Pen & Paper - Rollenspiel > VTT - Virtual Tabletop - alles zum virtuellen Spieltisch

Was ändert sich, wenn man vom Tisch an den Bildschirm wechselt?

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Zanji123:

--- Zitat von: Saimud am 31.03.2022 | 11:55 ---Ich bin erstaunt, dass einer unserer Hauptvorteile von VTT-Pen&Paper hier noch gar nicht erwähnt wurde: Mehr Spielzeit und besseres Zeitmanagement

+ Die Zeit, die Teilnehmer in bis zu 1-stündigen Anfahrten und Abfahrten zur Spielsession und später in die Heimkehr investierten, können nun als Spielzeit genutzt werden.
+ Die Sessions an sich sind konzentrierter im Rollenspiel (es wird weniger nebenbei gelabert, weniger Pinkel- und Essenspausen, und die Spieler sind dank der fehlenden Anfahrt überwiegend pünktlicher)
+ Die Sessions sind kürzer, dafür aber häufiger. In echten Treffen musste extra ein Tag, mindestens ein Wochenend-Nachmittag oder -Abend für das Spiel reserviert werden. VTT-Sessions sind kürzer und können so in die späte Abendstunden unter der Woche gesetzt werden, wo sie kaum den Alltag beeinträchtigen. Man sitzt jetzt halt nicht spätabends vor der Glotze oder zockt Games, sondern macht P&P.
+ Die "Speicherfunktion" des VTTs erlaubt es flexiber eine Session abzubrechen und später an der gleichen Stelle wieder einzusteigen. Ideal bei großen Kämpfen.

Die hier oft bemängelte fehlende (nonverbale) Kommunikation kann ich nur in geringem Maße nachvollziehen. Ich verstehe nicht, wieso heutzutage beim VTT-Pen&Paper auf Uralt-Lösungen wie die Trennung von Audio/Video vom Tabletop zurückgegriffen wird. Wir spielen schon seit Jahren ausschließlich mit Webcam (Bild und Ton) integriert im VTT. Das bieten moderne Systeme wie Roll20 oder Foundry von Haus aus. Jeder sieht sich gegenseitig, Gesten und Hand-Arm-Bewegungen sind genauso wie am Tisch möglich. Nur-Ton-Onlinespiel ist wie mit einer Augenbinde am Pen&Paper-Tisch zu sitzen. Kann man machen, aber warum sollte man?


--- Ende Zitat ---

- Die Sessions sind nicht umbedingt "konzentrierter" da man am PC hockt und da kann man schnell mal nebenbei "rumsurfen" den es fällt weniger auf. Passiert mir leider immer wieder. Etwas das mir am Tisch nie passiert
- ich weis nicht in welcher Gruppe du spielst aber ich fahre nicht 1 stunde zu nem RPG Abend O_o
- "ne "Speicherfunktion" hast du ebenfalls am Tisch... wo is da das Problem? Selbst im VTT breche ich keine Kämpfe mittendrin ab und sage "nächste woche geht's weiter" da dies ein absolut schlechter Cut ist

melkvie:

--- Zitat von: Zanji123 am 31.03.2022 | 15:28 ---...
- ich weis nicht in welcher Gruppe du spielst aber ich fahre nicht 1 stunde zu nem RPG Abend O_o
...

--- Ende Zitat ---

Ich und viele Bekannte machen das oder haben das regelmäßig gemacht. Halte ich nicht für ungewöhnlich.

chad vader:

--- Zitat von: Zanji123 am 31.03.2022 | 15:28 ---- "ne "Speicherfunktion" hast du ebenfalls am Tisch... wo is da das Problem?
--- Ende Zitat ---
Aufräumen und aufbauen in No Time? Das will ich sehen ;-)

Ich meine klar, der ein oder andere hat vielleicht einen Hobbyraum, wo man den Kram stehen lassen kann. Aber wenn die Familie den Küchentisch wieder braucht, müssen Stifte, Würfel, Pläne, Karten, Bücher und Minis ordentlich weggeräumt und nächstes mal wieder aufgebaut werden. Je nach Staumöglichkeit stehen die Regale dafür dann oft auch nicht im gleichen Raum, müssen evtl. sogar in Rucksack & Auto zwischenverladen und durch die Landschaft kutschiert werden.


--- Zitat ---Selbst im VTT breche ich keine Kämpfe mittendrin ab und sage "nächste woche geht's weiter" da dies ein absolut schlechter Cut ist
--- Ende Zitat ---
Ich bin bei dir, dass das meistens kein optimaler Cut ist. Aber bevor die ersten Spieler vom Stuhl fallen, mach ich auch lieber nen Brake. Wir hatten aber auch schon sehr gute Erfahrungen mit Cliffhangern mitten im Kampfgetümmel.

unicum:
Positiv:
An und Abfahrt entfällt
Schön finde ich das Handouts so jeder sehen kann und sich anschauen.
Die taktischen Möglichkeiten finde ich - zum Teil - deutlich besser.

Neutral:
Ich tendire als SL dazu mehr Handouts zu machen, das ist mehr arbeit, ich nutze aber die Ruhe wenn ich Handouts rausgebe gerne um mich selbst wieder zu sortieren weil ich weis das alle Spieler ein paar Minuten mit lesen beschäftigt sind.

Ich würde bei Onlienspielen noch mehr zu "weniger ist mehr" bezüglich der Spielerzahl tendieren, beziehungsweise nur dann größere Spielerzahl zulassen wenn ich die Spieler wirklich als Diszipliniert kenne.

Negativ:
Meine Aufmerksamkeitsschwelle sinkt am Bildschirm. Ich finde es anstrengender dort auch zu leiten. Ich vermute das liegt daran das beim Lautsprecher oder Kopfhörer ich viel damit beschäftigt bin alles richtig zu verstehen, mit Kopfhörern bin ich eh nie ein Freund gewesen. Das geht auch soweit das ich, wenn ich wirklich die Hörer auf den Ohren haben muss, nach einigen Stunden (~2/3) anfange Kopfschmerzen zu bekommen bzw nach meiner ersten wirklich langen Spielsitzung mit 8+ Stunden einen Ausfall des Gleichgewichtssinnes hatte.

Es ist irgendwie etwas mehr arbeit es vorzubereiten. Lageplan zeichnen hab ich am Tisch auch, aber die Skalierung ist einfacher.


Edith sagt:
Zusammengefasst finde ich trozdem das Setting zuhause spielen zu können, mit Leuten welche auch schon mal wäherend des Spieles in China weilten, gut.

chad vader:
Ich hab HIER vor knapp einem Jahr mal meine Bilanz des Wechsels von Tisch- zu Online-Rollenspiels beschrieben. Da hat sich seitdem für mich wenig geändert und die Aspekte, die ich da beschreibe, stehen hier prinzipiell alle auch schon.

Spielerisch war der Wechsel auf Online ein echter Gewinn. Am ehesten vermisse ich gelegentliche Con-Atmosphäre.

Gesundheitlich bin ich mir auch nicht so sicher, ob erweiterte Bildschirmzeit und noch weniger Bewegung so gut sind.

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