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Herausfordernde MMOs - Gibts das noch?
Uebelator:
In den letzten Jahren habe ich mit Freunden diverse MMOs (z.B. FFXIV und ESO) ausprobiert und auch wenn diese teils wirklich schön gemacht waren, eine nette Welt und interessante Geschichten bieten, kamen wir nach anfänglicher Euphorie doch recht flott an den Punkt, an dem wir uns gelangweilt haben, weil die Herausforderung während des normalen PvE-Questens einfach mal komplett fehlt. Teils wars schon ziemlich absurd, wenn einem da die aufgeregten NPCs von dem supergefährlichen Powerdrachen am Ende der Questlinie erzählen, man sich tränenreich verabschiedet, weil wir als Held vermutlich nicht lebend aus diesem epischen Kampf zurückkehren würden, und dann stellen wir uns dem Biest, hauen ihm gefühlt drei mal auf die Nase und das Vieh kippt um.
Und das obwohl wir nun wirklich keine Powergamer sind und nicht wirklich viel Wert auf den optimal Build legen usw...
Vermutlich wird hier irgendwann das Argument kommen "Dann mach mal Instanz XYZ oder den Raid123, dann wirste schon mit den Ohren schlackern!".
Ja, es gibt Instanzen, die etwas fordernder sind und die genannten Spiele haben sicherlich auch irgendwo schwierigen Content, aber wenn ich schon ein Spiel mit toller Open World spiele, dann möchte ich auch gern die Welt erleben und nicht einfach nur von einer Instanz zur nächsten springen, bzw. die immer gleichen Instanzen wieder und wieder spielen.
Sowohl ESO und FFXIV haben ja wirklich schön gemachte Hauptstories, die ich auch wirklich gern erleben möchte, aber wenn es bei den Kämpfen dazu meist reicht, sich einfach auf die Tastatur zu setzen und rythmisch hin und her zu rutschen, dann langweilt das dann doch schon recht schnell.
Wenn ich so zurück denke, dann hab ich zumindest das Gefühl, dass MMOs in "der guten alten Zeit"(TM) irgendwie schwieriger waren und sich nach einem Abenteuer anfühlten, anstatt nach Grind und Arbeit.
Wo man früher mal die Beine in die Hand nahm, weil einem überraschend zwei Wölfe angriffen, pullt man heute gleich das ganze Rudel und macht die per AE-Feuerball platt.
Wo man früher starb, wenn man einen Gegner zu viel gepullt hatte, kann man sich heute in eine Gegnergruppe stellen, einen Kaffee trinken und wird vermutlich wegen Inaktivität ausgeloggt, bevor einen die Racker umhauen können. (Dramatisierte Formulierung....)
Daher, nach zugegebenermaßen recht langer Einleitung, nun endlich meine Frage: "Gibt es noch irgendwo ein MMO, das den üblichen PvE-Questing-Prozess spannend und herausfordernd gestaltet, so dass man idealerweise mit verschiedenen Klassen zusammenarbeiten und aufpassen muss, wen man wann pullt und im Zweifel auch mal weglaufen muss?"
Megavolt:
--- Zitat von: Uebelator am 1.07.2020 | 17:24 ---"Gibt es noch irgendwo ein MMO, das den üblichen PvE-Questing-Prozess spannend und herausfordernd gestaltet, so dass man idealerweise mit verschiedenen Klassen zusammenarbeiten und aufpassen muss, wen man wann pullt und im Zweifel auch mal weglaufen muss?"
--- Ende Zitat ---
Auch wenns dir jetzt kaum helfen wird: Die Beschreibung trifft auf verstörende Weise auf Battlefield V zu.
Uebelator:
--- Zitat von: Megavolt am 1.07.2020 | 17:34 ---Auch wenns dir jetzt kaum helfen wird: Die Beschreibung trifft auf verstörende Weise auf Battlefield V zu.
--- Ende Zitat ---
;D Wobei das ja nun vom Grundsatz her eher auf PvP ausgerichtet ist und - mal abgesehen von der recht kurzen Kampagne - keine wirkliche Story bietet. Aber davon ab, haste Recht. :D
Traurig, wenn Actionspiele mehr MMO bieten als MMOs. :D
JS:
Ich habe ja die meisten großen MMORPG nicht nur angespielt, sondern solo und teils im Mehrspieler weitgehend in allen Facetten durchgespielt, vor allem WoW, ESO, FF14, SWTOR und jüngst auch GW2. BDO lasse ich weg, weil es dir ja nicht um PvP geht; ebenso EVE Online, obwohl das eine ganz eigene - sehr anspruchsvolle - Kategorie ist.
Ich möchte mich als sehr gut trainierten und erfahrenen MMORPGler beschreiben.
Von allen mir bekannten MMORPG kann ich nur von Guild Wars 2 behaupten, daß es im Soloquestcontent echt fordernd ist und die Storybosse alles andere als flott umkippen.
Du mußt immer genau darauf achten, was und wen und wieviel du an Mobs pullst;
bist gezwungen, deinen Char im flotten Hybridkampf Tab Targeting und Action Combat so zu beherrschen, daß du mit Offensive und Defensive ausreichend überleben kannst;
hast immer wieder harte Storygegner, die an Raidkämpfe erinnern, weil du im Kampf die Mechaniken verstehen und dich der Adds erwehren mußt;
wirst so manchen Boßkampf in der Story über 5-10 Minuten lang durchstehen müssen.
Und das alles wird mit tollen Hauptgeschichten und auch stimmigen Nebenquesten in den Gebieten garniert. Nach den Endkämpfen hat man spielerisch-technisch richtig das Gefühl, etwas Heroisches geleistet zu haben.
:)
Diese Aussagen gelten vor allem ab der ersten Erweiterung Heart of Thornes und Stufe 80; vorher ist das Spiel noch etwas milder. Also, GW2 ist im Questspiel so knackig, daß mir jetzt kurz nach Einstieg in die zweite große Erweiterung Path of Fire erst einmal ein wenig die Puste ausging und ich lieber gemütlich Zivilisationsspiele zockele und mich mit EVE beschäftige. Das ist aber nicht so wild, weil GW2 kein Abomodell hat und daher (neben meinem Babe ESO) mein Langzeit-Fantasy-MMORPG geworden ist.
WoW Classic kann im Questspiel auch heftig sein, weshalb sich immer wieder Questgruppen zusammenfinden.
JS:
Ach, wenn man übrigens neben Anspruch auch noch "richtiges" und konsequentes Rollenspiel betreiben will, dann fallen skurrilerweise die meisten mmoRPGs weg. Dafür bieten sich eher Sandbox-Welten an, die von Spielern gemacht werden, z.B. das alte Ultima Online oder EVE Online oder auch Conan Exiles auf bestimmten Servern. Im gängigen Fantasybereich mutieren die Rollenspielserver aber heutzutage schnell zu Special Interest Servern, die Rollenspiel nur noch mit PvP, Gewalt und Sexerei gleichsetzen.
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