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Meinungen zu Megadungeons

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nobody@home:

--- Zitat von: Tegres am  9.07.2020 | 12:54 ---In einem Thread über Megadungeons - dem ursprünglichsten Rollenspielabenteuermodus überhaupt - sich über die OSR lustig zu machen, finde ich reichlich schräg.

--- Ende Zitat ---

Da "schräg" besagten Rollenspielabenteuermodus meiner Meinung nach recht gut beschreibt, paßt das doch. ;)


--- Zitat von: hassran am  9.07.2020 | 12:57 ---Ob sich D&D zu pbta so verhält wie der Patent-Motorwagen zu einem CL500, sehe ich offensichtlich anders. Es ist eher wie Blues zu Rock.

--- Ende Zitat ---

Nun, meinerseits sehe ich tatsächlich die "Old School"-D&D-Fans ein gutes Stück weit wie Oldtimer-Liebhaber; ich kann die Faszination der Vergangenheit durchaus nachvollziehen und mag Museen, aber für den täglichen Straßenverkehr (mit anderen Worten: als konkreten Gebrauchsgegenstand) würde ich meinen Kleinwagen trotzdem nicht gegen ein Ford Modell T oder dergleichen eintauschen wollen.

Wie auch immer, genug der Ablenkung. :)

Tegres:
Gut, dass die Frage, ob OSR- und oDnD-Liebhaber alle nur Nostalgiker sind, bereits in Philotomys Betrachtungen hinreichend beantwortet wird. ;)
Spoiler: Nein, sind sie nicht. (Ich bin ein gutes Beispiel: Ich bin 20 Jahre nach der Veröffentlichung von oDnD geboren, ich hege dafür keinerlei nostaligiuschen Gefühle, und ich interessiere mich abseits eines rollenspielhistorischen Interesses auch nicht für nostalgische oder verklärte Berichte von damals.)

Um wieder zurück zum Thema zu kommen: In Philotomys Betrachungen wird auch auf Megadungeons eingegangen. Insbesondere die Abschnitte "Wie man einen altmodischen Dungeon erschafft" und "Der Dungeon als eine mythische Unterwelt" sind dabei klare Leseempfehlungen.

Jiba:

--- Zitat von: Tegres am  9.07.2020 | 13:37 ---Ich bin ein gutes Beispiel: Ich bin 20 Jahre nach der Veröffentlichung von oDnD geboren, ich hege dafür keinerlei nostaligiuschen Gefühle, und ich interessiere mich abseits eines rollenspielhistorischen Interesses auch nicht für nostalgische oder verklärte Berichte von damals.

--- Ende Zitat ---
Man muss nicht „dabei gewesen“ sein, um nostalgische Gefühle für eine Sache zu haben oder an Nostalgie zu partizipieren. Ich zum Beispiel mag die ganze Ästhetik der 50er Jahre, obwohl ich da nie dabei war (und durchaus die problematischen Aspekte dieser Zeit auch benennen und problematisieren kann).

Ich ziehe übrigens auch nicht in Zweifel, dass interessante Stories aus Megadungeons entspringen können, aber das nur am Rande.

Rorschachhamster:

--- Zitat von: nobody@home am  9.07.2020 | 10:20 ---Rein meinem subjektiven Gefühl nach müßte ein "Mega"-Dungeon etwas sein, in dem eine Gruppe eine anständige Anzahl von Stufen aufsteigen kann, ohne jemals irgendwo anders nach Abenteuern suchen zu müssen. Also vom Umfang her mindestens so was wie ein länger angelegter Abenteuerpfad in reiner Dungeonform, wenn nicht gleich ganz eine regelrechte "Welt in der Welt", die man selbst mit einer ganzen Armee im Rücken wahrscheinlich nie komplett erobert bekommt...

Da ich in so etwas noch nie ernsthaft gespielt oder geleitet habe, sind das natürlich nur so meine laienhaften Vorstellungen. ;)

--- Ende Zitat ---
Also, wenn du an Abenteuerpfad denkst, wie geskriptete Anfangs- , Mittel- und Endpunkte, dann ist Megadungeon nicht das Mittel der Wahl - da geht es nämlich um Spielerempowerement, im Endeffekt - die Spieler mögen ein Ziel haben, abseits von Gier nach Ruhm und Reichtum, im Dungeon, aber wie sie dieses erreichen, ist ihnen überlassen. Und ein Megadungeon ist groß genug, das die Idee einen Verließlevel vollkommen zu leeren lächerlich ist. Und alles, wirklich alles, sollte auf irgendeine (u.u. gefährlichere als die Ursprungsgefahr) Weise umgehbar sein.
OSR-Systeme funktionieren hierbei mMn besser, weil es eine andere Ressourcenökomonie gibt - keine Long Rest mit magischem Fullheal oder so ein Blödsinn - d.h. früher oder später müssen die Spieler sich wieder zurückziehen. Und wenn sie das nicht können, droht echte Gefahr bis hin zum TPK. Und es gibt bessere Regeln für Soziale Interaktion, sowohl mit Monstern (Reaktionswürfe) als auch mit den eigenen Gefolgsleuten (Moralwürfe) - und Gefolgsleute überhaupt auch ein Riesenpluspunkt.  :d
Gut, das ist mein Blick auf den Megadungeon als OldSchooler.  ;)

Jiba:
Okay, das mag sein Rohrschachhamster. Das mit der Ressourcebökonomie löst natürlich ein anders Spielgefühl aus. Aber ich finde eine Sache schon irritierend: „echte Gefahr“.

Wir spielen doch ein phantasiegetriebenes So-Tun-Als-Ob. Die Gefahr ist kein bisschen „echt“.

Und dass die Regeln für soziale Interaktionen „besser“ sein sollen, das bezweifle ich auch. In die denken nämlich die NSCs auch hauptsächlich im Sinne der Ressourcenökonomie: Nützlich oder nicht. Flieht mein Mietling oder kämpft er mit. Das wäre mir persönlich am Spieltisch deutlich zu binär. Ich will mit Motivationen und Leidenschaften und Ängsten und Moralvorstellungen interagieren.

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