest of Serre
Auch dieser Roman hat mir wieder gut gefallen. Inspiriert von russischer Folklore erzählt McKillip in ihrem ruhigen Stil eine Geschichte über Personen mit und ohne Herz. Sehr märchenhaft mit einer starken Protagonistin.
gunware:
Meine neunte Meldung: {45/65}
41. Phaedra Weldon: Dunkle Resonanz (Shadowrun) *12/15*
42. Terry Brooks: Paladins of Shannara: The Weapon Master's Choice *9/15*
43. Shadowrun: Im Schatten der Drachen *9/15*
44. Matt Ritchie: Children of the Storm (TORG) *12/15*
45. Luc Ferry, Clotilde Bruneau: Daedalus & Ikarus *5/15*
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