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Arcane und Divine Magic - sinnvoll oder tradierter Ballast?

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1of3:

--- Zitat von: Rhylthar am 13.06.2020 | 11:02 ---Dann bringt man halt eine weitere Quelle ins Spiel und nennt sie "Shamanistic/Occultism/...". Nur was hat man regeltechnisch damit gewonnen?
--- Ende Zitat ---

In der 4e hieß es Primal also Urtümlich. Das bringt zunächst mal was fürs World Building. Primal zieht seine Fähigkeiten nicht aus den göttlichen Domänen, sondern aus dieser Welt mit ihren Naturgeistern. In dem Erweiterungsbuch waren ein paar Beispiele, auch wenn das für meinen Geschmack deutlich mehr hätte sein dürfen. 4e war immer etwas sparsam mit Fluff.

Richtig interessant wird es dann im zweiten Schritt, wenn man tatsächlich Vorhersagen machen kann, was diese oder jene Art Magie so kann. Meine Idee ist immer noch: Nur Magiersprüche kann man in eine Spruchrolle packen und alles, was man in eine Spruchrolle packen kann, ist ein Magierspruch. Auf die Weise könnte man dann auch weiter spielen, also meinetwegen nur Klerikersprüche passen in Reliquien.

nobody@home:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 13.06.2020 | 10:40 ---Durch die Diskussion wird mir genauer klar, was mich stört. Es ist die Klasse des Kleriker an sich und die Setzung anderer Caster als "divine".

--- Ende Zitat ---

Preach it. ;D

Für mich persönlich ist der Kleriker ja nach wie vor ein "D&D-ismus", weil ich immer noch den "Hä?"-Moment von damals im Kopf habe, als mir die Klasse zum ersten Mal unterkam. (Das war gerade in der schon angesprochenen Mentzer-Starterbox.) Da hatte ich schon ein bißchen DSA1-Erfahrung, aber weil das Ausbau-Set mit den Geweihten noch gar nicht raus war, war mir entsprechend die Idee irgendeiner besonderen "Priesterklasse" noch gar nicht gekommen, geschweige denn die, daß die irgendein Monopol auf Heilzauber haben sollte (dafür gab's ja schon Elfen und Magier, wenn man einen in der Gruppe hatte!). :o

Dazu kommt dann noch, daß der "typische" Fantasypriester außerhalb des speziellen D&D-Kontextes für mich damals wie heute aus relativem Mangel an bekannten Erzählungen, in denen tatsächlich mal einer als Protagonist direkt im Mittelpunkt steht, in erster Linie ein NSC war und ist und je nach Setting und Individuum magische Fähigkeiten und einen guten Draht zu einem oder mehreren Göttern haben kann oder eben auch nicht (Don Camillo beispielsweise redet ja in den klassischen Filmen auch ganz gerne mal per Kruzifix mit Gott direkt und kriegt sogar Antwort, aber weder scheint das etwas zu sein, was alle katholischen Priester da regelmäßig tun, noch demonstriert er jemals Zauberkräfte -- was ja auch in seiner Position etwas unpassend wäre :)). Und ob so jemand wie ein finsterer Pulp-Priester der dunklen Götter jenseits der kosmischen Abgründe seine Magie wirklich direkt von einer "richtigen" Gottheit bekommt oder einfach nur verbotene in Menschenhaut eingeschlagene Bücher studiert hat, ist ja auch nicht immer ganz so klar.

Insgesamt ist mir das also als grundlegender spielbarer Fantasyarchetyp neben Klassikern wie Kämpfer, Dieb, und Magier sowohl etwas zu dünn als auch zu verschwommen. Am ehesten scheint sich eine priesterliche Position noch über ihren sozialen Status definieren zu lassen, aber das hieße dann auch nicht viel anderes, als daß im Prinzip Mitglieder jeder "echten" Klasse diese Nische ausfüllen könnten... :think:

Rhylthar:
@1of3:
In bestimmten Settings macht das auch Sinn. Druiden z. B. sind außerhalb der Forgotten Realms gar nicht an Götter gebunden, da ist es "Mutter Natur", wenn man so will. "Divine" war halt nur die Kategorie.
Klar, für mich ist "Mehr" auch besser. In 3.X war es zwar nicht in Stein gemeißelt, aber z. B. haben in meinen Gruppen nur die Wizards (Arcane) irgendwelche Item Creation Feats genommen (waren ja Bonus Feats für sie). Über sowas kann man dann auch nachdenken, wer was herstellen kann.

@Nobody@Home:
Man müsste den ollen Gary wohl fragen, was er für seine Clerics als Vorbilder genommen hatte. Ein Bild im AD&D 2nd Player´s Handbook scheint mir Richtung "Tempelritter" zu gehen.

Bei Klerikern außerhalb des D&D-Kontextes hilft mir die Darstellung in Eddings "Sparehawk"-Saga oft als Beispiel (mehr noch für Paladine). Im Gegensatz dazu ist natürlich die Belgariad-Saga zu nennen, in denen Kleriker und Magier quasi eins sind; fraglich ist da nur, ob eher Kleriker oder Magier.

takti der blonde?:

--- Zitat von: Rhylthar am 13.06.2020 | 11:41 ---Man müsste den ollen Gary wohl fragen, was er für seine Clerics als Vorbilder genommen hatte. Ein Bild im AD&D 2nd Player´s Handbook scheint mir Richtung "Tempelritter" zu gehen.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: AD&D 1e PHB p20 ---This class bears a certain resemblance to religious orders of knighthood of medieval times.
--- Ende Zitat ---

Rhylthar:
Jo, passt ja...hatte nur nach Artwork gesucht.

Andererseits habe ich beim speziellen Überfliegen des Paladins ein paar Seiten weiter nichts gelesen, was hier die Vorbilder waren (weil es ja auch genau passen würde). In der 2nd Ed. wird es auch an der Stelle getan, mit Beispielen wie Sir Galahad, etc.

Cleric 2nd Ed.:

--- Zitat ---The cleric class is similar to certain religious
orders of knighthood of the Middle Ages: the
Teutonic Knights, the Knights Templar, and
Hospitalers. These orders combined military
and religious training with a code of protection
and service. Members were trained as knights
and devoted themselves to the service of the
church. These orders were frequently found
on the outer edges of the Christian world,
either on the fringe of the wilderness or in wartorn
lands. Archbishop Turpin (of The Song of
Roland) is an example of such a cleric. Similar
orders can also be found in other lands, such
as the sohei of Japan.
--- Ende Zitat ---


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