warum denn? ist es in spielen wie D&D so anders? Werden da Paladine von Bahamut plötzlich zu Raubmördern nur weils grad für die gruppe bequem ist? Denke ich nicht. Jedenfalls wäre das nicht so in meinen Spielen. Ich dachte die Darstellung einer Rolle ist universell. und das problem bei phex erscheint mir nicht so sehr in der darstellung eines phex-geweihten als in der ziemlich unüberlegten beschreibung seiner Pflichten seitens der DSA Autoren. Hier krankts also im Detail und nicht am Prinzip.
This.
Der Unterschied ist doch, das bei DSA das nicht nur an der Hobopraxis am Spieltisch scheitert, sondern regelmäßg in der Redaktion schon angelegt ist - hier der grau-angelegt Phexpriester im Regelwerk und auf der anderen Seite dann die Vorstellung von selbstlosen weißwestigen Helden für die Abenteuer.
And this.
Ich kenne DSA auch eher als "heroisches" Setting. Klar kann es man es auch grauer oder noch dunkler spielen, aber das trifft auch auf Plüsch, Pkunder & Power oder World of Smurfcraft zu. Aber bei DSA sah ich eigentlich vom Ansatz her eher ein "lichtes" Setting,
Noblebright statt grimdark.
Ich kann auch mit der Gesamtdiskussion relativ wenig anfangen, ja.
Wobei der Ausgangspost ja die These aufwarf (oder wiederholte?), dass Phexgeweihte nicht heroisch spielbar seien. Dem stimme ich ohnehin nicht zu, habe aber wohl auch ein anderes Verständnis von "heroisch". Aber selbst, wenn sie nicht heroisch spielbar im Sinne des Threaderstellers wären, würden sie m. E. immer noch in ungefähr 90% der Abenteuer passen.
Der Phexgeweihte ist ja im Grunde auch nichts anderes als eine Variante des Schurken. Wie der jetzt moralisch ausgelegt wird, ist für mich eher eine Fluff-Sache, zumal Phex als Gott so unfassbar viele Facetten im DSA-Lore hat (z. B. die tulamidische Variante, oder, wenn man Myranor mit reinnimmt, die amaunische), dass man sich quasi komplett aussuchen könnte, was für eine Moralität der Geweihte nun für sich angenommen hat. Das ist ja auch eigentlich das schöne an einem "grauen" Charakter, dass er eher zu vielen Gruppenkonstellationen passt als die Extremisten () von der Paladin- oder Schwarzmagierseite.
Ich möchte ja gerne einen Phex-Geweihten heroisch spielen. Aber da komme ich einfach ins schleudern. Wieder mal: Legt man die im Codex erwähnte Gegenleistung "eng" aus wird es schwer den Armen und Unterdrückten zu helfen. Legt man sie weit aus, und lässt auch so etwas wie Dankbarkeit oder "Einen-Gefallen schulden als Gegenleistung zu, so wird der Codex in meinen Augen praktisch bedeutungslos. Ähnlich wie ein Praiot, der sich aussuchen kann an welche Gesetze er sich hält ("In X ist Diebstahl erlaubt." "Wir sind aber in Y." "Egal."). Oder ein Rondrianer, der einem Gegner im Schlaf die Kehle durchschneidet aber "Davon ist er aufgewacht, also habe ich ihn nicht im Schlaf umgebracht, war alles total ehrenhaft." Und die Tsa-Geweihte bringt auch niemanden um, das tun ihre Waffen.
Sorry für die überzeichneten Beispiele, aber ich gehe eigentlich davon aus, dass Geweihte ihrem Gott zu einem doch erheblichen Grade folgen sollen und sogar müssen, dass der Weg des Geweihten mit Hingabe an das verbunden ist, was der Gott verkörpert. Es muss ja kein sabbernder Fanatiker sein, aber eine gewisse Identifizierung mit den Idealen finde ich sollte schon da sein.
Bei Phex habe ich ein Problem mit den Idealen. Oder zumindest, wie diese im Codex seiner Geweihten umgesetzt werden. Ich kenne mich leider mit der DSA-Mythologie nicht aus, also sagt mir, wofür steht Phex eigentlich? "Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex?" Da hätte man meiner Meinung nach was heroischeres machen können, z.B. dass der Geweihte Leuten, die gegen ihr (unverdientes) Schicksal aufbegehren zwingend helfen muss. Entflohene Sklaven, Bauern die ihre Ernte vor dem gierigen Feudalherren verstecken, Händler die das Gildenmonopol brechen, all diesen müsste der Geweihte auf seine Art helfen.
Aber so wie das im Codex jetzt steht, wie gesagt: Weiche Auslegung würde mich heißen der Geweihte darf ihnen helfen, wenn er möchte und die ideelle Gegenleistung akzeptiert, harte darf er nur, wenn die anderen auch was haben um ihn zu bezahlen.
Ich frage mich, vielleicht ist das das Problem? Die Codize der anderen Geweihten sagen ihnen meines Wissens nicht nur was sie unterlassen müssen, sondern auch was sie gefälligst zu tun haben, oder? Der Praiot muss sich nicht nur an die Gesetze halten, er muss auch offensiv für sie einstehen und kann nicht nur danebenstehen wenn Verbrechen begangen werden oder irre ich mich? Der Rondrianer muss nicht nur ehrenvoll kämpfen, er hat auch zum Beispiel zum Schutz der Schwachen zu kämpfen und kann sich nicht einfach wegducken oder liege ich falsch?