Pen & Paper - Rollenspiel > VTT - Virtual Tabletop - alles zum virtuellen Spieltisch

Was ändert sich, wenn man vom Tisch an den Bildschirm wechselt?

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Murphy:
Bei mir ist es auch so, dass ich für eine Live-Runde den x-fachen Aufwand habe und dann am Ende vielleicht sogar durch Absagen zwanzig Minuten bevor es lostgeht enttäuscht werde. Darum ist online halt einfach einfacher und weniger stressig. Wenn ich wählen könnte, hätte ich zwei Rollenspielabende pro Woche am Tisch, dann wär ich happy.

Ich habe hier mal meine Gedanken zusammengefasst: https://penandpaper.blog/online-rollenspielen/

angband:
Ich will hier Chad Vader und anderen zustimmen. Online-Runden haben klare Vorteile, allen voran mehr effektive Spielzeit durch entfallende An- und Abfahrt und örtliche Ungebundenheit, sodass auch Runden mit Menschen die weit entfernt leben, möglich sind.

Besonders lohnenswert ist, wenn man die Stärken des Onlinespiels versucht zu verstärken, statt einfach Gewohnheiten aus Offline-Runden zu übernehmen. Dazu zähle ich kürzere, dafür nach Möglichkeit häufigere Sessions (ca 3 Stunden). Bei der Rundengröße wäre bei mir bei SL + 4 Spielern äußerstes Maximum. Diese zwei Maßnahmen halte ich für entscheidend, denn so kann das Online erhöhte Ermüdungs- und Handy-Daddel-Abschweifpotenzial verringert werden.

Für meine Runden, in denen der Fokus eher auf Investigation liegt, reicht für uns ein sehr abgesteckter VTT aus. Trotzdem halte ich Onlinespiel auch für kampflastige Spiele geeignet, denn automatisches würfeln inkl verrechnen von Boni und Mali beschleunigen das hier auch ziemlich. Ich persönlich bin allerdings jemand dem das erarbeiten von komplexen Programmen wie Maptool (!) oder schon Foundry (?) zu mühselig ist.

Für meine Runden lohnen sich zwei weitere Dinge sehr. Ich mag es meine runden mit Fotos aus Internetrecherchen vorzubereiten, zum Beispiel für nsc oder Locations. Auch handouts oder Karten lassen sich gut vorbereiten und dann schnell teilen. Evtl. sogar per virtuellem Board vernetzen, verschieben, beschriften und zu einer mindmap verarbeiten.

Das zweite ist der Einsatz von Musik. Per Zoom (mWn auch nur dort) gibt es die Möglichkeit, ganz easy den eigenen Sound zu teilen. So kann man sehr unterschwellig Musik per Spotify einfaden. Man kann Signature-Musik einführen für SC oder NSC. Man kann das Musikmanagement auch auf einen daran interessierten Spieler auslagern. Das handling ist sehr einfach da man sowieso mehrere Fenster am pc geöffnet hat (hab zwei Monitore, den zweiten tatsächlich nur wegen Rollenspiel dazu gekauft per Kleinanzeige für 15€).

Der große Nachteil sind meiner Erfahrung nach das Abscheifpotenzial auf spielerseite. Während ich als SL eher noch fokussierter drin bin, kann das als Spieler anders sein, vor allem wenn man nach der Arbeiten Freitagabends müde ist oder länger ingame unbeteiligt ist. Wenn ich nebenbei im Internet brause, kann ich mich nicht mehr gut auf das Spiel einlassen und gehe aus der Session raus mit einem Gefühl von Unzufriedenheit. Trotzdem passiert das manchmal. Einzige Lösung, die ich sehe, habe ich oben beschrieben. Kurze Sessions. Wenig Spieler. Übereinstimmende Spielagenden. Verstärkt auf Spotlightzeiten achten.

Murphy:

--- Zitat von: angband am  1.04.2022 | 15:00 ---Kurze Sessions. Wenig Spieler. Übereinstimmende Spielagenden. Verstärkt auf Spotlightzeiten achten.

--- Ende Zitat ---

Kann ich so unterschreiben.  :d

Megavolt:
Mein Idealzustand, den ich aber noch nicht erreicht habe, lautet: Ein Abenteuer nicht "am Samstag alle zwei Wochen über den Verlauf von 4 Monaten zu spielen", sondern das Abenteuer "an acht Tagen hintereinander" runterzuledern. Ich meine, wie großartig müsste das sein?

Das kann man (bzw. kann ich) sinnvollerweise nur online hinbekommen oder mich diesem Ziel wenigstens graduell annähern.

Offline ist besser, aber online gibt mir mehr Flexibilität und mehr Möglichkeiten.

angband:

--- Zitat von: Megavolt am  1.04.2022 | 16:05 ---Mein Idealzustand, den ich aber noch nicht erreicht habe, lautet: Ein Abenteuer nicht "am Samstag alle zwei Wochen über den Verlauf von 4 Monaten zu spielen", sondern das Abenteuer "an acht Tagen hintereinander" runterzuledern. Ich meine, wie großartig müsste das sein?

Das kann man (bzw. kann ich) sinnvollerweise nur online hinbekommen oder mich diesem Ziel wenigstens graduell annähern.

Offline ist besser, aber online gibt mir mehr Flexibilität und mehr Möglichkeiten.

--- Ende Zitat ---
Offline stelle ich mir das im Rahmen eines verlängerten Rollenspielwochenendes ganz cool vor. Aber hier sind gemeinsame Pausen, kochen, essen, saufen, entspannen mit drin.

Online müsste man auf jeden Fall das Format anpassen. Vielleicht so wie du das sagst. Mehrere Abende hintereinander weiterspielen. So hat man genügend Pausen, um der Online-Zock-Erschöpfung zu begegnen.

Leider ist der Unterschied dabei gravierend. Während sich alle Spieler für ein Rollenspielwochenende Zeit freischaufeln (müssen), ist mehrere Abende am Stück zocken auch eher so nebenbei zu  bewerkstelligen. Folge ist, dass alle noch Alltag, Arbeit, Familie und sonstiges Gedöns haben und der Stresslevel damit höher ist, als in der Offline-Variante.

Im ersten Coronalockdown vor 2 Jahren hatten wir zeitweise drei mal wöchentlich gezockt. Einerseits war das toll, andererseits halt auch anstrengend aus oben genannten Gründen.

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