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Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?

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Orlock:

--- Zitat von: Issi am 23.05.2020 | 13:15 ---Mir geht es mit Superhelden so. (Marvel/DC &Co)
Das langweilt mich einfach, extrem.
A la... "Noch ein Superheld mit Superkräften?"...OK(Die lauern ja ohnehin hinter jeder Ecke...  :P)

--- Ende Zitat ---

Deswegen haben die ja auch alle ihre privaten Problemchen verpasst bekommen. Das wirkt allerdings auch schnell gezwungen.

Ich bin da allgemein sehr wählerisch geworden. Und auch die besten Ideen werden mir irgendwo zwischen 10 und 20 Bänden langweilig. Ich habe daher auch schon einiges abgebrochen.

Samael:
Turning Wheel, zum Teil hast du sicher Recht. Andererseits gibt es auch immer das bias, dass die mittelmäßigen Werke der Vergangenheit vergessen werden. Und kontemporäre Werte die zu Klassikern werden und als "Meisterstücke" angesehen werden gibt es auch noch, trotz der Effekte die du erwähnt hast und ja nicht zu leugnen sind. Als Beispiele (um bei den Comics zu bleiben) würde ich mal HELLBOY nennen, oder SANDMAN (wenn du die gelten lässt, sind ja aus den 90ern). Bei Werken aus der Gegenwart lässt sich natürlich oft auch nicht ganz beurteilen wie sie die Zeit überstehen werden, oft sind sie ja auch nicht abgeschlossen. Kürzlich habe ich z. Bsp. GIDEON FALLS gelesen (Paperback #1-#3) und das fand ich z. B. sehr gelungen mit Potential zum "Meisterstück".

EDIT: Hat 2019 auch den Eisner für "Best New Series" gewonnen wie ich gerade eben feststelle. An dieser Stelle mal eine dicke Empfehlung an alle Genrefans (Horror / Comics).

Turning Wheel:

--- Zitat von: Samael am 23.05.2020 | 22:23 ---Turning Wheel, zum Teil hast du sicher Recht. Andererseits gibt es auch immer das bias, dass ...

--- Ende Zitat ---

Wie ich schon am Ende gesagt habe, das ist nur ein Eindruck von mir.
Allerdings gibt es andere Generes (z.B. Autobau, Möbelbau, Architektur...) wo meine Theorie derart offensichtlich ist, dass man über bias nicht zu reden braucht. Es liegt nahe, dass in anderen künstlerischen Bereichen der Hammer ähnlich hängt, obwohl man es da noch nicht so gut sagen kann.

Samael:
Beim Autobau liegt es nicht an der mangelnden Kunstfertigkeit der Ingenieure, sondern am Druck die Herstellkosten zwecks Profitmaximierung für die Shareholder zu drücken drücken drücken

Hellcat:

--- Zitat von: Alexandro am 23.05.2020 | 14:17 ---Exakt hatte der Threadersteller ja bemängelt. Das "aus einem Guss" führt halt dazu, dass die Gussform irgendwann einengend wird (während diese bei amerikanischen Comics regelmäßig zerschlagen und nach Bedarf neu geformt wird).

--- Ende Zitat ---
Das wäre ja per se erstmal nicht schlimm, auch innerhalb eingeengter Grenzen kann man ja durchaus noch kreativ sein oder was neues machen, auch wenn es vielleicht nur für die Serie neu ist. Ich bin auch kein Freund davon, Serien einfach mal zu resetten (Star Trek habe ich beispielsweise seit dem Reboot den Rücken gekehrt, das hat für mcih nichts mehr mit dem zu tun, was Gene Roddenberry im Sinn hatte, als er die Serie erschuf). Was ich aber noch viel schlimmer finde ist dieses "wir machen das mal neu, versuchen aber auf Krampf irgendwas aus dem alten zu erhalten".

Ein Beispiel verdeutlicht vielleicht besser, was ich meine: Bleiben wir mal bei Blake und Mortimer - der Band "das gelbe M" dürfte unbestreitbar zu den besten Alben zählen, die E.P. Jacobs geschaffen hat. Die Story ist mitreißend, in sich konsistent und abgeschlossen. Vor ein paar Jahren hat man dann das Album "Die Septimus-Welle" herausgebracht, welches im Anschluß an das gelbe M spielt und inhaltlich darauf aufbaut. Wenn man aber das erste Album nicht gelesen hat, ist es unglaublich schwer, in die Geschichte hineinzukommen: es wimmelt nur so von Bezügen darauf, es werden eine Menge lose Enden aufgebaut, die es so in der ersten Geschichte nicht gab. Außerdem werden einige Charaktere mit völlig anderen Wesenszügen dargestellt. So wird beispielsweise der selbstsüchtige Olrik zum selbstlosen Helfer oder der besonnene Mortimer lässt sich von seiner Neugier dazu verleiten, sämtliche Grenzen bei der Forschung aus den Augen zu verlieren und übermäßige Risiken einzugehen. In den darauffolgenden Alben sind dieses Wesenszüge aber wieder verschwunden, und die Charaktere agieren so, wie man es von ihnen gewohnt ist.
Da frage ich mich, warum man ein Werk wie "das gelbe M" nicht einfach als das stehen lassen kann, was es ist, nämlich ein großartiges Album. Sondern warum man mit Krampf eine eine billige Nachfolgegeschichte dahinschlunzen muss, die in keinster Weise an das rankommt, was das Vorbild darstellt.
Hätte man die Story aus der Septimus-Welle losgelöst von dem ursprünglichen Album als Geschichte veröffentlicht (das wäre durchaus möglich gewesen, der Plot funktioniert auch ohne die Vorgeschichte) wäre es vielleicht sogar ein gutes Album geworden. So hinterlässt es bei mir einfach nur den Eindruck, dass die Macher entweder keine gute Idee hatten, oder sich einfach nciht getraut haben was neues auszuprobieren...

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