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Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?

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Issi:

--- Zitat von: Darius der Duellant am 22.05.2020 | 16:33 ---Das ist eben das Problem mit (zu) lange laufenden Serien, bei denen sich niemand traut einfach mal einen echten Schlussstrich zu setzen.

Entweder bleiben sich die Figuren halbwegs treu und der Pfiff geht im Laufe der Zeit flöten, oder man öffnet sie wie häufig im amerikanischen Markt der absoluten Beliebigkeit und setzt nur sehr grobe Charakterzüge fest, innerhalb denen dann so ziemlich alles möglich ist.

--- Ende Zitat ---
Das Problem ist mMn. dass Figuren mehr oder weniger Entwicklungspotential haben können.
Der "Fertig Held"(Er ist schon super), der immer ähnliche Probleme hat (z. B. Bösewichte bekämpfen )und dazu immer halbwegs  cool reagiert, gehört jetzt nicht zu den stark entwicklungsfähigen Figuren.

Diese Geschichten sind auch relativ bald Wiederholungen, da sich beim Held selbst nicht soviel verändert.
Figuren die noch nicht "fertig" sind, die vielleicht mit ganz unterschiedlichen Begebenheiten zu kämpfen haben, die nicht dem "immer cool, immer souverän Schema  " unterworfen sind, haben zudem die Möglichkeit auch mal anders zu reagieren als nach Schema F,
eine Charakterentwicklung durch zu machen, die sie glaubwürdig verändert.

Orlock:
Das Problem ist auch hier das "stereotyp". Die Erwartungen an ein spezielles Genre sind eben auch sehr speziell. Nicht nur bei den Shounen und nicht nur in Japan. Die Fans wollen gewisse Themen sehen und kriegen die auch.

Sachen die irgendwie anders sind ziehen nur ein kleines Publikum. Die entsprechenden amerikanischen Comics kriegt man sogar noch irgendwie. Meistens sogar über Amazon. Die japanischen? Keine Chance auf eine Übersetzung. Darum ist das Bild hier auch ein wenig verzerrt.

Issi:

--- Zitat von: Orlock am 22.05.2020 | 19:37 ---Das Problem ist auch hier das "stereotyp". Die Erwartungen an ein spezielles Genre sind eben auch sehr speziell. Nicht nur bei den Shounen und nicht nur in Japan. Die Fans wollen gewisse Themen sehen und kriegen die auch.

--- Ende Zitat ---
Man kann auch Stereotypen differenziert genug darstellen, damit sie nicht langweilig werden. (inkl. Schwächen, Macken etc. )
Ihnen genug Tiefe geben, damit sie spannend bleiben.

Das Problem ist, dass das häufig nicht geschieht.
Und wenn der Figur viele Dinge geschehen, die sie eigentlich auch innerlich verändern müssten, aber genau das passiert nicht. - Dann wird sie mMn.  irgendwann unglaubwürdig.
Und damit uninteressant.

Edit. Will damit sagen: Auch ein Stereotype muss nicht flach sein.

Der Held ist ein "Gefühls Vehikel" für den Leser. Und die Identifikation läuft nur, solange noch eine gewisse Glaubwürdigkeit bzw. Nachvollziehbarkeit vorhanden ist.

Orlock:
Natürlich. Die guten Serien sind nicht umsonst erfolgreich. Aber auch die müssen nicht jedem gefallen.

Ich persönlich würde Endlosshounen jetzt nicht als Krebsgeschwür bezeichnen, sie sind einfach nur nicht meins. Ich habe andere Sachen die mir gefallen, an die ich dann aber natürlich auch gewisse Erwartungen habe.

Ein Dämon auf Abwegen:

--- Zitat von: Alexandro am 20.05.2020 | 16:23 ---Viele der amerikanischen Comics sind wesentlich länger auf dem Markt (Batman und Superman schon seit rund 80 Jahren) und obwohl es da manchmal schwächere Runs gibt, kommen auch immer wieder Sachen raus, die frisch und originell sind.
--- Ende Zitat ---
Das kann man auch nicht so richtig vergleichen.

Der Stil der Batman Comics hat sich z.B. über die Jahre drastisch geändert, und auch von Autor zu Autor und Zeichner zu Zeichner gibt es da mit unter Unterschiede, dazu kommen dann noch die Ganzen Reboots, Retcons und Elseworlds.

Asterix, Luky Luke und Co. sind da mehr aus einem Guss.

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